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CONSORS WEEKLY NEWSLETTER Nr. 2001/46
Der kostenlose, wöchentliche Newsletter der
Consors Discount-Broker AG Freitag, 16. November 2001
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THEMEN DIESER AUSGABE:
1. CONSORS INTERN
2. MARKTANALYSE
3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
4. CONSORS FAVORITEN
5. MUSTERDEPOTS
6. NEUER MARKT REPORT
7. EMPFEHLUNGEN INLAND
8. EMPFEHLUNGEN AUSLAND
9. DISCLAIMER
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2. MARKTANALYSE
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Aktienmärkte - 47. Woche vom 19. bis zum 23. November 2001
(Alle nachfolgenden Indexstände beziehen sich auf Freitag,
den 16. November 2001 um 19:50 Uhr MEZ)
--- 1. Europa ---
Sie ist wieder da - die Magie der runden Zahl an den Aktienmärkten:
Der DAX notiert über der 5000-Marke, beim STOXX 50 und dem Dow Jones
industrial kommen die 4000 bzw. 10000 in Reichweite. Der NASDAQ ver-
sucht, die 2000-Hürde zu erreichen, und die beiden Neuer-Markt-Indizes
etablieren sich deutlich über der 1000-Marke. Die reichlich vorhandene
Liquidität, insbesondere bei institutionellen Investoren, sowie die
vergleichsweise wenig attraktive Verzinsung bei Anleihen schieben die
Aktienmärkte hauptsächlich weiter bergauf. Das unweigerlich näher
rückende Jahresende bringt außerdem zunehmenden "Anlage-Termindruck".
Zum Wochenanfang hatte die schwache Tendenz nach den Meldungen über
den Flugzeugabsturz einer Passagiermaschine in New York kurzfristig an
Dynamik gewonnen. Nachdem die bange Frage "neuerlicher Terroranschlag
oder technische Ursachen?" zur allgemeinen Beruhigung beantwortet war,
drehten die Börsen ebenso schnell nach oben, wie sie kurz zuvor abge-
sackt waren. Zudem ließen die Nachrichten über die Erfolge der Nord-
allianz in Afghanistan die Marktstimmung ansteigen. Dazu kommen die
weiter um sich greifenden, von den USA ausgehende Konjunkturerholungs-
hoffnungen. Dagegen blieb die Bestätigung von Bundeskanzler Schröder
im Rahmen der Vertrauensabstimmung im Bundestag nur eine Randnotiz an
der Börse. Mit der hinter uns liegenden Handelswoche hat die Quartals-
berichtssaison ihren Zenit überschritten. Langsam aber sicher bereiten
sich die Marktteilnehmer auf den Jahresultimo vor. Beim Blick auf das
Börsengeschehen bekommt man zunehmend den Eindruck, daß sich die In-
vestoren auf die Suche nach fundamental günstig bewerteten Titeln und
Kurs-Schnäppchen machen. Eine andere Erklärung fällt uns nicht ein,
wenn zum Beispiel die zuvor kräftig gedrückten Pharma- und Chemietitel
kräftig zulegen konnten oder die infolge der gemeldeten roten Zahlen
abgerutschte Commerzbank wieder auf der Kaufliste stand. Daneben pro-
fitierten auch "Safe haven"-Werte, wie MLP und Schering. Gut im Plus
lagen unter anderem die Aktien der Lufthansa AG, nachdem Chancen auf
ein ausgeglichenes Betriebsergebnis in 2001 bestehen. Bei MAN wirkten
die Hoffnungen auf eine rasche weltweite Konjunkturerholung sowie das
Interesse an dem schwedischen Lkw-Hersteller Scania. Von ihrer
freundlichen Seite zeigten sich auch die Notierungen der Automobil-
hersteller. Technologie- und Telekommunikationswerte profitierten von
positiven Analystenkommentaren und den guten Vorgaben von der Wall
Street. Speziell die Deutsche-Telekom-Aktionäre freuten sich über eine
gemeldete Steuerrückerstattung für das Untnernehmen von rund 1,4 Mrd.
Euro. Aufgrund der zu erwartenden Schadensersatzansprüche tun sich die
Versicherungsaktien mit einer Erholung schwer. Unter den Nachwehen der
Quartalsmeldungen litt vor allem der Kurs von Fresenius Medical Care.
Der Deutsche Aktienindex DAX 30 kletterte die ganze Woche
kontinuierlich vom Verlaufstief am Montag bei 4646 bis auf ein
Freitagshoch bei 5114 und notierte zuletzt auf Wochenbasis mit 3,0 %
im Plus bei 5057 Punkten. Charttechnisch betrachtet hat der Index ein
klassisches Kaufsignal generiert, als die 90-Tage-Linie (4945) von
unten nach oben durchstoßen wurde. Mit der darunter liegenden 38-Tage-
Linie bei zuletzt 4635 klettert auch unsere Risikomarke nach oben.
Einen Unterstützungsbereich sehen wir zwischen 4750 und 4810, sowie in
dem heute überwundenen Widerstand bei 5055. Als Support fungiert zudem
der seit 21.09.2001 bestehende Aufwärtstrend bei derzeit 4890.
Etabliert hat sich der DAX zwischenzeitlich wieder im Anfang September
2000 begründeten Abwärtstrendkanal zwischen 5520 und 4695. Auf seinem
Weg nach oben ist der Index in den alten Abwärtstrendkanal vom März
2000 eingetaucht, der zuletzt zwischen 5795 und 5000 verläuft, und mit
dem die gut 18 Monate währende Aktienbaisse eingeläutet wurde. Mit all
den nördlich liegenden Marken verbunden ist auch unsere Jahreswechsel-
Zielzone und damit die mögliche Schließung des am 09.08.2001
geöffneten Gaps (Kurslücke) bei 5595/5609. Der mögliche weitere DAX-
Anstieg wird allerdings beschwerlicher, angesichts der in Sichtweite
kommenden Hürden, insbesondere bei 5170, 5270, 5455, 5565 (200-Tage-
Linie), 5670 und 5750. Zumindest benötigt der Index dazu eine gehörige
Portion Kondition in Form von deutlich steigenden Umsätzen in die
Aufwärtsbewegung hinein - bislang insgesamt Fehlanzeige. Die
kurzfristig noch positiven Marktindikatoren haben obere Wendemarken
erreicht und könnten rasch nach unten drehen. Das Barometer für die
Aktienmarktstimmung (Put/Call-Ratio der Aktienoptionen) macht auf
geglätteter Drei-Wochen-Basis erste Anzeichen, aus dem zuletzt
erstaunlich hartnäckig verteidigten extrem "bullishen" Bereich heraus
zu drehen. Auf geglätteter Zehn-Wochen-Basis besteht weiterhin eine
überkaufte Marktlage. Die Volatilität (Schwankungsbreite) kommt von
Ihrem Niveau über dem langjährigen Durchschnitt langsam wieder zurück.
Der DJ-STOXX-50-Index kletterte im Wochenverlauf auf ein Intraday-High
bei 3751 und notierte im Freitagshandel zuletzt ermäßigt bei 3676
Punkten. Damit schaffte der Index eine positive Wochenperformance von
0,9 %. Trotzdem blieb das europäische Aktienmarktbarometer über der
zwischenzeitlich leicht steigenden 90-Tage-Linie bei 3555. Mit der
darunter liegenden 38-Tage-Linie bei zuletzt 3480 klettert, vergleich-
bar wie beim DAX, unsere Risikomarke nach oben. Die Unterstützung bei
3540, das Ausgangsniveau vom Oktober 1999 vor der Euphoriephase, hat
trotz des Wochenverlaufstiefs bei 3511 auf Schlußkursbasis gehalten.
Unser unsprüngliches STOXX-Ziel für das Jahresultimo in Form der
Widerstandszone zwischen 3710 und 3780 ist in greifbarer Nähe. Darüber
wäre es nur noch eine kurzer Weg bis zur 200-Tage-Linie bei 3870.
Spätestens hier erwarten wir jedoch massiven Widerstand. Der STOXX 50
ist, gestützt von den noch positiven Marktindikatoren, artig entlang
des Aufwärtstrends vom 21.09.2001 bei derzeit 3675 in Richtung Norden
gewandert. Dadurch wird die obere Begrenzung des Abwärtstrendkanals
vom September 2000 zwischen 3715 und 3340 angelaufen. Ob ein erster
Überwindungsversuch bereits Erfolg bringt?
Der Neue Markt ist wieder im Visier der Fondsmanager, ganz besonders
der NEMAX-50-Index. Dieser entwickelte sich seit seinem Allzeit-Ver-
laufstief bei 643 am 21. September 2001 mit seither gut 90 % positiver
Performance um über 20 % besser als der NEMAX-All-Share-Index
(Gesamtmarkt). Allein 11,1 % legte der NEMAX 50 im Wochenvergleich zu
auf zuletzt 1242 Punkte. Die 1200-Marke konnte damit markant
überwunden werden. Insbesondere der Sektor Internet trug zur Herbst-
Rally des Index bei, gefolgt von der Biotechnologie, die seit Ende
September über 50 % gutmachen konnte. Viele Fondsmanager sehen in der
Zugehörigkeit eines Unternehmens zum Nemax50 ein wichtiges Kaufkrite-
rium, da diese Werte wesentlich liquider und damit besser handelbar
sind als die vielfach marktengen Werte im All-Share-Index. Außerdem
sorgt die Deutsche Börse AG dafür, daß sogenannte "Pennystocks" aus
dem Leitindex hinaus fliegen. Wir erwarten, daß der NEMAX 50 seinen
"Bruder", den NEMAX-All-Share, auch künftig outperformen wird. Die
nächste Hürde liegt bei 1290, im Rahmen einer Verschnaufpause steht
ein Unterstützungsbereich zwischen 1080 und 1010 zur Verfügung.
Über 350 % Kursgewinn in nur sieben Wochen zeichnen Broadvision unter
den Gewinnern aus, die damit Platz Eins unter den NEMAX-50-Werten
hält. Dabei profitiert der kalifornische Weltmarktführer für
E-Commerce-Software neben seiner Gewichtung vor allem von seinen
kürzlich vorgelegten Quartalszahlen, die über den Analystenerwartungen
lagen. Bei lediglich 10 % rückläufigen Umsätzen im Vergleich zum
zweiten Quartal konnte der Nettoverlust durch drastische Sparmaßnahmen
um fast 70 % gesenkt werden. Zusätzlich befindet sich ein solides
Finanzpolster von 222 Mill. US-Dollar in den Büchern. Kein Wunder, daß
sich bei diesen Zahlen viele US-Shortseller eindecken mußten. Im
Gegensatz dazu enttäuschen die Quartalszahlen des Konkurrenten
Intershop, dessen Aktie im gleichen Zeitraum "nur" rund 70 % zulegte.
Die Umsätze brachen im Vergleich zum zweiten Quartal um ein Drittel
ein, der Nettoverlust liegt bei stolzen 23,1 Mill. Euro, und als
beschränkte Barmittel stehen noch 45,2 Mill. Euro zur Verfügung. Zudem
soll nun doch erst im Laufe 2002 ein ausgeglichenes Rohergebnis
erwirtschaftet werden. Einziger Lichtblick ist der nach
Unternehmensangaben reduzierte Barmittelverbrauch pro Quartal.
Betrachten wir die Psychologie des Neuen Marktes auf kurze Sicht, so
sind die bullishen Privatanleger noch in der Minderheit. Daraus leiten
wir ab, daß die Mehrheit der Marktteilnehmer sich noch vom Neuen Markt
fern gehalten hat. Dies dürfte bei anhaltend freundlicher Tendenz in
den nächsten Wochen weiteres Kurspotential erschließen. Zudem müssen
vor allem Investmentfonds ihre Liquidität bis zum Jahresende
zumindestens teilweise investieren. Die Chancen für einen erfreulichen
Jahreswechsel am Neuen Markt stehen also gut. Wir raten, investiert zu
bleiben und Gewinne abzusichern bzw. Verluste zu begrenzen.
An den Aktienmärkten haben die Kursgewinne an Breite gewonnen. Die
neuerlich aufgenommene Herbst-Rally läuft gegen die allgemein nega-
tiven Konjunkturtrends, getragen von Liquidität, niedrigen Zinsen und
Hoffnung. Damit wächst leider auch die Gefahr einer Ernüchterung, wenn
im laufenden und nächsten Quartal keine klar positiven Signale von
Wirtschafts- und Unternehmensseite folgen, insbesondere aus Übersee.
Zuletzt korrigierte beispielsweise der Sachverständigenrat im Rahmen
seines Herbstgutachtens das deutsche Wirtschaftswachstum für 2001 auf
0,7 %. Eine Aktienmarktkorrektur wäre bei einer Verschiebung der
Erholungsprognosen die logische Konsequenz. Auch das Damokles-Schwert
einer möglichen geopolitischen Ausweitung des Afghanistan- Konfliktes
bleibt trotz der Erfolge der USA und ihrer Verbündeten in Richtung
baldiger Entmachtung der Taliban-Regierung beherrschender Alltags-
begleiter. In diesem Zusammenhang paßt das Zitat eines Analysten-
kollegens: "Hoffentlich ist das Licht am Ende des Tunnels nicht ein
entgegenkommender Zug". Aber zur Beruhigung bleibt festzuhalten, daß
nach dem bislang vorgelegten Börsenspurt seit Ende September 2001 eine
Verschnaufpause in Verbindung mit einem Kursrückgang von im Einzelfall
bis zu 10 % kein Beinbruch wäre. Die optimistische Grundstimmung
bleibt uns über das Jahresende hinweg sicher noch erhalten. Börsen-
psychologisch positiv ist erfahrungsgemäß die aufkommende Unsicherheit
über die Nachhaltigkeit des Börsenaufschwungs zu werten. Die Aktien-
märkte bekommen zudem Schützenhilfe von den niedrigen Anleihezinsen
und den kräftigen Leitzinssenkungen. Letztere tragen zweifellos zur
Geburtsstunde der Wirtschaftserholung im Laufe des Jahres 2002 bei.
