Der Dow Jones zeigte am heutigen Tag eine Seitwärtsbewegung und beendete den Handel mit einem nicht nennenswerten Abschlag gegenüber dem Vortag. Die NASDAQ sackte gleich zu Handelsstart ab und konnte sich nicht wieder erholen. Konjunkturdaten blieben im Rahmen der Erwartungen und gaben keine Impulse. Unter den Einzelwerten konnten AMR und Kodak mit Kursgewinnen von weit über 10 Prozent glänzen. Der Fotokonzern steht vor der größten Umstrukturierung seit seiner Gründung. Die Muttergesellschaft von American Airlines, AMR, konnte den Verlust im vierten Quartal überraschend deutlich reduzieren.
Der Dow Jones schloss bei 10.623,18 Punkten fast unverändert, das Minus lag bei 0,44 Punkten. Die NASDAQ verzeichnete ein Minus von 1,09 Prozent und ging mit einem Stand von 2.119,01 Zählern aus dem Handel hervor.
An der NYSE wurden 1,69 Mrd. Aktien gehandelt. 49 Prozent davon schlossen im Plus, 45 Prozent im Minus und 5 Prozent unverändert. An der NASDAQ wurden 2,31 Mrd. Titel umgesetzt. Hier schlossen 35 Prozent der gehandelten Aktien mit grünem und 60 Prozent mit rotem Vorzeichen. 3 Prozent gingen unverändert aus dem Tag.
Die Einzeltitel mit dem höchsten Handelsvolumen an der NYSE waren Lucent, Nortel, AT&T Wireless, AMR und Kodak. An der NASDAQ wurden die Aktien von JDS Uniphase, Sirius, Sun, Microsoft und Intel mit dem höchsten Volumen gehandelt.
Konjunkturmeldungen:
Das Wirtschaftsforschungs-Institut Conference Board verkündete in Washington den saisonbereinigten Verlauf der US-Frühindikatoren für Dezember 2003. So stiegen sie binnen Monatsfrist um 0,2 Prozent, während Volkswirte schon im Vorfeld eine Zunahme um 0,2 Prozent prognostiziert. Im November wurde ein Plus von 0,2 Prozent und für Oktober eine Zunahme um 0,5 Prozent gemeldet. Die gleichlaufenden Indikatoren erhöhten sich im Berichtsmonat leicht um 0,1 Prozent. Im November zog der Teilindex um revidiert 0,3 Prozent und im Oktober um 0,2 Prozent an. Auch die nachlaufenden Indikatoren übertrafen das Vormonatsniveau um 0,1 Prozent. Im November verringerte sich der Subindex dagegen um 0,3 Prozent und blieb im Oktober auf dem Vormonatsstand.
Unternehmensmeldungen:
Der amerikanische Automobilkonzern Ford Motor Co. musste aufgrund von Restrukturierungsaufwendungen für seine Tochter Visteon sowie Stellenkürzungen in Europa einen höheren Verlust im vierten Quartal hinnehmen. Der Automobilkonzern verbuchte im Berichtsquartal einen Nettoverlust von 793 Mio. Dollar bzw. einen Verlust von 43 Cents je Aktie, nachdem im Vorjahreszeitraum ein Nettoverlust von 130 Mio. Dollar bzw. Verlust von 7 Cents je Aktie angefallen war. Ohne die Berücksichtigung von Einmalaufwendungen in Zusammenhang mit Restrukturierungsmaßnahmen bei der Tochtergesellschaft Visteon sowie Stellenkürzungen in Europa, welche insgesamt 2 Mrd. Dollar ausmachen, lag der Nettogewinn im abgelaufenen Quartal bei 31 Cents je Aktie. Im Vorjahresquartal lag der Nettogewinn auf vergleichbarer Basis bei 11 Cents je Aktie. Der Konzernumsatz konnte gegenüber dem Vorjahresquartal (34,615 Mrd. Dollar) auf 39,85 Mrd. Dollar zulegen. Analysten hatten im Vorfeld einen Nettogewinn von durchschnittlich 28 Cents je Aktie sowie einen Konzernumsatz von 34,27 Mrd. Dollar prognostiziert. Im Geschäftsjahr 2003 erwirtschaftete Ford einen Nettogewinn von 495 Mio. Dollar bzw. ein EPS von 27 Cents je Aktie, nachdem im Vorjahreszeitraum ein Nettoverlust von 995 Mio. Dollar bzw. ein Verlust von 0,55 Dollar angefallen war. Ohne die Berücksichtigung von Einmaleffekten lag der Nettogewinn bei 1,14 Dollar je Aktie, nachdem im Vorjahr auf vergleichbarer Basis ein Nettogewinn on 56 Cents je Aktie erzielt wurde. Der Konzernumsatz konnte gegenüber dem Vorjahr (134,27 Mrd. Dollar) auf 138,44 Mrd. Dollar gesteigert werden. Analysten hatten im Vorfeld einen Nettogewinn von durchschnittlich 1,09 Dollar je Aktie sowie einen Konzernumsatz von 132,76 Mrd. Dollar prognostiziert. Für das erste Quartal des laufenden Fiskaljahres erwartet Ford einen Nettogewinn ohne Einmaleffekte in Höhe von 40 bis 45 Cents je Aktie und bestätigte seine Gewinnprognose von 1,20 bis 1,30 Dollar je Aktie für das laufende Gesamtjahr. Analysten erwarten für das erste Quartal einen Nettogewinn von durchschnittlich 45 Cents je Aktie sowie ein EPS von 1,29 Dollar für das Gesamtjahr.
