Deutschland hat vielleicht noch eine Chance!
Die Chance bietet z.B. ein großer, kräftiger Mann (50) mit hohem viereckigen Schädel. Er trägt eine Nickelbrille auf der Nase und einen Oberlippenbart darunter. Ein Mann mit Spaß am Erfolg - ein Mann der die Geschichte von Porsche neu schreibt - ein Mann, der solche Sätze sagt: "Glauben Sie mir, niemals kann ich diese Angst vergessen, den Blick der Menschen, die nichts als Angst um ihren Arbeitsplatz und ihre Familien hatten. Und nie wieder in meinem Leben möchte ich in eine solche Situation gebracht werden". Die Rede ist vom erfolgreichsten Auto-Manager der Welt: Porsche-Chef Wendelin Wiedeking. Er hat vor 10 Jahren 3000 Arbeitsplätze wegrationalisieren müssen um Porsche zu retten. Ende 1992, beim Amtsantritt Wiedekings, galt Porsche als Sanierungsfall. Er holte sich zwei Berater von Toyota mit eigenem Kaizen-Programm (Kaizen heißt: zum Besseren verändern) an seine Seite und fing einfach an, Porsche wieder auf die Füße zu stellen. Amerikaner waren hellauf begeistert, Deutsche eher nicht!
O-Ton Wiedeking bei der 50- Jahrfeier für Baden-Württemberg: "Wir sind stolz darauf, der größte Steuerzahler Stuttgarts zu sein". Daß Mercedes keine Steuern zahlt, dürfte sich herumgesprochen haben.
Ganz nebenbei: Wendelin Wiedeking, der acht Millionen Euro im Jahr verdient, hält selbst nicht eine einzige Porsche-Aktie.
Dieser Mann, sollte seine Arbeit bei Porsche einmal für vier Jahre ruhen lassen und helfen, den Turnaround deutscher Politik zu bewerkstelligen. Wendelin Wiedeking machte Porsche zum profitabelsten Autobauer der Welt - und zum angesehensten Unternehmen der deutschen Industrie. Der Mann ist so dynamisch, der könnte spielend zwei Aufgaben wahrnehmen: Politik & Porsche. Wendelin Wiedekings Motto: "Geht nicht gibt's nicht" und darüber hinaus hat er ein schier grenzenloses Selbstvertrauen.
Wenn Verlierer Krieg gegen Arbeitslose führen
In dem Papier wird dem Arbeitslosen selbst die Schuld an seiner Arbeitslosigkeit gegeben. Über allem steht: Wie bekämpft man erfolgreich Arbeitslose. Nicht: Wie schafft man neue Arbeitsplätze. Da hat der neue Minipaxminister Peter Struck die Lösung parat; der meint: "Neue Arbeitsplätze bringt der wirtschaftliche Aufschwung". Wann der kommt, weiß er allerdings auch nicht.
Intelligenz ist in der Hartz-Kommission scheint's nicht am Werk. Man sollte die ganze Truppe nach Abdera schicken. Niemand würde sie hier vermissen.
Die Hartz-Kiste (natürlich paritätisch besetzt) kann nix werden
Hartz fordert: Der Staat soll wie eine Zeitarbeitsfirma Arbeitslose verleihen. Wer seinen Job verliert, soll Arbeitslosengeld nur als Pauschale erhalten, für eine neue Stelle den bisherigen Wohnort aufgeben oder als "Ich-AG" die Selbstständigkeit erproben, etwa als Putzfrau, Butler oder Beischläfer bei gut Betuchten im Land. Schwer Vermittelbare (davon gibt es 7 Millionen. Wäre es anders, dann hätten diese Arbeit) sollen auch mal kostenlos oder auf Probe arbeiten. Arbeitgeber dürften zufrieden sein. Das Ziel bei alldem: Die Arbeitslosenzahl bis 2005 auf zwei Millionen und die "Stütze" von 40 auf 13 Milliarden Euro im Jahr zu senken. Neue Arbeitsplätze zu schaffen ist nicht das Ziel, wohl aber aus armen Arbeitslosen arbeitende Arme zu machen. Die Hartz-Vorschläge zielen am Problem der Arbeitsmarktpolitik vorbei, sehen eher aus, als seien sie ein Sammelsorium aus 18 Monaten Roland Koch, Dieter Hundt & Co. Das ganze Konzept ist krank. Arbeitslosigkeit wird als Problem der Arbeitslosen gesehen und nicht als gesamtwirtschaftliches Problem. Die Kommission unterstellt, die Arbeitslosigkeit könne bis 2005 halbiert werden und das unabhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. So ein Blödsinn!
Die Vorschläge der Hartz-Kommission zur Reform des Arbeitsmarktes bringen keine neuen Arbeitsplätze, bereinigen bestenfalls die Arbeitslosenstatistik. Nach dem Konzept der Regierungskommission müssen Arbeitslose künftig damit rechnen, vom Arbeitsamt ohne Rücksicht auf Ausbildung und früheren Lebensstandard in jeden sich anbietenden Niedriglohnbereich verliehen zu werden. Peter Hartz [ 1 ] plant: Arbeitslose in Scheinselbständige zu verwandeln, damit sich die Besserverdienenden Dienstmädchen und Gärtner leisten können. Arbeitslose ab 55 sollen mit Leistungen auf Sozialhilfeniveau in den Vorruhestand. Nein, Intelligenz ist in der Hartz-Kommission nicht am Werk. Es ist wirklich verwunderlich, daß sich Leute wie Peter Hartz von Gerhard Schröder vor einen Karren spannen lassen, an dem ganz offensichtlich die Räder fehlen.