Bekanntlich nimmt der Aktienmarkt die Zukunft um rund ein halbes Jahr
vorweg. Im ersten Quartal 2002 wird daher die weitere wirtschaftliche
Entwicklung im Fokus stehen. Eine nachhaltige Aufwärtsbewegung am
Aktienmarkt benötigt ein solides fundamentales Umfeld und verläßliche
Prognosen. Konkret sehen wir den DAX 30 Index bis zum Jahreswechsel um
5500 Punkte, wobei wir die Risikomarke bei 4635 (38-Tage-Linie) im Au-
ge behalten. Für den STOXX-50-Index sehen wir als Ziel um 3900 Punkte
und als Risikomarke 3480 (38-Tage-Linie) Punkte. Allgemein erwarten
wir, daß mit den angestiegenen Börsennotierungen auch die Gewinnmit-
nahmebereitschaft zunimmt, ermäßigte Niveaus aber auch rasch die Kauf-
bereitschaft fördern. Negative Unternehmensnachrichten führen kaum
mehr zu dramatischem Verkaufsdruck, da diese weitgehend gepreist sind.
Der langfristig orientierte Anleger kann unter diesen Gesichtspunkten
Bestände halten und planen, Aktien aus den zyklischen Branchen mit ins
Portefeuille zu nehmen. Gerade Sektoren wie Cycical Goods & Services,
Automobile und Industrial Goods & Services haben nach den
Terroranschlägen vom 11. September stark gelitten. Daneben bleiben die
Branchen Technologie, Telekommunikation und Pharma/Gesundheit unsere
Favoriten. Als aktuelle Kaufkandidaten sehen wir unter anderem
Deutsche Telekom, FMC, MAN Vorzüge, DaimlerChrysler, VW Vorzüge, AOL
Time Warner, L'Oreal und Novartis. Wer das Einzelwertrisiko streuen
möchte, ist mit Investmentfonds und einer ausgewogenen Kombination mit
festverzinslichen Wertpapieren gut beraten. Trader können Gewinne noch
laufen lassen, sollten bezüglich Gewinnmitnahmen aber Gewehr bei Fuß
stehen und die im jeweiligen Technikteil genannten Stopmarken
individuell um gut 5 % anheben.
Am europäischen Anleihemarkt schloß man sich dem Verhalten der US-
Finanzmärkte an: steigende Aktienkurse bei sinkenden Rentenkursen. Das
spricht dafür, daß die Liquiditätshausse an den Aktienmärkten in die
Breite geht und deshalb von nachhaltiger Natur sein dürfte. Die
Einzelhandelsumsätze für September in Deutschland waren enttäuschend.
Dies und die Entwicklung der Großhandelspreise im Oktober sprechen
dafür, daß sich die Konjunktur noch nicht gefangen hat. In der
kommenden Woche wird der ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland für
Oktober mit 85,0 Punkten erwartet. Man darf gespannt sein, ob sich die
Lage nach den Terroranschlägen im September wieder gebessert hat. Der
EZB-Rat tagt am nächsten Donnerstag. Wir erwarten hier keinerlei
Zinsbeschlüsse. Die Rentenmärkte erwarten wir bis zum Jahresende um
das jetztige Niveau schwankend mit leichter Tendenz zu höheren Kursen.
Eine mögliche Trendwende wird sich frühestens nach dem Jahreswechsel
zeigen. Grundsätzlich gilt: Das Risiko am Rentenmarkt ist
überdurchschnittlich hoch.
Der Wechselkurs des Euro gegenüber dem US-Dollar wurde nur kurzfristig
durch die innenpolitische Situation in Deutschland belastet. Die
Abstimmung im Bundestag am Freitag zeigte schlußendlich kaum Einfluß,
denn der Vertrauensbeweis für Bundeskanzler Schröder sei keine
Überraschung für den Markt gewesen. Deutlicher ins Gewicht fällt die
aufgekommene Dollarstärke, getragen durch Hoffnungen, zum einen auf
ein rasches Ende des Krieges nach dem militärischen Erfolg der
oppositionellen Nordallianz in Afghanistan, zum anderen hinsichtlich
positiver Konjunkturaussichten in Übersee im Laufe des Jahres 2002.
Damit kam die europäische Gemeinschaftswährung der unteren Begrenzung
des Seitwärtsbandes zwischen der Unterstützung um 0,87 $ und einem
Widerstand um 0,95 $ nahe. Größere Kursbewegungen erwarten wir erst
nach dem Bruch einer dieser Marken.
--- 2. Nordamerika ---
Das Damokles-Schwert in Form der Risiken von weiteren Terrorattacken
wackelte zum Wochenbeginn gewaltig, als in den Medien die Meldungen
über einen Flugzeugabsturz im New Yorker Stadtteil Queens berichtet
wurde. Umso größer war die Erleichterung, daß nach bisherigen
Erkenntnissen ein "normaler Unfall" als Ursache ermittelt wurde. Die
seit dem 11. September angeschlagene Psyche der Marktteilnehmer
erhielt zudem Auftrieb durch Berichte, daß Taliban-Gegner strategisch
wichtige Orte in Nord-Afghanistan erobert haben und sich eine baldige
geopolitische Entspannung abzeichnet. Von Seiten der Konjunkturfront
wurde eine überraschend deutliche Zunahme bei den
Einzelhandelsumsätzen im Oktober gemeldet. Die Erstanträge auf US-
Arbeitslosenhilfe waren auf Wochenbasis betrachtet zum dritten Mal in
Folge rückläufig, und die Lagerbestände sind bislang stärker als
erwartet gefallen. Am Freitag meldete das US-Arbeitsministerium für
Oktober stärker als erwartet gesunkene Verbraucherpreise. Allerdings
ist nach Notenbankberichten die Industrieproduktion im Oktober so
stark wie seit November 1990 nicht mehr zurückgegangen, und die
Kapazitätsauslastung erreichte mit 74,8 % den niedrigsten Stand seit
Juni 1983. Insgesamt erhalten die Hoffnungen auf eine baldige
wirtschaftliche Wende zum Besseren jedoch zunehmend neue Nahrung.
Die Börsenentwicklung an Wall Street zeigte ein insgesamt uneinheitli-
ches Bild mit freundlichem Grundton, denn in den Kursen sind die nega-
tiven Meldungen weitgehend eingepreist. Die Marktteilnehmer sind immer
wieder hin- und hergerissen zwischen US-Konjunkturlichtblicken und
nach unten korrigierten Unternehmensergebnissen sowie der Schulden-
krise in Argentinien und den Auswirkungen des Afghanistan-Krieges.
Sichtbar wird dies insbesondere auch an der volatilen Kursbewegung bei
den Technologiewerten. Gönnen wir dem Dow Jones industrial average
nach seinem Anstieg von gut 20 % seit den Tiefs vom 21. September eine
Verschnaufpause und den Börsianern mit dem am kommenden Donnerstag
anstehenden Thanksgiving Day einen erholsamen Feiertag.
Der DOW notierte zuletzt mit 9837 Punkten um 2,4 % über dem Vorwochen-
schluß und damit fast auf Wochenverlaufshoch bei 9908. Charttechnisch
wurde ein klassisches Kaufsignal generiert, nachdem der Index seine
fallende 90-Tage-Linie (9755) von unten nach oben durchstoßen hat.
Jetzt gilt es, dieses Niveau nachhaltig zu verteidigen. Technische
Entwarnung kann aus unserer Sicht zudem gegeben werden, nachdem das
"Naherholungsziel" in Form des steilen Abwärtstrends vom Mai 2001 bei
9515 überwunden wurde. Unterstützung kam dabei nicht nur von den
weiterhin positiven Marktindikatoren, sondern auch von dem seit
21.09.2001 bestehenden Aufwärtstrend bei 9460 und dem überwundenen
Widerstand bei 9650. Letzterer gesellt sich damit künftig zu den
Unterstützungen bei 9400 (unsere neue Risikomarke, Bodenbildungsniveau
vom März 2001), 9280 und 9190. Der DOW richtet sich weiterhin
innerhalb des zurückeroberten Abwärtstrendkanals vom Januar 2000
zwischen 10385 und 9235 ein. Gleichzeitig ist der Index in die
Widerstandszone zwischen 9790 und 9970 eingedrungen. Als nächste Hürde
wartet nun der Bereich 10300/10500.
Mit einem Wochengewinn von 3,4 % verabschiedete sich die NASDAQ ins
Wochenende. Der Index konnte den Widerstand bei 1886 knapp überwinden
und notierte zuletzt bei 1890 Punkten. Ebenfalls konnte der Abwärts-
trend, der seit Ende Mai 2001 besteht, gebrochen werden. Seit den
Tiefständen in Folge der Terroranschläge vom 11. September 2001 ist
nunmehr ein Plus von 33 % zu verzeichnen. Händler vertreten den Stand-
punkt, daß dieser Anstieg zu schnell und zu hoch sei. Indexstände um
2000 werden als Anlaß zu Gewinnmitnahmen gesehen. Beflügelt wurde der
Handel an der NASDAQ zum einen von der schlechten Situation bei den
festverzinslichen Wertpapieren und zum anderen von den überraschend
hohen Einzelhandelsumsätzen, die Anfang der Woche bekannt wurden.
Positiv wurden vom Markt ebenfalls die Nachrichten über den schnellen
Rückzug der Taliban aufgenommen. Befürchtungen über ein unkontrollier-
tes Ausdehnen des Afghanistan-Krieges konnten damit gedämpft werden.
Zu den Gewinnern dieser Woche gehört mit Abstand Level 3
Communications. Der Anbieter von Glasfaser-Netzwerken profitiert von
einem Vertrag mit AT&T Wireless, dessen Umfang ca. 10 Mill. US$
beträgt. Die gesamte Branche hat allerdings mit starkem Preisdruck und
der sinkenden Investitionsbereitschaft der Unternehmen zu kämpfen. Der
Vertrag sei nicht ausreichend, um die Finanzprobleme von Level 3 zu
beseitigen. Den überraschend hohen Anstieg der Einzelhandelsumsätze in
den USA konnte der Online-Händler Amazon in steigende Kurse umsetzen,
vor allem, da die Erholung im Handel als nachhaltig gilt. Außerdem
steht das Weihnachtsgeschäft vor der Tür, von dem die Discounter wie
Amazon am stärksten profitieren sollen. Von einer Partnerschaft
profitierte Inktomi. Bei der Entwicklung von Microsoft PowerPoint 2002
spielt der Inktomi Media Publisher einer wichtige Rolle. Auf der Ver-
liererseite stand diese Woche unter anderem Adelphia Communications.
In Folge eines weiter ansteigenden Verlustes der Tochter Adelphia
Business Solutions geriet auch das Mutterhaus unter Druck. Network
Appliance konnte zwar den Verlust in den ersten beiden Quartalen des
Geschäftsjahres deutlich senken, zählt aber dennoch zu den Verlierern
der Börsenwoche. Allerdings waren auch deutliche Rückgänge beim Umsatz
zu verzeichnen. In Folge einer Umsatz- und Gewinnwarnung gaben auch
die Aktien von Oracle nach. Der Umsatz wird 10 % unter den bisherigen
Erwartungen liegen. Beim Gewinn je Aktie werden für das zweite
Quartal, das am 30. November endet, nun 9 bis 10 US-Cents erwartet.
Diese Woche hat es einen dramatischen Kurseinbruch am US-Rentenmarkt
gegeben. Stehen damit die Aktienmärkte am Beginn einer Liquiditäts-
hausse? Der Renditespread zwischen dem Tagesgeldsatz von 2,0 % und der
Rendite für zweijährige T-Notes von 3,0 % sprang innerhalb weniger Ta-
ge von null auf 100 Basispunkte an. Übrigens: Das ist ein untrügliches
Zeichen dafür, daß die Fed mit ihren Zinssenkungsmaßnahmen zu weit
gegangen ist. Die derzeitige Preiskonstellation spricht eindeutig für
Aktien. Im Vergleich zu den Renditen am Geld- und Bondmarkt ist der
Aktienmarkt attraktiv bewertet. Folgende Tatbestände: Fed Funds Rate
bei 2,0 % ergibt ein äquivalentes KGV (= 1/Rendite) von 50; Rendite
zweijährige T-Notes bei 3,0 % ergibt ein äquivalentes KGV von 33 und
Rendite von zehnjährigen T-Notes bei 4,77 % ergibt ein entsprechendes
KGV von 21. Das renommierte und seriöse amerikanische Analyseunter-
nehmen Value Line schätzt das KGV des Dow Jones Industrials auf Basis
der in zwölf Monaten erwarteten Gewinne auf 20 und dasjenige der Value
Line Aktien auf 17. Wir schätzen, daß das Gleichgewicht zwischen
Aktien- und Rentenmarkt irgendwo im Bereich eines KGVs von 27 liegt.
Das würde für den Dow Jones Industrial Index ein Kursniveau von 12500
Punkten bedeuten. Wahrscheinlich dürfte dieses Kursziel jedoch etwas
zu hoch gegriffen sein. Denn diese Prognose setzt voraus, daß sich die
Renditen stabil halten und die Gewinprognosen ebenfalls. Empirisch
haben wir vor zwei Wochen durch den Vergleich mit den letzten sechs
Rezessionen seit 1950 ein durchschnittliches Kursziel für den Dow per
Ende März 2002 von 10210 Punkten hergeleitet. Im günstigsten Falle
ließe sich ein Kursziel von 11200 Punkten ableiten. Sollte sich die
US-Konjunktur tatsächlich nächstes Jahr deutlich erholen, dann würden
sicherlich die Gewinnerwartungen wieder heraufgesetzt. Auch wenn die
Zinsen steigen sollten, ist also das Kursziel beim Dow zwischen 10210
und 11200 Punkten sehr realistisch. Für die kommende Woche werden
keine sehr bedeutenden Konjunkturindikatoren erwartet.
