Deutsche Wirtschaft für Nicht-Ökonomen

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Deutsche Wirtschaft für Nicht-Ökonomen

 
23.10.02 09:54
Deutschland kommt auf schwarze Liste

ABN-Strategen sehen rot-grüne Wirtschaftspolitik als Risikofaktor für europäische Konzerne
Von Holger Zschäpitz
Berlin - Gerhard Schröder bleibt momentan nichts erspart. Bei der Kanzlerwahl gewähren ihm nicht einmal alle Parteifreunde den Vertrauensbeweis. Zugleich revidieren die von der Regierung bezahlten Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Wachstumsprognosen drastisch nach unten. Und nach den Unternehmen dreschen nun auch die Banken auf die frisch gewählte rot-grüne Regierung und deren Finanz- und Steuerpläne ein. Insbesondere ausländische Institute üben in ihrer Analyse wenig Zurückhaltung. Von der "deutschen Krankheit" schreiben die Experten von ABN Amro und haben eine Giftliste mit Unternehmen aufgestellt, die einen Großteil ihres Geschäfts zwischen Flensburg und Garmisch abwickeln. Anleger sollten wegen des Risikos um diese Gesellschaften einen großen Bogen machen. Credit Suisse First Boston und Morgan Stanley sehen in Deutschland den "kranken Mann Europas". Und in den Augen der französischen Credit Agricole steht Deutschland mit dem Rücken zur Wand. Wenn es das Risiko einer Depression - also einer langjährigen Agonie der Wirtschaft - gebe, dann nicht für die USA oder Europa sondern für Deutschland.

"Bisher dachten wir immer, die Neuauflage der rot-grünen Koalition brächte keine große Politikänderung. Wir wurden negativ überrascht", schimpft Holger Fahrinkrug, Volkswirt bei UBS Warburg. "Wir sehen jetzt eine altmodische sozialistische Wirtschaftspolitik, die negativ ist für Ökonomie, Unternehmen und deutschen Finanzmarkt ist."

Ungewohnt scharf meldeten sich gestern auch die Experten der staatseigenen WestLB mit einer Analyse unter dem Titel "Giftpillen für die deutsche Wirtschaft" zu Wort: "Auch wenn die Performance deutscher Aktien in den letzten Tagen dies nicht widerspiegelt, das in den rot-grünen Koalitionsverhandlungen vereinbarte Paket ist ein denkbar schlechtes Signal für die deutsche Wirtschaft", so Hendrik Garz. Er vermisst jegliche Spur von zukunftsgewandter Strategie. "Vor allem ist ein echter Wille, die wirklich notwendigen Reformen durchzuführen, nicht erkennbar."

Für hiesige Aktionäre ist dies alles nichts positives. Denn die Banker belassen es nicht beim Schimpfen. Überall in den Kreditinstituten spitzen die Strategen wegen des politischen Risikos die Bleistifte, um den fairen Wert für den Dax herabzusetzen. Gartz etwa denkt daran, seine Dax-Prognose um über zehn Prozent von 5100 auf 4500 Punkte zurückzunehmen. Im Klartext: Er beziffert den Schaden der rot-grünen Wirtschaftspolitik für Anleger auf über 60 Mrd. Euro.

Auch andere Strategen sehen Unheil für die deutschen Konzerne. So hält Anais Faraj, Stratege bei Nomura, die für die Dax-Konzerne prgnostizierten Gewinnsteigerungen von 50 Prozent in diesem und dem nächsten Jahr für utopisch einem Umfeld schwachen Wachstums und steigender Steuern. "Ergebnissteigerungen lassen sich aktuell nur durch Kostensenkungen etwa im Personalbereich realisieren. Sollten die Konzernlenker wirklich die Prognosen erreichen, steht halb Deutschland auf der Straße."

Einen radikalen Weg schlägt ABN-Experte Chris Johns ein. Er empfiehlt den Anlegern, aus dem Depot die deutsche Wirtschaft vollständig herauszukegeln. Deutschland laufe Gefahr, ein neuer Problemfall nach japanischem Vorbild zu werden. "Wenn uns die japanische Krise eins gelehrt hat dann das: Unternehmen, die am wenigsten Geschäft mit dem kränkelnden Nippon machten, liefen am besten", so Johns. Das heißt für die heutig Situatione: Anleger sollten vor allem jene Gesellschaften dringend meiden, deren Umsätze am Wohl und Wehe der deutschen Wirtschaft hängen.

