Die Euro-Fallen
Macht der Euro alles teurer? Bürger und Verbraucherschützer meinen ja. Sie befürchten, dass die Wirtschaft einen Großteil der Umstellungskosten in Höhe von etwa 40 Milliarden Mark - pardon, 20 Milliarden Euro - an die Verbraucher weitergibt. "Jeder Bundesbürger wird durch die Euro-Einführungskosten 480 Mark weniger im Portemonnaie haben", hat die Unternehmensberatung Mummert + Partner ausgerechnet. Nach Ansicht von Verbraucherschützern könnte der Einzelhandel die Einführung des Euro für verdeckte Preiserhöhungen nutzen. "Es besteht die Gefahr einer Aufrundungsinflation", sagt Professor und Euro-Kritiker Wilhelm Hankel. Denn bei der Umrechnung in Euro entstehen für viele Produkte schiefe Preise.
Ein Beispiel: Ein Pfund Qualitätsbutter, das bislang 2,49 Mark kostet, würde nach dem derzeitigen Wechselkurs mit 1,27 Euro berechnet. Da die Verbraucher aber so genannte Schwellenpreise mit einer 9 am Ende gewöhnt sind, wird damit gerechnet, dass der Händler diesen Preis auf 1,29 Euro aufrundet. Das wären 2,52 Mark. Der Verbraucher würde also drei Pfennig mehr bezahlen.
Schon jetzt - ein halbes Jahr vor der Euro-Einführung - mehren sich Hinweise, dass viele Einzelhandelspreise klammheimlich erhöht werden. Ein Vorwurf, den die Einzelhändler heftig dementieren. "Es wird in diesem Jahr keine Preisaufblähungen geben", verspricht Robert Weitz, Geschäftsführer des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels.
Die Euro-Falle droht nicht nur im Supermarkt, sondern auch bei Steuern, Mieten und Versicherungen. Zwar hat das Bundesfinanzministerium die Anweisung erteilt, Beiträge auf den Cent genau umzurechnen. Doch bei der Kilometerpauschale zum Beispiel ist das nicht der Fall: Diese wird kurzerhand von 80 Pfennig auf 40 Cent umgerechnet. Das entspräche einem Wert von lediglich 78,20 Pfennig - der Pendler hat also zwei Pfennig pro Kilometer weniger im Geldbeutel. Ähnlich könnte sich die Situation bei den Mieten verschlechtern: Viele Mieter befürchten, dass ihre Vermieter die Umstellung nutzen, um die Mietpreise zu erhöhen. Der Verband Haus & Grund weist darauf hin, dass die Aufrundung der Miete auf einen glatten Eurobetrag nicht zulässig sei.
Vielleicht aber hat der Euro doch einen Vorteil: Da der Euro fast überall in Europa mehr wert ist als die nationalen Währungen, könnte er die Bürger zum Sparen verleiten. "Wenn heute in Frankreich 50 Centimes (ein Groschen) auf der Straße liegen, beugt sich kein Mensch danach. Mit der Einführung des Euro ändert sich das, denn 50 Cents sind der Preis für ein Baguette", meint der Chef der größten französischen Einzelhandelskette, Edouard Leclerc.
Günter Jauch fordert: "Her mit den Schlafmünzen"
Sie schlummern in putzigen Porzellansparschweinen, füllen Flaschenhälse, liegen achtlos in Schubladen oder stecken in Sparstrümpfen - die guten alten D-Mark-Münzen. Damit die Warteschlangen Anfang 2002 an den Bankschaltern nicht zu endlosen Bandwürmern werden, will die Deutsche Bundesbank die Bürger schon jetzt dazu bringen, ihre Altmünzen und DM-Scheine auf ihr Konto einzuzahlen.
Deshalb startete die Bundesbank die Kampagne "Her mit den Schlafmünzen". Dafür, dass die Botschaft ankommt und sich die Bundesbürger bereits jetzt von den bei ihnen im verborgenen schlummernden Geldstücken trennen, wurde sogar TV-Liebling Günther Jauch als Zugpferd für eine Werbe-Kampagne angeworben. Die Kampagne mit massiver TV-Präsenz kostet einen zweistelligen Millionenbetrag.
Grund für das Schlafmünzen-Gerassel: Die Deutsche Bundesbank steht vor einer immensen logistischen Herausforderung, rechnet sie doch mit einem DM-Rückfluss in Höhe von mehr als 2,6 Milliarden D-Mark-Noten und etwa 100.000 Tonnen D-Mark-Münzen. Die würden übereinandergestapelt einen Turm in Höhe von 300 Kilometern ergeben, hat Bundesbank-Präsident Ernst Welteke ausrechnen lassen.
Der Zeitplan zum Währungswechsel
Der Euro zum Anfassen kommt! Bei Banken und Sparkassen sind so genannte "Starter Kits" mit 20 Münzen in Wert von 10,23 Euro für 20 DM erhältlich.