--- 3. Japan ---
Mit dem Wochenverlaufstief am Dienstag bei 9955 NIKKEI-Punkten war die
japanische Börse auf Niveaus von vor dem 11. September zurückgekommen.
Im weiteren Wochenverlauf verhalfen eine Mischung aus Zuversicht hin-
sichtlich der wirtschaftlichen Erholung in den USA, anziehenden Halb-
leiter-Preisen und Hoffnungen, daß der Krieg in Afghanistan bald been-
det sein könnte, den Kursen bei anziehenden Umsätzen wieder nach oben.
So schloß der Nikkei-225-Index am Freitag im Wochenvergleich um 4,2 %
höher bei 10649 Punkten und damit knapp unter dem Verlaufshoch bei
10850. Tapfer verteidigte das japanische Aktienmarktbarometer bislang
die 10000-Marke und die bereits angeknackste Unterstützung bei 10400,
nachdem zuvor ein Pull-Back zur oberen Begrenzung des überwundenen
Abwärtstrendkanals vom Mai 2001 zwischen 9830 und 8785 erfolgte. Auf
dem anschließenden Weg nach oben wurde zum einen das Gap (Kurslücke)
vom 29.10.2001 bei 10612/10538 geschlossen, zum anderen ein neues Gap
am 14.11.2001 bei 10076/10057 geöffnet. Letzteres dient uns als
Nikkei-Konsolidierungsmarke. Eine kurzfristige Unterstützung liegt bei
9980. Derzeit läuft der Etablierungsversuch innerhalb des "alten"
Abwärtstrendkanals vom Mai 2000 zwischen 12470 und 10280. Darin wartet
die Widerstandszone zwischen 11500 und 11900 als nächste massive
Hürde. Die Marktindikatoren senden kurzfristig positive Signale.
Wesentlich neue Storys gab es im Land der aufgehenden Sonne nicht zu
verzeichnen. Seitens der Bank of Japan und der Regierung gehen keine
neuen Impulse auf die Wirtschaft aus, die Aufschlüsse geben können,
wie es mit der rezessiven japanischen Wirtschaft weitergehen wird. Zu-
mindest scheint es immer klarer zu werden, daß Japan das Bankenproblem
alleine kurzfristig nicht in den Griff bekommt. Die Regierung
verabschiedete zwar ein Gesetz bezüglich der Auffanggesellschaften,
allerdings läuft die Umsetzung zäh. Der Bankensektor bleibt nicht
zuletzt auch mangels eigener Konzepte zur Krisenbewältigung damit
weiterhin unter Druck. Gefragt waren dagegen die Branchen Automobil
und Fluggesellschaften. Der Elektronikteile-Hersteller Murata meldete
einen Gewinnrückgang von 70 % im ersten Halbjahr, vor allem aufgrund
der sinkenden Nachfrage bei Mobiltelefonie-Bauteilen. Japan Telecom
(drittgrößte japanische Telefongesellschaft) senkte die Prognosen
kräftig. Das Brokerhaus Morgan Stanley gibt sein japanisches
Brokergeschäft wegen verschlechterter Geschäftsaussichten auf.
Erfreuliches meldeten die Autobauer. Bei Mazda ergab sich nach den
Vorjahresrekordverlusten für heuer ein sehr gutes Ergebnis. Toyota
erreichte im ersten Halbjahr neue Bestmarken und steigerte Verkäufe
und Gewinn. Mitsubishi halbierte den Verlust im Vergleich zum Vorjahr
und erwartet den Turn-around für das nächste Halbjahr.
--- 4. Schlußgedanke ---
Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.
(Antoine de Saint-Exupéry)
In diesem Sinne eine erfolgreiche Börsenwoche und herzliche Grüße aus
Nürnberg,
Ihr SchmidtBank-Researchteam
Verfasser: Alois Bauer, Dieter Mäckler, Stefan Maly,
Bernhard Mittermeier, Markus Schmidt
Quelle: SchmidtBank-Research
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3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
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Die Gewinner und Verlierer der Börsenwoche
vom 09.11.01 bis 16.11.01 [14:45 Uhr]
Wochen-Hits 09.11.2001 16.11.2001 %
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Kleindienst Datentechnik 1,46 5,05 +245,89
Kinowelt Medien 0,57 1,28 +124,56
Travel24.com 0,78 1,44 +84,62
d+s online 2,08 3,70 +77,88
fluxx.com 1,69 2,90 +71,60
Poet Holdings 1,33 2,10 +57,89
Ravensberger 0,33 0,51 +54,55
Biodata 0,47 0,71 +51,06
BroadVision 2,71 3,95 +45,76
PopNet Internet 0,62 0,90 +45,16
Wochen-Flops 09.11.2001 16.11.2001 %
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Conduit GDR 5,00 2,95 -41,00
AmaTech 2,69 1,61 -40,15
AHAG Wertpapierhandelshaus 0,50 0,38 -24,00
Brokat 0,63 0,50 -20,63
Mount10 Holding 1,63 1,31 -19,63
RTV Family Entertainment 2,15 1,74 -19,07
Adlink 2,59 2,20 -15,06
SER Systems 2,76 2,35 -14,86
co.don 7,85 6,70 -14,65
Gap 2,28 1,95 -14,47
Quelle: Börse Online
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4. CONSORS FAVORITEN
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Die meistgehandelten Werte bei Consors (09.11.2001 - 15.11.2001)
1. DEUTSCHE TELEKOM AG 555750
2. SAP AG 716460
3. SIEMENS AG 723610
4. INFINEON TECHNOLOGIES AG 623100
5. BROADVISION INC. 901599
6. DEUTSCHE LUFTHANSA AG 823212
7. AIXTRON AG 506620
8. CONSORS DISCOUNT-BROKER AG 542700
9. THIEL LOGISTIK AG 931705
10. ALLIANZ AG 840400
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5. MUSTERDEPOTS
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Platowbriefe:
Aktie WKN Stück Kaufkurs Kurs
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DAIMLERCHRYSLER 710000 1.050 38,30 45,60
SIEMENS 723610 870 46,00 68,00
BALDA AG AKTIEN 521510 4.500 9,00 8,89
HUGO BOSS AG VZ. 524553 1.800 22,00 22,60
Der Aktionär - Bernd Förtsch:
Aktie WKN Stück Kaufkurs Kurs
--------------------------------------------------
NETWORK APPLIANCE 898173 2.000 16,50 18,00
DR. HOENLE AG 515710 4.000 7,79 12,70
LABOPHARM INC. 901564 7.000 5,09 6,40
OTI ON TRACK INNO. 924895 14.000 2,25 1,61
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6. NEUER MARKT REPORT
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Czerwensky's Neuer Markt Report:
Ungewohnte Töne vom Musterknaben Aixtron
Lange Zeit rieben sich die Börsianer die Augen, von der erwarteten
Geschäftsberuhigung des Anlegerlieblings Aixtron war weit und breit
nichts zu sehen. Nun zieht die Konjunkturflaute aber auch den
Musterknaben in Mitleidenschaft. Zwar zeigten sich Analysten positiv
vom Erreichten im dritten Quartal angetan, insbesondere davon, daß die
Aachener trotz des nunmehr seit drei Quartalen stagnierenden Umsatzes
ihre tolle EBIT-Marge von über 25 % halten konnten. Dennoch deutet
einiges darauf hin, daß der Hersteller von Anlagen zur Produktion von
Verbindungshalbleitern sich auf ein paar ruhigere Quartale einstellen
muß. Denn die Auftragseingänge des Weltmarktführers (Marktanteil:
55 %) verzeichnen bereits seit Jahresbeginn Rückgänge, allerdings von
einem hohen Niveau aus. Zwischen Juli und September erlitten die
Ordereingänge nun aber einen regelrechten Einbruch mit -32 %, was auf
einen schwachen Jahresanfang hindeutet. Der größte Konkurrent Emcore
(Marktanteil: 29 %) erwartet sogar einen massiven Umsatzrückgang im
ersten Halbjahr 2002.
Gemeinhin wird erwartet, daß die Wachstumsstory des Unternehmens nur
kurzfristig unterbrochen wird. Mittelfristig rechnen Marktbeobachter
wieder mit Zuwachsraten von mehr als 20 %. Denn bei den Produzenten
von LEDs, der wichtigsten Kundengruppe, soll es schon bald wieder zu
einer spürbaren Nachfrageerholung kommen. Soweit dies sich aber nicht
in den Auftragseingängen niederschlägt und es dort zu einem Turn-
around kommt, sollte sich die Aktie von Aixtron (aktuell 28,60 Euro,
Hoch/Tief 67/13,50) nicht besser als der Gesamtmarkt entwickeln. Denn
ein Schnäppchen ist der Wert nicht gerade. Für 2002 stellt sich das
Kurs-Gewinn-Verhältnis auf stolze 50, was uns nur bei hohen
zweistelligen Gewinnzuwachsraten gerechtfertigt erscheint. Fazit:
derzeit kein Handlungsbedarf.
Fluxx: Millionengewinn ohne Wetteinsatz
Der Anbieter von online-Wetten und Spezialsoftware fluxx.com hat einen
weiteren Etappen-Sieg errungen. Denn unter Dach und Fach liegt seit
Freitag ein mit der NordwestLotto Schleswig-Holstein abgeschlossener
Kaufvertrag über sämtliche Nutzungsrechte der Internet-Lottoplattform
namens "any-bet Gaming Platform (aGP)". Die fluxx somit zufließenden
Millionen verbessern nicht nur die Liquidität des Unternehmens,
sondern können auch den Zahlen des dritten Quartals ein wenig ihren
Schrecken nehmen. Die am Dienstag bekannt gegebenen Neunmonatszahlen
offenbarten nämlich gegenüber dem Vorjahr angestiegene Verluste von
5,3 nach 3,3 Mill. Euro. Zurückzuführen seien diese Minuszahlen auf
die durch die Schließung einer Tochtergesellschaft verursachten
Sonderabschreibungen, heißt es. Positiv wirkte dagegen der
Bruttoumsatz, der um 38 % auf 33,2 Mill. Euro wuchs. Hoffnung bringt
jedoch der Millionenauftrag, der auch die Provisionen der über die
Plattform vermittelten Lotto- und Wetteinsätze einschließt. In jedem
Fall wird fluxx.com dadurch ein Stück näher an den angekündigten
EBITA-Breakeven im vierten Quartal herangebracht. Dazu soll
insbesondere auch die Zusammenarbeit mit web.de, die im Mai dieses
Jahres vereinbart wurde, beitragen. Dennoch sollten Anleger weiterhin
ihre Finger von der Wett-Aktie (aktuell 3,13 Euro H/T 3,45/2,50)
lassen, auch wenn diese heute mit +63 % einen wahren Höhenflug
hinlegte. Die Aktie ist sehr spekulativ, weswegen sich derzeit wohl
überwiegend Zocker in dem Papier engagieren.
Tips und Termine:
Mit ratlosem Kopfschütteln kommentierten viele Beobachter die Kursver-
vierfachung von 1,25 Euro auf 4,95 Euro bei Kleindienst Datentechnik
in der abgelaufenen Woche. Möglicherweise steht die Entwicklung im
Zusammenhang mit dem Zwischenbericht, der am Dienstag (20.11.) präsen-
tiert werden soll. Wie sieht es bei dem Unternehmen aus? Im August
kündigte der Vorstand für das operative Ergebnis die Rückkehr in die
schwarzen Zahlen sowie einen Umsatzanstieg um 5 % für das Gesamtjahr
an. Nach sechs Monaten war Kleindienst davon aber noch weit entfernt.
Zwar lag der Umsatz 4 % über Vorjahr, das Ergebnis vor Steuern, Zinsen
und Abschreibungen war mit -4,9 Mill. DM allerdings deutlich negativ.
Bei Teleplan sind die schlechten Nachrichten bereits heraus. Wenn der
in den Niederlanden ansässige Reparatur-Dienstleister am kommenden
Freitag (23.11.) seine endgültigen Geschäftszahlen für das dritte
Quartal bzw. die ersten neun Monate vorlegt, dürften die Analysten
genau auf die Zwischentöne achten, um auf die weitere Entwicklung zu
schließen. Für das Gesamtjahr hat Teleplan unterdessen seine Umsatz-
ambitionen deutlich beschnitten. Statt der ursprünglich geplanten 600
Mill. Euro sollen am Jahresende nur 460 bis 490 Mill. in den Büchern
stehen. Schuld daran sei der Preisverfall in der IT-Industrie.
Weitere namhafte Gesellschaften des Neuen Marktes, die in der
kommenden Woche berichten, sind ACG, Euromicron und PSI (alle 19.11.),
Cybio und Lintec (20.11.), Pixelpark (22.11.), Ceyoniq, Das Werk,
DEAG, Easy Software, Elsa und Medigene (22.11.) sowie MWG Biotech am
Freitag, den 23. November.
Quelle: Czerwensky intern / www.czerwensky.de
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7. EMPFEHLUNGEN INLAND
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Aixtron: Market Outperformer (Goldman Sachs)
Die Analysten von Goldman Sachs stufen die Aktien des
Technologiekonzerns Aixtron als "Market Outperformer" ein.
Am 8. November haben die Analysten ihre EPS-Prognosen für 2001 auf
0,57 Euro erhöht und für 2002 auf 0,60 Euro gesenkt.