Ganz oben auf der Giftliste stehen Karstadt-Quelle, die zu 91 Prozent von den hiesigen Verkäufen abhängen. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Deutsche Telekom und Commerzbank. Doch nicht nur deutsche Konzerne finden sich auf der schwarzen Liste. Der Bekleidungsriese Hennes & Mauritz setzt ein Drittel aller weltweiten Verkäufe hier zu Lande ab. Auch die Aktien der schwedischen Bank SEB sowie des Mobilfunkbetreibers MMO2 bergen nach Berechnungen von Johns ein Deutschland-Risiko. "Die Parallelen zwischen Japan und Deutschland sind offensichtlich: Schwaches Wachstum, eine überalterte Gesellschaft, die starke Abhängigkeit der Ökonomie vom Maschinenbau, eine schwach ausgeprägte Risikokultur, Unflexible Strukturen am Arbeitsmarkt, eine generelle Überregulierung sowie eine überbordende Bürokratie."



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Reila:

Tja Karlchen,

 
23.10.02 12:30
ich glaube, die Mormonen passen ganz gut in dieses Weltbild. Allerdings müssen die nur 10 % ihres Einkommens für die Gemeinschaft abgeben. Hier läuft es ja bald so: Der Staat nimmt alles, und wer lieb ist, bekommt etwas zurück.

R.
Ding:

@rz

 
23.10.02 12:34
Wirtschaft besteht nicht aus einer Aneinanderreihung von Schlagworten.
Wirtschaft besteht aus vielen, miteinander verbundenen, Kreisläufen!
Wenn man an diesen dreht, kann man das Ganze in Schwung bringen oder abwürgen.
Das geht nicht von einem Tag auf den anderen (im positiven wie im negativen Sinn).
Süddeutschland hat auch nicht von einem Tag auf den anderen seine Spitzen-
stellung erreicht. Aber offensichtlich wurde es über Jahre hinweg besser wie in
anderen Bundesländern gemacht.
Die Vereinigung war eine Belastung von 1 Billion (die wir gerne auf uns genommen
haben). Eine solche Belastung steckt man nicht einfach innerhalb weniger Jahre
weg. Gerade bei einer solchen Belastung kommt es darauf an, daß an den richtigen
Schrauben gedreht wird, sonst würgt man das ganze System ab.
Weshalb muß ein Land wie Deutschland schlechter dastehen als andere? Früher
standen wir besser da. Können wir heute nicht wenigstens gleich gut wie die anderen
sein?
n1608:

@rpz - Finanzierungsvorschläge + Verbesserungen

 
23.10.02 12:41
gibt es zuhauf.

1. zunächst einmal rücknahme der investitionsverhinderungsregelungen von Rot/Grün:

Änderung des Kündigungsschutzgesetzes von 5-Mann-Betrieben auf 10-Mitarbeiter
Wegfall der 630,--DM Jobs
Regelungen zur Scheinselbsständigkeit

Damit könnte man die Rahmenbedingungen gerade für den mittelstand deutlich verbessern.

2. Runterfahren von geeigneten Subventionen:

Kohle - zigmal diskutiertund nichts passiert
Agrar - sollte schröder mal zur chefsache erklären und sich endlich gegen die verhinderer aus F + E durchsetzen


3. wirkliche Reformen:

Gesundheit - anstatt die dauergrinserin auch noch zur superministerin zu machen ( besser kann man den bock nicht zum gärtner machen), sollte er sich eine wirkliche persönlichkeit heraussuchen, die/der es mit der pharmalobby aufnimmt.

Rente - anstatt das kleine pflänzchen altersvorsorge gleich wieder platt zu treten mit der unsäglichen speku-diskussion, sollte man dies fördern. sonst können wir bald 25% alleine für die rente latzen.


ich denke eine reihe von vernüftigen finanzierungsvorschlägen aber leider wird von Rot/Grün auch in zukunft nur umverteilt - rechte tasche raus linke tasche rein.

Reila:

@n1608 und statt Hartz zu beauftragen,

 
23.10.02 12:45
würde ich mal ein Maßnahmenpaket vom Bund der Steuerzahler erarbeiten lassen. Warum fragt man also nicht mal die die das Geld verdienen? Die können am besten damit umgehen.