Die Währungsumstellung tritt in Kraft, der Euro löst die DM ab. Konten werden automatisch zum Jahreswechsel 2001/2002 auf Euro umgestellt, gebührenfrei und mit dem Umrechnungsfaktor 1,95583. Die Deutsche Bundesbank schätzt, dass zum Jahreswechsel auch 70 Prozent der Geldautomaten umgestellt sein werden.
In der zweimonatigen Übergangsfrist ist der Euro zwar das gesetzliche Zahlungsmittel, doch kann im Einzelhandel noch in der alten Währung bezahlt werden. Allerdings wird das Wechselgeld in Euro herausgegeben, Wechselgeld in Mark muss der Kunde nicht annehmen. Sparkassen, Banken und Landeszentralbanken tauschen die Märker in Euro um.
Ab jetzt tauschen nur noch die Landeszentralbanken die Deutsche Mark in Euro um - unbefristet und unentgeltlich. Adressen unter
Welchen Schutz bieten die neuen Scheine gegen Fälscher?
Der erste bekannt gewordene Fälschungsversuch im Zusammenhang mit der Einführung des Euro war sozusagen hausgemacht: Eine Münchner Druckerei hatte im Juli 2000 einen Teil der georderten 325 Millionen Geldscheine mit Mängeln ausgeliefert: Etliche Scheine wiesen nicht die Original-Färbung auf und mussten auf Geheiß der Europäischen Zentralbank vernichtet werden.
Grundsätzlich erfüllt der Euro alle Sicherheitsstandards der Deutschen Mark, also Sicherheitsfaden, Wasserzeichen und Spezialpapier aus Baumwollfasern, das den Banknoten die charakteristische Struktur gibt. Alle Banknoten werden mit maschinenlesbaren Merkmalen ausgestattet, damit Automaten die Echtheit der Währung überprüfen können. Und um zu verhindern, dass Fälscher sich in aller Ruhe auf ihr schmutziges Handwerk vorbereiten können, werden die Details zu den Sicherheitskriterien erst am 1. September veröffentlicht. Einige sollen sogar geheim bleiben.
Bis zum Herbst werden lediglich ausgewählte Bankangestellte mit der neuen Währung vertraut gemacht, die dieses Wissen später an ihre Kollegen weitergeben sollen. Kein Fotograf darf die Hallen betreten, in denen die Druckmaschinen auf Hochtouren laufen. Verbraucherschützer geben sich jedoch wenig optimistisch, dass Fälscherbanden nicht doch innerhalb kurzer Zeit mit Hilfe moderner Reproduktionstechnologie gute Kopien herstellen können.
Auch das Bundeskriminalamt geht davon aus, dass sich Betrüger den Stress der Bankmitarbeiter und die Unwissenheit der Bürger in der Umtauschphase zu Nutze machen werden. Daher raten die Verbraucherzentralen, sich mit den Euro-Scheinen nach ihrer Einführung schnell vertraut zu machen und bei der Annahme von Wechselgeld achtsam zu sein.
Fragen & Antworten
Auf den Banknoten sind Baustile verschiedener Epochen und die Flagge der Europäischen Union abgebildet. Unterschiedliche Größen und Farben sollen helfen, die Scheine auseinander zu halten. Je höher der Wert, desto größer ist die Banknote. Als Farben wurden grau (5 Euro), rot (10 Euro), blau (20 Euro), orange (50 Euro), grün (100 Euro), ockerfarben (200 Euro), lila (500 Euro) ausgewählt.
Bei den Münzen gibt es im ganzen Euro-Land die gleichen Vorderseiten. Sie zeigen den Wert an. Ein Euro unterteilt sich in 100 Cent. Es gibt acht Münzen: 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Cent sowie 1 Euro und 2 Euro. Die Rückseiten sind dagegen national unterschiedlich geprägt. Alle Münzen gelten überall im Euro-Land.
Nein, eine doppelte Preisauszeichnung ist nicht vorgeschrieben. Bis zum 31. Dezember müssen alle Preise in DM angegeben werden, die zusätzliche Auszeichnung in Euro ist aber zulässig. Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels hat den Verbraucherverbänden in einer Selbstverpflichtung zugesagt, die doppelte Preisauszeichnung bis zum Jahreswechsel 2001/2002 schrittweise zu erhöhen. Ab dem ersten Januar 2002 müssen alle Waren und Dienstleistungen in Euro ausgezeichnet werden, der DM-Preis kann aber weiterhin zusätzlich angegeben werden.
Die Gehälter werden transparenter. Doch da die steuerlichen Belastungen und der Anteil der variablen Vergütung an der Entlohnung von Land zu Land differieren, sind die Gehaltsstrukturen nicht ohne weiteres vergleichbar.
Zu den Programmen, die aktualisiert werden müssen, gehören nach Angaben der Computerzeitschrift "c't" beispielsweise Word und Excel. In Office 2000 fänden sich dagegen bereits einfache Euro-Funktionen.