Seit langem haben sich Gesellschaft und Staat mit dem Makel Massenarbeitslosigkeit, dem größten und längsten Skandal in der Geschichte der Bundesrepublik, abgefunden. Kohl brauchte nur Pack oder Pöbel zu rufen, Schröder nur Faulenzer, schon schlichen Arbeitslose wie getretene Hunde nach Hause und wurden nie mehr gesehen. Zu Hause sticken sie nun zynische Sinnsprüche auf Sofakissen. Die Republik staunt über Peter Hartz, Deutschlands neuem Supermann, der mal eben so 2 Millionen Jobs aus dem Hut zaubern will. Ist der Kanzler-Spezi ein Scharlatan? Ist Gerhard Schröder ein Coup gelungen, oder wieder einmal nur ein Bluff? Lobbyisten, Modernisierer und Besitzstandswahrer - sogar die Medien sind verunsichert - andere sind nur belustigt. Wer in Zukunft in die Arbeitslosigkeit "floatet" und sich beim "Aa" meldet, der bringe doch bitte einen neuen Job am besten gleich mit. Und dann diese "Ich-AG", klingt das nicht ein wenig nach verarschen, nach "O-tu" und Börsengang statt Arbeitsamt und Nummernziehen? Die Deutschen zweifeln stark an Hartz. Nur 19 Prozent halten eine Halbierung der Arbeitslosenzahlen mit dem neuen Konzept für möglich. Die meisten sehen den Plan als Wahlkampfgag. Das Manöver aber ist viel zu durchsichtig. Warum sollte jetzt gehen, was vorher überhaupt nicht ging? Hartz ist keine Antwort auf Stoibers Wahlkampfwaffe Späth. Das "Cleverle" steckt Leute wie Hartz, Riester, Müller - ja, selbst seinen Vormann Stoiber - locker in den Sack.
Von einem Abschlußbericht ist die Kommission noch fünf Tage entfernt. Doch ein von der SPD inszeniertes Schmierentheater machten einige aus der Kommission wochenlang mit.
Man mußte sich gar nicht so komplizierte Absurditäten ausdenken wie "Job-Floater" und "PSA". Man mußte einfach nur den Arbeitsmarkt deregulieren. Kündigungsschutz und horrende Lohnnebenkosten, Lohnfortzahlung, Betriebsverfassungsgesetz und Tariftreuegesetz, Riesenhürden am Arbeitsmarkt verhindern Arbeitsplätze. Doch die Hartz-Kommission lavierte an Problemen vorbei. Die Lobbyisten sind trotz vier Millionen Arbeitslosen, siechem Wachstum, explodierenden Gesundheitskosten und unsicheren Renten nicht willens gewesen, das Ruder herumzureißen. Eher lassen sie Deutschland gegen die Wand fahren, bevor sie auch nur einen Bruchteil ihrer Ständeinteressen aufgeben. Statt einer Hartz-Kommission wäre eine Kommission zur Zerschlagung der Verbände dringend nötig gewesen. Nun wird ihr Werk im Kanzleramt übergeben. Was folgt ist eine große Sause im Französischen Dom am Berliner Gendarmenmarkt, wo Hartz sein Modell den 500 selbsternannten "Profis der Nation" vorstellen wird. Bleibt die Frage: ist die Festveranstaltung - wie die Kommission eine Wahlkampfspende von VW an die SPD?
Deutschland ist in die zweite Liga abgestiegen - kaum einer will es wahrhaben. Die Wirtschaft stagniert; die Arbeitslosigkeit steigt. Die Politik ist nicht willens, die Misere zu beenden. Angst regiert das Land. Bürger haben Angst um ihre Zukunft, Politiker um ihre Stimmen. 30 Jahre nach dem Verlust der Vollbeschäftigung ist immer noch keine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt in Sicht. Die Schweiz, die Niederlande und auch Norwegen hat Vollbeschäftigung.
Im manager magazin 4/2002 lese ich unter der Rubrik: Sanierungsfall Deutschland "Die Job-Lücke"...warum in Deutschland Millionen Jobs fehlen - und in Holland Arbeitskräfte. (Von Michael O. R. Kröher und Henrik Müller) Das Geschriebene, ist das Beste, was ich seit langem gelesen habe! Das mit der trüben wirtschaftlichen Lage stimmt. Und daß die Unternehmen Investitionen und Jobs zusammenstreichen auch...Die Arbeitslosenquote liegt bei 9,4 Prozent. In den Niederlanden...bei 2 Prozent...In kaum einem anderen EU-Land sind in den vergangenen Jahren mehr Jobs entstanden als in den Niederlanden - und in kaum einem EU-Land weniger als in Deutschland. Seit Jahren wächst die niederländische Wirtschaft fast doppelt so schnell wie die deutsche. Während die Bundesregierung 2002 mit dem Euro-Stabilitätspakt hadert, weist der niederländische Staatshaushalt einen soliden Überschuß aus...Gesundes Holland - krankes Deutschland. Wie können sich zwei so ähnliche Nachbarländer so unterschiedlich entwickeln? Weil sie unterschiedlich regiert werden. Anders als die Deutschen handeln die Niederländer gemäß einer schlichten...Erkenntnis: daß mehr Beschäftigung mehr Wohlstand bringt und daß die Politik deshalb alles tun muß, um Menschen an die Arbeit zu bringen...Eine Einsicht, von der Volksparteien und Gewerkschaften in Deutschland weit entfernt sind.