Die Analysten glauben, dass sich die Aktie etwas erholt habe, aber
nicht mit den anderen Werten während der kurzen Aktienrally mitgehal-
ten habe. Der langfristige Trend bleibe nach Analystenmeinung intakt.
Die Analysten von Goldman Sachs vergeben für Aixtron-Aktien das Rating
"Market Outperformer".
Aixtron (WKN 506620)
Quelle: Aktienresearch
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Heidelberger Druck: Buy (Credit Suisse First Boston)
Das Analystenhaus Credit Suisse First Boston stuft in seiner Analyse
vom 14.11.2001 die Aktie des Industrieunternehmens Heidelberger Druck
mit "Buy" ein.
Die Ereignisse am 11. September hätten bei einigen US-Kunden zur
Stornierung ihrer Aufträge geführt. Dies habe bei Heidelberger Druck
zu einem Aufbau des Lagerbestandes von 200 Mill. Euro und zu scharfen
Einschnitten im Gewinn geführt. Das Unternehmen rechne allerdings
damit, dass im zweiten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres der
Lagerbestand verkauft werden könne.
Der Ausblick für Heidelberger Druck sei sehr gut. Trotz weltweiter
Konjunkturkrise könne sich das Unternehmen gut am Markt behaupten und
Gewinne erwirtschaften. Ein Kosteneinsparungsprogramm in Höhe von 100
Mill. Euro werde demnächst gestartet. Dies werde nach Meinung der
Analysten die Situation des Unternehmens weiter verbessern.
Heidelberger Druck (WKN 731400)
Quelle: Aktienresearch
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IM Internationalmedia: Halten (Consors Capital)
Die Analysten von Consors Capital bewerten die Aktien des
Medienunternehmens IM Internationalmedia weiterhin mit "Halten".
IM Internationalmedia habe heute Neunmonatszahlen bekannt gegeben. Die
Umsätze in Q3 (137,7 Mill. Euro) seien durch die Auslieferung der bei-
den Filme Iris (Judi Dench, Kate Winslet) und Wisegirls (Mariah Carey,
Mira Sorvino) sowie einer Teilauslieferung von K-19: The Widowmaker
(Harrison Ford, Liam Neeson) generiert worden. Die Erwartungen seien
leicht übertroffen worden, insbesondere wegen margenstarker
Umsatzbeiträge aus Bibliotheksverkäufen, Gewinnbeteiligungen und
Finanzierungserlösen. Der Kassenbestand zum 30.09.2001 sei noch immer
auf hohem Niveau (151,7 Mill. Euro), die EK-Quote mit 58 % solide.
IM gehöre aufgrund des hervorragenden Managements zu den qualitativ
besten Medienunternehmen am Neuen Markt. Risiken sehe man allerdings
im weltweit eingetrübten Konjunkturklima, insbesondere in der
Medienindustrie. Es sei denkbar, dass nationale Lizenznehmer (Kunden
von IM) ihren Zahlungsverpflichtungen nicht in vollem Umfang
nachkommen können. Vor einer Heraufstufung möchte man den weiteren
News-flow abwarten und bestätige die Empfehlung "Halten".
IM Internationalmedia (WKN 548880)
Quelle: Aktienresearch
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BMW: Outperform (Morgan Stanley Dean Witter)
In einer Analyse vom 8.11. empfiehlt Morgan Stanley die Aktie von BMW
mit "Outperform".
Trotz der saisonellen Schwäche würden BMWs Margen, Gewinn und freier
Cash Flow alle Erwartungen der Analysten fürs dritte Quartal schlagen.
Die Vorsteuer-Margen der Gruppe zeigten einen geringen Rückgang auf
+6,9 %, lägen damit aber noch deutlich über den von den Analysten
prognostizierten 5,1 %. Die finanziellen Positionen seien um 400 Mill.
Euro gewachsen entgegen einem erwarteten Fall um 200 Mill. Die
Qualität der Q3-Ergebnisse sei damit erstaunlich hoch.
Der Ausblick fürs vierte Quartal sei dem Management zufolge
vorsichtig. Die Analysten stimmen damit dahingehend überein, dass der
Gewinn in der Auto-Sektion noch höher und die Margen fürs Gesamtjahr
über dem 6-%-Level von 2000 ausfallen könnten. Kritisch gesehen, habe
es BMW geschafft, zu wachsen bei sehr begrenzten Mehrausgaben und
konstantem Anlagevermögen. Dieses helfe dem Cash-Flow und sichere die
zukünftige Flexibilität.
Die Analysten erhöhen ihr Kursziel von 40 auf 43 Euro und spiegeln
damit die verbesserten Aussichten wieder. Es bleibt bei dem
"Outperformer"-Rating, BMW stelle auch weiterhin eine Kernposition
sowohl in europäischen als auch globalen Automobil-Portfolios dar.
BMW (WKN 519000)
Quelle: Aktienresearch
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Energiekontor: Hold (ABN Amro)
Die Analysten aus dem Hause ABN-Amro geben für die Aktie von
Energiekontor das Rating "Hold" ab.
Das Ergebnis des Windparkentwicklers sei unter den Schätzungen der
Analysten ausgefallen. Diese haben bereits vorher gesagt, dass es
aufgrund der Projektbeschaffenheit in der Branche schwierig sei,
Quartalszahlen hervorzusagen. Da nun noch rund 60 % des Umsatzes und
70 % des Gewinns im dritten Quartal erwartet würden, sehe man ein
klares Risiko und revidiere die Umsatzschätzungen für 2001 von 135
Mill. Euro auf 120 Mill. Euro und die EBIT-Prognose von 15,4 Mill.
Euro auf 13,6 Mill. Euro. Die Vorhersage für das Jahr 2002 bleibt
unverändert vor dem Hintergrund der sehr ermutigenden Zeichen
bezüglich der internationalen Expansionspläne von Energiekontor. Die
Konstruktion der 18,2-MW-Anlage in Tandeiras, Portugal, habe am
9. Oktober 2001 begonnen und solle im vierten Quartal 2002 beendet
sein. ABN-Amro glaubt, dass bereits 15 % des Umsatzes des nächsten
Jahres durch internationale Projekte garantiert sind.
Die Schlüsselpunkte für die weitere Kursentwicklung werden die
Fortschritte der Projekte in Spanien und Griechenland und die Sicht
und Handhabung der Verzögerungen bei den Genehmigungen sein. Mit einer
Bekanntgabe neuer Prognosen von Energiekontor für das nächste Jahr sei
am Ende des laufenden Jahres zu rechnen. Vor diesem Hintergrund
bestätigt ABN-Amro die Empfehlung, die Aktie von Energiekontor zu
halten. Das Kursziel liegt auf Basis des DCF-Modells bei 16,50 Euro.
Energiekontor (WKN 531350)
Quelle: Aktienresearch
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8. EMPFEHLUNGEN AUSLAND
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Societe Generale: Market Perform (Lehman Brothers)
Die Analysten des Investmenthauses Lehman Brothers stufen die Aktie
des französischen Bankhauses Societe Generale weiterhin mit "Market
Perform" ein.
So sei das Ergebnis dem von BNPP sehr ähnlich. Lege man verschiedene
Geschäftsbereiche zu Grunde, falle es schwer, die beiden zu unter-
scheiden. Allerdings habe man die Gewinnschätzungen nach unten revi-
dieren müssen. Damit trage man dem niedrigen Kapitalzuwachs Rechnung.
Der Gewinn je Aktie werde für 2001 nun bei 4,86 Euro, für 2002 nun bei
5,05 Euro und für 2003 nun bei 3,86 Euro gesehen. Auf einem aktuellen
Kursniveau von 61,30 Euro werde der Titel mit einem 2002er KGV von
11,4 bewertet.
Somit stufen die Analysten von Lehman Brothers die Aktie der Societe
Generale unverändert mit "Market Perform" ein, erhöhen aber ihr
Kursziel von 48 Euro auf 62 Euro.
Societe Generale (WKN 873403)
Quelle: Aktienresearch
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Telefonica Moviles: Buy (Credit Suisse First Boston)
Credit Suisse First Boston bewertet in einer Analyse die Aktien des
Mobilfunkanbieters Telefonica Moviles mit "Buy".
Aufgrund der starken Zahlen für das dritte Quartal heben die Analysten
die EBITDA-Erwartung für 2001 um 10 % auf 3,3 Mrd. Euro, für 2002 um
13 % an. Diese Verbesserung reflektiere die gute EBITDA-Marge in
Spanien. Beim IPO habe man für das Jahr 2001 eine Marge von 38 %
prognostiziert, nun werde zum Ende des Jahres eine Marge von 49 %
erwartet. Die Kundenanzahl wachse eher verhalten, so dass der
durchschnittliche Umsatz pro Kunde erste Stabilisierungstendenzen
zeige. So sei hier im Vergleich zum Vorjahr nur ein Rückgang von 8 %
zu verzeichnen gewesen, während in den vergangenen zwei Jahres jeweils
Raten von 20 % generiert worden seien. Im Vergleich zum Vorquartal
habe man durch den Roaming-Service sogar ein Wachstum beim Umsatz pro
Kunde generieren können. Das EBITDA in Lateinamerika in Höhe von 179
Mill. Euro sei im Rahmen der Erwartungen ausgefallen.
Das Rating lautet demzufolge "Buy".
Telefonica Moviles (WKN 589401)
Quelle: Aktienresearch
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Safeway: Strong Buy (Lehman Brothers)
Die Analysten von Lehman Brothers bestätigen in ihrer Analyse vom
15. November für die Aktien der britischen Kaufhauskette Safeway das
Rating "Strong Buy".
Lehman Brothers rechne mit einem Vorsteuergewinn im ersten Halbjahr
2001 von 194,2 Mill. Pfund. Bei einem Vorsteuergewinn im ersten
Halbjahr 2000 von 166,1 Mill. Pfund ergebe sich ein Anstieg von
16,9 %. Das erwartete Umsatzwachstum liege bei 5,5 %. Die Analysten
rechnen für das erste Halbjahr 2001 mit einem gewissen Margendruck auf
dem operativen Level, da das "fresh-to-go" Konzept nicht den
gewünschten Erfolg erreicht hätte, allerdings die kalkulierten Kosten
verursacht habe. Aufgrund der guten Umsatzentwicklung und des
erfolgreichen Kostencontrollings rechne man mit sich verbesserten
Margen im zweiten Halbjahr 2001.
Trotz der aggressiven Erwartungen belasse man das Rating "Strong Buy".
Safeway (WKN 878922)
Quelle: Aktienresearch
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Cendant: Buy (JP Morgan)
Die Analysten des Investmenthauses JP Morgan stufen die Aktie des
US-Dienstleistungsunternehmens Cendant weiterhin mit "Buy" ein.
So würden nun für Cendant die Erwartungen für das vierte Quartal
angehoben. Die Erwartungen je Aktie würden um 2 US-Cent auf 17 US-Cent
erhöht. Es werde davon ausgegangen, dass die Geschäftstätigkeit die
derzeitigen Einschätzungen übertreffen würde.
Der Gewinn je Aktie werde für 2001 nun bei 1,00 Dollar - nach zuvor
0,98 Dollar - und für 2002 unverändert bei 1,21 Dollar gesehen. Mit
einem aktuellen Kurs von 14,84 Dollar werde die Aktie mit einem 2002er
KGV von 12,3x bewertet.
Weitere Chancen würden in neuen Akquisitionen gesehen. Allerdings sei
im Falle weiterer Terroranschläge mit deutlich negativen Auswirkungen
zu rechen. Somit stufen die Analysten von JP Morgan die Cendant-Aktie
derzeit unverändert mit "Buy" ein und behalten ihr Kursziel von 22
Dollar bei.
Cendant (WKN 870201)
Quelle: Aktienresearch
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Hewlett-Packard: Neutral (Delbrück Asset Management)
Die Analysten aus dem Hause Delbrück Asset Management stufen die Aktie
von Hewlett-Packard mit "Neutral" ein.
Der amerikanische Computer- und Hardwareproduzenten habe gute Zahlen
für das abgelaufene Quartal gemeldet. Mit einem Gewinn je Aktie von 19
US-Cent liege das Unternehmen deutlich über den Erwartungen. Dies
verdanke man dem guten Geschäft in der Druckersparte. Das
Computersegment und die Unsicherheit bezüglich der Fusion mit Compaq
würden sich als belastende Faktoren herausstellen. Mit einer
Geschäftverbesserung im nächsten Quartal sei nicht zu rechnen.
Daher lautet das Rating der Analysten von Delbrück Asset Management
für die Aktie von Hewlett-Packard "Neutral".
Hewlett-Packard (WKN 851301)
Quelle: Aktienresearch
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GlaxoSmithKline: Neutral (Delbrück Asset Management)
Die Analysten von Delbrück Asset Management bewerten die Aktien des
britischen Pharmakonzerns GlaxoSmithKline mit "Neutral".
GlaxoSmithKline sei ein kompetenter Partner für Bayers "Wundermittel"
Vardenafil gegen Impotenz. Die starke Vertriebsschiene in den USA habe
man als Grund für die Wahl von GlaxoSmithKline ausmachen können.
Sowohl Bayer als auch GlaxoSmithKline seien Profiteure das Abkommens.
Das Rating lautet "Neutral".
GlaxoSmithKline (WKN 940561)
Quelle: Aktienresearch
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9. DISCLAIMER
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HAFTUNGSAUSSCHLUSS
Die veröffentlichten Artikel, Nachrichten, Daten und Empfehlungen
werden von Informationsanbietern zur Verfügung gestellt. Weder Consors
noch deren Informationslieferanten können die Verantwortung für die
Richtigkeit der Angaben übernehmen. Wir weisen ausdrücklich darauf
hin, dass dies keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapie-
ren oder Rechten darstellt. Die zur Verfügung gestellten Informationen
bedeuten keine Empfehlung oder Beratung der Consors Discount-Broker AG.