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Zahlreiche Kreditinstitute haben ihre eigenen Informationsbroschüren aufgelegt. Auch im Internet wimmelt es von informativen Seiten rund um den Euro. Eine Auswahl:
Umfangreiche Infos mit Abbildungen des ungefähren Designs der neuen Währung gibt es bei der
Öffentliche und private Einrichtungen beantworten anschaulich alle Fragen zum Bargeldtausch und zum Einkaufen im In- und Ausland:
Informationen zu den an der Währungsumstellung teilnehmenden Ländern und einen Countdown-Zähler enthält die gemeinsame Website der Zeitschrift "DM" und des Sparkassen- und Giroverbandes:
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Fragen & Antworten rund ums Tauschen
Ab dem 17. Dezember 2001 ist das neue Geld bei den Banken zu erhalten, allerdings nur als Probepäckchen, dem sogenannten "Starter-Kit": Für 20 Mark kann jeder ein Plastiksäckchen mit Euro-Münzen erwerben. Die Euro-Münzen des "Starter-Kit" sind allerdings bis zum 31. Dezember 2001 noch nicht als Zahlungsmittel anerkannt.
Am 1. Januar 2002 beginnt die richtige Umtauschaktion. Von da an werden die Banken nur noch das neue Geld ausgeben. Ob am Bankschalter oder am Automaten, statt Deutsche Mark wird der Euro ausgeteilt. Gleichzeitig werden auch die Gehälter, Renten und andere Leistungen nur noch in der neuen Währung ausgezahlt.
Ja, spezielle Vorschriften, die das Umtauschvolumen begrenzen, existieren nicht. Doch gelten Vorschriften im Zusammenhang mit der Geldwäsche.
Wer nach dem 1. März noch DM-Münzen oder DM-Scheine besitzt, kann diese nur noch bei den Landeszentralbanken umtauschen. Die Möglichkeit des Umtauschs ist zeitlich unbegrenzt. Wer etwa nach dem Tod der Großmutter in 30 Jahren noch ein Bündel 1000-Mark-Scheine findet, kann diese umtauschen, denn auch nach dem 28. Februar 2002 behält das DM-Bargeld seinen Wert. Die Landeszentralbanken tauschen die Deutsche Mark zeitlich unbefristet, kostenfrei und betraglich unbegrenzt in Euro um.
Reisedevisen aus Euroländern können ab dem 1. Januar 2002 in Deutschland - mit Einschränkungen - in Euro umgetauscht werden. Die Landeszentralbanken und ihre Filialen bieten einen kostenlosen Umtauschdienst an. Meist aber beschränkt sich der Service auf Banknoten. Münzgeld sollte im jeweiligen Land umgetauscht werden. Bei anderen Kreditinstituten und Finanzdienstleistern muss beim Umtausch von Reisedevisen mit Gebühren gerechnet werden. Der Umtausch wird auch hier auf Scheine beschränkt sein. Unter
Fragen & Antworten rund ums Reisen
Neben Deutschland sind Belgien, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien an der Währungsunion beteiligt. Darüber hinaus kann in den europäischen Kleinstaaten San Marino, Vatikan, Andorra und Monaco mit dem Euro bezahlt werden.
Mit der Einführung des Euros am 1. Januar 2002 sind DM-Reiseschecks im Ausland nicht mehr gültig. Da beim Umtausch von DM-Reiseschecks in Euro-Reiseschecks Gebühren anfallen, erkundigen Sie Sich bei Ihrer Bank, ob sie die Reiseschecks kostenlos zurücknimmt oder verwenden Sie die Schecks beim Einkauf. DM-Reiseschecks werden vor allem in größeren Kaufhäusern akzeptiert.
Bereits jetzt werden Eurocheques nicht mehr in allen Euroländern als Zahlungsmittel akzeptiert. Wegen der hohen Kosten entwickeln sich Eurocheque zum Auslaufmodell. Als Alternative bietet sich die ec-Karte an, mit der ab dem 1. Januar 2002 in allen Ländern der Währungsunion problemlos an allen Geldautomaten Euro-Scheine abgehoben werden können.
Das sind die neuen Scheine
Ab Anfang kommenden Jahres klimpern die Euro-Münzen in Ihrer Geldbörse, zahlen Sie mit Euro-Scheinen im Supermarkt, am Bar-Tresen und im Bus.
Wissen Sie schon, wie Ihr neues Geld aussieht? Machen Sie sich mit den neuen Scheinen vertraut!
5 Euro/Vorderseite: Wo beginnt Europa? Auf der Akropolis in Athen? Im Colloseum von Rom? Am Pont du Gard in Frankreich? Die 5-Euro-Note weiß die Antwort: In der griechisch-römischen Antike liegen Europas Wurzeln. Ein klassisches Tor weist den Weg nach Europa.
5 Euro/Rückseite: Schon die alten Römer wussten, wie man Brücken nach Europa baut. Viele Wege führen nach Rom, aber viele Brücken (hier die Pont du Gard) führen nach Europa.
10 Euro/Vorderseite: Möchten Sie Ihre europäischen Sünden beichten? Dann gehen Sie in den Dom zu Speyer und erleben Sie einen Meilenstein der europäischen Baukunst: die Romanik
10 Euro/Rückseite: „Sur le pont d’avignon“- schon Kleinkinder lernen singend die Bedeutung von Brücken kennen. Singen Sie mit.
