Wirtschaft / 06.02.2009 / 10:31
Infineon weiter im Minus
Überleben des DAX-Konzerns steht in Frage
Der Halbleiterkonzern Infineon häuft weiter Verluste an. Im ersten Quartal verzeichnete die Firma einen Fehlbetrag in Höhe von 404 Millionen Euro. Die DAX-Firma habe zwar die Rückstellungen erhöht, es gebe aber "keine Sicherheit, dass diese Summe ausreicht, um allen Verpflichtungen nachzukommen", hieß es.
Infineon schreibt weiter rote Zahlen und der Ausblick ist düster. Im ersten Quartal betrug das operative Minus 116 Millionen Euro, wie der Konzern am Freitag, dem 6. Februar 2009, in München berichtete. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres konnten noch 48 Millionen Euro Gewinn ausgewiesen werden.
Wird die insolvente Chiptochter Qimonda einberechnet, lag der Fehlbetrag bei 404 Millionen Euro, nach 529 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Von dem Einbruch "am stärksten betroffen waren die Infineon-Segmente Automotive und Wireless Solutions". In allen operativen Segmenten zeige sich ein Umsatzrückgang um 24 Prozent auf 830 Millionen Euro wegen "signifikant sinkender Nachfrage". Wegen der besonders schwierigen Bedingungen der Chipbranche hatten die Analysten nur 806 Millionen Euro Umsatz und einen weitaus höheren Fehlbetrag von 547 Millionen Euro prognostiziert.
Die Feststellung der Konzernführung, dass nicht absehbar sei, ob die Rückstellungen ausreichen, um allen Verpflichtungen nachzukommen, wirft die Frage nach der Überlebensfähigkeit Infineons auf. Durch die hohen Verluste im Speicherchipbereich war das Eigenkapital des Konzerns im vergangenen Geschäftsjahr schon um über die Hälfte auf knapp 2 Milliarden Euro geschrumpft. Bis 2010 werden zudem zwei Anleihen im Wert von über 900 Millionen Euro zur Rückzahlung fällig und Kredite mit einem Volumen von 300 Millionen Euro müssen verlängert werden.
Vorstandssprecher Peter Bauer: "Im zweiten Quartal werden sich die Marktbedingungen leider noch weiter verschlechtern. Wir werden daher unsere Kosten und Investitionsausgaben weiter reduzieren." Er rechnet mit einem Umsatzrückgang von circa zehn Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.
An den Fertigungsstandorten Regensburg und Dresden ist bereits Kurzarbeit verhängt, im Bonussystem wird gestrichen und eine restriktive Reiseregelung erlassen. Darüber hinaus hat Infineon im November 2008 seinen Austritt aus dem Arbeitgeberverband erklärt. (asa)
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