Eurams vom 29.04.2001:Funkwerk (WKN 575314) kaufen

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Eurams vom 29.04.2001:Funkwerk (WKN 575314) kaufen

 
29.04.01 23:10
Euro am Sonntag 29.04.2001, Seite 40

SERIE: Funkwerk AG

Urteil: Langfristig kaufenswert

Weichensteller aus Thüringen

Aus einem ehemaligen Staatsbetrieb der DDR entstanden, hat sich die Funkwerk AG zu einem Technologie﷓Führer im Mobilfunk gemausert. Sehr zur Freude der Anleger.

VON MARKUS BERKENKOPF ﷓

Der Zeitpunkt, zu dem die Funkwerk AG an die Börse ging, hätte eigentlich nicht schlechter sein können. Im November 2000 floppte am Neuen Markt eine Neuemission nach der anderen. Doch die Mobilfunk﷓Firma aus Kölleda in Thüringen ist ein echter Glücksfall für Anleger: Ihr Aktienkurs ist seither beständig gestiegen

1992 kaufte die Hörmann-Gruppe der Treuhand die beiden Betriebe in Kölleda und Dabendorf ab, die in den 40er﷓Jahren gegründet worden sind und sich schon über Jahrzehnte mit der Entwicklung professioneller Sende﷓ und Empfangsanlagen beschäftigt haben.

Einer der Schwerpunkte, auf die die Thüringer setzen, ist die Kommunikation zwischen und mit Schienenfahrzeugen. Dabei kommt  ihnen zugute, dass sich 32 europäische  Bahngesellschaften vergangenes Jahr zur Errichtung eines Mobilfunknetzes auf Basis des neuen GSM-R﷓Standards verpflichtet haben. Anders als bisherige analoge Übertragungstechniken lässt der Standard neben der Sprach﷓ auch die Datenübermittlung zu. Dies ermöglicht die Optimierung und Automatisierung des Zugbetriebs.

Exklusivlieferant für die Deutsche Bahn

Und Funkwerk fertigt die passenden Terminals für diese Technik. Ein in der Lok angebrachtes GSM﷓R﷓Terminal stellt per Funk beispielsweise automatisch die Weichen auf seiner Strecke richtig ein oder bremst bei Geschwindigkeitsbegrenzungen automatisch ab. An die Terminals lassen sich auch Informationssysteme für Kunden im Güterverkehr koppeln. Das Fahrgast﷓Informationssystem, das die Deutsche Bahn in der dritten Generation des ICE einsetzt, stammt ebenfalls von Funkwerk. Und die Ostdeutschen fertigen auch Systeme, die automatische Kundenansagen in mehreren Sprachen auf Bahnhöfen und Flughäfen ermöglichen, etwa wenn sich ein Zug verspätet oder auf einein anderen Gleis einfährt.

Funkwerk beliefert die Deutsche Bahn exklusiv mit GSM﷓R-Technik. Nach der Durchführung von Pilotprojekten in Bulgarien, der Schweiz und Belgien rechnen die Thüringer nun fest mit Aufträgen weiterer europäischer Bahngesellschaften die ihre Züge auf den neuen Standard umrüsten müssen.

Funkwerk﷓Technik wird auch im Verkehrsmanagement eingesetzt, etwa am Frankfurter Flughafen. Mit GSM﷓R﷓Funk lassen sich zudem die Schiffsbewegungen in einem Hafen steuern oder ganze Flotten auf hoher See koordinieren.

Einen "wahren Nachfrage﷓Boom" erlebte Funkwerk laut Vorstands-Chef Hans Grundner im Geschäftsfeld "kommerzieller Mobilfunk". Der Grund: Seit Februar ist die Nutzung von Freisprech-Einrichtungen beim Telefonieren im Auto gesetzlich vorgeschrieben. Und Funkwerk hatte schon im vergangenen Jahr mit "Audio 2000" eine universelle Freisprechanlage entwickelt. Dadurch wandelt sich der 270﷓Mann﷓Betrieb zunehmend vom Nachrüster zum Erstausstatter: DaimlerChrysler wird ab Mitte 2001 seine Nutzfahrzeuge ab Werk mit dem für alle Handytypen verwendbaren System ausstatten, Verhandlungen mit weiteren Automobil-Konzernen laufen.


„Funkwerk steht vor einem Wachstumsschub in neu entstehenden Märkten“ Hans Grundner, Vorstands-Chef von Funkwerk

In Oberklassefahrzeugen wird auch immer häufiger der von Funkwerk entwickelte „Compenser“ eingesetzt. Dieser Funk-Entstörer und –Verstärker sorgt für gleichbleibend hohe Übertragungsqualität im Mobilfunk. Mit diesem Produkt ist Funkwerk derzeit konkurrenzloser Technologieführer und zählt mit Audi, BMW und DaimlerChrysler große Automobil-Hersteller zu seinen Kunden.

Prognosen für 2001 sogar angehoben

Funkwerk übertraf nicht nur seine eigenen Prognosen für 2000, sondern hob zudem die Planzahlen für das laufende Jahr leicht an. Der Umsatz soll nun um 40 Prozent auf 53 Millionen Euro und der Vorsteuergewinn um 53 Prozent auf sechs Millionen Euro steigen. Um solch ein Wachstum beizubehalten, baut Funkwerk auf immer neue Techniken: Eine auf den Freisprechanlagen und der Compenser-Technologie aufbauende Kommunikationszentrale soll 2002 serienreif sein, die dann das Auto zu einem vollwertigen mobilen Büro macht. Die Funkwerk-Aktie ist derzeit zwar schon recht teuer. Die Aussichten rechtfertigen aber ein Investment.


Funkwerk wird von Schmidt-Bank und GZ-Bank nur als Halteposition eingeschätzt – jedoch nur aufgrund ihrer bereits recht hohen Bewertung. Beide Banken sehen die Thüringer als Profiteur desHandy-Verbots am Steuer. Und die Einigung der europäischen Bahnen auf den GSM-R-Standard könnte das Volumen allein dieses Markts bis 2004 auf 200 Millionen Euro verzehnfachen, wovon sich Funkwerk 40 Prozent sichern will.

Urteil: Langfristig kaufenswert


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