Arbeitslos in Dänemark
Sozialleistungen werden in Deutschland als Bremse für den Arbeitsmarkt angesehen. In Dänemark ist das anders. Wer dort seinen Job verliert, muß nicht um seine Existenz zu bangen. Denn das Land hat ein soziales Sicherheitsnetz. Das Arbeitslosengeld deckt bis zu 90 Prozent des früheren Lohns (aber nur bis zur Höchstgrenze von rund 1850 Euro), und bei einer Arbeitslosenquote von vier Prozent stehen die Chancen, einen neuen Job zu finden, recht gut. Niemand muß um Heim und Familie fürchten, weil er entlassen wird. In Deutschland ist es genau umgekehrt. Ein Arbeitsloser wird sofort um die Früchte seiner Arbeit gebracht (Ehefrau, Kinder, Erspartes, Auto, Haus usw.). Das Arbeitslosengeld deckt gerade mal die Hälfte seines früheren Lohnes. Kurz, es ist für anderes reserviert: Da wäre als erstes die Mammutverwaltung der BA, danach sind die Parasiten an der Reihe, die die BA in einer Selbstverwaltung lenken und somit auch das Geld verteilen: In erster Linie, hin zu sich.
Der dänische Arbeitsmarkt ist weit besser geeignet, die Herausforderungen der Zukunft wie Jobwechsel und Strukturveränderungen zu meistern, wie ein Vergleich zwischen der Bundesrepublik und Dänemark zeigt. Die Erfolgsformel besteht aus einer Kombination von hohem Arbeitslosengeld und niedrigem Kündigungsschutz. Dänische Arbeitnehmer können fast willkürlich und innerhalb minimaler Fristen entlassen werden. Arbeitgeber haben deshalb keine Scheu, neue Leute einzustellen. Sie wissen, daß sie sie wieder los werden, wenn Aufträge ausbleiben. Gleichzeitig schützt das soziale Netz die Betroffenen. Der Däne weiß, daß seine Existenz nicht ruiniert ist, wenn er den Arbeitsplatz verliert. Beim Deutschen ist nicht nur die Existenz ruiniert, sondern auch der gute Ruf. Einem deutschen Arbeitslosen wird sofort bescheinigt, daß er faul ist und damit er es auch glaubt, bescheinigt ihm das der Bundeskanzler persönlich.
Wer in Dänemark arbeitslos wird, hat nach spätestens einem Jahr das Recht auf einen individuellen Aktivierungsplan, der ihm die Rückkehr auf den Arbeitsmarkt ermöglichen soll. Doch 80 Prozent benötigen diese Hilfe nicht. Sie haben längst einen neuen Job gefunden. In Deutschland bemühen sich 9.000 Vermittler darum, Arbeitslosen eine Rückkehr auf den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Dagegen bemühen sich 90.000 Verwalter, Bundesregierung und Opposition, Länderparlamente und Verbände völlig unsinnig um eine Bestrafung von Arbeitslosen.
Berufliche Weiterbildung wird in Dänemark groß geschrieben. 20 Prozent der dänischen Arbeitnehmer haben an Fortbildungskursen teilgenommen, in Deutschland sind es nur sechs Prozent. Dänische Experimente wie Jobrotation (Beschäftigte, die sich weiterbilden wollen werden während dieser Zeit durch Arbeitslose ersetzt), sind in Deutschland unmöglich.
Die deutsche These, soziale Sicherheit stehe in Widerspruch zum modernen, flexiblen Arbeitsmarkt, stößt bei Dänen auf Unverständnis: Dann müßte Dänemark ja eines der Länder mit höchster Erwerbslosigkeit sein. Doch Statistiken beweisen das Gegenteil. Der dänische Arbeitsmarkt behauptet sich (mit seinem hohen Arbeitslosengeld) glänzend.
Die deutsche Krankheit
Ebenso brillant wie interessant ist das, was Henrik Müller über die deutsche Krankheit schreibt. Man fragt sich, wie deutsche Berufslangeweiler sprich Politiker sich fühlen mögen, wenn sie so etwas lesen. So was wie Ehrgeiz scheint man bei denen nicht wecken zu können. So beginnt Henrik Müller seine Artikelserie denn auch mit: Nein, mit Ratschlägen von außen braucht man dem Kanzler nicht zu kommen...Hätte vor zehn Jahren jemand vorhergesagt, daß sich die Arbeitslosigkeit und die Staatsverschuldung drastisch erhöhen würden, daß Deutschland in Europa am langsamsten wachsen würde, daß die neuen Länder nach anfänglichem Aufschwung wieder zurückfallen würden und daß, schlimmer noch, aus all diesen Krisensymptomen kaum politische Schlußfolgerungen gezogen würden - niemand hätte es geglaubt...Wie konnte es so weit kommen? Die deutsche Wirtschaft ist so lahm wie keine andere...Deutschland wächst kaum noch, weil zu wenig Leute erwerbstätig sind und die auch noch zu wenig leisten...Japan und Deutschland, die Wirtschaftswunderländer der Nachkriegszeit wiederholen immer und immer wieder die gleichen Fehler - ohne zu lernen...Dies ist die eigentliche Diagnose der deutschen Krankheit: Es herrscht ein politökonomischer Krampfzustand. Mächtige Interessengruppen blockieren sich gegenseitig. Volksparteien organisieren stets den kleinsten gemeinsamen Nenner...Die organisierten Interessengruppen, so analysierte der Ökonomieprofessor Mancur Olson, kümmern sich vorwiegend um Verteilungsfragen, nicht um Effizienz und Wachstum...Deutschland und Japan, so Olson, hätten sich in den Nachkriegsjahrzehnten günstig entwickelt, weil Krieg und Besatzung die Interessengruppen zerstört hätten...Während andere Länder sich modernisiert haben und sich gerade in kleineren Staaten Regierungspolitiker eher als Standortmanager verstehen, haben sich die deutschen Interessengruppen Politiker nach ihren Wünschen erzogen.
68er wollten eine "andere Republik", jetzt haben wir sie!
Das mögliche Scheitern von Rot-Grün ist nicht nur das Scheitern einer beliebigen Regierungskoalition, sondern auch das Scheitern einer ganzen Generation.
