Es war einmal ein Bayer, der auszog um mächtig zu werden. Gleich der erste Schritt auf der Straße des Erfolgs war ein Deal auf Pump. Das ist mehr als 40 Jahre her. Und bis heute ist sich Leo Kirch treu geblieben. Sein Traum von der Medienmacht hat sich erfüllt. Auch an seiner Geschäftsphilosophie hat sich nichts verändert.
Bis jetzt. Denn diesmal hat sich der TV-Mogul verschätzt. Auf rund sechs Milliarden Euro hat sich sein Schuldenberg angehäuft, und das ist seinen Gläubigern nun denn doch zuviel. Nach jahrelangem Bündnis rücken nun die Kredit gebenden Banken ab, wollen nicht weiter zahlen. Schon wird darüber spekuliert, wann das Kirch-Imperium zerschlagen wird. Der Sommertraum vom Börsengang dürfte sich wohl übergangslos in einen Albtraum flüchten. Selbst wenn sich Kirch wieder einmal aus einer prekären Lage retten könnte, das Vertrauen potenzieller Anleger sollte verspielt sein.
Große Zweifel allerdings sind auch gegenüber der Geschäftsfähigkeit einiger Bankenmanager angebracht. Wie kann es sein, dass ein Unternehmen Milliardenkredite gegen wacklige Sicherheiten erhält. Waren es nur die Zinsen, die Naivität oder vielleicht auch Seilschaften, die den Blick vernebelten? Erinnerungen an die Schneider-Groteske werden wach. Auch damals mussten Unverschuldete unter der Misere leiden.
Den Gipfel der Skrupellosigkeit haben jetzt aber die Fußball-Bundesligavereine mühelos erklommen. Sie fürchten, dass mit dem Kirch-Schicksal bald auch die immensen Einnahmen aus Fernsehrechten versiegen. Die einfache Fußballer-Logik der Herren Hoeneß und Assauer: Zurück zu den Öffentlich-Rechtlichen - Rundfunkgebühren erhöhen! Erstaunlich, dass in misslichen Lagen immer diejenigen am lautesten nach staatlichen Hilfen schreien, deren Rufe zuvor noch überdeutlich nach freier Marktwirtschaft tönten. Im übrigen: Haben sich die Manager nicht zuletzt auch noch über die überhöhten Gehälter ihrer Angestellten echauffiert? Vielmehr wäre jetzt doch eine wunderbare Gelegenheit für eine Branche, sich Realitäten anzupassen. Oder nicht?
Michael Drosten, Redakteur Handelsblatt.com
Bis jetzt. Denn diesmal hat sich der TV-Mogul verschätzt. Auf rund sechs Milliarden Euro hat sich sein Schuldenberg angehäuft, und das ist seinen Gläubigern nun denn doch zuviel. Nach jahrelangem Bündnis rücken nun die Kredit gebenden Banken ab, wollen nicht weiter zahlen. Schon wird darüber spekuliert, wann das Kirch-Imperium zerschlagen wird. Der Sommertraum vom Börsengang dürfte sich wohl übergangslos in einen Albtraum flüchten. Selbst wenn sich Kirch wieder einmal aus einer prekären Lage retten könnte, das Vertrauen potenzieller Anleger sollte verspielt sein.
Große Zweifel allerdings sind auch gegenüber der Geschäftsfähigkeit einiger Bankenmanager angebracht. Wie kann es sein, dass ein Unternehmen Milliardenkredite gegen wacklige Sicherheiten erhält. Waren es nur die Zinsen, die Naivität oder vielleicht auch Seilschaften, die den Blick vernebelten? Erinnerungen an die Schneider-Groteske werden wach. Auch damals mussten Unverschuldete unter der Misere leiden.
Den Gipfel der Skrupellosigkeit haben jetzt aber die Fußball-Bundesligavereine mühelos erklommen. Sie fürchten, dass mit dem Kirch-Schicksal bald auch die immensen Einnahmen aus Fernsehrechten versiegen. Die einfache Fußballer-Logik der Herren Hoeneß und Assauer: Zurück zu den Öffentlich-Rechtlichen - Rundfunkgebühren erhöhen! Erstaunlich, dass in misslichen Lagen immer diejenigen am lautesten nach staatlichen Hilfen schreien, deren Rufe zuvor noch überdeutlich nach freier Marktwirtschaft tönten. Im übrigen: Haben sich die Manager nicht zuletzt auch noch über die überhöhten Gehälter ihrer Angestellten echauffiert? Vielmehr wäre jetzt doch eine wunderbare Gelegenheit für eine Branche, sich Realitäten anzupassen. Oder nicht?
Michael Drosten, Redakteur Handelsblatt.com