Wirtschaftsdaten beflügeln Dow

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Wirtschaftsdaten beflügeln Dow

 
07.08.01 23:58
Die Industriewerte im Dow Jones notierten freundlich. Die Abstufung von 20 Chip-Aktien durch ein Investmenthaus belastete den Technologiesektor. Cisco Systems meldete nach Börsenschluss Quartalszahlen im Rahmen der Markterwartungen.

New York – Nach der Veröffentlichung der Produktivitätszahlen schaffte der Dow Jones den Sprung in die Gewinnzone. Nach Angaben des Arbeitsministeriums kletterte die Statistik im zweiten Quartal um 2,5 Prozent. An der Wall Street hatte man nur mit einem Anstieg der Produktivität außerhalb der Landwirtschaft um 1,6 Prozent gerechnet.

“Die Wirtschaftsdaten lassen hoffen,“ kommentierte Richard Nash, Chief Investment Strategist bei Key Asset Management. “Doch die Anleger werden der Entwicklung erst trauen, wenn sich die positiven Zahlen endlich in den Unternehmensgewinnen niederschlagen.”

Unter den größten Verlierern im Technologiesektor war am Dienstag die Aktie von Cisco Systems: Im Vorfeld der Bekanntgabe der Quartalszahlen zeigten die Anleger wenig Optimismus.

Cisco meldete nach Börsenschluss einen Gewinn von 2 Cents pro Aktie vor außerordentlichen Kosten, nach 16 Cents im Vorjahr. Das Ergebnis lag im Rahmen der Erwartungen. Der Cisco-CEO John Chambers wird am Abend in einer Telefonkonferenz mit Analysten einen Ausblick auf die kommenden Quartale abgeben.

CSFB stuft Chip-Werte ab

Die Chip-Branche tendierte den dritten Tag in Folge schwächer: Ein Analyst von Credit Suisse First Bosten stufte am Dienstag 18 Halbleiter-Aktien von “kaufen“ auf “halten” ab. Nach Ansicht von John Pfizer sind Unternehmen wie Applied Materials, Novellus und KLA-Tencor derzeit um 20 bis 30 Prozent überbewertet. Seiner Meinung nach wird es noch mindestens ein Jahr dauern, bis die Chip-Nachfrage wieder anzieht.

Der Dow Jones kletterte am Dienstag um 0,55 Prozent auf 10.459 Punkte. Der breiter gefächerte S&P 500 verbesserte sich um 0,33 Prozent auf 1.204 Zähler.

Die Liste der Gewinner im Dow wurde von General Electric und Disney angeführt. Am schlechtesten schnitten International Paper und Boeing ab.

Procter & Gamble meldete im Handelsverlauf einen Verlust im vierten Quartal des Geschäftsjahres. Vor außerordentlichen Kosten erzielte der Konsumgüter-Konzern einen Gewinn von 60 Cents pro Aktie, einen Cent über den Markterwartungen. Procter & Gamble kämpft mit einem Nachfragerückgang in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Trotzdem bekräftigte das Management frühere Prognosen für das Geschäftsjahr 2002. Die Aktie gab um 0,2 Prozent nach.

Boeing geriet unter Abgabedruck nachdem Airbus eine langsamere Produktion neuer Flugzeuge ankündigte: Der europäische Konkurrent reagiert auf Verzögerungen bei den Bestellungen. Die Boeing-Aktie fiel am Dienstag um 1,9 Prozent zurück.

Intel verbuchte entgegen dem Trend im Halbleiter-Sektor einen Gewinn von 1,1 Prozent: Der Kurs des weltgrößten Chipherstellers war an den vergangenen zwei Börsentagen scharf eingebrochen, nach kritischen Analystenkommentaren. Dan Niles von Lehman Brothers hatte am Montag vor einem Preiskrieg bei Computer-Chips gewarnt.

Der Technologieindex Nasdaq fiel am Dienstag um 0,32 Prozent auf 2.028 Punkte zurück. Die Liste der Verlierer im Nasdaq 100 wurde von Adobe Systems und KLA-Tencor angeführt. Am besten schnitten At Home und Exodus Communications ab.

Die Aktie von Serena Software brach um 22,8 Prozent ein: Das Management hatte am Montag nach Börsenschluss eine Gewinn- und Umsatzwarnung für das laufende Quartal ausgesprochen. Außerdem sollen 12 Prozent der Stellen gestrichen werden.

Das Branchenbarometer für den Chip-Sektor, der Philadelphia Stock Exchange Semiconductor Index, gab nach den Abstufungen durch Credit Suisse First Boston um 2,6 Prozent nach.

Microsoft wendet sich im Kartellverfahren an das Supreme Court

Nach Börsenschluss wurde eine überraschende Wendung im Microsoft-Kartellverfahren bekannt: Der weltgrößte Softwarekonzern hat sich direkt an das höchste Gericht der Vereinigten Staaten gewandt. Ein Berufungsgericht hatte vor einigen Wochen eine unfaire Ausnutzung der Monopolstellung bei Betriebssystemen festgestellt, aber die Entscheidung im Verfahren an eine untergeordnete Instanz zurückverwiesen.

Die Zinsen der 10-jährigen Staatsanleihe fielen am Dienstag um 0,004 auf 5,172 Prozent. Der Dollar notierte geringfügig fester, ein Euro kostet zur Zeit 87,62 Cents.
Christian Tempich, New York




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