Alles geht vor die Hunde: Der Arbeitsmarkt wurde von Riester einbetoniert und von Schröder ignoriert. Der Mittelstand wird mit immer mehr Umweltschutz- und Ökoverordnungen schikaniert. Hinzu kommen wachsende Mitbestimmungsrechte und immer mehr Betriebsräte, die ohne Gefahr für ihren Arbeitsplatz die Unternehmen in stetig steigende Belastungen treiben können. 2,6 Milliarden Euro kostet die neue Betriebsverfassung die Unternehmen im Land. Das Ergebnis ist ein Neoständestaat mit verheerenden volkswirtschaftlichen Daten: Auf Jahre ist Deutschland Schlußlicht im EU-Vergleich bei allen wichtigen Wachstumsindikatoren.
Jahrzehntelang wurde die Bildung vernachlässigt. Die freie Entfaltung der Persönlichkeit das Erziehungsziel unserer Schulen und Universitäten. Das Ergebnis zeigt die Pisa-Studie. Wie soll eine einstmals weltweit bewunderte Volkswirtschaft mithalten, wenn das geistige Niveau sinkt? Nun ist das Land arm an herausragenden Persönlichkeiten, und damit nicht fähig zu schöpferischer Leistung.
Die Misere: fröhlich werden Milliarden rausgeworfen, wenn's um die Spaßgesellschaft geht - Jährlich werden von unserer Regierung 500 Milliarden Euro - zwei Milliarden Euro an jedem Arbeitstag, sinnlos verpulvert.
Der Ökowahn: Windenergie, Solarenergie und Dosenpfand - Spielzeuge rot-grüner Ideologen? Nein, Steuergeldvernichtung der rot-grünen Regierung:
- Kosten pro Arbeitsplatz bei der Windenergie: ca. 175.000 Euro. Im Schnitt waren 11.500 Windkraftanlagen 2001 etwa 1250 Stunden im Einsatz - 8760 hätten es sein können. 85 Prozent Stillstand also - bei allergrößter Naturzerstörung seit Existenz der Naturschutzgesetzgebung.
- Arbeitsplätze: die grüne Fraktion spricht von 60.000 - der Bundesverband Windenergie von 35.000 neuen Arbeitsplätzen.
- Strom aus Windkraftanlagen ist dreimal so teuer wie Atomstrom. Drei Milliarden Euro jährlich müssen die Bundesbürger für höhere Strompreise zahlen, weil die rot-grüne Regierung das so will. Sauberstrom zu irrsinnigen Kosten, also. Die pulverisierten Milliarden haben dazu geführt, daß trotzdem nur drei Prozent des Energiebedarfs über Windkraft gedeckt wird. Nur zum Vergleich: Ein einziges Atomkraftwerk produziert mehr Strom als 11.500 Windkrafträder zusammen.
- Jeder Arbeitsplatz im Solarbereich kostet die Steuerzahler im Jahr ca. fünf Millionen Euro. Satte 49 Cent Subvention pro KW/h.
- Dosenpfand: Die Einrichtung des Rücknahmesystems für Dosen kostet die deutsche Wirtschaft rund zwei Milliarden Euro. Dosen und Einwegflaschen werden bis zu 20 Prozent teurer, rund 10.000 Arbeitsplätze gehen verloren. Kosten für die neuen Getränkeautomaten: rund 1,3 Milliarden Euro.
Deutschland leidet und dabei wird es vorerst bleiben, auch unter einer anderen Regierung die Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) ab dem Herbst 2002 zu lenken gedenkt. Um vor Jingo Roland Koch (CDU) Ruhe zu haben wird Stoiber die Axt ans Sozialsystem legen und noch mehr zerschlagen, als Schröder in vier und Kohl in sechszehn Jahren. Der Katalog der neuen Grausamkeiten soll in Kürze vorgestellt werden und wird wohl die Gemeinheiten, die sich die FDP ausgedacht hat in den Schatten stellen.
Erst hat man den Menschen die Arbeitsplätze genommen, nun will man sie vernichten. Erwerbslosen bleibt nach dem Auslaufen des Arbeitslosengeldes nur der Gang zum Sozialamt, was für die Empfänger Einkommensverluste und Schande, vielleicht sogar Suizid zur Folge hat. Hinzu kommen Einbußen beim Rentenanspruch. Armut im Alter ist bereits programmiert. Merz (CDU), der Mann mit dem Tischkantenblick ist seit Jahren für eine Ausgabe von Essensmarken für Hilfeempfänger, weg von sozialen Rechtsansprüchen, zurück zu den Zeiten der Armenfürsorge. Hessens gemeiner "Jingo" Roland Koch will für Hilfebedürftige ein Leben in Wohnunterkünften (Elendsquartiere) einrichten. Das Leben soll so reduziert werden, daß zu leben nicht mehr sinnvoll erscheint.
Das Gesundheitssystem will Stoiber mit Hilfe eines "Optionsmodells" reformieren (Zweiklassensystem in Vollendung).
Fazit: Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger sollten sich schon mal ein Plätzchen unter einer Zubringer- oder Autobahnbrücke reservieren. Lohnempfänger sollten ihr Geld gleich beim Arbeitgeber lassen und freiwillig darauf verzichten, denn wenn sie es nicht tun, wird die kommende Regierung wie die amtierende ihren Lohn so umverteilen, daß es wieder dort ankommt wo es herkommt. Junge Leute können es nicht wissen, aber hätten unsere Väter und Großväter auf ihren Lohn verzichtet, dann hätte es beide Weltkriege mit ihren Millionen Toten ganz sicher nicht gegeben.
[ 1 ] Peter Hartz ist ein Mann vom Autohersteller VW (Volkswagen) - ein mit Steuergelder subventionierter Konzern - der "Autos mit Stütze" bauen läßt.