20 Euro/Vorderseite: Wissen Sie, worauf Europäer am meisten stolz sind? Nein, nicht auf ihr Geld, sondern auf ihre Kirchen. In der Zeit der Gotik entstanden die berühmtesten Kathedralen. Zum Beispiel die Westminister Abbey oder der Mailänder Dom. Auf dem „blauen Zwanziger“ finden Sie Umrisse davon.
20 Euro/Rückseite: Beim frühen Mittelalter denkt man an Kirchen, Kreuzzüge und Hexenver-brennungen. Doch in dieser Epoche wurde auch der Grundstein für die Globalisierung gelegt: Zwischen Lübeck und Sevilla entwickelte sich erstmals ein echtes europäisches Handelsnetz. Wer Waren über Brücken transportieren wollte, musste Zoll zahlen.
50 Euro/Vorderseite: Was Venedig für Verliebte, ist Florenz für Kultur-Freunde. Hier entstand der europäische Geist der Renaissance. Leonardo da Vinci und Michelangelo schufen (Kunst-)Werke, die bis heute die Malerei und Architektur prägen. Dieser Geldschein regt zum Träumen an.
50 Euro/Rückseite: In der Renaissance nannte man die Architektur noch Baukunst. Wer einmal die prunkvollen Gebäude wie den Dom von Florenz besichtigt hat, weiß warum.
100 Euro/Vorderseite: Mit dem grünen “100er” dürfen Sie sich ein bisschen wie der “Sonnenkönig” Ludwig XIV. fühlen. Das abgebildete Tor erinnert an das Schloss von Versailles, das Ludwig XIV. errichten ließ. Die prunkvolle Residenz der französischen Könige ist Symbol des europäischen Barock-Zeitalters.
100 Euro/Rückseite: Die „unregelmäßig geformte Perle“ – das verstehen die Italiener unter dem Begriff „Barock“. Wer wissen will warum, braucht nur das Schloss von Versailles, den Dresdner Zwinger, das Berliner Schloss oder die Alte Brücke in Heidelberg besichtigen.
200 Euro/Vorderseite: Wussten Sie, warum die Wiege der Industriegesellschaft in Europa liegt? Weil ein Brite namens Watt die Dampfmaschine erfunden hat, die zur Einführung der Elektrizität in Europas Fabriken und zur Automatisierung der Produktion führte. Architektonisch spiegelt sich die Industrialisierung in Eisen- und Glasbauten wie dem Pariser Eiffelturm oder dem Londoner Glaspalast wider.
200 Euro/Rückseite: Die Erfindung der Eisenbahn beschleunigte den Handel in Europa und ermöglichte den Wandel vom Handwerk zur industriellen Produktion. Ausdruck dieser Epoche ist die auf dem „200er“ abgebildete Eisenbahnbrücke.
500 Euro/Vorderseite: Die teuerste Banknote ist gleichzeitig die modernste. Auf dem 500-Euro-Schein prangen Motive der zeitgenössischen Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts. Sie symbolisieren die europäische Gegenwart, die ganz im Zeichen der Globalisierung von Wirtschaft und Kultur steht.
500 Euro/Rückseite: Länger, weiter, höher: Dieses Prinzip gilt auch für Brücken zu Beginn des neuen Jahrtausends. Künftig verbinden Brücken vom Meer getrennte Länder und Kontinente - so wie die Oresund-Brücke zwischen Dänemark und Schweden oder auch die geplante Brücke von Marokko nach Gibraltar.
Die Profiteure der Währungsumstellung?
Zahlreiche Branchen profitieren davon, dass der Euro die Deutsche Mark ablöst. Zu den größten Gewinnern zählen Kreative, die Produzenten der Euro-Scheine und -Münzen, Hersteller von Geldprüfgeräten und Geldtransportunternehmen.
Ein Familienunternehmen mit 150 Beschäftigen, die Firma Anton Debatin in Bruchsal (Kreis Karlsruhe), hat mit ihrem Produkt die Aufmerksamkeit europäischer Banken auf sich gezogen. Die Firma, die mit der Produktion von Tüten für Bäckereien begann, die von Gefangenen geklebt wurden, produziert in Straßburg den sogenannten "Debasafe". Mittels dieser Hightech-Tasche soll der Diebstahl des zwischengelagerten deutschen Münzgeldes unmöglich gemacht werden.
Der Clou der Sicherheitstaschen: ein blaues Siegelband, das sich nicht mehr öffnen lässt und jeden versuchten Diebstahl sofort mit leuchtender Farbe dokumentiert. Das System überzeugte die Bankvertreter - sie bestellten Debasafes im Wert von 8,5 Millionen Mark. Auch holländische Kreditinstitute haben zehn Millionen Münztaschen bestellt. Ein Umsatzplus können auch die Hersteller von Banknoten-Prüfgeräten verbuchen. Eine besonders hohe Nachfrage wird jetzt für kleine Geräte für Geschäfte erwartet, da Fälscher in den kommenden Monaten, in denen die Mark noch gültiges Zahlungsmittel ist, versuchen werden, ihre Werke in Umlauf zu bringen. Kreditinstitute werden dagegen voraussichtlich mit großen Prüf- und Zählgeräten aufrüsten.