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CONSORS WEEKLY NEWSLETTER Nr. 2001/46
Der kostenlose, wöchentliche Newsletter der
Consors Discount-Broker AG Freitag, 16. November 2001
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THEMEN DIESER AUSGABE:
1. CONSORS INTERN
2. MARKTANALYSE
3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
4. CONSORS FAVORITEN
5. MUSTERDEPOTS
6. NEUER MARKT REPORT
7. EMPFEHLUNGEN INLAND
8. EMPFEHLUNGEN AUSLAND
9. DISCLAIMER
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2. MARKTANALYSE
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Aktienmärkte - 47. Woche vom 19. bis zum 23. November 2001
(Alle nachfolgenden Indexstände beziehen sich auf Freitag,
den 16. November 2001 um 19:50 Uhr MEZ)
--- 1. Europa ---
Sie ist wieder da - die Magie der runden Zahl an den Aktienmärkten:
Der DAX notiert über der 5000-Marke, beim STOXX 50 und dem Dow Jones
industrial kommen die 4000 bzw. 10000 in Reichweite. Der NASDAQ ver-
sucht, die 2000-Hürde zu erreichen, und die beiden Neuer-Markt-Indizes
etablieren sich deutlich über der 1000-Marke. Die reichlich vorhandene
Liquidität, insbesondere bei institutionellen Investoren, sowie die
vergleichsweise wenig attraktive Verzinsung bei Anleihen schieben die
Aktienmärkte hauptsächlich weiter bergauf. Das unweigerlich näher
rückende Jahresende bringt außerdem zunehmenden "Anlage-Termindruck".
Zum Wochenanfang hatte die schwache Tendenz nach den Meldungen über
den Flugzeugabsturz einer Passagiermaschine in New York kurzfristig an
Dynamik gewonnen. Nachdem die bange Frage "neuerlicher Terroranschlag
oder technische Ursachen?" zur allgemeinen Beruhigung beantwortet war,
drehten die Börsen ebenso schnell nach oben, wie sie kurz zuvor abge-
sackt waren. Zudem ließen die Nachrichten über die Erfolge der Nord-
allianz in Afghanistan die Marktstimmung ansteigen. Dazu kommen die
weiter um sich greifenden, von den USA ausgehende Konjunkturerholungs-
hoffnungen. Dagegen blieb die Bestätigung von Bundeskanzler Schröder
im Rahmen der Vertrauensabstimmung im Bundestag nur eine Randnotiz an
der Börse. Mit der hinter uns liegenden Handelswoche hat die Quartals-
berichtssaison ihren Zenit überschritten. Langsam aber sicher bereiten
sich die Marktteilnehmer auf den Jahresultimo vor. Beim Blick auf das
Börsengeschehen bekommt man zunehmend den Eindruck, daß sich die In-
vestoren auf die Suche nach fundamental günstig bewerteten Titeln und
Kurs-Schnäppchen machen. Eine andere Erklärung fällt uns nicht ein,
wenn zum Beispiel die zuvor kräftig gedrückten Pharma- und Chemietitel
kräftig zulegen konnten oder die infolge der gemeldeten roten Zahlen
abgerutschte Commerzbank wieder auf der Kaufliste stand. Daneben pro-
fitierten auch "Safe haven"-Werte, wie MLP und Schering. Gut im Plus
lagen unter anderem die Aktien der Lufthansa AG, nachdem Chancen auf
ein ausgeglichenes Betriebsergebnis in 2001 bestehen. Bei MAN wirkten
die Hoffnungen auf eine rasche weltweite Konjunkturerholung sowie das
Interesse an dem schwedischen Lkw-Hersteller Scania. Von ihrer
freundlichen Seite zeigten sich auch die Notierungen der Automobil-
hersteller. Technologie- und Telekommunikationswerte profitierten von
positiven Analystenkommentaren und den guten Vorgaben von der Wall
Street. Speziell die Deutsche-Telekom-Aktionäre freuten sich über eine
gemeldete Steuerrückerstattung für das Untnernehmen von rund 1,4 Mrd.
Euro. Aufgrund der zu erwartenden Schadensersatzansprüche tun sich die
Versicherungsaktien mit einer Erholung schwer. Unter den Nachwehen der
Quartalsmeldungen litt vor allem der Kurs von Fresenius Medical Care.
Der Deutsche Aktienindex DAX 30 kletterte die ganze Woche
kontinuierlich vom Verlaufstief am Montag bei 4646 bis auf ein
Freitagshoch bei 5114 und notierte zuletzt auf Wochenbasis mit 3,0 %
im Plus bei 5057 Punkten. Charttechnisch betrachtet hat der Index ein
klassisches Kaufsignal generiert, als die 90-Tage-Linie (4945) von
unten nach oben durchstoßen wurde. Mit der darunter liegenden 38-Tage-
Linie bei zuletzt 4635 klettert auch unsere Risikomarke nach oben.
Einen Unterstützungsbereich sehen wir zwischen 4750 und 4810, sowie in
dem heute überwundenen Widerstand bei 5055. Als Support fungiert zudem
der seit 21.09.2001 bestehende Aufwärtstrend bei derzeit 4890.
Etabliert hat sich der DAX zwischenzeitlich wieder im Anfang September
2000 begründeten Abwärtstrendkanal zwischen 5520 und 4695. Auf seinem
Weg nach oben ist der Index in den alten Abwärtstrendkanal vom März
2000 eingetaucht, der zuletzt zwischen 5795 und 5000 verläuft, und mit
dem die gut 18 Monate währende Aktienbaisse eingeläutet wurde. Mit all
den nördlich liegenden Marken verbunden ist auch unsere Jahreswechsel-
Zielzone und damit die mögliche Schließung des am 09.08.2001
geöffneten Gaps (Kurslücke) bei 5595/5609. Der mögliche weitere DAX-
Anstieg wird allerdings beschwerlicher, angesichts der in Sichtweite
kommenden Hürden, insbesondere bei 5170, 5270, 5455, 5565 (200-Tage-
Linie), 5670 und 5750. Zumindest benötigt der Index dazu eine gehörige
Portion Kondition in Form von deutlich steigenden Umsätzen in die
Aufwärtsbewegung hinein - bislang insgesamt Fehlanzeige. Die
kurzfristig noch positiven Marktindikatoren haben obere Wendemarken
erreicht und könnten rasch nach unten drehen. Das Barometer für die
Aktienmarktstimmung (Put/Call-Ratio der Aktienoptionen) macht auf
geglätteter Drei-Wochen-Basis erste Anzeichen, aus dem zuletzt
erstaunlich hartnäckig verteidigten extrem "bullishen" Bereich heraus
zu drehen. Auf geglätteter Zehn-Wochen-Basis besteht weiterhin eine
überkaufte Marktlage. Die Volatilität (Schwankungsbreite) kommt von
Ihrem Niveau über dem langjährigen Durchschnitt langsam wieder zurück.
Der DJ-STOXX-50-Index kletterte im Wochenverlauf auf ein Intraday-High
bei 3751 und notierte im Freitagshandel zuletzt ermäßigt bei 3676
Punkten. Damit schaffte der Index eine positive Wochenperformance von
0,9 %. Trotzdem blieb das europäische Aktienmarktbarometer über der
zwischenzeitlich leicht steigenden 90-Tage-Linie bei 3555. Mit der
darunter liegenden 38-Tage-Linie bei zuletzt 3480 klettert, vergleich-
bar wie beim DAX, unsere Risikomarke nach oben. Die Unterstützung bei
3540, das Ausgangsniveau vom Oktober 1999 vor der Euphoriephase, hat
trotz des Wochenverlaufstiefs bei 3511 auf Schlußkursbasis gehalten.
Unser unsprüngliches STOXX-Ziel für das Jahresultimo in Form der
Widerstandszone zwischen 3710 und 3780 ist in greifbarer Nähe. Darüber
wäre es nur noch eine kurzer Weg bis zur 200-Tage-Linie bei 3870.
Spätestens hier erwarten wir jedoch massiven Widerstand. Der STOXX 50
ist, gestützt von den noch positiven Marktindikatoren, artig entlang
des Aufwärtstrends vom 21.09.2001 bei derzeit 3675 in Richtung Norden
gewandert. Dadurch wird die obere Begrenzung des Abwärtstrendkanals
vom September 2000 zwischen 3715 und 3340 angelaufen. Ob ein erster
Überwindungsversuch bereits Erfolg bringt?
Der Neue Markt ist wieder im Visier der Fondsmanager, ganz besonders
der NEMAX-50-Index. Dieser entwickelte sich seit seinem Allzeit-Ver-
laufstief bei 643 am 21. September 2001 mit seither gut 90 % positiver
Performance um über 20 % besser als der NEMAX-All-Share-Index
(Gesamtmarkt). Allein 11,1 % legte der NEMAX 50 im Wochenvergleich zu
auf zuletzt 1242 Punkte. Die 1200-Marke konnte damit markant
überwunden werden. Insbesondere der Sektor Internet trug zur Herbst-
Rally des Index bei, gefolgt von der Biotechnologie, die seit Ende
September über 50 % gutmachen konnte. Viele Fondsmanager sehen in der
Zugehörigkeit eines Unternehmens zum Nemax50 ein wichtiges Kaufkrite-
rium, da diese Werte wesentlich liquider und damit besser handelbar
sind als die vielfach marktengen Werte im All-Share-Index. Außerdem
sorgt die Deutsche Börse AG dafür, daß sogenannte "Pennystocks" aus
dem Leitindex hinaus fliegen. Wir erwarten, daß der NEMAX 50 seinen
"Bruder", den NEMAX-All-Share, auch künftig outperformen wird. Die
nächste Hürde liegt bei 1290, im Rahmen einer Verschnaufpause steht
ein Unterstützungsbereich zwischen 1080 und 1010 zur Verfügung.
Über 350 % Kursgewinn in nur sieben Wochen zeichnen Broadvision unter
den Gewinnern aus, die damit Platz Eins unter den NEMAX-50-Werten
hält. Dabei profitiert der kalifornische Weltmarktführer für
E-Commerce-Software neben seiner Gewichtung vor allem von seinen
kürzlich vorgelegten Quartalszahlen, die über den Analystenerwartungen
lagen. Bei lediglich 10 % rückläufigen Umsätzen im Vergleich zum
zweiten Quartal konnte der Nettoverlust durch drastische Sparmaßnahmen
um fast 70 % gesenkt werden. Zusätzlich befindet sich ein solides
Finanzpolster von 222 Mill. US-Dollar in den Büchern. Kein Wunder, daß
sich bei diesen Zahlen viele US-Shortseller eindecken mußten. Im
Gegensatz dazu enttäuschen die Quartalszahlen des Konkurrenten
Intershop, dessen Aktie im gleichen Zeitraum "nur" rund 70 % zulegte.
Die Umsätze brachen im Vergleich zum zweiten Quartal um ein Drittel
ein, der Nettoverlust liegt bei stolzen 23,1 Mill. Euro, und als
beschränkte Barmittel stehen noch 45,2 Mill. Euro zur Verfügung. Zudem
soll nun doch erst im Laufe 2002 ein ausgeglichenes Rohergebnis
erwirtschaftet werden. Einziger Lichtblick ist der nach
Unternehmensangaben reduzierte Barmittelverbrauch pro Quartal.
Betrachten wir die Psychologie des Neuen Marktes auf kurze Sicht, so
sind die bullishen Privatanleger noch in der Minderheit. Daraus leiten
wir ab, daß die Mehrheit der Marktteilnehmer sich noch vom Neuen Markt
fern gehalten hat. Dies dürfte bei anhaltend freundlicher Tendenz in
den nächsten Wochen weiteres Kurspotential erschließen. Zudem müssen
vor allem Investmentfonds ihre Liquidität bis zum Jahresende
zumindestens teilweise investieren. Die Chancen für einen erfreulichen
Jahreswechsel am Neuen Markt stehen also gut. Wir raten, investiert zu
bleiben und Gewinne abzusichern bzw. Verluste zu begrenzen.
An den Aktienmärkten haben die Kursgewinne an Breite gewonnen. Die
neuerlich aufgenommene Herbst-Rally läuft gegen die allgemein nega-
tiven Konjunkturtrends, getragen von Liquidität, niedrigen Zinsen und
Hoffnung. Damit wächst leider auch die Gefahr einer Ernüchterung, wenn
im laufenden und nächsten Quartal keine klar positiven Signale von
Wirtschafts- und Unternehmensseite folgen, insbesondere aus Übersee.
Zuletzt korrigierte beispielsweise der Sachverständigenrat im Rahmen
seines Herbstgutachtens das deutsche Wirtschaftswachstum für 2001 auf
0,7 %. Eine Aktienmarktkorrektur wäre bei einer Verschiebung der
Erholungsprognosen die logische Konsequenz. Auch das Damokles-Schwert
einer möglichen geopolitischen Ausweitung des Afghanistan- Konfliktes
bleibt trotz der Erfolge der USA und ihrer Verbündeten in Richtung
baldiger Entmachtung der Taliban-Regierung beherrschender Alltags-
begleiter. In diesem Zusammenhang paßt das Zitat eines Analysten-
kollegens: "Hoffentlich ist das Licht am Ende des Tunnels nicht ein
entgegenkommender Zug". Aber zur Beruhigung bleibt festzuhalten, daß
nach dem bislang vorgelegten Börsenspurt seit Ende September 2001 eine
Verschnaufpause in Verbindung mit einem Kursrückgang von im Einzelfall
bis zu 10 % kein Beinbruch wäre. Die optimistische Grundstimmung
bleibt uns über das Jahresende hinweg sicher noch erhalten. Börsen-
psychologisch positiv ist erfahrungsgemäß die aufkommende Unsicherheit
über die Nachhaltigkeit des Börsenaufschwungs zu werten. Die Aktien-
märkte bekommen zudem Schützenhilfe von den niedrigen Anleihezinsen
und den kräftigen Leitzinssenkungen. Letztere tragen zweifellos zur
Geburtsstunde der Wirtschaftserholung im Laufe des Jahres 2002 bei.