Die Chance bietet z.B. ein großer, kräftiger Mann (50) mit hohem viereckigen Schädel. Er trägt eine Nickelbrille auf der Nase und einen Oberlippenbart darunter. Ein Mann mit Spaß am Erfolg - ein Mann der die Geschichte von Porsche neu schreibt - ein Mann, der solche Sätze sagt: "Glauben Sie mir, niemals kann ich diese Angst vergessen, den Blick der Menschen, die nichts als Angst um ihren Arbeitsplatz und ihre Familien hatten. Und nie wieder in meinem Leben möchte ich in eine solche Situation gebracht werden". Die Rede ist vom erfolgreichsten Auto-Manager der Welt: Porsche-Chef Wendelin Wiedeking. Er hat vor 10 Jahren 3000 Arbeitsplätze wegrationalisieren müssen um Porsche zu retten. Ende 1992, beim Amtsantritt Wiedekings, galt Porsche als Sanierungsfall. Er holte sich zwei Berater von Toyota mit eigenem Kaizen-Programm (Kaizen heißt: zum Besseren verändern) an seine Seite und fing einfach an, Porsche wieder auf die Füße zu stellen. Amerikaner waren hellauf begeistert, Deutsche eher nicht!
O-Ton Wiedeking bei der 50- Jahrfeier für Baden-Württemberg: "Wir sind stolz darauf, der größte Steuerzahler Stuttgarts zu sein". Daß Mercedes keine Steuern zahlt, dürfte sich herumgesprochen haben.
Ganz nebenbei: Wendelin Wiedeking, der acht Millionen Euro im Jahr verdient, hält selbst nicht eine einzige Porsche-Aktie.
Dieser Mann, sollte seine Arbeit bei Porsche einmal für vier Jahre ruhen lassen und helfen, den Turnaround deutscher Politik zu bewerkstelligen. Wendelin Wiedeking machte Porsche zum profitabelsten Autobauer der Welt - und zum angesehensten Unternehmen der deutschen Industrie. Der Mann ist so dynamisch, der könnte spielend zwei Aufgaben wahrnehmen: Politik & Porsche. Wendelin Wiedekings Motto: "Geht nicht gibt's nicht" und darüber hinaus hat er ein schier grenzenloses Selbstvertrauen.
Wenn Verlierer Krieg gegen Arbeitslose führen
In dem Papier wird dem Arbeitslosen selbst die Schuld an seiner Arbeitslosigkeit gegeben. Über allem steht: Wie bekämpft man erfolgreich Arbeitslose. Nicht: Wie schafft man neue Arbeitsplätze. Da hat der neue Minipaxminister Peter Struck die Lösung parat; der meint: "Neue Arbeitsplätze bringt der wirtschaftliche Aufschwung". Wann der kommt, weiß er allerdings auch nicht.
Intelligenz ist in der Hartz-Kommission scheint's nicht am Werk. Man sollte die ganze Truppe nach Abdera schicken. Niemand würde sie hier vermissen.
Die Hartz-Kiste (natürlich paritätisch besetzt) kann nix werden
Hartz fordert: Der Staat soll wie eine Zeitarbeitsfirma Arbeitslose verleihen. Wer seinen Job verliert, soll Arbeitslosengeld nur als Pauschale erhalten, für eine neue Stelle den bisherigen Wohnort aufgeben oder als "Ich-AG" die Selbstständigkeit erproben, etwa als Putzfrau, Butler oder Beischläfer bei gut Betuchten im Land. Schwer Vermittelbare (davon gibt es 7 Millionen. Wäre es anders, dann hätten diese Arbeit) sollen auch mal kostenlos oder auf Probe arbeiten. Arbeitgeber dürften zufrieden sein. Das Ziel bei alldem: Die Arbeitslosenzahl bis 2005 auf zwei Millionen und die "Stütze" von 40 auf 13 Milliarden Euro im Jahr zu senken. Neue Arbeitsplätze zu schaffen ist nicht das Ziel, wohl aber aus armen Arbeitslosen arbeitende Arme zu machen. Die Hartz-Vorschläge zielen am Problem der Arbeitsmarktpolitik vorbei, sehen eher aus, als seien sie ein Sammelsorium aus 18 Monaten Roland Koch, Dieter Hundt & Co. Das ganze Konzept ist krank. Arbeitslosigkeit wird als Problem der Arbeitslosen gesehen und nicht als gesamtwirtschaftliches Problem. Die Kommission unterstellt, die Arbeitslosigkeit könne bis 2005 halbiert werden und das unabhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. So ein Blödsinn!
Die Vorschläge der Hartz-Kommission zur Reform des Arbeitsmarktes bringen keine neuen Arbeitsplätze, bereinigen bestenfalls die Arbeitslosenstatistik. Nach dem Konzept der Regierungskommission müssen Arbeitslose künftig damit rechnen, vom Arbeitsamt ohne Rücksicht auf Ausbildung und früheren Lebensstandard in jeden sich anbietenden Niedriglohnbereich verliehen zu werden. Peter Hartz [ 1 ] plant: Arbeitslose in Scheinselbständige zu verwandeln, damit sich die Besserverdienenden Dienstmädchen und Gärtner leisten können. Arbeitslose ab 55 sollen mit Leistungen auf Sozialhilfeniveau in den Vorruhestand. Nein, Intelligenz ist in der Hartz-Kommission nicht am Werk. Es ist wirklich verwunderlich, daß sich Leute wie Peter Hartz von Gerhard Schröder vor einen Karren spannen lassen, an dem ganz offensichtlich die Räder fehlen.
