Vorerst keine direkte Beteiligung von SVA vorgesehen
INZ/WIEN (Dow Jones-VWD)--Eine direkte Beteiligung des Kooperationspartners SVA Information Industrie Co Ltd, Schanghai, an der Gericom AG, Linz, ist vorerst nicht vorgesehen. Wie Finanzvorstand Patrick Prügger am Dienstag zu Journalisten sagte, ist im ersten Schritt nur das am Montag abgeschlossene Joint Venture geplant. "Wir brauchen kurzfristig keinen Finanzinvestor, wir haben Geld genug." Sollte die Zusammenarbeit funktionieren, so seien wechselseitige Beteiligungen oder ein direkter Einstieg von SVA bei Gericom denkbar, sagte Prügger.
Mit dem Joint Venture, an dem Gericom 51% der Anteile halte und SVA die restlichen 49%, sichert sich Gericom nach eigenen Angaben die Exklusivvertriebsrechte von SVA-Produkten in Europa. Zugleich habe Gericom den Zugriff auf Neuentwicklungen im Home-Entertainment-Sektor. Das Joint Venture werde in Fernost angesiedelt sein. Der Name für das noch zu errichtende Unternehmen stehe noch nicht fest. Gericom wird das Joint Venture laut Prügger bereits 2005 voll konsolidieren. Konzentrieren werde sich das Gemeinschaftsunternehmen vor allem auf den Home-Entertainment-Bereich.
Gericom wolle künftig 50% des Umsatzes im diesem Bereich erwirtschaften, 50% sollen aus dem Notebook-Sektor kommen. Im Home Entertainment werde der Schwerpunkt auf Flachbildschirm-TV-Produkte gelegt. Die Einzelkomponenten mit Ausnahme der Gehäuseteile werde SVA liefern, Gericom werde für die Endfertigung und die Gehäuseteile sorgen. "Wegen steuerlicher Vorteile ist es notwendig, die Geräte in der EU zu fertigen", sagte Prügger. Dies sei billiger, als fertig montierte Geräte einzuführen. Die Montage werde in Ostdeutschland durch externe Firmen erfolgen. Gericom bestimme das Design der Geräte.
"Damit sind wir in der Lage, den Geschmack der Europäer treffen, die andere Designs als die Asiaten bevorzugen", sagte Vorstandsvorsitzender Hermann Oberlehner. Im Entertainment-Bereich wolle sich Gericom sowohl "in die Breite entwickeln" als auch hochpreisige Produkte vertreiben. Neben Flachbildschirm-Geräten sollen auch DVD- und mp4-Player vermarktet werden, die allerdings schon in Asien endmontiert würden. Veränderungen gebe es auch in der Unternehmensstrategie in Bezug auf den Notebook-Sektor.
"Künftig wollen wir uns weniger auf Einstiegsgeräte und Desktop-Replacements konzentrieren, sondern höherpreisige Produkte verkaufen", sagte der Vorstandsvorsitzende. Gemeinsam mit dem taiwanischen Partner Quantas wolle Gericom innovative Produkte entwickeln.
Zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2004 wollte sich Finanzvorstand Prügger nicht äußern. Er wiederholte nur bereits zuvor gemachte Aussagen, wonach Gericom ein "leicht negatives Ergebnis" ausweisen werde. 2004 sei als Konsolidierungsjahr zu sehen. "2005 werden wir operativ wieder positiv sein." Keine Diskussionen gebe es zudem über einen Wechsel an die Wiener Börse. Dies sei weder beim Aufsichtsrat noch bei den Aktionären ein Thema, "meiner persönlichen Meinung nach, sollte über dieses Thema aber diskutiert werden" sagte Prügger. -Von Matthias Glantschnig; +43 1 53 55 227; austria.de@dowjones.com (ENDE) Dow Jones Newswires/15.2.2005/mag/mi