Bekanntlich nimmt der Aktienmarkt die Zukunft um rund ein halbes Jahr
vorweg. Im ersten Quartal 2002 wird daher die weitere wirtschaftliche
Entwicklung im Fokus stehen. Eine nachhaltige Aufwärtsbewegung am
Aktienmarkt benötigt ein solides fundamentales Umfeld und verläßliche
Prognosen. Konkret sehen wir den DAX 30 Index bis zum Jahreswechsel um
5500 Punkte, wobei wir die Risikomarke bei 4635 (38-Tage-Linie) im Au-
ge behalten. Für den STOXX-50-Index sehen wir als Ziel um 3900 Punkte
und als Risikomarke 3480 (38-Tage-Linie) Punkte. Allgemein erwarten
wir, daß mit den angestiegenen Börsennotierungen auch die Gewinnmit-
nahmebereitschaft zunimmt, ermäßigte Niveaus aber auch rasch die Kauf-
bereitschaft fördern. Negative Unternehmensnachrichten führen kaum
mehr zu dramatischem Verkaufsdruck, da diese weitgehend gepreist sind.
Der langfristig orientierte Anleger kann unter diesen Gesichtspunkten
Bestände halten und planen, Aktien aus den zyklischen Branchen mit ins
Portefeuille zu nehmen. Gerade Sektoren wie Cycical Goods & Services,
Automobile und Industrial Goods & Services haben nach den
Terroranschlägen vom 11. September stark gelitten. Daneben bleiben die
Branchen Technologie, Telekommunikation und Pharma/Gesundheit unsere
Favoriten. Als aktuelle Kaufkandidaten sehen wir unter anderem
Deutsche Telekom, FMC, MAN Vorzüge, DaimlerChrysler, VW Vorzüge, AOL
Time Warner, L'Oreal und Novartis. Wer das Einzelwertrisiko streuen
möchte, ist mit Investmentfonds und einer ausgewogenen Kombination mit
festverzinslichen Wertpapieren gut beraten. Trader können Gewinne noch
laufen lassen, sollten bezüglich Gewinnmitnahmen aber Gewehr bei Fuß
stehen und die im jeweiligen Technikteil genannten Stopmarken
individuell um gut 5 % anheben.
Am europäischen Anleihemarkt schloß man sich dem Verhalten der US-
Finanzmärkte an: steigende Aktienkurse bei sinkenden Rentenkursen. Das
spricht dafür, daß die Liquiditätshausse an den Aktienmärkten in die
Breite geht und deshalb von nachhaltiger Natur sein dürfte. Die
Einzelhandelsumsätze für September in Deutschland waren enttäuschend.
Dies und die Entwicklung der Großhandelspreise im Oktober sprechen
dafür, daß sich die Konjunktur noch nicht gefangen hat. In der
kommenden Woche wird der ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland für
Oktober mit 85,0 Punkten erwartet. Man darf gespannt sein, ob sich die
Lage nach den Terroranschlägen im September wieder gebessert hat. Der
EZB-Rat tagt am nächsten Donnerstag. Wir erwarten hier keinerlei
Zinsbeschlüsse. Die Rentenmärkte erwarten wir bis zum Jahresende um
das jetztige Niveau schwankend mit leichter Tendenz zu höheren Kursen.
Eine mögliche Trendwende wird sich frühestens nach dem Jahreswechsel
zeigen. Grundsätzlich gilt: Das Risiko am Rentenmarkt ist
überdurchschnittlich hoch.
Der Wechselkurs des Euro gegenüber dem US-Dollar wurde nur kurzfristig
durch die innenpolitische Situation in Deutschland belastet. Die
Abstimmung im Bundestag am Freitag zeigte schlußendlich kaum Einfluß,
denn der Vertrauensbeweis für Bundeskanzler Schröder sei keine
Überraschung für den Markt gewesen. Deutlicher ins Gewicht fällt die
aufgekommene Dollarstärke, getragen durch Hoffnungen, zum einen auf
ein rasches Ende des Krieges nach dem militärischen Erfolg der
oppositionellen Nordallianz in Afghanistan, zum anderen hinsichtlich
positiver Konjunkturaussichten in Übersee im Laufe des Jahres 2002.
Damit kam die europäische Gemeinschaftswährung der unteren Begrenzung
des Seitwärtsbandes zwischen der Unterstützung um 0,87 $ und einem
Widerstand um 0,95 $ nahe. Größere Kursbewegungen erwarten wir erst
nach dem Bruch einer dieser Marken.
--- 2. Nordamerika ---
Das Damokles-Schwert in Form der Risiken von weiteren Terrorattacken
wackelte zum Wochenbeginn gewaltig, als in den Medien die Meldungen
über einen Flugzeugabsturz im New Yorker Stadtteil Queens berichtet
wurde. Umso größer war die Erleichterung, daß nach bisherigen
Erkenntnissen ein "normaler Unfall" als Ursache ermittelt wurde. Die
seit dem 11. September angeschlagene Psyche der Marktteilnehmer
erhielt zudem Auftrieb durch Berichte, daß Taliban-Gegner strategisch
wichtige Orte in Nord-Afghanistan erobert haben und sich eine baldige
geopolitische Entspannung abzeichnet. Von Seiten der Konjunkturfront
wurde eine überraschend deutliche Zunahme bei den
Einzelhandelsumsätzen im Oktober gemeldet. Die Erstanträge auf US-
Arbeitslosenhilfe waren auf Wochenbasis betrachtet zum dritten Mal in
Folge rückläufig, und die Lagerbestände sind bislang stärker als
erwartet gefallen. Am Freitag meldete das US-Arbeitsministerium für
Oktober stärker als erwartet gesunkene Verbraucherpreise. Allerdings
ist nach Notenbankberichten die Industrieproduktion im Oktober so
stark wie seit November 1990 nicht mehr zurückgegangen, und die
Kapazitätsauslastung erreichte mit 74,8 % den niedrigsten Stand seit
Juni 1983. Insgesamt erhalten die Hoffnungen auf eine baldige
wirtschaftliche Wende zum Besseren jedoch zunehmend neue Nahrung.
Die Börsenentwicklung an Wall Street zeigte ein insgesamt uneinheitli-
ches Bild mit freundlichem Grundton, denn in den Kursen sind die nega-
tiven Meldungen weitgehend eingepreist. Die Marktteilnehmer sind immer
wieder hin- und hergerissen zwischen US-Konjunkturlichtblicken und
nach unten korrigierten Unternehmensergebnissen sowie der Schulden-
krise in Argentinien und den Auswirkungen des Afghanistan-Krieges.
Sichtbar wird dies insbesondere auch an der volatilen Kursbewegung bei
den Technologiewerten. Gönnen wir dem Dow Jones industrial average
nach seinem Anstieg von gut 20 % seit den Tiefs vom 21. September eine
Verschnaufpause und den Börsianern mit dem am kommenden Donnerstag
anstehenden Thanksgiving Day einen erholsamen Feiertag.
Der DOW notierte zuletzt mit 9837 Punkten um 2,4 % über dem Vorwochen-
schluß und damit fast auf Wochenverlaufshoch bei 9908. Charttechnisch
wurde ein klassisches Kaufsignal generiert, nachdem der Index seine
fallende 90-Tage-Linie (9755) von unten nach oben durchstoßen hat.
Jetzt gilt es, dieses Niveau nachhaltig zu verteidigen. Technische
Entwarnung kann aus unserer Sicht zudem gegeben werden, nachdem das
"Naherholungsziel" in Form des steilen Abwärtstrends vom Mai 2001 bei
9515 überwunden wurde. Unterstützung kam dabei nicht nur von den
weiterhin positiven Marktindikatoren, sondern auch von dem seit
21.09.2001 bestehenden Aufwärtstrend bei 9460 und dem überwundenen
Widerstand bei 9650. Letzterer gesellt sich damit künftig zu den
Unterstützungen bei 9400 (unsere neue Risikomarke, Bodenbildungsniveau
vom März 2001), 9280 und 9190. Der DOW richtet sich weiterhin
innerhalb des zurückeroberten Abwärtstrendkanals vom Januar 2000
zwischen 10385 und 9235 ein. Gleichzeitig ist der Index in die
Widerstandszone zwischen 9790 und 9970 eingedrungen. Als nächste Hürde
wartet nun der Bereich 10300/10500.
Mit einem Wochengewinn von 3,4 % verabschiedete sich die NASDAQ ins
Wochenende. Der Index konnte den Widerstand bei 1886 knapp überwinden
und notierte zuletzt bei 1890 Punkten. Ebenfalls konnte der Abwärts-
trend, der seit Ende Mai 2001 besteht, gebrochen werden. Seit den
Tiefständen in Folge der Terroranschläge vom 11. September 2001 ist
nunmehr ein Plus von 33 % zu verzeichnen. Händler vertreten den Stand-
punkt, daß dieser Anstieg zu schnell und zu hoch sei. Indexstände um
2000 werden als Anlaß zu Gewinnmitnahmen gesehen. Beflügelt wurde der
Handel an der NASDAQ zum einen von der schlechten Situation bei den
festverzinslichen Wertpapieren und zum anderen von den überraschend
hohen Einzelhandelsumsätzen, die Anfang der Woche bekannt wurden.
Positiv wurden vom Markt ebenfalls die Nachrichten über den schnellen
Rückzug der Taliban aufgenommen. Befürchtungen über ein unkontrollier-
tes Ausdehnen des Afghanistan-Krieges konnten damit gedämpft werden.
Zu den Gewinnern dieser Woche gehört mit Abstand Level 3
Communications. Der Anbieter von Glasfaser-Netzwerken profitiert von
einem Vertrag mit AT&T Wireless, dessen Umfang ca. 10 Mill. US$
beträgt. Die gesamte Branche hat allerdings mit starkem Preisdruck und
der sinkenden Investitionsbereitschaft der Unternehmen zu kämpfen. Der
Vertrag sei nicht ausreichend, um die Finanzprobleme von Level 3 zu
beseitigen. Den überraschend hohen Anstieg der Einzelhandelsumsätze in
den USA konnte der Online-Händler Amazon in steigende Kurse umsetzen,
vor allem, da die Erholung im Handel als nachhaltig gilt. Außerdem
steht das Weihnachtsgeschäft vor der Tür, von dem die Discounter wie
Amazon am stärksten profitieren sollen. Von einer Partnerschaft
profitierte Inktomi. Bei der Entwicklung von Microsoft PowerPoint 2002
spielt der Inktomi Media Publisher einer wichtige Rolle. Auf der Ver-
liererseite stand diese Woche unter anderem Adelphia Communications.
In Folge eines weiter ansteigenden Verlustes der Tochter Adelphia
Business Solutions geriet auch das Mutterhaus unter Druck. Network
Appliance konnte zwar den Verlust in den ersten beiden Quartalen des
Geschäftsjahres deutlich senken, zählt aber dennoch zu den Verlierern
der Börsenwoche. Allerdings waren auch deutliche Rückgänge beim Umsatz
zu verzeichnen. In Folge einer Umsatz- und Gewinnwarnung gaben auch
die Aktien von Oracle nach. Der Umsatz wird 10 % unter den bisherigen
Erwartungen liegen. Beim Gewinn je Aktie werden für das zweite
Quartal, das am 30. November endet, nun 9 bis 10 US-Cents erwartet.
Diese Woche hat es einen dramatischen Kurseinbruch am US-Rentenmarkt
gegeben. Stehen damit die Aktienmärkte am Beginn einer Liquiditäts-
hausse? Der Renditespread zwischen dem Tagesgeldsatz von 2,0 % und der
Rendite für zweijährige T-Notes von 3,0 % sprang innerhalb weniger Ta-
ge von null auf 100 Basispunkte an. Übrigens: Das ist ein untrügliches
Zeichen dafür, daß die Fed mit ihren Zinssenkungsmaßnahmen zu weit
gegangen ist. Die derzeitige Preiskonstellation spricht eindeutig für
Aktien. Im Vergleich zu den Renditen am Geld- und Bondmarkt ist der
Aktienmarkt attraktiv bewertet. Folgende Tatbestände: Fed Funds Rate
bei 2,0 % ergibt ein äquivalentes KGV (= 1/Rendite) von 50; Rendite
zweijährige T-Notes bei 3,0 % ergibt ein äquivalentes KGV von 33 und
Rendite von zehnjährigen T-Notes bei 4,77 % ergibt ein entsprechendes
KGV von 21. Das renommierte und seriöse amerikanische Analyseunter-
nehmen Value Line schätzt das KGV des Dow Jones Industrials auf Basis
der in zwölf Monaten erwarteten Gewinne auf 20 und dasjenige der Value
Line Aktien auf 17. Wir schätzen, daß das Gleichgewicht zwischen
Aktien- und Rentenmarkt irgendwo im Bereich eines KGVs von 27 liegt.