Seit langem haben sich Gesellschaft und Staat mit dem Makel Massenarbeitslosigkeit, dem größten und längsten Skandal in der Geschichte der Bundesrepublik, abgefunden. Kohl brauchte nur Pack oder Pöbel zu rufen, Schröder nur Faulenzer, schon schlichen Arbeitslose wie getretene Hunde nach Hause und wurden nie mehr gesehen. Zu Hause sticken sie nun zynische Sinnsprüche auf Sofakissen. Die Republik staunt über Peter Hartz, Deutschlands neuem Supermann, der mal eben so 2 Millionen Jobs aus dem Hut zaubern will. Ist der Kanzler-Spezi ein Scharlatan? Ist Gerhard Schröder ein Coup gelungen, oder wieder einmal nur ein Bluff? Lobbyisten, Modernisierer und Besitzstandswahrer - sogar die Medien sind verunsichert - andere sind nur belustigt. Wer in Zukunft in die Arbeitslosigkeit "floatet" und sich beim "Aa" meldet, der bringe doch bitte einen neuen Job am besten gleich mit. Und dann diese "Ich-AG", klingt das nicht ein wenig nach verarschen, nach "O-tu" und Börsengang statt Arbeitsamt und Nummernziehen? Die Deutschen zweifeln stark an Hartz. Nur 19 Prozent halten eine Halbierung der Arbeitslosenzahlen mit dem neuen Konzept für möglich. Die meisten sehen den Plan als Wahlkampfgag. Das Manöver aber ist viel zu durchsichtig. Warum sollte jetzt gehen, was vorher überhaupt nicht ging? Hartz ist keine Antwort auf Stoibers Wahlkampfwaffe Späth. Das "Cleverle" steckt Leute wie Hartz, Riester, Müller - ja, selbst seinen Vormann Stoiber - locker in den Sack.
Von einem Abschlußbericht ist die Kommission noch fünf Tage entfernt. Doch ein von der SPD inszeniertes Schmierentheater machten einige aus der Kommission wochenlang mit.
Man mußte sich gar nicht so komplizierte Absurditäten ausdenken wie "Job-Floater" und "PSA". Man mußte einfach nur den Arbeitsmarkt deregulieren. Kündigungsschutz und horrende Lohnnebenkosten, Lohnfortzahlung, Betriebsverfassungsgesetz und Tariftreuegesetz, Riesenhürden am Arbeitsmarkt verhindern Arbeitsplätze. Doch die Hartz-Kommission lavierte an Problemen vorbei. Die Lobbyisten sind trotz vier Millionen Arbeitslosen, siechem Wachstum, explodierenden Gesundheitskosten und unsicheren Renten nicht willens gewesen, das Ruder herumzureißen. Eher lassen sie Deutschland gegen die Wand fahren, bevor sie auch nur einen Bruchteil ihrer Ständeinteressen aufgeben. Statt einer Hartz-Kommission wäre eine Kommission zur Zerschlagung der Verbände dringend nötig gewesen. Nun wird ihr Werk im Kanzleramt übergeben. Was folgt ist eine große Sause im Französischen Dom am Berliner Gendarmenmarkt, wo Hartz sein Modell den 500 selbsternannten "Profis der Nation" vorstellen wird. Bleibt die Frage: ist die Festveranstaltung - wie die Kommission eine Wahlkampfspende von VW an die SPD?
Deutschland ist in die zweite Liga abgestiegen - kaum einer will es wahrhaben. Die Wirtschaft stagniert; die Arbeitslosigkeit steigt. Die Politik ist nicht willens, die Misere zu beenden. Angst regiert das Land. Bürger haben Angst um ihre Zukunft, Politiker um ihre Stimmen. 30 Jahre nach dem Verlust der Vollbeschäftigung ist immer noch keine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt in Sicht. Die Schweiz, die Niederlande und auch Norwegen hat Vollbeschäftigung.
Im manager magazin 4/2002 lese ich unter der Rubrik: Sanierungsfall Deutschland "Die Job-Lücke"...warum in Deutschland Millionen Jobs fehlen - und in Holland Arbeitskräfte. (Von Michael O. R. Kröher und Henrik Müller) Das Geschriebene, ist das Beste, was ich seit langem gelesen habe! Das mit der trüben wirtschaftlichen Lage stimmt. Und daß die Unternehmen Investitionen und Jobs zusammenstreichen auch...Die Arbeitslosenquote liegt bei 9,4 Prozent. In den Niederlanden...bei 2 Prozent...In kaum einem anderen EU-Land sind in den vergangenen Jahren mehr Jobs entstanden als in den Niederlanden - und in kaum einem EU-Land weniger als in Deutschland. Seit Jahren wächst die niederländische Wirtschaft fast doppelt so schnell wie die deutsche. Während die Bundesregierung 2002 mit dem Euro-Stabilitätspakt hadert, weist der niederländische Staatshaushalt einen soliden Überschuß aus...Gesundes Holland - krankes Deutschland. Wie können sich zwei so ähnliche Nachbarländer so unterschiedlich entwickeln? Weil sie unterschiedlich regiert werden. Anders als die Deutschen handeln die Niederländer gemäß einer schlichten...Erkenntnis: daß mehr Beschäftigung mehr Wohlstand bringt und daß die Politik deshalb alles tun muß, um Menschen an die Arbeit zu bringen...Eine Einsicht, von der Volksparteien und Gewerkschaften in Deutschland weit entfernt sind.
