Die Deutsche Börse erwägt Finanzkreisen zufolge eine Verkürzung der Handelszeiten. Auf der Sitzung des Sekundärmarktausschusses am Donnerstag werde die Börse einen Vorschlag unterbreiten, um auf die Kritik der Banken an den verlängerten Handelszeiten zu reagieren, heißt es in den Kreisen. Eine Börsen-Sprecherin sagte, es gäbe keine konkrete Pläne.
Die Börse hatte im Juni 2000 den Handel um zweieinhalb Stunden bis auf 20 Uhr ausgedehnt. Diskutiert werden soll nun ein Modell, wonach der von Institutionellen dominierte Xetra-Handel in Dax-Aktien bereits um 17.30 Uhr per Schlussauktion endet. Am Neuen Markt könnte dagegen wie bisher bis 20 Uhr gehandelt werden, da hier der Anteil der Privatanleger wesentlich größer sei. Dem zuwider laufen allerdings Pläne, den Terminhandel mit Dax-Futures auf Eurex bis 22 Uhr auszudehnen.
Aufsichtsräte machen Druck
Der Sekundärmarktausschuss berät die Börse und prüft Vorschläge. Beschlusskraft hat aber nur der Börsen-Vorstand. Dem Ausschuss gehören Vertreter von Banken, Wertpapierhändlern und Kursmaklern an. "Auch der Aufsichtsrat (AR) hat die Börse aufgefordert, Vorschläge in Sachen Handelszeiten zu machen", sagte ein AR-Mitglied der FTD. "Die müssen sich jetzt endlich bewegen."
Zwar dämpfen Ausschuss-Mitglieder die Hoffnung auf kürzere Handelszeiten. Beschlussreif sei noch nichts, die Pläne seien noch unausgegoren. Dennoch ist klar, dass die Börse reagieren muss. Vor allem die Banken kritisieren die hohen Zusatzkosten: Betreuerbanken ("Designated Sponsors"), die den Handel in ihnen anvertrauten Aktien liquide halten müssen, zahlen hohe Zuschläge für die Besetzung der Handelsräume in den Abendstunden.
Die Börse hatte die Handelsausdehnung im Zuge der Börseneuphorie beschlossen. Inzwischen ist das Interesse der Anleger am Späthandel aber deutlich gesunken. Frankfurt fürchtet, bei einer Verkürzung Umsatz an die sechs deutschen Regionalbörsen zu verlieren, sofern diese nicht mitziehen. In deren Reihen gibt es zwar Gesprächsbereitschaft, aber auch die Ansicht, die längeren Handelszeiten beizubehalten.
Ebenfalls im Sekundärmarktausschuss auf den Tisch kommen dürfte das Thema Feiertagshandel. Dieser rechnet sich nach Bankenauskunft nur an Feiertagen, an denen auch die anderen europäischen Börsen geöffnet sind. Seit zwei Jahren findet in Deutschland an den gesetzlichen Feiertagen Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, Fronleichnam sowie am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, Börsenhandel statt.
Modifiziertes Sponsor-Rating
Ferner heißt es, die Börse denke über eine Modifizierung des Ratingverfahrens für die Betreuerbanken nach. Angedacht seien so genannte Liquiditätsklassen. So könnten die Anforderungen an die Banken noch stärker differenziert werden. Im Dezember hatte die Börse das maximale Mindestquotierungsvolumen von 5000 auf 2000 Aktien gesenkt.
In das Rating gehen Umsatz, Quotierungsdauer und die Spanne zwischen dem Angebot auf der Kauf- und der Verkaufseite eines Sponsors ein. Unberücksichtigt bleibt, wie stark die Banken in einzelnen Titeln aktiv sind. Im liquiditätsintensiven Neuen Markt benötigen Firmen zwei Betreuerbanken, in Smax und MDax jeweils eine, im Dax keine.
Auch über die Absicht der Börse, den Banken das Xetra-Handelssystem für deren internen Börsenhandel zur Verfügung zu stellen, wird im Sekundärmarktausschuss vermutlich gesprochen. Die Börse würde dann eine Gebühr einstreichen und damit teilweise den Rückgang des selbst abgewickelten Auftragsvolumens kompensieren. Die Kursmakler und die Börsenaufsicht haben allerdings Bedenken, dass dadurch die Liquidität zersplittert werden könnte.
