Wall Street – alle Macht den Konsumenten

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Wall Street – alle Macht den Konsumenten

 
14.08.01 10:30


US-Notenbankchef Alan Greenspan wird in den nächsten Tagen alle Hände voll zu tun haben: Vor der nächsten Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche stehen eine Reihe von Wirtschaftsdaten sowie wichtige Quartalsergebnisse an. Der Terminkalender ist prall gefüllt: Einzelhandelsumsätze, Lagerbestände, Industrieproduktion, Verbraucherpreise, Neubauten sowie die allwöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung.

Der Dienstag wird dabei ganz im Zeichen der amerikanischen Verbraucher stehen: Zum einen werden die Einzelhandelsumsätze bekannt gegeben, zudem werden die Handelsketten Wal-Mart [NYSE: WMT Kurs/Chart ] und Home Depot [NYSE: HD Kurs/Chart ] ihre Geschäftszahlen für das abgeschlossene Quartal veröffentlichen.

Die Konsumentenausgaben sind derzeit das einzige, was die US-Wirtschaft noch über Wasser hält. Sollten die Verbraucher den Gürtel enger schnallen, wird das seit Monaten über der Konjuktur schwebende Damokles-Schwert der Rezession zur Gewissheit. Die Einzelhandelsumsätze machen rund die Hälfte der Verbraucherausgaben aus, welche wiederum rund zwei Drittel des gesamten Umsatzes der US-Wirtschaft ausmachen.

Wie viel Prozent Zinssenkung sind drin?

Nachdem die Einzelhandelsumsätze im Juni noch um 0,2 Prozent gestiegen waren, rechnen Analysten für den Monat Juli durchschnittlich erstmals seit März diesen Jahres mit einem Rückgang der Einnahmen um 0,1 Prozent. Zahlreiche Volkswirtschaftler vertrauen darauf, dass die US-Bürger mit den Steuerrückzahlungsschecks, die ihnen von der Bush-Regierung zum Geschenk gemacht wurden und die seit dem 23. Juli zugestellt werden, die Läden stürmen werden.

"Wir gehen davon aus, dass die Haushalte im Durchschnitt mindestens die Hälfte ihrer Steuerrückzahlung ausgeben werden", sagte Lehman Brothers-Ökonom Stephen Sliffer. Dies sei genug, um die Zahlen für das dritte Quartal um einen ganzen Prozentpunkt nach oben zu katapultieren. Denkbar sei auch, dass viele Bürger das Geld schon ausgegeben hätten, bevor sie es erhalten haben, so dass die Einzelhandelsumsätze bereits im Juli um 0,4 Prozent über den durchschnittlichen Erwartungen liegen könnten.

Experten messen den Einzelhandelsumsätzen im Vorfeld der US-Notenbanksitzung am 21. August eine besondere Bedeutung bei. "Falls die Spekulation um eine weitere Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte zunehmen sollte, so wird dies sicher an den Einzelhandelsumsätzen liegen", so Jeff Thredgold von der Zions Bank.

Bislang rechnet Thredgold wie das Gros der  Volkswirtschaftler mit einer erneuten Senkung der Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent. Sollten die Einzelhandelsumsätze jedoch deutlich unter den Erwartungen liegen, könnte dies die Federal Reserve Bank dazu veranlassen, wieder zu einer aggressiveren Geldpolitik überzugehen, so Thredgold.

© 13.08.2001 www.stock-world.de


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