Arbeitslos in Dänemark
Sozialleistungen werden in Deutschland als Bremse für den Arbeitsmarkt angesehen. In Dänemark ist das anders. Wer dort seinen Job verliert, muß nicht um seine Existenz zu bangen. Denn das Land hat ein soziales Sicherheitsnetz. Das Arbeitslosengeld deckt bis zu 90 Prozent des früheren Lohns (aber nur bis zur Höchstgrenze von rund 1850 Euro), und bei einer Arbeitslosenquote von vier Prozent stehen die Chancen, einen neuen Job zu finden, recht gut. Niemand muß um Heim und Familie fürchten, weil er entlassen wird. In Deutschland ist es genau umgekehrt. Ein Arbeitsloser wird sofort um die Früchte seiner Arbeit gebracht (Ehefrau, Kinder, Erspartes, Auto, Haus usw.). Das Arbeitslosengeld deckt gerade mal die Hälfte seines früheren Lohnes. Kurz, es ist für anderes reserviert: Da wäre als erstes die Mammutverwaltung der BA, danach sind die Parasiten an der Reihe, die die BA in einer Selbstverwaltung lenken und somit auch das Geld verteilen: In erster Linie, hin zu sich.
Der dänische Arbeitsmarkt ist weit besser geeignet, die Herausforderungen der Zukunft wie Jobwechsel und Strukturveränderungen zu meistern, wie ein Vergleich zwischen der Bundesrepublik und Dänemark zeigt. Die Erfolgsformel besteht aus einer Kombination von hohem Arbeitslosengeld und niedrigem Kündigungsschutz. Dänische Arbeitnehmer können fast willkürlich und innerhalb minimaler Fristen entlassen werden. Arbeitgeber haben deshalb keine Scheu, neue Leute einzustellen. Sie wissen, daß sie sie wieder los werden, wenn Aufträge ausbleiben. Gleichzeitig schützt das soziale Netz die Betroffenen. Der Däne weiß, daß seine Existenz nicht ruiniert ist, wenn er den Arbeitsplatz verliert. Beim Deutschen ist nicht nur die Existenz ruiniert, sondern auch der gute Ruf. Einem deutschen Arbeitslosen wird sofort bescheinigt, daß er faul ist und damit er es auch glaubt, bescheinigt ihm das der Bundeskanzler persönlich.
Wer in Dänemark arbeitslos wird, hat nach spätestens einem Jahr das Recht auf einen individuellen Aktivierungsplan, der ihm die Rückkehr auf den Arbeitsmarkt ermöglichen soll. Doch 80 Prozent benötigen diese Hilfe nicht. Sie haben längst einen neuen Job gefunden. In Deutschland bemühen sich 9.000 Vermittler darum, Arbeitslosen eine Rückkehr auf den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Dagegen bemühen sich 90.000 Verwalter, Bundesregierung und Opposition, Länderparlamente und Verbände völlig unsinnig um eine Bestrafung von Arbeitslosen.
Berufliche Weiterbildung wird in Dänemark groß geschrieben. 20 Prozent der dänischen Arbeitnehmer haben an Fortbildungskursen teilgenommen, in Deutschland sind es nur sechs Prozent. Dänische Experimente wie Jobrotation (Beschäftigte, die sich weiterbilden wollen werden während dieser Zeit durch Arbeitslose ersetzt), sind in Deutschland unmöglich.
Die deutsche These, soziale Sicherheit stehe in Widerspruch zum modernen, flexiblen Arbeitsmarkt, stößt bei Dänen auf Unverständnis: Dann müßte Dänemark ja eines der Länder mit höchster Erwerbslosigkeit sein. Doch Statistiken beweisen das Gegenteil. Der dänische Arbeitsmarkt behauptet sich (mit seinem hohen Arbeitslosengeld) glänzend.
Die deutsche Krankheit
Ebenso brillant wie interessant ist das, was Henrik Müller über die deutsche Krankheit schreibt. Man fragt sich, wie deutsche Berufslangeweiler sprich Politiker sich fühlen mögen, wenn sie so etwas lesen. So was wie Ehrgeiz scheint man bei denen nicht wecken zu können. So beginnt Henrik Müller seine Artikelserie denn auch mit: Nein, mit Ratschlägen von außen braucht man dem Kanzler nicht zu kommen...Hätte vor zehn Jahren jemand vorhergesagt, daß sich die Arbeitslosigkeit und die Staatsverschuldung drastisch erhöhen würden, daß Deutschland in Europa am langsamsten wachsen würde, daß die neuen Länder nach anfänglichem Aufschwung wieder zurückfallen würden und daß, schlimmer noch, aus all diesen Krisensymptomen kaum politische Schlußfolgerungen gezogen würden - niemand hätte es geglaubt...Wie konnte es so weit kommen? Die deutsche Wirtschaft ist so lahm wie keine andere...Deutschland wächst kaum noch, weil zu wenig Leute erwerbstätig sind und die auch noch zu wenig leisten...Japan und Deutschland, die Wirtschaftswunderländer der Nachkriegszeit wiederholen immer und immer wieder die gleichen Fehler - ohne zu lernen...Dies ist die eigentliche Diagnose der deutschen Krankheit: Es herrscht ein politökonomischer Krampfzustand. Mächtige Interessengruppen blockieren sich gegenseitig. Volksparteien organisieren stets den kleinsten gemeinsamen Nenner...Die organisierten Interessengruppen, so analysierte der Ökonomieprofessor Mancur Olson, kümmern sich vorwiegend um Verteilungsfragen, nicht um Effizienz und Wachstum...Deutschland und Japan, so Olson, hätten sich in den Nachkriegsjahrzehnten günstig entwickelt, weil Krieg und Besatzung die Interessengruppen zerstört hätten...Während andere Länder sich modernisiert haben und sich gerade in kleineren Staaten Regierungspolitiker eher als Standortmanager verstehen, haben sich die deutschen Interessengruppen Politiker nach ihren Wünschen erzogen.
68er wollten eine "andere Republik", jetzt haben wir sie!
Das mögliche Scheitern von Rot-Grün ist nicht nur das Scheitern einer beliebigen Regierungskoalition, sondern auch das Scheitern einer ganzen Generation.