Die Börse hatte im Juni 2000 den Handel um zweieinhalb Stunden bis auf 20 Uhr ausgedehnt. Diskutiert werden soll nun ein Modell, wonach der von Institutionellen dominierte Xetra-Handel in Dax-Aktien bereits um 17.30 Uhr per Schlussauktion endet. Am Neuen Markt könnte dagegen wie bisher bis 20 Uhr gehandelt werden, da hier der Anteil der Privatanleger wesentlich größer sei. Dem zuwider laufen allerdings Pläne, den Terminhandel mit Dax-Futures auf Eurex bis 22 Uhr auszudehnen.
Aufsichtsräte machen Druck
Der Sekundärmarktausschuss berät die Börse und prüft Vorschläge. Beschlusskraft hat aber nur der Börsen-Vorstand. Dem Ausschuss gehören Vertreter von Banken, Wertpapierhändlern und Kursmaklern an. "Auch der Aufsichtsrat (AR) hat die Börse aufgefordert, Vorschläge in Sachen Handelszeiten zu machen", sagte ein AR-Mitglied der FTD. "Die müssen sich jetzt endlich bewegen."
Zwar dämpfen Ausschuss-Mitglieder die Hoffnung auf kürzere Handelszeiten. Beschlussreif sei noch nichts, die Pläne seien noch unausgegoren. Dennoch ist klar, dass die Börse reagieren muss. Vor allem die Banken kritisieren die hohen Zusatzkosten: Betreuerbanken ("Designated Sponsors"), die den Handel in ihnen anvertrauten Aktien liquide halten müssen, zahlen hohe Zuschläge für die Besetzung der Handelsräume in den Abendstunden.
Die Börse hatte die Handelsausdehnung im Zuge der Börseneuphorie beschlossen. Inzwischen ist das Interesse der Anleger am Späthandel aber deutlich gesunken. Frankfurt fürchtet, bei einer Verkürzung Umsatz an die sechs deutschen Regionalbörsen zu verlieren, sofern diese nicht mitziehen. In deren Reihen gibt es zwar Gesprächsbereitschaft, aber auch die Ansicht, die längeren Handelszeiten beizubehalten.
Ebenfalls im Sekundärmarktausschuss auf den Tisch kommen dürfte das Thema Feiertagshandel. Dieser rechnet sich nach Bankenauskunft nur an Feiertagen, an denen auch die anderen europäischen Börsen geöffnet sind. Seit zwei Jahren findet in Deutschland an den gesetzlichen Feiertagen Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, Fronleichnam sowie am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, Börsenhandel statt.
Modifiziertes Sponsor-Rating
Ferner heißt es, die Börse denke über eine Modifizierung des Ratingverfahrens für die Betreuerbanken nach. Angedacht seien so genannte Liquiditätsklassen. So könnten die Anforderungen an die Banken noch stärker differenziert werden. Im Dezember hatte die Börse das maximale Mindestquotierungsvolumen von 5000 auf 2000 Aktien gesenkt.
In das Rating gehen Umsatz, Quotierungsdauer und die Spanne zwischen dem Angebot auf der Kauf- und der Verkaufseite eines Sponsors ein. Unberücksichtigt bleibt, wie stark die Banken in einzelnen Titeln aktiv sind. Im liquiditätsintensiven Neuen Markt benötigen Firmen zwei Betreuerbanken, in Smax und MDax jeweils eine, im Dax keine.
Auch über die Absicht der Börse, den Banken das Xetra-Handelssystem für deren internen Börsenhandel zur Verfügung zu stellen, wird im Sekundärmarktausschuss vermutlich gesprochen. Die Börse würde dann eine Gebühr einstreichen und damit teilweise den Rückgang des selbst abgewickelten Auftragsvolumens kompensieren. Die Kursmakler und die Börsenaufsicht haben allerdings Bedenken, dass dadurch die Liquidität zersplittert werden könnte.