Bank Austria
Ein Artikel im Wall Street Journal beantwortet die Frage hinsichtlich des Ausmaßes der Fed-Zinssenkung in der kommenden Woche: 25 Basispunkte dürften nun eine sichere Wette sein, so die Analysten der WGZ-Bank.
Dies entspräche den Erwartungen und wäre begründet mit der Einschätzung, die möglichen positiven Effekte eines solchen Schrittes auf Wachstum und Inflation stärker wögen als die damit verbundenen möglichen Gefahren.
Im Bondmarkt dürfte ein solcher Zinsschritt indes nicht allzu viel Bewegung auslösen. Ein 25 Basispunkte-Schritt sei vollkommen eingepreist, und die Investoren würden bereits weit in die Zukunft schauen. Dort warte, nehme man die jüngsten Konjunkturdatenveröffentlichungen zum Maßstab, ein höheres Wachstum in eine stärkere Inflation. Zu einem solchen Bild würden Renditen von 3% in der 10jährige T-Note irgendwie überhaupt nicht passen.
Werde sich die derzeitige Korrektur im Treasury-Markt fortsetzen? Dies hänge maßgeblich von zwei Veröffentlichungen der übernächsten Woche ab: Der ISM-Report am 1. Juli dürfte die regionalen PMI-Zahlen bestätigen, und der Arbeitsmarktbericht zwei Tage später könnte zumindest auf keine Verschlechterung der Arbeitsmarktsituation hinweisen. Nach diesen Zahlen könnte zunehmender Optimismus die 10jährigen-Renditen bis auf 3,75% hieven.
Jeglicher Ausverkauf wäre derweil begrenzt, habe doch die Fed den "Greenspan-Put" in der Hand, den Renditeanstiegen mit dem Kauf von Treasuries zu begegnen. Die Fed dürfte unmissverständlich klar machen, dass sie zu Beginn dieses möglichen Wirtschaftsaufschwungs keinen nachhaltigen Renditeanstieg tolerieren werde. Für heute erwarte man keine großen Preisausschläge, da der US-Datenkalender vollkommen leer sei.