R.
Karlchen_I:

n1608: Meinste wirklich, dass es der

 
23.10.02 12:56
Konjunktur hilft, wenn der Staat die private Sparerei auch noch subventioniert?
ruhrpottzocker:

Jetzt bin ich mit der Diskussion schon zufrieden.

 
23.10.02 12:56

Vorschläge werden unterbreitet. Natürlich alles nur Ansätze. In einem Board kann man sowieso alles nur ansatzweise anreissen. Das ist mir aber viel lieber als die pure unsachliche Polemik, die man hier so oft liest.

Auf 2 Punkte will ich eingehen:

Das Maßnahmenpaket des Bundes der Steuerzahler ist sicher interessant. Ich gehe davon aus, es gibt eines. Ich gebe zu, ich kenne es nicht. Gäbe es keines, wäre das traurig für diesen Bund.

Ich will mit meinen Verbrauchssteuern nicht dem Bürger die vergnügen madig machen. Ich will mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Beispiel: Tabalksteuer. Erstens, Einnahmen des Staates erhöhen. Einen bescheidenen Kostenbeitrag der Raucher einführen, die die Volkswirtschaft schädigen. Einen zusätzlichen Anreiz schaffen für ausstiegswillige Suchtkranke.

Leider muss ich mich aus dieser interessant gewordenen Diskussion ausklinken und wünsche allen einen guten Tag

Deutsche Wirtschaft für Nicht-Ökonomen 826686
Schepper:

Nachhilfe für Nicht-Ökonomen

 
23.10.02 14:44
Ein Beitrag zur Güte, insbesondere für den
so mit Eifer begabten Herrn Kalle Weihwasser (4712):

Es ist der tendenzielle Fall seiner Profitrate, der die Krise des Kapitals ausmacht und sich als völlig absurde Verelendung gerade der hochentwickelten Länder herausstellt (Verarmung, Jobhunting, Sozialabbau, Konsumpervertierung) auswirkt. Durch die Hochwertigkeit der Mittel des Wertwachstums führt die Unterwertigkeit der Subsistenzmittel zu einer allgemeinen Entwertung der Lebensmittel und damit zum Wertproblem des Kapitalismus überhaupt: Er entwertet seine Produkte, die seine hochwertigen Produktionsmittel hervorbringen und die zugleich ihren Wert nur durch den Wert der Produkte erheischen können. Wo dies nicht mehr gelingt, muss das Kapital den Druck zur Wertsteigerung auf die Kosten der Quellen des Wehrwerts weitergeben. Der wird an die Lieferanten der Produktionsmaterialien (Energie, Rohstoffe) schließlich auch zu einem machtpolitischen Fakt, das zu Preisdiktaten und Krieg gegen die Länder lockt, die keine Absatzmärkte für das Kapital darstellen. Oft ist das eine reine Besatzungspolitik im Sinne eines Preisdiktats, manchmal ermöglicht auch die Zerstörung und der international finanzierte Wiederaufbau eines Landes die Neuentwicklung von Absatz und neuen Absatzmärkten. Das Kapital ist ein schrankenloser Moloch; es erzeugt Reichtum nur für wenige und treibt zugleich alle Lebensverhältnisse zur Barbarei. Die Menschen werden nicht unbedingt nur unmittelbar im Arbeitsprozess, sondern insgesamt ausgebeutet; ihr Leben wird ärmer, ihre Kultur zerstört.

Der Kapitalismus kann seine überkommene Produktionsform nicht ändern, wenn es die Menschen nicht tun. Seine Krisen haben ihr Zyklen und erzeugen zunehmend Gewalt auf dem ganzen Erdball weil der Kapitalismus sich ausdehnen muss und zugleich am Produkt seiner Ausdehnung, der Armut der Menschen, scheitert. Je weiter diese Spirale entwickelt, desto geringer die Spannen auf allen Seiten und desto rücksichtsloser ist das ganze Verhältnis.

Die Spirale wird um so enger, je automatischer die Arbeit strukturiert ist, je weniger Lohnkosten sie also bezahlt und Produkte auf den Markt bringt, die immer weniger kosten dürfen, um überhaupt absetzbar zu sein. Die Krise seit den 80ger Jahren wird inzwischen von einigen Autoren der ökonomischen Fachliteratur (z.B. der Krisis-Gruppe) als finale Krise des Kapitalismus eingeschätzt, die sich in den Seifenblasen der Finanzspekulation bewegt und in kürzesten Anlagezeiten (maximal 8 Tage) noch Ausbeutungsraten von minimalem Wert (3 bis 10 Prozent) aufrechterhält; und zwar nur dadurch, dass die Strukturreserven von Industrie oder Nationen noch ausgezehrt werden. Der Kapitalismus ist so weit brutalisiert, dass er auch Kriege aus rein ökonomischen Vernichtungsinteressen in Kauf nimmt (man beachte die Rede vom "Reich des Bösen" durch den einstigen US-Präsidenten Reagan und der Theorie von der "Achse des Bösen", mit der Busch auf einen neuen Weltkrieg vorbereitet.

