Eichels Liste

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Eichels Liste

 
19.10.02 19:36
Eichels Liste

mas. Die geplanten "Grausamkeiten" der rot-grünen Koalition beschäftigen die Menschen. Viele fragen sich, ob sie Aktien, die sie schon länger im Depot haben, trotz niedriger Börsenkurse verkaufen sollen. Nicht anders ergeht es manchem Immobilienbesitzer. Auch er denkt über eine vorgezogene Veräußerung nach. Potentielle Unternehmensgründer schreckt die Begrenzung der Verlustverrechnung. Und auch der Kunsthandel reagiert ob der Besteuerungsabsichten verstört. Selten war die Verunsicherung so groß. Verantwortlich ist vor allem der Finanzminister. Hans Eichel präsentierte unter Zeit- und Konsolidierungsdruck eine Liste mit Steueränderungen, die - wie sich nun herausstellt - selbst in der rot-grünen Koalition zunehmend umstritten ist. Offenbar reift die Erkenntnis, daß mancher im Koalitionsvertrag locker hingeschriebene "Eckpunkt" unvorhergesehene Risiken und Nebenwirkungen birgt. Da werden die Veräußerungsgewinne in den Blick genommen, ohne zuvor zu klären, inwieweit früher gekaufte Aktien darunterfallen. Auch verfassungsrechtliche Bedenken scheinen nicht geprüft. Wer seine Amtszeit unter das Leitbild "Wachstum und Beschäftigung" stellt, sollte die Konsequenzen seines Tuns vor allem für die Wirtschaft von Anfang an im Blick haben. Die Unsicherheit über die künftige Steuerpolitik aber ist ein weiterer Risikofaktor für die Konjunktur.

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.10.2002, Nr. 243 / Seite 11
Mfg.N.P.
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