Der amerikanische Pharmakonzern Pfizer Inc. meldete aufgrund der hohen Einmalbelastungen durch die 60 Mrd. Dollar schwere Übernahme des Pharmaherstellers Pharmacia Corp. trotz einer deutlichen Absatz- und Gewinnsteigerung im Pharmageschäft einen Gewinnrückgang im vierten Quartal. Der weltweit größte Pharmakonzern erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen Nettogewinn von 602 Mio. Dollar bzw. ein EPS von 8 Cents, nachdem im Vorjahresquartal ein Nettogewinn von 2,86 Mrd. Dollar bzw. ein EPS von 46 Cents je Aktie erzielt werden konnte. Ohne die Berücksichtigung von Einmaleffekten lag der Gewinn bei 53 Cents je Aktie. Analysten hatten im Vorfeld einen Nettogewinn von durchschnittlich 53 Cents je Aktie prognostiziert. Der Konzernumsatz konnte gegenüber dem Vorjahresquartal (9,33 Mrd. Dollar) um 52 Prozent auf 4,16 Mrd. Dollar gesteigert werden. Die durchschnittlichen Analystenschätzungen lagen beim Konzernumsatz bei 13,65 Mrd. Dollar. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2003 erzielte der Hersteller der Potenz-Pille Viagra einen Nettogewinn von 3,910 Mrd. Dollar bzw. ein EPS von 0,54 Dollar, nachdem im Vorjahr ein Nettogewinn von 91,2 Mrd. Dollar bzw. ein EPS von 1,49 Dollar je Aktie erzielt werden konnte. Ohne die Berücksichtigung von Einmaleffekten lag der Nettogewinn im Geschäftsjahr 2003 bei 12,72 Mrd. Dollar bzw. bei 1,75 Dollar je Aktie. Der Konzernumsatz konnte gegenüber dem Vorjahr (32,37 Mrd. Dollar) um 40 Prozent auf 45,19 Mrd. Dollar gesteigert werden. Analysten hatten im Vorfeld einen Nettogewinn von durchschnittlich 1,73 Dollar je Aktie sowie einen Konzernumsatz von 44,63 Mrd. Dollar prognostiziert.
Die AT&T Corp., die größte US-Telefongesellschaft für Fernverbindungen, meldete, dass sie im vierten Quartal einen deutlich geringeren Nettogewinn erzielt hat, was mit einer schwachen Nachfrage und einem Preisdruck zusammenhängt. Der Nettogewinn lag bei 340 Mio. Dollar bzw. 43 Cents pro Aktie nach 516 Mio. Dollar bzw. 66 Cents pro Aktie im Vorjahr. Analysten gingen im Vorfeld von einem Gewinn von 40 Cents pro Aktie aus. Der Gewinn aus dem laufenden Geschäft betrug 494 Mio. Dollar gegenüber einem Verlust von 433 Mio. Dollar im Vorjahr. Der operative Gewinn lag bei 633 Mio. Dollar nach einem Fehlbetrag von 280 Mio. Dollar. Der Umsatz fiel im Berichtszeitraum im Vergleich zum vierten Quartal 2002 um 12,8 Prozent auf 8,1 Mrd. Dollar. Erwartet hatten Analysten einen Umsatz von 8,2 Mrd. Dollar. Der Konzern, der Ende 2003 über Verbindlichkeiten in Höhe von 14,4 Mrd. Dollar verfügte, rechnet für das laufende Jahr mit einem Umsatzrückgang um 7-10 Prozent.
