Aus der FTD vom 27.2.2003
Schnäppchenjäger nehmen Deutschland ins Visier
Von Dirk Benninghoff, Frankfurt
Der Kursabsturz am Aktienmarkt rückt Deutschlands Konzerne in den Fokus von Großinvestoren. Es gebe eine starke Nachfrage institutioneller Anleger nach größeren Aktienpaketen an unterbewerteten deutschen Unternehmen, sagte am Mittwoch Roland Lienau, Head of German Equities bei der Deutschen Bank.
Auch andere Banken sehen diesen Trend. Konzerne der Old Economy seien auf Grund des niedrigen Kursniveaus attraktiv für Großanleger - gerade aus Amerika. Die Deutsche Bank hatte 94 Unternehmen und 217 Investoren auf einer Konferenz in Frankfurt zusammengeführt. Von der Resonanz zeigten sich die Banker überrascht. Lienau: "Es ist wieder interessant, sich deutsche Aktien anzuschauen. Wir haben Investoren, die Anteile von 10 Prozent übernehmen wollen." Vor allem der rege Besuch von Anlegern aus den USA und Großbritannien überraschte die Deutsche Bank. Die politischen Spannungen hatten keine Auswirkungen. Aus Amerika seien dreimal so viel Teilnehmer nach Frankfurt gekommen wie 2002, sagte Lienau. Insgesamt stammten mehr als ein Drittel der Anleger aus dem angelsächsischen Raum.
Value-orientierte, also auf langfristigen Wertzuwachs bedachte Institutionelle können laut Lienau mit deutschen Aktien "gute Geschäfte" machen. Da der Kurssturz den Frankfurter Markt weitaus stärker erwischt hat als andere europäische Leitbörsen, sind viele deutsche Blue Chips und Nebenwerte in der Tat weitaus billiger zu haben als ihre Wettbewerber im Ausland.
Attraktive Unternehmen
Nach dramatischen Einbrüchen sind Blue Chips wie Bayer oder ThyssenKrupp zu Schnäppchenpreisen zu haben. So liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2003 bei Bayer inzwischen unter acht. Andere europäische Pharma- oder Chemiewerte notieren mit dem 15- bis 20fachen des erwarteten Gewinns. Im MDax notieren Industriewerte wie Heidelberger Cement, Salzgitter oder Leoni mit einem KGV zwischen fünf und sechs.
So ist auch für Rolf Elgeti von der Commerzbank aus London Deutschlands Old Economy ins Visier des Auslands geraten. Während britische Investoren allerdings eher kurzfristig orientiert seien und daher nicht auf der Suche nach unterbewerteten Perlen, verfolgten amerikanische Großanleger wie Pensionsfonds langfristige Value-Strategien. Und dies mache viele deutsche Konzerne attraktiv. Den Trend sieht auch die amerikanische Investmentbank Morgan Stanley. Schon länger beobachteten amerikanische Adressen, vor allem Private Equity-Fonds den deutschen Markt, hieß es dort.
Klassische Branchen im Vorteil
Wichtig, so Commerzbanker Elgeti, seien mehrere Faktoren: Eine hohe Dividendenrendite sowie geringe Bewertungen in Bezug auf das Kurs-Gewinn- und auf das Kurs-Buchwert-Verhältnis. Dies trifft in erster Linie auf klassische Branchen zu. Elgeti: "Deutsche Zykliker und defensive Werte sind die billigsten in Europa."
Dennoch dürften größere Deals aus zwei Gründen noch ein wenig auf sich warten lassen. "Die Investoren schauen, ob die Aktien nicht noch billiger werden", hieß es bei Morgan Stanley. Ziehe der Markt an, so werde investiert. Wann dieser Zeitpunkt gekommen ist, hängt nach allgemeinem Konsens von der Entwicklung im Irak-Konflikt ab.
Allerdings gibt es auch jetzt schon konkrete Kaufabsichten. Doch in diesen Fällen erschweren die günstigen Kurse sogar die Investments. Deutsch-Banker Lienau erläutert: "Wir haben Schwierigkeiten, Angebot und Nachfrage zusammenzuführen." Potenzielle Käufer seien da, aber die Besitzer der Aktien wollten sich zu den derzeitigen Kursen nicht von ihren Paketen trennen.
© 2003 Financial Times Deutschland
dieser artikel war für dich calexa,viel spass beim suchen u. finden.
@ altmeister:bulle/bär ist doch shit egal(müsstest du als trader doch wissen).du bist doch hoffentlich auch für beide seiten offen!?ich selbst habe erst 2000 mit aktien angefangen,u. bin 2001 gleich zu den futures gewechselt.damit ist mir vieles erspart geblieben,aber eine schwachstelle habe ich immer noch:die short-seite!diese kann ich nur durch offene marktpositionen beheben(liegt eben an den menschen,meistens positiv zu denken,überlebenswille).meine erfahrung mit anderen tradern zeigt mir nur,dass wenn sich einer gedanklich nur auf eine seite begiebt,er immer zu spät o. zu früh im markt ist,u. immer verliert:)
besonders die kontrolle!eine gedanklicher wandel,vom saulus zum paulus,kann sich keiner erlauben,wenn er überleben will.
DER MARKT ZEIGT UNS;WO ES LANG GEHT!ich glaube kaum,dass es hier einen market maker gibt,also bleibt uns doch nix anderes übrig.
cu knipser