Das würde für den Dow Jones Industrial Index ein Kursniveau von 12500
Punkten bedeuten. Wahrscheinlich dürfte dieses Kursziel jedoch etwas
zu hoch gegriffen sein. Denn diese Prognose setzt voraus, daß sich die
Renditen stabil halten und die Gewinprognosen ebenfalls. Empirisch
haben wir vor zwei Wochen durch den Vergleich mit den letzten sechs
Rezessionen seit 1950 ein durchschnittliches Kursziel für den Dow per
Ende März 2002 von 10210 Punkten hergeleitet. Im günstigsten Falle
ließe sich ein Kursziel von 11200 Punkten ableiten. Sollte sich die
US-Konjunktur tatsächlich nächstes Jahr deutlich erholen, dann würden
sicherlich die Gewinnerwartungen wieder heraufgesetzt. Auch wenn die
Zinsen steigen sollten, ist also das Kursziel beim Dow zwischen 10210
und 11200 Punkten sehr realistisch. Für die kommende Woche werden
keine sehr bedeutenden Konjunkturindikatoren erwartet.
--- 3. Japan ---
Mit dem Wochenverlaufstief am Dienstag bei 9955 NIKKEI-Punkten war die
japanische Börse auf Niveaus von vor dem 11. September zurückgekommen.
Im weiteren Wochenverlauf verhalfen eine Mischung aus Zuversicht hin-
sichtlich der wirtschaftlichen Erholung in den USA, anziehenden Halb-
leiter-Preisen und Hoffnungen, daß der Krieg in Afghanistan bald been-
det sein könnte, den Kursen bei anziehenden Umsätzen wieder nach oben.
So schloß der Nikkei-225-Index am Freitag im Wochenvergleich um 4,2 %
höher bei 10649 Punkten und damit knapp unter dem Verlaufshoch bei
10850. Tapfer verteidigte das japanische Aktienmarktbarometer bislang
die 10000-Marke und die bereits angeknackste Unterstützung bei 10400,
nachdem zuvor ein Pull-Back zur oberen Begrenzung des überwundenen
Abwärtstrendkanals vom Mai 2001 zwischen 9830 und 8785 erfolgte. Auf
dem anschließenden Weg nach oben wurde zum einen das Gap (Kurslücke)
vom 29.10.2001 bei 10612/10538 geschlossen, zum anderen ein neues Gap
am 14.11.2001 bei 10076/10057 geöffnet. Letzteres dient uns als
Nikkei-Konsolidierungsmarke. Eine kurzfristige Unterstützung liegt bei
9980. Derzeit läuft der Etablierungsversuch innerhalb des "alten"
Abwärtstrendkanals vom Mai 2000 zwischen 12470 und 10280. Darin wartet
die Widerstandszone zwischen 11500 und 11900 als nächste massive
Hürde. Die Marktindikatoren senden kurzfristig positive Signale.
Wesentlich neue Storys gab es im Land der aufgehenden Sonne nicht zu
verzeichnen. Seitens der Bank of Japan und der Regierung gehen keine
neuen Impulse auf die Wirtschaft aus, die Aufschlüsse geben können,
wie es mit der rezessiven japanischen Wirtschaft weitergehen wird. Zu-
mindest scheint es immer klarer zu werden, daß Japan das Bankenproblem
alleine kurzfristig nicht in den Griff bekommt. Die Regierung
verabschiedete zwar ein Gesetz bezüglich der Auffanggesellschaften,
allerdings läuft die Umsetzung zäh. Der Bankensektor bleibt nicht
zuletzt auch mangels eigener Konzepte zur Krisenbewältigung damit
weiterhin unter Druck. Gefragt waren dagegen die Branchen Automobil
und Fluggesellschaften. Der Elektronikteile-Hersteller Murata meldete
einen Gewinnrückgang von 70 % im ersten Halbjahr, vor allem aufgrund
der sinkenden Nachfrage bei Mobiltelefonie-Bauteilen. Japan Telecom
(drittgrößte japanische Telefongesellschaft) senkte die Prognosen
kräftig. Das Brokerhaus Morgan Stanley gibt sein japanisches
Brokergeschäft wegen verschlechterter Geschäftsaussichten auf.
Erfreuliches meldeten die Autobauer. Bei Mazda ergab sich nach den
Vorjahresrekordverlusten für heuer ein sehr gutes Ergebnis. Toyota
erreichte im ersten Halbjahr neue Bestmarken und steigerte Verkäufe
und Gewinn. Mitsubishi halbierte den Verlust im Vergleich zum Vorjahr
und erwartet den Turn-around für das nächste Halbjahr.
--- 4. Schlußgedanke ---
Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.
(Antoine de Saint-Exupéry)
In diesem Sinne eine erfolgreiche Börsenwoche und herzliche Grüße aus
Nürnberg,
Ihr SchmidtBank-Researchteam
Verfasser: Alois Bauer, Dieter Mäckler, Stefan Maly,
Bernhard Mittermeier, Markus Schmidt
Quelle: SchmidtBank-Research
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3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
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Die Gewinner und Verlierer der Börsenwoche
vom 09.11.01 bis 16.11.01 [14:45 Uhr]
Wochen-Hits 09.11.2001 16.11.2001 %
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Kleindienst Datentechnik 1,46 5,05 +245,89
Kinowelt Medien 0,57 1,28 +124,56
Travel24.com 0,78 1,44 +84,62
d+s online 2,08 3,70 +77,88
fluxx.com 1,69 2,90 +71,60
Poet Holdings 1,33 2,10 +57,89
Ravensberger 0,33 0,51 +54,55
Biodata 0,47 0,71 +51,06
BroadVision 2,71 3,95 +45,76
PopNet Internet 0,62 0,90 +45,16
Wochen-Flops 09.11.2001 16.11.2001 %
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Conduit GDR 5,00 2,95 -41,00
AmaTech 2,69 1,61 -40,15
AHAG Wertpapierhandelshaus 0,50 0,38 -24,00
Brokat 0,63 0,50 -20,63
Mount10 Holding 1,63 1,31 -19,63
RTV Family Entertainment 2,15 1,74 -19,07
Adlink 2,59 2,20 -15,06
SER Systems 2,76 2,35 -14,86
co.don 7,85 6,70 -14,65
Gap 2,28 1,95 -14,47
Quelle: Börse Online
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4. CONSORS FAVORITEN
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Die meistgehandelten Werte bei Consors (09.11.2001 - 15.11.2001)
1. DEUTSCHE TELEKOM AG 555750
2. SAP AG 716460
3. SIEMENS AG 723610
4. INFINEON TECHNOLOGIES AG 623100
5. BROADVISION INC. 901599
6. DEUTSCHE LUFTHANSA AG 823212
7. AIXTRON AG 506620
8. CONSORS DISCOUNT-BROKER AG 542700
9. THIEL LOGISTIK AG 931705
10. ALLIANZ AG 840400
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5. MUSTERDEPOTS
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Platowbriefe:
Aktie WKN Stück Kaufkurs Kurs
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DAIMLERCHRYSLER 710000 1.050 38,30 45,60
SIEMENS 723610 870 46,00 68,00
BALDA AG AKTIEN 521510 4.500 9,00 8,89
HUGO BOSS AG VZ. 524553 1.800 22,00 22,60
Der Aktionär - Bernd Förtsch:
Aktie WKN Stück Kaufkurs Kurs
--------------------------------------------------
NETWORK APPLIANCE 898173 2.000 16,50 18,00
DR. HOENLE AG 515710 4.000 7,79 12,70
LABOPHARM INC. 901564 7.000 5,09 6,40
OTI ON TRACK INNO. 924895 14.000 2,25 1,61
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6. NEUER MARKT REPORT
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Czerwensky's Neuer Markt Report:
Ungewohnte Töne vom Musterknaben Aixtron
Lange Zeit rieben sich die Börsianer die Augen, von der erwarteten
Geschäftsberuhigung des Anlegerlieblings Aixtron war weit und breit
nichts zu sehen. Nun zieht die Konjunkturflaute aber auch den
Musterknaben in Mitleidenschaft. Zwar zeigten sich Analysten positiv
vom Erreichten im dritten Quartal angetan, insbesondere davon, daß die
Aachener trotz des nunmehr seit drei Quartalen stagnierenden Umsatzes
ihre tolle EBIT-Marge von über 25 % halten konnten. Dennoch deutet
einiges darauf hin, daß der Hersteller von Anlagen zur Produktion von
Verbindungshalbleitern sich auf ein paar ruhigere Quartale einstellen
muß. Denn die Auftragseingänge des Weltmarktführers (Marktanteil:
55 %) verzeichnen bereits seit Jahresbeginn Rückgänge, allerdings von
einem hohen Niveau aus. Zwischen Juli und September erlitten die
Ordereingänge nun aber einen regelrechten Einbruch mit -32 %, was auf
einen schwachen Jahresanfang hindeutet. Der größte Konkurrent Emcore
(Marktanteil: 29 %) erwartet sogar einen massiven Umsatzrückgang im
ersten Halbjahr 2002.
Gemeinhin wird erwartet, daß die Wachstumsstory des Unternehmens nur
kurzfristig unterbrochen wird. Mittelfristig rechnen Marktbeobachter
wieder mit Zuwachsraten von mehr als 20 %. Denn bei den Produzenten
von LEDs, der wichtigsten Kundengruppe, soll es schon bald wieder zu
einer spürbaren Nachfrageerholung kommen. Soweit dies sich aber nicht
in den Auftragseingängen niederschlägt und es dort zu einem Turn-
around kommt, sollte sich die Aktie von Aixtron (aktuell 28,60 Euro,
Hoch/Tief 67/13,50) nicht besser als der Gesamtmarkt entwickeln. Denn
ein Schnäppchen ist der Wert nicht gerade. Für 2002 stellt sich das
Kurs-Gewinn-Verhältnis auf stolze 50, was uns nur bei hohen
zweistelligen Gewinnzuwachsraten gerechtfertigt erscheint. Fazit:
derzeit kein Handlungsbedarf.
Fluxx: Millionengewinn ohne Wetteinsatz
Der Anbieter von online-Wetten und Spezialsoftware fluxx.com hat einen
weiteren Etappen-Sieg errungen. Denn unter Dach und Fach liegt seit
Freitag ein mit der NordwestLotto Schleswig-Holstein abgeschlossener
Kaufvertrag über sämtliche Nutzungsrechte der Internet-Lottoplattform
namens "any-bet Gaming Platform (aGP)". Die fluxx somit zufließenden
Millionen verbessern nicht nur die Liquidität des Unternehmens,
sondern können auch den Zahlen des dritten Quartals ein wenig ihren
Schrecken nehmen. Die am Dienstag bekannt gegebenen Neunmonatszahlen
offenbarten nämlich gegenüber dem Vorjahr angestiegene Verluste von
5,3 nach 3,3 Mill. Euro. Zurückzuführen seien diese Minuszahlen auf
die durch die Schließung einer Tochtergesellschaft verursachten
Sonderabschreibungen, heißt es. Positiv wirkte dagegen der
Bruttoumsatz, der um 38 % auf 33,2 Mill. Euro wuchs. Hoffnung bringt
jedoch der Millionenauftrag, der auch die Provisionen der über die
Plattform vermittelten Lotto- und Wetteinsätze einschließt. In jedem
Fall wird fluxx.com dadurch ein Stück näher an den angekündigten
EBITA-Breakeven im vierten Quartal herangebracht. Dazu soll
insbesondere auch die Zusammenarbeit mit web.de, die im Mai dieses
Jahres vereinbart wurde, beitragen. Dennoch sollten Anleger weiterhin
ihre Finger von der Wett-Aktie (aktuell 3,13 Euro H/T 3,45/2,50)
lassen, auch wenn diese heute mit +63 % einen wahren Höhenflug
hinlegte. Die Aktie ist sehr spekulativ, weswegen sich derzeit wohl
überwiegend Zocker in dem Papier engagieren.
Tips und Termine:
Mit ratlosem Kopfschütteln kommentierten viele Beobachter die Kursver-
vierfachung von 1,25 Euro auf 4,95 Euro bei Kleindienst Datentechnik
in der abgelaufenen Woche. Möglicherweise steht die Entwicklung im
Zusammenhang mit dem Zwischenbericht, der am Dienstag (20.11.) präsen-
tiert werden soll. Wie sieht es bei dem Unternehmen aus? Im August
kündigte der Vorstand für das operative Ergebnis die Rückkehr in die
schwarzen Zahlen sowie einen Umsatzanstieg um 5 % für das Gesamtjahr
an. Nach sechs Monaten war Kleindienst davon aber noch weit entfernt.
Zwar lag der Umsatz 4 % über Vorjahr, das Ergebnis vor Steuern, Zinsen
und Abschreibungen war mit -4,9 Mill. DM allerdings deutlich negativ.
Bei Teleplan sind die schlechten Nachrichten bereits heraus. Wenn der
in den Niederlanden ansässige Reparatur-Dienstleister am kommenden
Freitag (23.11.) seine endgültigen Geschäftszahlen für das dritte
Quartal bzw. die ersten neun Monate vorlegt, dürften die Analysten
genau auf die Zwischentöne achten, um auf die weitere Entwicklung zu
schließen. Für das Gesamtjahr hat Teleplan unterdessen seine Umsatz-
ambitionen deutlich beschnitten. Statt der ursprünglich geplanten 600
Mill. Euro sollen am Jahresende nur 460 bis 490 Mill. in den Büchern
stehen. Schuld daran sei der Preisverfall in der IT-Industrie.
Weitere namhafte Gesellschaften des Neuen Marktes, die in der
kommenden Woche berichten, sind ACG, Euromicron und PSI (alle 19.11.),
Cybio und Lintec (20.11.), Pixelpark (22.11.), Ceyoniq, Das Werk,
DEAG, Easy Software, Elsa und Medigene (22.11.) sowie MWG Biotech am
Freitag, den 23. November.