Deutschlands kreative Köpfe stecken seit Monaten beim "brainstorming" fieberhaft zusammen und beraten, wie sie den Abschied von der DM und den Neubeginn mit dem Euro im Bewusstsein der Bundesbürger verankern können, und das natürlich möglichst positiv und angstfrei sowieso. In einer dreiwöchigen Werbekampagne trommelt Günther Jauch im Auftrag der Bundesbank und der gesamten Kreditwirtschaft für die Einzahlung von Bargeld aufs Konto, um zum Jahreswechsel den großen Andrang zu vermeiden. Die Kampagne mit massiver TV-Präsenz kostet einen zweistelligen Millionenbetrag. Einen Teil erhält die für die Fernsehspots verantwortliche Frankfurter Werbeagentur Michael Conrad & Leo Burnett.
Das große Geld macht jedoch die Werbe- und PR-Agentur Publicis, die sich beim Wettbewerb um den 160 Millionen-Mark-Etat für die Imagekampagne der Europäischen Zentralbank gegen 40 Konkurrenten durchgesetzt hat. Die seit der Übernahme von Saatchi und Saatchi im Jahr 2000 zur fünftgrößten Agentur der Welt aufgestiegene Kreativschmiede könnte mit ihrer deutschen Gruppe im Jahr 2002 die Umsatzschwelle von zwei Milliarden Mark überschreiten.
In Anbetracht dessen, dass die 160 Millionen Mark europaweit reichen müssen, um 300 Millionen Bürger zu erreichen und sich auf 12 Publicis-Gruppen in den einzelnen Ländern verteilen, relativiert sich diese Summe jedoch wieder. Regelrecht geizig gibt sich die Bundesregierung, die für Informationen zur Einführung der Einheitswährung für das gesamte Jahr 2001 lediglich rund zehn Millionen eingeplant hat - und zwar Mark, nicht Euro.
Gut ins Geschäft kommen ab September die Geldtransportunternehmen. Allein der Fuhrpark der Mitglieder der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Transportunternehmen umfasst 2200 Fahrzeuge. Cash in der Kasse bedeutet das Unterfangen Euro auch für alle Unternehmen, die an der Produktion der neuen Geldscheine und Münzen beteiligt sind. So konnte die Vereinigte Deutsche Nickel (VDN) im April stolz verkünden, erstmals in der Firmengeschichte die Umsatzschwelle von einer Milliarde Mark durchbrochen zu haben. Diesen Rekord verdankt die in Schwerte ansässige VDN der Produktion von Rohlingen für die Euromünzen. Und auch die Firma Giesecke & Devrient in München, die neben der Bundesdruckerei in Berlin Produzent der Euro-Noten ist, druckt sozusagen für die eigene Tasche.
Auch diejenigen Bundesländer, die das Recht zur Münzherstellung haben, profitieren von der Währungsumstellung. So spucken die in der panzerglasgeschützten Fertigungshalle der Hamburgischen Münze stehenden Maschinen täglich rund sechs Millionen Euro-Münzen aus. Am Ertrag aus dem im Zwei-Schichten-Rhythmus laufenden Betrieb verdient das Bundesland Hamburg mit, denn die Hamburgische Münze ist ein städtischer Betrieb.
Gute Zeiten auch für die Hersteller von Spielgeld und Spielautomaten: Zur Euro-Einführung müssen sich die Spielbanken neue Jetons anschaffen. Allein die Spielbank Berlin hat rund 170.000 neue Spielgeld-Stücke in Auftrag gegeben. Auf fast eine Million Mark belaufen sich dort die Investitionskosten für Jetons und die Umstellung der Automaten. Und auch die Spiele für die Kleinsten werden teuer: Künftig kostet ein Ritt auf einem elektronischen Schaukelpferd nicht mehr 1 Mark, sondern 1 Euro, wie die Kinderplanet GmbH im hessischen Buseck angekündigt hat. Das Unternehmen nutzt die Gelegenheit, die nach eigenen Angaben in der Vergangenheit nicht an die Kunden weitergegebenen gestiegenen Produktionskosten abzuwälzen.
Die deutsche Angst vor dem Euro
Während über 60 Prozent der Italiener und Spanier die Ankunft des Euro begrüßen, fürchten sich laut einer Umfrage des Bielefelder Instituts für Sozialforschung und Kommunikation 90 Prozent aller Deutschen vor der neuen Währung. Gerade ältere Bürger erinnern sich noch mit Angst und Schrecken an die Währungsreform von 1948, als die Reichsmark auf D-Mark umgestellt wurde. Damals kam es zu enormen Preiserhöhungen.
