Am Montag folgt auf die wochenlange Talfahrt der T-Aktie [ WKN: 555750 ] eine technische Reaktion. Die Anteilsscheine der Deutschen Telekom notieren am Mittag bei 15,80 Euro mit gut fünf Prozent im Plus. Eine positive Analyse der Investmentbank Morgan Stanley hat ein wenig nachgeholfen. Die Analysten des Hauses halten die jüngsten Kursabschläge für überzogen und sehen deswegen eine günstige Gelegenheit zum Einstieg.
Mit übertriebenen Reaktionen hatte die T-Aktie in letzter Zeit häufiger zu kämpfen. Beispielsweise reagierten die Marktteilnehmer im September nach Paketverkäufen der ehemaligen VoiceStream-Besitzer panisch. Das Papier sackte ab, nur weil einige der Großaktionäre ihre Bestände übereifrig abbauten [1] . Sonera gehörte zu den Anteilseignern, die damals etwas schnell ihre Papiere loswerden wollten. Der finnische Telekomanbieter hat aus dem Fehler gelernt und von Oktober bis Januar weitere 20 Millionen Aktien quasi unbemerkt platziert. Das Thema Paketverkäufe spielt daher auch keine bedeutende Rolle mehr.
Die jüngsten Kursverluste der T-Aktie hängen vielmehr mit dem hohen Schuldenstand des Ex-Monopolisten zusammen. Die Verbindlichkeiten der Telekom belaufen sich auf ungefähr 65 Milliarden Euro. Durch den Verkauf des Kabelnetzes an Liberty sollte der Schuldenberg um 5,5 Milliarden Euro abgebaut werden. Ein möglicher Börsengang von T-Mobile könnte weitere zehn Milliarden Euro einbringen.
Keine schnelle Wende
Jetzt steht der Liberty-Deal vor dem Scheitern und das Börsenumfeld macht einen kurzfristigen Börsengang von T-Mobile mehr als unwahrscheinlich. Vor dem Herbst wird der Mobilfunker kaum den Weg ans Parkett schaffen, wenn überhaupt.
Die Folgen für die Bilanz der Deutschen Telekom sind verheerend. Im Geschäftsjahr 2000 betrug das Zinsergebnis des Unternehmens schon minus 2,9 Milliarden Euro. Wegen der VoiceStream-Übernahme und erster UMTS-Investitionen wuchs der Schuldenberg im Laufe des Jahres 2000 von 42 auf 60 Milliarden Euro an. Jetzt sind es 65 Milliarden Euro und nach neun Monaten des Geschäftsjahres 2001 liegt das Zinsergebnis sogar bei minus 3,2 Milliarden Euro. Im gesamten Geschäftsjahr 2001 haben die Zinszahlungen mit Sicherheit die Marke von vier Milliarden Euro überschritten.
Das wäre noch akzeptabel, wenn die Deutsche Telekom ansonsten hoch profitabel arbeiten würde. Doch das ist nicht der Fall. Nach drei Quartalen des Geschäftsjahres haben die Bonner eine Milliarde Miese gemacht.
Anders als bei den Paketverkäufen zeichnet sich bei den Zinszahlungen zudem keine schnelle Wende ab. Selbst wenn der Verkauf des Kabelnetzes noch gelingt, steht das Unternehmen weiterhin mit 60 Milliarden Euro in der Kreide. Kurzfristig würde ein positiver Bescheid des Kartellamtes der T-Aktie sicherlich Auftrieb geben. Sollte die Deutsche Telekom keine weitergehende Strategie zur Schuldenfrage präsentieren, ist die Sorge um das Papier jedoch begründet.
© 12.02.2002 www.stock-world.de [2]
Mit übertriebenen Reaktionen hatte die T-Aktie in letzter Zeit häufiger zu kämpfen. Beispielsweise reagierten die Marktteilnehmer im September nach Paketverkäufen der ehemaligen VoiceStream-Besitzer panisch. Das Papier sackte ab, nur weil einige der Großaktionäre ihre Bestände übereifrig abbauten [1] . Sonera gehörte zu den Anteilseignern, die damals etwas schnell ihre Papiere loswerden wollten. Der finnische Telekomanbieter hat aus dem Fehler gelernt und von Oktober bis Januar weitere 20 Millionen Aktien quasi unbemerkt platziert. Das Thema Paketverkäufe spielt daher auch keine bedeutende Rolle mehr.
Die jüngsten Kursverluste der T-Aktie hängen vielmehr mit dem hohen Schuldenstand des Ex-Monopolisten zusammen. Die Verbindlichkeiten der Telekom belaufen sich auf ungefähr 65 Milliarden Euro. Durch den Verkauf des Kabelnetzes an Liberty sollte der Schuldenberg um 5,5 Milliarden Euro abgebaut werden. Ein möglicher Börsengang von T-Mobile könnte weitere zehn Milliarden Euro einbringen.
Keine schnelle Wende
Jetzt steht der Liberty-Deal vor dem Scheitern und das Börsenumfeld macht einen kurzfristigen Börsengang von T-Mobile mehr als unwahrscheinlich. Vor dem Herbst wird der Mobilfunker kaum den Weg ans Parkett schaffen, wenn überhaupt.
Die Folgen für die Bilanz der Deutschen Telekom sind verheerend. Im Geschäftsjahr 2000 betrug das Zinsergebnis des Unternehmens schon minus 2,9 Milliarden Euro. Wegen der VoiceStream-Übernahme und erster UMTS-Investitionen wuchs der Schuldenberg im Laufe des Jahres 2000 von 42 auf 60 Milliarden Euro an. Jetzt sind es 65 Milliarden Euro und nach neun Monaten des Geschäftsjahres 2001 liegt das Zinsergebnis sogar bei minus 3,2 Milliarden Euro. Im gesamten Geschäftsjahr 2001 haben die Zinszahlungen mit Sicherheit die Marke von vier Milliarden Euro überschritten.
Das wäre noch akzeptabel, wenn die Deutsche Telekom ansonsten hoch profitabel arbeiten würde. Doch das ist nicht der Fall. Nach drei Quartalen des Geschäftsjahres haben die Bonner eine Milliarde Miese gemacht.
Anders als bei den Paketverkäufen zeichnet sich bei den Zinszahlungen zudem keine schnelle Wende ab. Selbst wenn der Verkauf des Kabelnetzes noch gelingt, steht das Unternehmen weiterhin mit 60 Milliarden Euro in der Kreide. Kurzfristig würde ein positiver Bescheid des Kartellamtes der T-Aktie sicherlich Auftrieb geben. Sollte die Deutsche Telekom keine weitergehende Strategie zur Schuldenfrage präsentieren, ist die Sorge um das Papier jedoch begründet.
© 12.02.2002 www.stock-world.de [2]