Wirtschaftskrise: Finanzminister sehen Licht

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Wirtschaftskrise: Finanzminister sehen Licht

 
25.04.09 19:21
Wirtschaftskrise: Finanzminister sehen Licht

Von Claus Tigges



Was sucht EZB-Chef Jean-Claude Trichet bloß beim G-7-Treffen in Washington? Das Licht am Ende des Tunnels wohl nicht
25. April 2009 Die Finanzminister und Notenbankgouverneure der sieben führenden Industrienationen (G 7) haben nach ihrem Treffen in der amerikanischen Hauptstadt vorsichtigen Konjunkturoptimismus verbreitet. Zugleich stärkten die Minister und Währungshüter die Rolle des Internationalen Währungsfonds (IWF) in der Bewältigung der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise.

„Die jüngsten Konjunkturdaten legen nahe, dass die Geschwindigkeit des Abschwungs unserer Volkswirtschaften sich verringert und sich einige Zeichen der Stabilisierung zeigen“, heißt es in der Abschlusserklärung des Gremiums. Die wirtschaftliche Erholung werde vermutlich gegen Ende des Jahres einsetzen, wenngleich noch Risiken für die Konjunktur bestünden.

Geithner mahnt weitere Nachfrageprogramme an


Wäre die Weltwirtschaft nur halb so stabil wie die Säulen des Finanzministeriums: G-7-Finanzminister und Notenbankchefs posieren in Washington fürs Familienfoto
Die G 7 sagten einander zu, alles, was notwendig ist, für eine Rückkehr zu einem normalen Wirtschaftswachstum zu tun. Der amerikanische Finanzminister Timothy Geithner mahnte die Staatengemeinschaft, weiterhin die Nachfrage anzukurbeln und nach wie vor an der Stabilisierung des Finanzsystems zu arbeiten.

Versprochen haben sich die Industrieländer, dass sie ihre Märkte nicht gegen Importe abschotten wollen. Die Welthandelsorganisation WTO solle darüber wachen, dass dies nicht geschehe. Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen, der Bundesfinanzminister Peer Steinbrück in Washington vertrat, sagte: „Der freie Welthandel darf nicht gefährdet werden. Das ist besonders für Deutschland als Exportnation wichtig.“ Asmussen sagte weiter, die Bundesregierung heiße ausdrücklich die Aufwertung des IWF in der Krisenbewältigung und als Teil eines geplanten Frühwarnsystems für das globale Finanzsystem gut.

Krise bringt IWF wieder zurück ins Rampenlicht

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Der Währungsfonds, der bis vor kurzer Zeit in der Bedeutungslosigkeit zu versinken drohte, ist durch die Krise ins Rampenlicht zurückgekehrt. Eine vor wenigen Wochen geschaffene „flexible Kreditlinie“ stößt bei einer Reihe von Schwellenländern auf großes Interesse.

Mexiko hat eine Kreditvereinbarung mit dem IWF über 47 Milliarden Dollar getroffen, Polen und Kolumbien haben Interesse für Darlehen von zusammen rund 31 Milliarden Dollar angemeldet. Der wesentliche Unterschied dieser Kredite zu bisherigen Darlehen des IWF besteht darin, dass sie nicht an ein Programm von Wirtschaftsreformen geknüpft werden. Sie stehen aber nur jenen Ländern offen, die nach Ansicht des IWF eine vernünftige Wirtschaftspolitik machen und mutmaßlich unverschuldet in eine Krise zu geraten drohen.

Interesse besteht in einer Reihe von Schwellenländern auch an einer möglichen vom Währungsfonds gezeichneten Anleihe. Pläne für eine solche Emission – es wäre die erste in der fünfundsechzigjährigen Geschichte der Institution, werden derzeit geschmiedet. Russland, China und Brasilien haben ihre Bereitschaft bekundet, eine solche Anleihe zu kaufen.

Chinas Weg zu flexiblerem Wechselkurs begrüßt

Die Staaten begrüßten Chinas ungebrochene Zusage, sich auf einen flexibleren Wechselkurs der heimischen Währung zuzubewegen. Dies sollte zu einer effektiven Aufwertung des Renminbi führen. China wird vorgeworfen, seine Währung vor allem zum Dollar künstlich niedrig zu halten und auf diese Weise seine Exporte zu verbilligen.
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