Der amerikanische Photo-Equipmenthersteller Eastman Kodak Co. musste im vierten Quartal aufgrund der weiterhin zurückgehenden Nachfrage nach herkömmlichen Kamerafilmen einen deutlichen Gewinneinbruch hinnehmen. Der weltweit größte Hersteller von Kamerafilmen erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen Nettogewinn von 19 Mio. Dollar bzw. ein EPS von 7 Cents, nachdem im Vorjahresquartal ein Nettogewinn von 113 Mio. Dollar bzw. ein EPS von 39 Cents erzielt werden konnte. Der Konzernumsatz konnte gegenüber dm Vorjahresquartal (3,44 Mrd. Dollar) um 10 Prozent auf 3,78 Mrd. Dollar gesteigert werden. Analysten hatten im Vorfeld ohne die Berücksichtigung von Einmaleffekten einen Nettogewinn von durchschnittlich 52 Cents je Aktie sowie einen Konzernumsatz von 3,52 Mrd. Dollar prognostiziert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete Eastman Kodak einen Nettogewinn von 265 Mio. Dollar bzw. ein EPS von 92 Cents je Aktie, nachdem im Vorjahr ein Nettogewinn von 770 Mio. Dollar bzw. ein EPS von 2,64 Dollar je Aktie erzielt werden konnte. Der Konzernumsatz konnte gegenüber dem Vorjahr (12,84 Mrd. Dollar)n um 4 Prozent auf 13,32 Mrd. Dollar zulegen. Für das Geschäftsjahr 2004 geht Eastman Kodak von einem operativen Gewinn ohne die Berücksichtigung von Restrukturierungsmaßnahmen und Sondereffekten in Höhe von 2,25 bis 2,55 Dollar je Aktie aus und erwartet beim Nettoergebnis einen Gewinn von 0,80 bis 1,30 Dollar je Aktie. Außerdem kündigte Eastman Kodak den Abbau von rund 20 Prozent der weltweiten Belegschaft des Konzerns an. Die Aufwendungen für den geplanten Stellenabbau beziffert der Photoequipment-Hersteller mit rund 1,3 bis 1,7 Mrd. Dollar, welche in den kommenden drei Geschäftsjahren in das jeweilige Ergebnis einfließen sollen. Konzernangaben zufolge sind insgesamt rund 12.000 bis 15.000 Mitarbeiter von den Restrukturierungsmaßnahmen betroffen. Durch den Stellenabbau erhofft sich Eastman Kodak ab dem Jahr 2007 Kosteneinsparungen in Höhe von 800 Mio. bis 1,0 Mrd. Dollar.
Der amerikanische Telefonkonzern BellSouth Corp. meldete aufgrund höherer Erträge in den Geschäftsbereichen Mobilfunk und Internet einen Gewinnanstieg im vierten Quartal. Der drittgrößte Telefonkonzern in den USA erwirtschaftete im Berichtszeitraum inklusive Sonderaufwendungen in Höhe von 8 Cents je Aktie einen Nettogewinn von 787 Mio. Dollar bzw. ein EPS von 43 Cents, nachdem im Vorjahresquartal ein Nettogewinn von 574 Mio. Dollar bzw. ein EPS von 31 Cents erzielt werden konnte. Ohne die Berücksichtigung von Sondereffekten lag der Nettogewinn bei 51 Cents je Aktie. Der Konzernumsatz konnte gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,9 Prozent auf 5,7 Mrd. Dollar gesteigert werden. Der Konzernumsatz im Kerngeschäftsbereich Kommunikation konnte gegenüber dem Vergleichsquartal (4,5 Mrd. Dollar) um 2,1 Prozent auf 4,6 Mrd. Dollar gesteigert werden. Analysten hatten im Vorfeld einen Nettogewinn von durchschnittlich 51 Cents je Aktie sowie einen Konzernumsatz von 7,28 Mrd. Dollar erwartet.
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