Quelle: Czerwensky intern / www.czerwensky.de
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7. EMPFEHLUNGEN INLAND
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Aixtron: Market Outperformer (Goldman Sachs)
Die Analysten von Goldman Sachs stufen die Aktien des
Technologiekonzerns Aixtron als "Market Outperformer" ein.
Am 8. November haben die Analysten ihre EPS-Prognosen für 2001 auf
0,57 Euro erhöht und für 2002 auf 0,60 Euro gesenkt.
Die Analysten glauben, dass sich die Aktie etwas erholt habe, aber
nicht mit den anderen Werten während der kurzen Aktienrally mitgehal-
ten habe. Der langfristige Trend bleibe nach Analystenmeinung intakt.
Die Analysten von Goldman Sachs vergeben für Aixtron-Aktien das Rating
"Market Outperformer".
Aixtron (WKN 506620)
Quelle: Aktienresearch
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Heidelberger Druck: Buy (Credit Suisse First Boston)
Das Analystenhaus Credit Suisse First Boston stuft in seiner Analyse
vom 14.11.2001 die Aktie des Industrieunternehmens Heidelberger Druck
mit "Buy" ein.
Die Ereignisse am 11. September hätten bei einigen US-Kunden zur
Stornierung ihrer Aufträge geführt. Dies habe bei Heidelberger Druck
zu einem Aufbau des Lagerbestandes von 200 Mill. Euro und zu scharfen
Einschnitten im Gewinn geführt. Das Unternehmen rechne allerdings
damit, dass im zweiten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres der
Lagerbestand verkauft werden könne.
Der Ausblick für Heidelberger Druck sei sehr gut. Trotz weltweiter
Konjunkturkrise könne sich das Unternehmen gut am Markt behaupten und
Gewinne erwirtschaften. Ein Kosteneinsparungsprogramm in Höhe von 100
Mill. Euro werde demnächst gestartet. Dies werde nach Meinung der
Analysten die Situation des Unternehmens weiter verbessern.
Heidelberger Druck (WKN 731400)
Quelle: Aktienresearch
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IM Internationalmedia: Halten (Consors Capital)
Die Analysten von Consors Capital bewerten die Aktien des
Medienunternehmens IM Internationalmedia weiterhin mit "Halten".
IM Internationalmedia habe heute Neunmonatszahlen bekannt gegeben. Die
Umsätze in Q3 (137,7 Mill. Euro) seien durch die Auslieferung der bei-
den Filme Iris (Judi Dench, Kate Winslet) und Wisegirls (Mariah Carey,
Mira Sorvino) sowie einer Teilauslieferung von K-19: The Widowmaker
(Harrison Ford, Liam Neeson) generiert worden. Die Erwartungen seien
leicht übertroffen worden, insbesondere wegen margenstarker
Umsatzbeiträge aus Bibliotheksverkäufen, Gewinnbeteiligungen und
Finanzierungserlösen. Der Kassenbestand zum 30.09.2001 sei noch immer
auf hohem Niveau (151,7 Mill. Euro), die EK-Quote mit 58 % solide.
IM gehöre aufgrund des hervorragenden Managements zu den qualitativ
besten Medienunternehmen am Neuen Markt. Risiken sehe man allerdings
im weltweit eingetrübten Konjunkturklima, insbesondere in der
Medienindustrie. Es sei denkbar, dass nationale Lizenznehmer (Kunden
von IM) ihren Zahlungsverpflichtungen nicht in vollem Umfang
nachkommen können. Vor einer Heraufstufung möchte man den weiteren
News-flow abwarten und bestätige die Empfehlung "Halten".
IM Internationalmedia (WKN 548880)
Quelle: Aktienresearch
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BMW: Outperform (Morgan Stanley Dean Witter)
In einer Analyse vom 8.11. empfiehlt Morgan Stanley die Aktie von BMW
mit "Outperform".
Trotz der saisonellen Schwäche würden BMWs Margen, Gewinn und freier
Cash Flow alle Erwartungen der Analysten fürs dritte Quartal schlagen.
Die Vorsteuer-Margen der Gruppe zeigten einen geringen Rückgang auf
+6,9 %, lägen damit aber noch deutlich über den von den Analysten
prognostizierten 5,1 %. Die finanziellen Positionen seien um 400 Mill.
Euro gewachsen entgegen einem erwarteten Fall um 200 Mill. Die
Qualität der Q3-Ergebnisse sei damit erstaunlich hoch.
Der Ausblick fürs vierte Quartal sei dem Management zufolge
vorsichtig. Die Analysten stimmen damit dahingehend überein, dass der
Gewinn in der Auto-Sektion noch höher und die Margen fürs Gesamtjahr
über dem 6-%-Level von 2000 ausfallen könnten. Kritisch gesehen, habe
es BMW geschafft, zu wachsen bei sehr begrenzten Mehrausgaben und
konstantem Anlagevermögen. Dieses helfe dem Cash-Flow und sichere die
zukünftige Flexibilität.
Die Analysten erhöhen ihr Kursziel von 40 auf 43 Euro und spiegeln
damit die verbesserten Aussichten wieder. Es bleibt bei dem
"Outperformer"-Rating, BMW stelle auch weiterhin eine Kernposition
sowohl in europäischen als auch globalen Automobil-Portfolios dar.
BMW (WKN 519000)
Quelle: Aktienresearch
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Energiekontor: Hold (ABN Amro)
Die Analysten aus dem Hause ABN-Amro geben für die Aktie von
Energiekontor das Rating "Hold" ab.
Das Ergebnis des Windparkentwicklers sei unter den Schätzungen der
Analysten ausgefallen. Diese haben bereits vorher gesagt, dass es
aufgrund der Projektbeschaffenheit in der Branche schwierig sei,
Quartalszahlen hervorzusagen. Da nun noch rund 60 % des Umsatzes und
70 % des Gewinns im dritten Quartal erwartet würden, sehe man ein
klares Risiko und revidiere die Umsatzschätzungen für 2001 von 135
Mill. Euro auf 120 Mill. Euro und die EBIT-Prognose von 15,4 Mill.
Euro auf 13,6 Mill. Euro. Die Vorhersage für das Jahr 2002 bleibt
unverändert vor dem Hintergrund der sehr ermutigenden Zeichen
bezüglich der internationalen Expansionspläne von Energiekontor. Die
Konstruktion der 18,2-MW-Anlage in Tandeiras, Portugal, habe am
9. Oktober 2001 begonnen und solle im vierten Quartal 2002 beendet
sein. ABN-Amro glaubt, dass bereits 15 % des Umsatzes des nächsten
Jahres durch internationale Projekte garantiert sind.
Die Schlüsselpunkte für die weitere Kursentwicklung werden die
Fortschritte der Projekte in Spanien und Griechenland und die Sicht
und Handhabung der Verzögerungen bei den Genehmigungen sein. Mit einer
Bekanntgabe neuer Prognosen von Energiekontor für das nächste Jahr sei
am Ende des laufenden Jahres zu rechnen. Vor diesem Hintergrund
bestätigt ABN-Amro die Empfehlung, die Aktie von Energiekontor zu
halten. Das Kursziel liegt auf Basis des DCF-Modells bei 16,50 Euro.
Energiekontor (WKN 531350)
Quelle: Aktienresearch
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8. EMPFEHLUNGEN AUSLAND
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Societe Generale: Market Perform (Lehman Brothers)
Die Analysten des Investmenthauses Lehman Brothers stufen die Aktie
des französischen Bankhauses Societe Generale weiterhin mit "Market
Perform" ein.
So sei das Ergebnis dem von BNPP sehr ähnlich. Lege man verschiedene
Geschäftsbereiche zu Grunde, falle es schwer, die beiden zu unter-
scheiden. Allerdings habe man die Gewinnschätzungen nach unten revi-
dieren müssen. Damit trage man dem niedrigen Kapitalzuwachs Rechnung.
Der Gewinn je Aktie werde für 2001 nun bei 4,86 Euro, für 2002 nun bei
5,05 Euro und für 2003 nun bei 3,86 Euro gesehen. Auf einem aktuellen
Kursniveau von 61,30 Euro werde der Titel mit einem 2002er KGV von
11,4 bewertet.
Somit stufen die Analysten von Lehman Brothers die Aktie der Societe
Generale unverändert mit "Market Perform" ein, erhöhen aber ihr
Kursziel von 48 Euro auf 62 Euro.
Societe Generale (WKN 873403)
Quelle: Aktienresearch
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Telefonica Moviles: Buy (Credit Suisse First Boston)
Credit Suisse First Boston bewertet in einer Analyse die Aktien des
Mobilfunkanbieters Telefonica Moviles mit "Buy".
Aufgrund der starken Zahlen für das dritte Quartal heben die Analysten
die EBITDA-Erwartung für 2001 um 10 % auf 3,3 Mrd. Euro, für 2002 um
13 % an. Diese Verbesserung reflektiere die gute EBITDA-Marge in
Spanien. Beim IPO habe man für das Jahr 2001 eine Marge von 38 %
prognostiziert, nun werde zum Ende des Jahres eine Marge von 49 %
erwartet. Die Kundenanzahl wachse eher verhalten, so dass der
durchschnittliche Umsatz pro Kunde erste Stabilisierungstendenzen
zeige. So sei hier im Vergleich zum Vorjahr nur ein Rückgang von 8 %
zu verzeichnen gewesen, während in den vergangenen zwei Jahres jeweils
Raten von 20 % generiert worden seien. Im Vergleich zum Vorquartal
habe man durch den Roaming-Service sogar ein Wachstum beim Umsatz pro
Kunde generieren können. Das EBITDA in Lateinamerika in Höhe von 179
Mill. Euro sei im Rahmen der Erwartungen ausgefallen.
Das Rating lautet demzufolge "Buy".
Telefonica Moviles (WKN 589401)
Quelle: Aktienresearch
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Safeway: Strong Buy (Lehman Brothers)
Die Analysten von Lehman Brothers bestätigen in ihrer Analyse vom
15. November für die Aktien der britischen Kaufhauskette Safeway das
Rating "Strong Buy".
Lehman Brothers rechne mit einem Vorsteuergewinn im ersten Halbjahr
2001 von 194,2 Mill. Pfund. Bei einem Vorsteuergewinn im ersten
Halbjahr 2000 von 166,1 Mill. Pfund ergebe sich ein Anstieg von
16,9 %. Das erwartete Umsatzwachstum liege bei 5,5 %. Die Analysten
rechnen für das erste Halbjahr 2001 mit einem gewissen Margendruck auf
dem operativen Level, da das "fresh-to-go" Konzept nicht den
gewünschten Erfolg erreicht hätte, allerdings die kalkulierten Kosten
verursacht habe. Aufgrund der guten Umsatzentwicklung und des
erfolgreichen Kostencontrollings rechne man mit sich verbesserten
Margen im zweiten Halbjahr 2001.
Trotz der aggressiven Erwartungen belasse man das Rating "Strong Buy".
Safeway (WKN 878922)
Quelle: Aktienresearch
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Cendant: Buy (JP Morgan)
Die Analysten des Investmenthauses JP Morgan stufen die Aktie des
US-Dienstleistungsunternehmens Cendant weiterhin mit "Buy" ein.
So würden nun für Cendant die Erwartungen für das vierte Quartal
angehoben. Die Erwartungen je Aktie würden um 2 US-Cent auf 17 US-Cent
erhöht. Es werde davon ausgegangen, dass die Geschäftstätigkeit die
derzeitigen Einschätzungen übertreffen würde.
Der Gewinn je Aktie werde für 2001 nun bei 1,00 Dollar - nach zuvor
0,98 Dollar - und für 2002 unverändert bei 1,21 Dollar gesehen. Mit
einem aktuellen Kurs von 14,84 Dollar werde die Aktie mit einem 2002er
KGV von 12,3x bewertet.
Weitere Chancen würden in neuen Akquisitionen gesehen. Allerdings sei
im Falle weiterer Terroranschläge mit deutlich negativen Auswirkungen
zu rechen. Somit stufen die Analysten von JP Morgan die Cendant-Aktie
derzeit unverändert mit "Buy" ein und behalten ihr Kursziel von 22
Dollar bei.
Cendant (WKN 870201)
Quelle: Aktienresearch
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Hewlett-Packard: Neutral (Delbrück Asset Management)
Die Analysten aus dem Hause Delbrück Asset Management stufen die Aktie
von Hewlett-Packard mit "Neutral" ein.
Der amerikanische Computer- und Hardwareproduzenten habe gute Zahlen
für das abgelaufene Quartal gemeldet. Mit einem Gewinn je Aktie von 19
US-Cent liege das Unternehmen deutlich über den Erwartungen. Dies
verdanke man dem guten Geschäft in der Druckersparte. Das
Computersegment und die Unsicherheit bezüglich der Fusion mit Compaq
würden sich als belastende Faktoren herausstellen. Mit einer
Geschäftverbesserung im nächsten Quartal sei nicht zu rechnen.
Daher lautet das Rating der Analysten von Delbrück Asset Management
für die Aktie von Hewlett-Packard "Neutral".
Hewlett-Packard (WKN 851301)
Quelle: Aktienresearch
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GlaxoSmithKline: Neutral (Delbrück Asset Management)
Die Analysten von Delbrück Asset Management bewerten die Aktien des
britischen Pharmakonzerns GlaxoSmithKline mit "Neutral".
GlaxoSmithKline sei ein kompetenter Partner für Bayers "Wundermittel"
Vardenafil gegen Impotenz. Die starke Vertriebsschiene in den USA habe
man als Grund für die Wahl von GlaxoSmithKline ausmachen können.
Sowohl Bayer als auch GlaxoSmithKline seien Profiteure das Abkommens.
Das Rating lautet "Neutral".
GlaxoSmithKline (WKN 940561)
Quelle: Aktienresearch
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9. DISCLAIMER
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