Wall Street im Präsidenten-Zyklus

Beiträge: 4
Zugriffe: 336 / Heute: 1
Happy End:

Wall Street im Präsidenten-Zyklus

 
18.01.03 15:08

Die Markttechnik lässt für das Jahr 2003 gute Ergebnisse in den USA erwarten. Das ergibt nach Ansicht von Georg Thilenius eine Auswertung des so genannten Präsidenten-Zyklus.

Der Zyklus umfasst die vier Jahre einer Amtsperiode. Eine große Menge historischer Daten lassen annehmen, dass das Vor-Wahl-Jahr 2003 nicht nur ein positives Ergebnis bringen wird, sondern auch, dass der Kursgewinn zweistellig ausfallen kann.

Diese Daten sind bemerkenswert konsistent. In der Nachkriegszeit seit 1950, als die USA die Kriegswirtschaft hinter sich gelassen hatten und sich die Aktienmärkte frei entfalten konnten, hat der Dow Jones im Jahr vor einer Präsidentenwahl im Durchschnitt 18 Prozent zugelegt. Dieses Phänomen ist seit dem Ende des 19. Jahrhunderts zu beobachten, die Ergebnisse werden jedoch erst seit dem Zweiten Weltkrieg deutlich sichtbar.

Noch bemerkenswerter ist der durchschnittliche Zuwachs von 50,2 Prozent seit 1914 im Dow Jones vom Tiefpunkt des Jahres der Zwischenwahlen bis zum Höchststand des Vorwahl-Jahres. Sogar nach dem großen Crash von 1929 hat sich diese Erfahrung bestätigt. Damals betrug der Anstieg vom Tiefpunkt im zweiten Jahr der Präsidentschaft 1930 im Vergleich zu 1931 dem Vor-Wahl-Jahr 23,4 Prozent. Das einzige Jahr, in dem sich das Phänomen nicht wiederholte, war 1939, nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges.

Die Zahlen für die drei jüngsten Wahlperioden sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst.

TiefS&P Index / TiefHochS&P Index / HochGewinn
11.10.199029531.12.9141741%
4.4.199443913.12.9562242%
9.1.199892831.12.991.46958%
Wall Street im Präsidenten-Zyklus 910993Wall Street im Präsidenten-Zyklus 910993Wall Street im Präsidenten-Zyklus 910993



Bemerkenswert ist das Erreichen der Höchstkurse jeweils im Dezember, ohne dass man daraus eine Gesetzmäßigkeit herleiten könnte.

Der Vergleich der durchschnittlichen Kursgewinne in den vier Jahren eines Präsidentschafts-Zyklus vom jeweils 1.1. bis 31.12. ist ebenfalls aufschlussreich:

 1. Jahr2. Jahr3. Jahr4. Jahr
1929-20014,25,212,95,5
1929-19526,82,62,21,2
1953-20013,06,518,37,6
1973-20015,13,620,69,3
Wall Street im Präsidenten-Zyklus 910993Angaben in Prozent Wall Street im Präsidenten-Zyklus 910993


Die Kursgewinne konzentrieren sich auf das dritte Amtsjahr und sind seit der Nachkriegszeit zweistellig ausgefallen. Die Kriegsgefahr im Irak und andere geopolitische Unsicherheiten könnten dazu führen, daß der im Jahr 2003 zu erwartende Gewinn nicht so hoch ausfällt. Nicht zuletzt besteht zudem die weltweite Investitionsschwäche weiter.

Aber auch falls die Gewinne niedriger als der historische Durchschnitt ausfallen, dürften sie die Ergebnisse der letzten zwei Jahre erheblich übertreffen. Der Grund, warum das dritte Jahr im Wahlzyklus typischerweise das beste ist, lässt sich einfach bestimmen: Die Logik besteht darin, dass die Regierung ihre Sache so gut wie möglich machen will, um wiedergewählt zu werden.

Im Jahr 2003 ist die Konstellation wieder genau so wie in früheren Wahlperioden. Dieses Jahr ist das dritte Amtsjahr von Präsident Bush. Diesmal sind Steuersenkungen für Investoren das große Thema.

Sobald es vor diesem Hintergrund und nach Ende der Irak-Krise zu einem kräftigen Aufschwung kommt, werden die großen und bekannten Aktien erfahrungsgemäß die ersten Gewinner sein. Der sicherheitsbewusste Anleger sollte mit ertrags- und finanzstarken Werten, die derzeit auch noch günstig bewertet sind, wie Pfizer, Procter & Gamble und Microsoft richtig liegen.

http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,231290,00.html

big lebowsky:

Statistikmüll und Glaskugel

 
18.01.03 17:34
Ich halte von diesem ganzen Quatsch gar nichts. Es gab auch noch nie vier Jahre mit fallenden Kursen.Dann kommt eben jetzt das vierte. Wie die Kurse im Januar,so verläuft das ganze Jahr. Letztes Jahr voll daneben-dieses Jahr mal abwarten.
Man könnte auch eine Beziehung zwischen Schaltjahren und der Niederschlagsmenge im Juli und der Kursentwicklung herstellen.
Ich bin mal auf den Aufschwung gespannt-vor allem nach dem Ende(wann??)der Irakkrise.
Thilenius,Heller,Thieme etc sind doch alle Laberköpfe,die von der Börse leben wollen,d.h. besser von dem Geld der Anleger,das sie verbraten.Diese Leute sind genauso seriös wie die Verkäufer von Lotto-oder Roulettegewinnsystemen.
Wenn ich sicher wüsste wo die Reise hingeht würde ich es niemandem sagen-ausser Euch natürlich.
Ciao Big L.
MaxGreen:

@big lebowsky - richtig so !

 
18.01.03 17:43
Man kann alles irgendwie in Verbindung setzten. Genauso gut ist es möglich die Höhe des DOW-Jones-Index mit der Schneehöhe in einem Wintersportort in den Alpen vergleichen. Es kommt nur darauf an den richtigen Ort, mit den entsprechenden Verhältnissen zu finden.
Happy End:

@big lebowsky

 
19.01.03 00:57
bzgl. Statistikmüll und Glaskugel:

Das gilt dann aber auch für den Spruch "Wie die Kurse im Januar, so verläuft das ganze Jahr."

;-)
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--