Alles geht vor die Hunde: Der Arbeitsmarkt wurde von Riester einbetoniert und von Schröder ignoriert. Der Mittelstand wird mit immer mehr Umweltschutz- und Ökoverordnungen schikaniert. Hinzu kommen wachsende Mitbestimmungsrechte und immer mehr Betriebsräte, die ohne Gefahr für ihren Arbeitsplatz die Unternehmen in stetig steigende Belastungen treiben können. 2,6 Milliarden Euro kostet die neue Betriebsverfassung die Unternehmen im Land. Das Ergebnis ist ein Neoständestaat mit verheerenden volkswirtschaftlichen Daten: Auf Jahre ist Deutschland Schlußlicht im EU-Vergleich bei allen wichtigen Wachstumsindikatoren.
Jahrzehntelang wurde die Bildung vernachlässigt. Die freie Entfaltung der Persönlichkeit das Erziehungsziel unserer Schulen und Universitäten. Das Ergebnis zeigt die Pisa-Studie. Wie soll eine einstmals weltweit bewunderte Volkswirtschaft mithalten, wenn das geistige Niveau sinkt? Nun ist das Land arm an herausragenden Persönlichkeiten, und damit nicht fähig zu schöpferischer Leistung.
Die Misere: fröhlich werden Milliarden rausgeworfen, wenn's um die Spaßgesellschaft geht - Jährlich werden von unserer Regierung 500 Milliarden Euro - zwei Milliarden Euro an jedem Arbeitstag, sinnlos verpulvert.
Der Ökowahn: Windenergie, Solarenergie und Dosenpfand - Spielzeuge rot-grüner Ideologen? Nein, Steuergeldvernichtung der rot-grünen Regierung:
- Kosten pro Arbeitsplatz bei der Windenergie: ca. 175.000 Euro. Im Schnitt waren 11.500 Windkraftanlagen 2001 etwa 1250 Stunden im Einsatz - 8760 hätten es sein können. 85 Prozent Stillstand also - bei allergrößter Naturzerstörung seit Existenz der Naturschutzgesetzgebung.
- Arbeitsplätze: die grüne Fraktion spricht von 60.000 - der Bundesverband Windenergie von 35.000 neuen Arbeitsplätzen.
- Strom aus Windkraftanlagen ist dreimal so teuer wie Atomstrom. Drei Milliarden Euro jährlich müssen die Bundesbürger für höhere Strompreise zahlen, weil die rot-grüne Regierung das so will. Sauberstrom zu irrsinnigen Kosten, also. Die pulverisierten Milliarden haben dazu geführt, daß trotzdem nur drei Prozent des Energiebedarfs über Windkraft gedeckt wird. Nur zum Vergleich: Ein einziges Atomkraftwerk produziert mehr Strom als 11.500 Windkrafträder zusammen.
- Jeder Arbeitsplatz im Solarbereich kostet die Steuerzahler im Jahr ca. fünf Millionen Euro. Satte 49 Cent Subvention pro KW/h.
- Dosenpfand: Die Einrichtung des Rücknahmesystems für Dosen kostet die deutsche Wirtschaft rund zwei Milliarden Euro. Dosen und Einwegflaschen werden bis zu 20 Prozent teurer, rund 10.000 Arbeitsplätze gehen verloren. Kosten für die neuen Getränkeautomaten: rund 1,3 Milliarden Euro.
Deutschland leidet und dabei wird es vorerst bleiben, auch unter einer anderen Regierung die Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) ab dem Herbst 2002 zu lenken gedenkt. Um vor Jingo Roland Koch (CDU) Ruhe zu haben wird Stoiber die Axt ans Sozialsystem legen und noch mehr zerschlagen, als Schröder in vier und Kohl in sechszehn Jahren. Der Katalog der neuen Grausamkeiten soll in Kürze vorgestellt werden und wird wohl die Gemeinheiten, die sich die FDP ausgedacht hat in den Schatten stellen.
Erst hat man den Menschen die Arbeitsplätze genommen, nun will man sie vernichten. Erwerbslosen bleibt nach dem Auslaufen des Arbeitslosengeldes nur der Gang zum Sozialamt, was für die Empfänger Einkommensverluste und Schande, vielleicht sogar Suizid zur Folge hat. Hinzu kommen Einbußen beim Rentenanspruch. Armut im Alter ist bereits programmiert. Merz (CDU), der Mann mit dem Tischkantenblick ist seit Jahren für eine Ausgabe von Essensmarken für Hilfeempfänger, weg von sozialen Rechtsansprüchen, zurück zu den Zeiten der Armenfürsorge. Hessens gemeiner "Jingo" Roland Koch will für Hilfebedürftige ein Leben in Wohnunterkünften (Elendsquartiere) einrichten. Das Leben soll so reduziert werden, daß zu leben nicht mehr sinnvoll erscheint.
Das Gesundheitssystem will Stoiber mit Hilfe eines "Optionsmodells" reformieren (Zweiklassensystem in Vollendung).
Fazit: Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger sollten sich schon mal ein Plätzchen unter einer Zubringer- oder Autobahnbrücke reservieren. Lohnempfänger sollten ihr Geld gleich beim Arbeitgeber lassen und freiwillig darauf verzichten, denn wenn sie es nicht tun, wird die kommende Regierung wie die amtierende ihren Lohn so umverteilen, daß es wieder dort ankommt wo es herkommt. Junge Leute können es nicht wissen, aber hätten unsere Väter und Großväter auf ihren Lohn verzichtet, dann hätte es beide Weltkriege mit ihren Millionen Toten ganz sicher nicht gegeben.
[ 1 ] Peter Hartz ist ein Mann vom Autohersteller VW (Volkswagen) - ein mit Steuergelder subventionierter Konzern - der "Autos mit Stütze" bauen läßt.