Mehr als die Hälfte der Deutschen befürchten laut einer Infratest-Umfrage, dass der Handel die Preise erhöht. 43 Prozent vermissen die Stabilität der D-Mark. "Mit dem Austausch der D-Mark steht nicht nur eine Währung auf dem Spiel, sondern ein ganzes Wertesystem", hat das Freiburger Institut für psychologische Wirkungsforschung IFM festgestellt. In der D-Mark stecken die deutschen Tugenden und Leistungen, mit denen die Nachkriegsgeneration Deutschland zu einer der führenden Wirtschaftsmächte wieder aufgebaut hat. "Mit der D-Mark verbinden sich für jeden Einzelnen erlebte Erfolge und durchgestandene (Geld-)Nöte", heißt es in der Studie der Freiburger Psychologen. Nun vererbe Deutschland die D-Mark an Europa "auf höheren Befehl". Die meisten Deutschen befürchten dabei, dass sich die in der D-Mark steckenden psychologischen Aufbau- und Leistungswerte im großen Topf Europa auflösen.
Die Italiener hingegen sehen der Einführung des Euro mit Freude entgegen, weil sie eine Verbesserung der wirtschaftlichen Verhältnisse erwarten. Die Franzosen geben zwar ungern den Franc auf, behalten aber ihre unabhängig vom Geld gewachsenen kulturellen Werte. Außerdem haben sie in einem Referendum entscheiden dürfen, ob sie den Euro wollen oder nicht. Eine knappe Mehrheit war dafür.
Kein Wunder, dass vor allem in Deutschland Euro-Gegner seit mehreren Jahren hohen Zuspruch aus der Bevölkerung erhalten. Die Interessengemeinschaft "Pro DM" wirbt in großformatigen Anzeigen für die Erhaltung der D-Mark. Vor allem der dramatische Kursrückgang des Euro gegenüber dem Dollar seit dem 1. Januar 1999 sorgt bei vielen Bundesbürgern für Misstrauen. Neuen Auftrieb erhielten die Euro-Gegner zuletzt durch eine Studie der renommierten Crédit Suisse First Boston, die prognostiziert, dass der Kurs des Euro gegenüber dem Dollar schon bald auf 57 Cents falle.
"Da ist viel Panikmache", sagt Klaus Lüpertz, Analyst der HSBC Trinkaus & Burkhardt. Wegen widersprüchlicher Aussagen von Wim Duisenberg, Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), habe der Euro zurzeit ein schlechtes Image. Doch Lüpertz ist überzeugt, dass schon in diesem Jahr "die EZB wieder an Glaubwürdigkeit gewinnen und sich der Euro zu einer attraktiveren Anlagewährung als der Dollar entwickeln wird".
"Sobald die Deutschen mit dem Euro in ihren ersten Urlaub fahren, wird die Zustimmung zur neuen Währung stark steigen", glaubt Ernst Welteke, Präsident der Deutschen Zentralbank. Bis dahin freilich ist es noch ein langer Weg. Die EZB gibt rund 80 Millionen Euro für eine PR-Kampagne in den zwölf Ländern der Eurozone ab September 2001 aus, um die Bevölkerung auf die neue Währung vorzubereiten. Noch höher dürften die Ausgaben der Banken sein, die ihre Kunden informieren müssen, dass sie nur noch bis zum 28. Februar 2002 D-Mark annehmen. Für viele Banken bietet das die Chance, im Wettbewerb um die beste "Euro-Beratung" neue Kunden zu gewinnen.
Polizei überfordert: Verbrecher wittern ihre Chance
Von September 2001 bis März 2002 müssen Euro-Münzen und -Scheine im Wert von 155 Milliarden Euro sowie DM-Noten und -Münzen im Wert von 290 Milliarden Mark transportiert werden. Die wohlgefüllten Geldlaster lenken auch das Augenmerk von Kriminellen auf sich. Für die Kreditinstitute ein großes Problem: Mit einem flächendeckenden Schutz der Polizei können sie nicht rechnen, auch wenn gepanzerte Polizei-Lastwagen als Eskorte für Geldtransporte Verbrecher abschrecken sollen.
Auch die parallele Lagerung von Mark und Euro ist für Banken und Sparkassen mit einem erhöhten Sicherheitsrisiko verbunden. Wie eine im März veröffentlichte Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelstages ergab, bereiten diese Sicherheitsrisiken fast der Hälfte des Bankgewerbes Kopfzerbrechen. Viele Banken und Sparkassen erwägen daher den Einsatz von privaten Sicherheitsdiensten. Der Ruf vom Bundesverband der deutschen Banken nach dem Einsatz der Armee zum Schutz bei Geldtransporten, wie es andere Länder im Euro-Raum planen, wurde bisher aus verfassungsrechtlichen Gründen abgelehnt.
In den Tresoren der Bundesbank und der Landeszentralbanken ist für die Euro-Münzen kein Platz. Aus diesem Grund werden möglichst geheime Hallen angemietet, in der die glänzenden Stücke in riesigen, 600 Kilo schweren Containern unter Bewachung bis zu ihrer Ausgabe gelagert werden. Auch die Arbeitsgemeinschaft für Sicherheit der Wirtschaft (ASW) fordert den Einsatz der Bundeswehr. Wenn dieser aus verfassungsrechtlichen Gründen als Begleitschutz bei Geldtransporten nicht möglich ist, so die ASW, sollten zumindest gut gesicherte Kasernen als Zwischenlager für die gute alte Deutsche Mark und den frischen Euro dienen.