Unter kapitalistischen Bedingungen ist der wesentliche Zweck des Mehrwerts das Entwicklungsprinzip der Rendite. Sie ist das geldwerte Produkt der gesellschaftlichen Entwicklungen, die das Kapital zur privaten Bereicherung an Vermögen und Macht nutzt - nicht weil es dort üble Charaktere so wollen, sondern weil die Rendite selbst formeller Ausdruck des objektiven Widerspruchs solcher Bedingungen ist, in welchen privat nicht nur kassiert, sondern auch vorgeschossen werden muss, was gesellschaftliche Sache ist: Die Entwicklung der Arbeit und der Bedürfnisse der Menschen. Dieses Prinzip der Rentabilität ist die formelle Verabsolutierung menschlicher Entwicklung als Objektivität des Kapitals, die alles zu leeren Objekten ihres Zweckes macht, dem es völlig gleichgültig ist, was er hierfür braucht. Das Prinzip der Rendite verbraucht die Kraft von Menschen, ihre Arbeit und ihren Erfindungsreichtum, ihre ganze Kultur und verpaßt allem seinen Wertsiegel. Es bestimmt ganze Berufszweige, Industrien und Ländereien zur Entmenschlichung ihres Organismus, um sein Bestreben durchzusetzen, Mehrwert anzuhäufen, indem es nur das vermehrt und bestätigt, was Rendite bringt oder zu bringen verspricht. Das Prinzip setzt das Maß für die Zukunft der Produktion und erwartet nicht die Prosperität der gesellschaftlichen Ökonomie, sondern die der privaten, und das ist die der ehedem schon Mächtigen. Dies steht nun auch im Resultat der ganzen Beziehung in vollem Widerspruch zu einander, im Widerspruch vom gesellschaftlichen Organismus der Menschen und ihrer ökonomischen Erneuerung und Entwicklung. Insbesondere das Finanzkapital ist jederzeit dazu in der Lage, den gesellschaftlichen Organismus der Arbeit auszudehnen oder (wie in der Gegenwart der Krise) zu vernichten, je nachdem wie die Werthaftigkeit der Renditen das behaupten mögen.
Karlchen_I:

@schepper: Wo haste denn den Kram ausgegraben? o. T.

 
23.10.02 14:51
mod:

Woher wohl!

 
23.10.02 14:55
www.wsws.org/de/1997/jun1997/glob-j26.shtml
AliMente:

@karl..

 
23.10.02 14:56
is natürlich beim guten alten namensvetter von dir ausgegraben:
karlchen marx: "das kapital"

MfG AliMente
Karlchen_I:

@AliMente: So nen Quatsch hat der nie geschrieben. o. T.

 
23.10.02 15:01
Hiob:

Das Image des Kranken Mannes ist gut!!!

 
23.10.02 15:05

Wenigstens zur Zeit. Dann kommen nämlich unsere EU-Kollegen nicht auf die Idee, daß wir die EU-Erweiterung allein und aus der Portokasse bezahlen könnten. Diese einmalige Möglichkeit, Begehrlichkeiten knallhart zurückzuweisen wird uns in Zukunft noch viel Geld sparen. Zahlen wir doch als Spätfolge von Kohl und Konsorten doch eh schon wie dumm und dämlich!!!
n1608:

@karlchen - wo werden sparer subventioniert?

 
23.10.02 15:07
die investitionen in die pr. altersvorsorge kommen i.d.R. alle aus versteuertem einkommen. für mich ist dies lediglich eine weitere mehrfachbesteuerung. außerdem frage ich dich, wer demnächst die rentenbeiträge bezahlen soll, wenn dass zarte pflänzchen altersvorsorge gleich wieder eingestampft wird. erst mit großen brimborium die lächerliche riester rente eingeführt und jetzt 180 grad wendung. ich verstehe diese politik jedenfalls nicht.

mittelfristig werden die bundesbürger deutlich mehr in die rentenkasse abführen - netto noch weniger in der geldbörse - konsum sinkt - noch weniger steuereinnahmen u.s.w.

also sparer zu "subventionieren" ist eine gute entscheidung
kalle4712:

@schepper

 
23.10.02 16:33
Du hast mich (mit 34) vollkommen überzeugt. Ab jetzt bin ich auch Kommunist.

