Investoren treiben die Aktie hoch - M.M. Warburg aber vermutet ein abgekartetes Spiel
Die Aktien von D.Logistics gehörten auch am frühen Nachmittag zu den größten Gewinnern im Nemax 50. Das Papier legte bis 15.30 Uhr rund 32 Prozent auf 3,22 Euro zu. Aktienhändler erklärten den erneuten Kurssprung mit der seit Dienstag offenbar wieder gesicherten Zahlungsfähigkeit des Logistikdienstleisters. "Das Unternehmen scheint an der Pleite noch einmal vorbeigerauscht zu sein", sagte ein Frankfurter Händler.
Nun nutzten besonders institutionelle Anleger die zuletzt sehr günstigen Einstiegspreise nach einem in der Vorwoche tagelang anhaltenden Kursrutsch. Ein anderer Börsianer fügte hinzu, falls die Zahlungsfähigkeit dauerhaft gesichert sei, habe die Aktie deutliches Potenzial nach oben. "Viele sind in den letzten Tagen übereilt ausgestiegen und wollen jetzt doch wieder zurück in den Wert."
Zahlungsfähigkeit sei gewährleistet
Am Mittwoch hatte D.Logistics mitgeteilt, in Gesprächen mit den kreditgebenden Banken habe das Unternehmen die Bereitschaft eines gemeinsamen Weges festgestellt. Außerdem bekräftigte der Logistiker, dass die Zahlungsfähigkeit durch das finanzielle Engagement der Hauptaktionäre gewährleistet sei. Am Vortag hatte es geheißen, die wieder in den Vorstand berufenen Gründungsgesellschafter stellten einen Betrag in der Größenordnung von fünf Millionen Euro zur Verfügung. Damit sei der zuvor angedeutete Liquiditätsengpass behoben.
Seit Mitte Februar, als die Aktie noch mehr als sechs Euro kostete, hatte D.Logistics in wenigen Tagen rund drei viertel an Wert eingebüßt. Am gestrigen Dienstag hatte das Papier dann wieder 26 Prozent zugelegt.
Will Logistics Probleme unter den Teppich kehren?
Die Analysten vom Bankhaus M.M. Warburg haben indes die Aktie von D.Logistics unverändert mit "Verkaufen" eingestuft. Die Rückkehr der Gründungsgesellschafter Detlef Hübner und Heinz Fey in den Vorstand sei ein negatives Vorzeichen. Man rechne nunmehr mit einer deutlich verringerten Transparenz, schrieben die Experten.
Möglicherweise hätte der gerade erst berufene Vorgänger Ernst Gumrich noch weitere Probleme zu Tage befördert. Ein Bekanntwerden von internen Schwierigkeiten solle offensichtlich in Zukunft vermieden werden. Vor diesem Hintergrund empfehlen die Experten von M.M. Warburg die Aktie nach wie vor zu verkaufen.
Quelle: www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,184598,00.html
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