Der Weg zum EURO seit 1946
1946
Winston Churchill fordert in einer Rede an der Universität Zürich die Schaffung "einer Art Vereinigten Staaten von Europa"
1951
Die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande gründen mit Unterzeichnung des Pariser Vertrags die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (die Montanunion).
1957
Die Länder der Montanunion und Belgien unterzeichnen die Römischen Verträge. Ab 1. Januar 1958 existiert damit die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), die später zur Europäischen Gemeinschaft (EG) umbenannt wird.
Die 13 OECD-Staaten beschließen die freie Konvertierbarkeit ihrer Währungen - ganz im Sinne Ludwig Erhards: "Von allen denkbaren Formen der Integration der freien Welt ist die Konvertierbarkeit die fruchtbarste", so der damalige Wirtschaftsminister.
1960
Der EWG-Ministerrat genehmigt den gemeinsamen Zolltarif, die Europäischen Sozialfonds werden eingerichtet.
1967
Die Organe der Europäischen Gemeinschaft werden mit dem Fusionsvertrag vereinheitlicht.
1969
In Den Haag beschließen die Staats- und Regierungschefs der EG-Staaten die stufenweise Schaffung der Wirtschafts- und Währungsunion (WWU).
1970
Mit dem Wernerplan wird der erste Plan zur Umsetzung der WWU vom luxemburgischen Ministerpräsident und Finanzminister Pierre Werner vorgelegt. Ein Jahr später wird der Plan verabschiedet.
1972
Gründung des Europäischen Währungsverbundes durch die EWG-Staaten. Die Wechselkurse der Währungen dürfen nur um maximal 2,25 Prozent nach oben oder unten von den vereinbarten Leitkursen abweichen.
1973
Großbritannien, Irland und Dänemark treten den Europäischen Gemeinschaften bei.
1979
Das System der Währungsbindung von 1972 wird abgeschafft und durch das Europäische Währungssystem ersetzt. Der Ecu wird als Rechnungs- und Währungseinheit des EWS eingeführt.
1981
Griechenland tritt den Europäischen Gemeinschaften bei.
1986
Beitritt von Portugal und Spanien in die EG.
1988
Eine Expertengruppe unter Leitung von Jaques Delors (Präsident der Europäischen Kommission) wird mit der Planung zur Schaffung der Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) beauftragt.
1989
Delors' Plan dient als Leitfaden für die dreistufige Schaffung der Wirtschafts- und Währungsunion. Noch vor Ende 1990 sollen zwei Regierungskonferenzen zur Politischen Union und zur Wirtschafts- und Währungsunion einberufen werden, die alle notwendigen Vertragsänderungen ausarbeiten sollen.
1991
Im holländischen Maastricht vereinbaren die Staats- und Regierungschefts die Verwirklichung der Wirtschafts- und Währungsunion bis 1999.
1992
Der Maastrichter Vertrag über die Europäische Union (EU) wird unterzeichnet. Alle zwölf Mitgliedsstaaten müssen diesen Vertrag nun ratifizieren.
1993
Der Maastrichter Vertrag tritt in Kraft. Er ermöglicht den freien Verkehr von Personen, Waren, Dienstleistungen und Kapital ohne Grenzen zwischen den Mitgliedsstaaten.
1994
Das Europäische Währungsinstitut (EWI) wird in Frankfurt am Main gegründet. Es ist der Vorläufer der Europäischen Zentralbank (EZB).
1995
Österreich, Schweden und Finnland treten der EU bei. In Madrid entscheiden die Staats- und Regierungschefs über den weiteren Zeitplan zur Einführung der einheitlichen Währung und einigen sich auf den Namen "Euro".
1996
Mit dem Pakt für Stabilität und Wachstum billigt der Europäische Rat eine Verschärfung der Stabilitätskriterien für den Euro.
1997
In Amsterdam schließen die Staats- und Regierungschefs den Pakt für Stabilität und Wachstum. Sie einigen sich auf das neue Europäische Wechselkurssystem EWS II und auf die einheitliche Seite der Euro-Münzen und Scheine.
1998
Die Teilnehmerländer an der europäischen Währung werden im Europäischen Rat festgelegt. Nach den Konvergenzkriterien dürfen teilnehmen: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Niederlande, Luxemburg, Österreich, Portugal und Spanien. Die Europäische Zentralbank wird ins Leben gerufen, Präsident ist Wim Duisenberg. Damit wird das Europäische Währungsinstitut aufgelöst. Ende des Jahres legen die Wirtschafts- und Finanzminister der teilnehmenden Staaten die unwiderruflichen Euro-Umrechnungskurse fest.
1999
Der Euro wird gültige Buchwährung, alle Börsen in Euro-Land führen den Euro als einheitliche Währung ein.
2001
Griechenland wird Mitglied von Euro-Land.