P.S.: Wohnst Du auch in Ost-Berlin oder irgendwo anders in der Zone?
Karlchen_I:

Mensch Kalle. Das ist Trotzkisten-Kram.

 
23.10.02 16:59
Das hat mit der DDR aber nun überhaupt nix zu tun.
calexa:

Ich mache mal folgenden Vorschlag:

 
23.10.02 18:56
Zuerst wird das Arbeitslosengeld gesenkt, so um ca. 1/3. Dazu wird parallel die Sozialhilfe gesenkt. Wer weiß, wie die berechnet wird, mit allen Kleidungszuschlägen, Fahrgeldausgleich, etc., der weiß, das das problemlos möglich ist.

Ergebnis:
Weniger Ausgaben für den Staat.

Das allein reicht aber bei weitem nicht!!!! Denn das bringt die Arbeitslosen auch nicht zur Arbeit, denn wo keine Arbeit ist, kann auch keine Angeboten werden.

Also:
Senkung der Lohnnebenkosten. Und zwar gewaltig. Z.B. mit der Arbeitslosenversicherung. Senkung der Steuersätze.

Folge:
Arbeit wird für Unternehmen billiger, denn jetzt können auch minderqualifizierte Personen arbeiten in Deutschland erledigen, diese müssen nicht mehr ins wesentlich billigere Ausland verlagert werden.

Naja, ein schöner Traum. Aber solange immer noch keiner begreift, daß nur niedrige Kosten zu mehr Investition führen......

So long,
Calexa
www.investorweb.de

PS: Achja: Dringend erforderlich ist noch die Entmachtung der Gewerkschaften. Aber das wird wohl nur ein Traumvon mir bleiben....:-(
ruhrpottzocker:

Hört sich irgendwie nach Bananenrepublik an !

 
23.10.02 19:02

Was ist denn mit der Sozialhilfe für allein erziehende Mütter, deren Kerle abgehauen sind ?

Ist bekannt, womit die auskommen müssen ?

Ist es nicht ein Beruf, Nachwuchs großzuziehen, den unsere Volkswirtschaft dringend braucht ? Wenn ja, warum wird er dann so schlecht bezahlt ? Wenn nein, aus welchem Lande sollen wir dann den Nachwuchs einkaufen ?

Deutsche Wirtschaft für Nicht-Ökonomen 827268
calexa:

Wie Du meinst, rpz

 
23.10.02 19:27
Ich bin ganz entschieden dafür, daß jeder seines Glückes Schmied ist. Der Staat ist dazu da, daß er die Grundlagen dazu schafft. Vielleicht habe ich dazu auch eine juristisch verbrämte Sichtweise. Aber diese saublöde Rolle des Staates als Mädchen für alles ist nicht das Gelbe vom Ei, zumal der Staat das einfach nicht leisten kann (und im übrigen dazu auch nicht geschaffen wurde, aber ich will hier nicht auf Staatstheorien eingehen).

Wenn Du der Meinung bist, daß der Staat sich lieber um alles kümmern soll, ist mir das auch Recht. Ich arbeite dafür hart, daß ich mich in 2-3 Jahren selbst um meine Angelegenheiten kümmern kann. Jeder, der das auch kann, soll dies gefälligst auch machen. Für Sozialschmarotzer habe ich kein offenes Ohr. Für die, die Hilfe wirklich nötig haben, kann man ausreichende Regelungen schaffen.

Als Beispiele nenne ich z.B. die Krankenkassen: Ich selber bin in einer BKK, der BKK Mobil Oli. Ich brauche keine teuren Angestellten, mir genügt das Telefon. Warum werden sollen dann die Beiträge für diese effizient arbeitenden BKK´s zwangserhöht werden?

Naja, ist mir auch egal, denn ich werde ein Jahr im Ausland studieren. Dadurch falle ich aus der gesetzlichen Krankenkasse, und "darf" dann auch nicht mehr rein. Ich gehe sowieso zu einer privaten. Bessere Leistung, bessere Preise, warum wohl....

