Viele westliche Industriestaaten sind schleichend von der Herrschaft des Volkes (Demokratie) in die Herrschaftsform weniger (Oligarchie) überführt worden, geprägt durch Vetternwirtschaft und Seilschaften bei der Vergabe von Stellen und Ämtern (Nepotimus).
Wegbereiter dieser Entwicklung war die Macht der Parteien über die Medien!
Völker werden immer über die Medien beherrscht, denn woher sonst kann jemand sein Wissen um Vorgänge beziehen, an denen es nicht selbst teilnimmt!
Medien stehen daher, grundrechtswidrig, sämtlich unter schärfster Kontrolle von Parteien. Die Privatmedien wiederum werden über staatliche Zulassungskriterien oder/und ihre Geldgeber und deren Abhängigkeiten zu Wohlverhalten gezwungen.
Wer den Begriff Medienfreiheit in der BRD u.a. westlichen Industriestaaten ertönen lässt, ist entweder naiv oder blauäugig-scheinheilig, denn diese Worthülse hat hat nie anderes enthalten, als das Recht der Medien, zum Wohle der Mächtigen und deren Interessen bedarfsweise Informationen verharmlosen oder unterdrücken zu dürfen.
Die Bürger wurden dadurch nicht unkritischer, sondern kritikunfähiger.
Die Bürger ahnen den 'Betrug' an ihnen auch. Zunehmende Politik- und Staatsverdrossenheit ist die Folge!
Entgegen allen anderslautenden Bekundungen sind die Mächtigen an einer maßvollen Politik- und Staatsverdrossenheit in Wahrheit aber sogar durchaus interessiert. Dies jedenfalls so lange, wie sie eine Abkehr des Bürgers von der Politik und insbesondere eine zunehmende Wahlverweigerung bewirkt. Das vermindert nämlich erwünscht die Zahl der von den Parteien uneinschätzbaren Wechselwähler und erleichtert damit den etablierten Parteien, dann Wahlen mit ihren in der Regel unkritischen Stammwählern zu gewinnen.
Nur wer den lebenden Organismus Demokratie ständig auf seine Schwachstellen hin untersucht und auch willig ist, dessen Kränkeleien und/oder Krankheiten entweder im positiven Sinne zu heilen oder im negativen Sinne auszumerzen, kann halbwegs sicher sein, in einem optimalen, nicht unbedingt einem guten, Staatswesen zu leben.
Die Gefahr unserer vergreisenden Gesellschaft besteht dabei darin, dass gerade die Älteren satt und insbesondere gleichgültig dem gegenüber werden, was sie ihren Kindern, sofern sie überhaupt welche haben, einmal hinterlassen werden. Hauptsache es geht ihnen gut in ihrem Lebensabend. Sollen die Jungen doch selbst sehen, wie sie sich das richten. Schließlich beruft man sich darauf, selbst einmal dazu beigetragen zu haben, dass dieser Staat so gut wurde, wie er heute ist.
Diese geistige Absetzbewegung der Alten wird durch die Jugend mit ihrem wachsenden Zeitdruck zusätzlich verschlimmert. Da heute jeder nur noch den Sieger haben will und daher selbst ein kriminell erlangter Sieg nicht selten sogar höher steht als jede noch so ehrenwerte Niederlage (die Neue Markt-Maschinerie war ein gutes Beispiel für solch asoziales Verhalten), sucht nämlich gerade auch die Jugend den schnellen Erfolg zunehmend in eigentlich Belanglosem, wie Sport oder Unterhaltung . Schließlich selbst älter werdend, geht auch sie dann in die Verteidigung der eigenen Macht- und Prestigestellung über.
Doch so unterbleibt zunehmend jeglicher Austausch zwischen den Generationen. Die Jugend proftiert nicht mehr von der Lebenserfahrung (was nicht mit Weisheit gleichzusetzen ist) der Alten, denn sie spricht diesen durch den Werte- und Technologiewandel zunehmend eine für die Jugend verwertbare Lebenserfahrung ab. Als ob Kleider Leute machen...!
Diese Entwicklung ist nicht mal vorwerfbar, denn die Spanne, das "eigene Licht" leuchten zu lassen, wird dem Jüngeren gesellschaftlich immer kürzer bemessen.
Wer schon mit 40 - 45 Jahren bereits keinen Arbeitsplatz mehr findet, hat daher als junger Mensch ernsthaft keine Zeit und kein Interesse an Zukunftsfragen dieser Gesellschaft. Er nimmt vielmehr das ihm Gegebene und arrangiert sich damit, um so schnell genug jene Lücke zu finden, durch die er selber hoch kommt und sich so jene Nische zu schaffen, in der er "leben" kann und will.
Wer in diesem Auswahlvorgang noch den Mut hat, bei der Mittelwahl zu zögern, gilt schnell als Tor!
Diese Entwicklung muss natürlich ihren Preis im Stillstand unserer Zukunft haben. Sie mündet zugleich in eine Gesellschaft, die allenfalls noch Personen in Frage stellen, keinesfalls mehr aber das System an sich, in dem diese, (fehl)handeln. Meist endet aber auch dieses Infragestellen in oft hohlem Pragmatismus, nur um der Öffentlichkeit überhaupt noch eine Bewegung zu zeigen.
Die Bevölkerung hat die geistige Hilflosigkeit ihrer Führenden auch längst begriffen und begnügt sich ergeben mit bloßem Figurentausch.
Wenn allerdings die Gleichgültigkeit der Alten und die Zeitlosigkeit der Jungen ein Staatswesen bestimmen, so ist das wiederum ideale Voraussetzung für Missbrauch aller Art. Es kümmern sich um diesen Staat dann nämlich nur noch jene, die ihm beruflich dienen, damit allerdings auch wieder den systemimmanenten Zwängen der Jugendlichkeit unterworfen sind, und vor allem jene, die aus solcher Systemstarre ihren persönlichen Vorteil ziehen.
Beeinflussen lässt sich das nur, wenn die Teilsysteme eines Staates ständig durchdacht und auch schonungslos kritisiert werden!
Nur beiläufig dürfte es dabei allerdings um die tatsächliche und notwendige Aburteilung von Personen gehen. Die wahre Neuigkeit sollte also nicht mehr sein, dass dieser oder jener Missbrauch beging, sondern es sollte vorrangig um die Frage gehen, wie dieses angeblich doch taugliche Teilsystem solche Entgleisungen überhaupt hatte zulassen können und welche Hilfen und Kontrollen ihm einzubauen sind, um zukünftigen Missbrauch zu unterbinden.
Weitere Interessante Infos und Inspirationen zu der allgemeinen Thematik: gesellschaftliche Fehlkonditionierung, Pyschopolitik, Manipulation und Kontrolle der Massen...