Konvergenz-Kriterien
"Stabiles Geld, niedrige Staatsquoten und niedrige Haushaltsdefizite sind nach aller Erfahrung der Schlüssel für dauerhaftes Wachstum, mehr Arbeitsplätze und Wohlstand. Sie sind deswegen zu Recht die Eintrittskarte in die Europäische Währungsunion.". So beschrieb der ehemalige Bundesbankpräsident Hans Tietmeyer die Aufnahmekriterien für die Euro-Staaten.
Im Maastrichter Vertrag, dem Vertrag über die Europäische Währungsunion, wurden fünf Konvergenzkriterien festgelegt. Diese Kriterien sind volkswirtschaftliche Anforderungen an die Länder der EU, die der Währungsgemeinschaft beitreten möchten.
Zum ersten Beitrittstermin im Januar 1999 erfüllten mit Ausnahme Griechenlands alle EU-Länder die Aufnahmebedingungen, doch Großbritannien, Schweden und Norwegen lehnten ihren Beitritt ab. Griechenland wurde im Januar 2001 zwölftes Mitglied der Euro-Zone, das Land erfüllte die erst in einem zweiten Aufnahmeschritt die nötigen Stabilitätskriterien.
Die Bedingungen im Einzelnen:
- Preisstabilität
Die Verbraucherpreise dürfen im Jahr vor der Prüfung nicht mehr als 1,5 Prozent über der Inflationsrate der drei preisstabilsten Länder liegen.
- Haushaltsdefizit
Die neuen Schulden, die ein Staat aufnimmt, dürfen nicht über 3 Prozent seines Bruttoinlandprodukts liegen.
- Staatsschulden
Die gesamten Schulden der öffentlichen Hand dürfen 60 Prozent des Bruttoinlandprodukts nicht überschreiten. Viele Länder erreichten diese Bedingung nicht. Nur Finnland, Frankreich, Großbritannien und Luxemburg lagen unter der Vorgabe. Wenn das Defizit der übrigen Kandidaten jedoch „hinreichend rückläufig“ war, wurde von einer strikten Anwendung des Kriteriums abgesehen.
- Zinsniveau
Die langfristigen Zinsen müssen auf einem ausreichend niedrigen Niveau sein. Als Obergrenze gelten zwei Prozent über den Zinssätzen der drei stabilsten EU-Länder.
- Wechselkursstabilität
Die Währung des Landes muss Mitglied des Europäischen Währungssystems sein und darf in den zwei Jahren vor der Prüfung nicht abgewertet worden sein.
Wer bald mit EURO zahlt...
Zwölf Staaten werden zum Jahreswechsel freiwillig einen Teil ihrer Souveränität aufgeben und den Euro statt der nationalen Währung einführen.
Die Umtauschfristen für die alten Währungen sind von Land zu Land unterschiedlich.
Deutschland ist das einzige Land, in dem die nationale Währung ab dem ersten Januar kein gesetzliches Zahlungsmittel mehr ist!
Im Handel und bei den Geschäftsbanken kann die D-Markt aber noch bis Ende Februar 2002 getauscht werden. Besonders fit geht Deutschkland aber nicht in das Euro-Zeitalter: Bei Wirtschaftswachstum und Beschäftigung liegt Deutschland weit unter dem europäischen Durchschnitt. Die Schwäche der deutschen Wirtschaft belastet zunehmend auch die anderen Euro-Staaten.
Das zweitgrößte Euro-Land
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Der jüngste Euro-Partner Griechenland kämpft mit einem ähnlich hohen Schuldenlast. Das stand dem Beitritt zur Euro-Zone am 1. Januar dieses Jahres aber nicht im Wege, denn im Gegensatz zu Belgien und Italien schrumpfen die Staatsschulden in Griechenland kontinuierlich. Wie lange sie Drachmen annehmen, können die griechischen Geldinstitute individuell entscheiden.
Ein ehrgeiziges Schuldenprogramm soll auch
In
Mit 400.000 Einwohnern und einer Wirtschaftsleistung von 15 Milliarden Euro ist
Die frühere Hungerinsel
Auch außerhalb Europas wird man im kommenden Jahr mit der neuen Währung auf Einkaufstour gehen können: Die französischen Übersee-Provinzen wie die Insel Reunion im Indischen Ozean, die Karibikinseln Gaudaloupe und Martinique sowie Französisch-Guayana gehören ebenfalls zu der Euro-Zone. Selbst im kalten Norden vor der Küste Neufundlands, auf den Inseln Saint-Pierre und Miquelon, beginnt zum Jahreswechsel die heiße Phase der Euro-Umstellung.
Auch Afrika rückt etwas näher: Die 15 west- und zentralafrikanische Staaten der Afrikanischen Finanzgemeinschaft (CFA) haben ihre Währungen seit den vierziger Jahren an den französischen Franc gekoppelt und werden in Zukunft mit dem Euro rechnen. An den Euro gebunden sind auch Montenegro, das Kosovo und Andorra. Die Staaten haben den Euro einseitig zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt. Mit offizieller EU-Genehmigung können dagegen die Kleinstaaten San Marino, Monaco und der Vatikanstaat den Euro ausgeben und sogar eigene Euro-Münzen prägen – allerdings in genau festgelegten Beträgen.
Gruß
Happy End