Die jüngste Aufwärtsbewegung an den Börsen hat bei vielen Anlegern die Hoffnung auf eine Trendwende geschürt. Aber die strukturellen Probleme sind immer noch akut. Rückschläge sind also zu erwarten.
In den letzten Tagen war so etwas wie Hoffnung und Aufbruchsstimmung bei vielen Anlegern zu vermelden. Einige Leser meiner Kolumnen haben mich angemailt und gefragt: "Kommt jetzt der Aufschwung?", "Ist die Baisse vorüber?", "Zieht sich Deutschland an den eigenen Haaren aus dem Sumpf?" Die Antworten auf die Fragen lauteten: "nein", "nein" und "nein".
Wir haben in den letzten zwei bis drei Wochen eine Erholungsrallye erlebt, nicht mehr und nicht weniger. Löst man den Blick einmal von der jüngsten Kursentwicklung, dann wird schnell klar: Eine schnelle, nachhaltige Trendwende ist nicht in Sicht.
Deutschland steckt im politischen Reformstau, die Unternehmen werden, nach aktueller Lage der Diskussion, noch mehr belastet als bisher, und auch die privaten Konsumenten haben eher mit weniger als mit mehr Geld im Geldsäckel zu rechnen. Woher soll also die Trendwende kommen?
Probleme, wohin das Auge schaut
Der einstige Wirtschaftsmotor, die Konjunktur in den USA, ist stark ins Stottern gekommen; einige Marktbeobachter sagen gar, der Motor sei für einige Zeit abgewürgt. Wer also soll im globalen Orchester das Starthilfekabel spielen? Japan? Wohl kaum. Auch hier gibt es politische und strukturelle Probleme, die sich nicht innerhalb weniger Wochen lösen lassen.
Die jüngste Aufwärtsbewegung und auch die noch zu erwartende weitere Erholung, die uns bis zum Jahresende oder Frühjahr 2003 durchaus deutlich höher tragen kann, ist nach meiner Einschätzung eine technische Erholung als Folge der zuvor aufgebauten deutlichen Unterbewertung des deutschen Aktienmarktes. Wer im Markt engagiert ist, sollte ruhig warten, bis Indexstände im Dax 30 von ca. 3600 Punkten erreicht sind.
Kein Grund für Hektik
Spätestens im Frühjahr 2003 sollte dann aber eine erneute Überprüfung des Depots erfolgen. Denn voraussichtlich geht es so - das heißt in diese Richtung und in diesem Tempo - nicht lange weiter.
Es gibt also keinen Grund zur Hektik, sondern eher mal Zeit zur Muße, denn den kommenden Kursanstieg sollten Sie ruhig noch mitnehmen. Erst im Frühjahr heißt es dann, high-Beta-Titel wieder gegen eher konservative Aktien zu tauschen und sich insgesamt etwas defensiver zu positionieren.
So long,
Calexa
www.investorweb.de
In den letzten Tagen war so etwas wie Hoffnung und Aufbruchsstimmung bei vielen Anlegern zu vermelden. Einige Leser meiner Kolumnen haben mich angemailt und gefragt: "Kommt jetzt der Aufschwung?", "Ist die Baisse vorüber?", "Zieht sich Deutschland an den eigenen Haaren aus dem Sumpf?" Die Antworten auf die Fragen lauteten: "nein", "nein" und "nein".
Wir haben in den letzten zwei bis drei Wochen eine Erholungsrallye erlebt, nicht mehr und nicht weniger. Löst man den Blick einmal von der jüngsten Kursentwicklung, dann wird schnell klar: Eine schnelle, nachhaltige Trendwende ist nicht in Sicht.
Deutschland steckt im politischen Reformstau, die Unternehmen werden, nach aktueller Lage der Diskussion, noch mehr belastet als bisher, und auch die privaten Konsumenten haben eher mit weniger als mit mehr Geld im Geldsäckel zu rechnen. Woher soll also die Trendwende kommen?
Probleme, wohin das Auge schaut
Der einstige Wirtschaftsmotor, die Konjunktur in den USA, ist stark ins Stottern gekommen; einige Marktbeobachter sagen gar, der Motor sei für einige Zeit abgewürgt. Wer also soll im globalen Orchester das Starthilfekabel spielen? Japan? Wohl kaum. Auch hier gibt es politische und strukturelle Probleme, die sich nicht innerhalb weniger Wochen lösen lassen.
Die jüngste Aufwärtsbewegung und auch die noch zu erwartende weitere Erholung, die uns bis zum Jahresende oder Frühjahr 2003 durchaus deutlich höher tragen kann, ist nach meiner Einschätzung eine technische Erholung als Folge der zuvor aufgebauten deutlichen Unterbewertung des deutschen Aktienmarktes. Wer im Markt engagiert ist, sollte ruhig warten, bis Indexstände im Dax 30 von ca. 3600 Punkten erreicht sind.
Kein Grund für Hektik
Spätestens im Frühjahr 2003 sollte dann aber eine erneute Überprüfung des Depots erfolgen. Denn voraussichtlich geht es so - das heißt in diese Richtung und in diesem Tempo - nicht lange weiter.
Es gibt also keinen Grund zur Hektik, sondern eher mal Zeit zur Muße, denn den kommenden Kursanstieg sollten Sie ruhig noch mitnehmen. Erst im Frühjahr heißt es dann, high-Beta-Titel wieder gegen eher konservative Aktien zu tauschen und sich insgesamt etwas defensiver zu positionieren.
So long,
Calexa
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