So long,
Calexa
ruhrpottzocker:

Calexa, ich bin nicht der meinung, dass der Staat

 
23.10.02 19:35

sich um alles kümmern soll.

Im Gegenteil: so wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie absolut nötig.

Dennoch gibt es Fälle, in denen der Staat einspringen muss - in dem von mir geschilderten Fall übrigens im Sinne des Staates !

In einem anderen Thread geht es hier und heute um die Subventionierung von privaten Lebensversicherungen. Ich frage mich, mit welchem Recht wird hier Geld verschleudert, Geld, dass ich als Steuerzahler aufbringen muss ? Ich habe keine Lust, anderen ihren Krempel zu bezahlen, wenn es nicht unbedingt nötig ist.

Deutsche Wirtschaft für Nicht-Ökonomen 827349
ruhrpottzocker:

Letztens klam hier einer an, der wollte dass wir

 
23.10.02 19:38

zu seiner Eigenheim-Finanzierung beitragen.

Der soll arbeiten und selber bezahlen. Was habe ich mit seiner Bude zu tun ?

Deutsche Wirtschaft für Nicht-Ökonomen 827357
calexa:

Eine andere Überlegung

 
23.10.02 19:39
Warum ist die Rendite der Rente nicht besser?

Dann könnte man auf die Subventionierung der Lebensversicherung verzichten.

Wenn es nach mir ginge, dann würde mir das Geld, daß ich in die Rente einzahle, ausbezahlt, daß ich es selber anlege.
Aber das würde wohl hier zu weit führen.

Mit dem Satz:
so wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie absolut nötig.
bin ich übrigens absolut einverstanden. Und auch damit, daß es bestimmte Fälle gibt, in denen der Staat einspringen muß.

So long,
Calexa
Kritiker:

Wo und wie werden denn Lebensversicherungen ...

 
23.10.02 20:48
... subventioniert??? Weniger Steuern zahlen ist doch keine Subvention, - die auch noch andere zahlen sollen. Welche anderen???
Die Vergünstigung gibt es, damit sich die Bürger für das Alter absichern und eben NICHT dem Staat (Allgemeinheit) zur Last fallen.
Zugegeben, Arbeitnehmer bekommen für bestimmte Sparformen Zuschüsse vom Staat, aber sie zahlen auch Steuer; - und unter dem Strich bleibt da doch keine Subvention. - Klar??!
Kritiker.
Karlchen_I:

@Kritiker: Das mit dem Subventionsbegriff ist eine

 
23.10.02 23:32
ziemlich eierige Sache. Das mit der Steuerfreiheit bei der Lebensversicherung ist zumindest ein Begünstigung (wenn der Anlagezeitraum eingehalten wird), denn andere Anlagen - nehmen wir einfach Bundesschatzbriefe - werden steuerlich anders erfasst. Jetzt fragt man sich natürlich, warum die mehr als 10 jahre laufenden Lebensversicherungen besser gestellt sind als die Anlagen der Privaten. Hier scheint es doch so zu sein, dass man den Institutionellen einen Vorrang einräumt. Dabei hat der Gesetzgeber allerdings auch die Laufzeit im Auge - aus welchen Gründen auch immer.

Nun wissen wir allerdings, dass in stürmischen Börsenzeiten die Institutionellen auch massiv verkaufen - vielleicht sogar zocken.

Offensichtlich herrscht bei der politik die Meinung vor, dass man den Bürger beschützen müsse, da er weniger als die Institutionellen in der Lage ist, sein Vermögen zu mehren.

Scheint mir doch antiquiert zu sein - diese Vorstellung. Erinnert mich an einen fürsorglichen Obrigkeitsstaat.
Zick-Zock:

interessant o. T.

 
23.10.02 23:34
ruhrpottzocker:

Runter mit den Steuern !

 
24.10.02 08:48

Ich sehe nicht ein, warum ich so hohe Steuern zahlen muss, nur damit diesen Begünstigten im Endeffekt meine Knete zukommt. Diese Begünstigten sind nämlich nicht wirklich Bedürftige, wobei ich bei der Festlegung des Status der Bedürftigkeit einen strengen Maßstab angelegt haben will.

Weg mit diesen Begünstigungen und Subventionen zugunsten einer Senkung der Einkommensteuer ! Jeder soll selber bezahlen, was er bestellt !

Deutsche Wirtschaft für Nicht-Ökonomen 827710
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