Eins dürfte doch mal klar sein: Ohne Cash geht in unserer Gesellschaft kaum was, da alte soziale Bindungen (wie z.B. in einer Familie) kaum mehr gepflegt werden und wir uns durch finazielle Mittel im Leben zurecht kommen müssen. Geld ist im eigentlichen Sinne nix schlimmes, denn es kaum immer daruf an, was man drauss macht.
Interessant ist für mich aber dann das o.g. "Jammern" in der anderen Richtung: Am 11. September waren alle betroffen und besinnten sich auf Werte wie Friede, Geborgenheit, Gesundheit etc. zurück. NUR: Was ist davon noch übrig geblieben? Haben wir effektiv etwas für das Erlangen dieser Wünsche getan? Haben wir Geld gespendet? Haben wir ehrenamtlich mal nen Kleidersammlungen organisiert? Haben wir ne Patenschaft für ein Kind in der "3. Welt" übernommen?
Wie sagt ein Sprichwort: Eine gute Tat ist besser als 100 Gebete.
Klar, mit sowas kann man gesellschaftlich nicht so angeben, wer stellt sich schon gerne neben "Verlierer" oder "Pechvögel". Lieber mit seinem eigenen tollen Kind/Haus/Auto posen, mit der Kohle, die man an der Börse gemacht hat. Befriedigung der Eitelkeiten ist was ganz geiles hier oder auch Selbstverwirklichung. Schade nur, dass dabei die Menschen runterfallen, die täglich mit der "Wirklichkeit" kämpfen müssen, bevor sie an sich denken können. Kindergelderhöhung für deutsche Familien, oder mal für Familie in Rumänien? Das wär mal ne Wahlkampffrage. Sind ja sonst auch recht schnell mit Zuweisungen (wenn auch nicht mit finanziellen). Könnte man ja auh mal die Hälfte abgeben (nur mal für ein Jahr. Da würden sich einige rumänische Familien bestimmt zweimal überlegen, ob sie eine Flucht riskieren, oder doch versuchen in ihrem Land eine Zukunft aufzubauen). Macht aber kaum einer, da wir ja Handys, Levi's etc. an deutschen Schulen brauchen und wir ja die Kindererziehung an den Lehrer abgewälzt haben.
Ich glaube einfach nicht mehr an das, was die Leute sagen/schreiben, denn sonst sähe es ganz anders aus in unserer Gesellschaft. Gute Argumente hierfür lieferen mir die aktuellen Wahlenkampfdiskussionen: Da lese ich immer nur so Wünsche wie Steuersenkung, Leitkultur, Ausländerdiskussionen (aber die dann bitte ohne diese), mehr Polizei (inkl. neuer Uniform) bessere Schulbildung für MEIN Kind, es muss uns mindestens so gut gehn wie bisher, etc.
Frieden und Wohlstand für ALLE will anscheinend keiner wählen und wenn, dann nicht mit Verzicht auf meine errungenen Werte/Status.
Wie hat einmal Herr Scheurle, Ex-Präsident der RegTP gesagt:
Das wichtigste Organ des Menschen ist der Geldbeutel"
Dazu passt dann auch der Spruch:
Bei Geld hört die Freundschaft auf!
Und von Gesundheit höre ich auch sehr wenig. Und dass man mit seinem Wahlzettel auch mal denen eine Stimme gibt, die eigentlich noch nie eine Stimme hatten, die in unserer Gesellschaft gehört wurde, tja, auf so eine Idee kommen wohl auch kaum welche.
Fällt mir eine Textzeile von Sammy DeLuxe ein: Minderheiten werden zu Mehrheiten
Hören sich solche Sätze glaubwürdig und intelligent an, für eine ach so zivilisierte Gesellschaft? Ist schon toll so eine Doppelmoral.
mm