US Schlußbericht

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Nassie:

US Schlußbericht

 
14.03.03 22:50
Die technologielastige US-Börse NASDAQ hat am Freitag fast auf Vortagesniveau geschlossen. Hoffnungen auf einen erneut gewinnreichen Tag hatten sich damit nicht erfüllt. Der NASDAQ-Composite-Index  ging mit einem Minus von 0,04 Prozent bei 1.340,36 Zählern in das Wochenende. Der Auswahlindex NASDAQ 100  verbuchte dagegen ein leichtes Plus von 0,06 Prozent auf 1.030,43 Punkte.

Am Mittag hatten negative Frühindikatoren auf die Laune der Anleger gedrückt. Der Michigan-Konsumklimaindex ist im März nach vorläufigen Zahlen überraschend stark von 79,9 auf 75 Zähler gefallen. Dies ist der niedrigste Stand seit Oktober 1992. Den Kursanstieg an der NASDAQ vom Vortag begründeten viele Händler eher mit einer technischen Erholung, denn mit fundamentalen Daten. Andere führten die in den vergangenen Tagen aufgekeimte Hoffnung auf eine baldige Lösung des Irakkonflikts an.

Adobe Systems   profitierten von ihren am Vortag präsentierten guten Zahlen. Der Softwarehersteller hatte mit einem Gewinnplus von 9 Prozent die Erwartungen des Marktes übertroffen. Die Aktie legte um 7,96 Prozent auf 30,79 Dollar zu und war damit einer der größten Gewinner unter den 100 größten NASDAQ-Titeln. Deutsche Bank erhöhten das Kursziel von 22 auf 24 Dollar, beließen den Wert aber weiter auf "sell". Analyst Peter Austin gab zu bedenken, dass das Unternehmen in diesem Jahr noch enorme Konkurrenz von Microsoft-Produkten bekommen werde.

Die am Vortag sehr starken Chiptitel zeigten sich mehrheitlich schwach. Der Branchenindex der Halbleiterindustrie (Philadelphia Semiconductor Sector Index)  verlor 1,68 Prozent auf 305,17 Punkte. Dabei verloren die Aktien des Börsenschwergewichts Intel   1,04 Prozent auf 17,17 Dollar. Altera   gaben um 1,91 Prozent auf 13,84 Dollar nach. NVIDIA   verloren nach ersten Gewinnen bis zum Abend 2,89 Prozent auf 13,42 Dollar.

Xilinx   verbilligten sich um 0,47 Prozent auf 25,38 Dollar. Microchip Technology   rutschten um 8,44 Prozent auf 21,71 Dollar und waren im NASDAQ-100-Index damit der größte Verlierer. Merrill Lynch hatten in einer Studie ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2004 von 0,85 Dollar auf 0,82 Dollar gesenkt.

Nach der Neuordnung des Managements beim weltweit drittgrößten unabhängigen Softwarekonzern SAP  notierten Aktien des größten US-Konkurrenten Siebel Systems   um 3,29 Prozent fester bei 8,78 Dollar und lagen damit mit an der Spitze der NASDAQ-100. In der übrigen Branche ging es für Microsoft   um 0,77 Prozent auf 24,86 Dollar aufwärts. Oracle   verteuerten sich um 0,34 Prozent auf 11,94 Dollar./tv/sh




Nassie:

Teil 2

 
14.03.03 22:52
New York, 14. Mär (Reuters) - Nach der Kursrally vom Vortag
hat sich an den US-Märkten am Freitag wieder Vorsicht breit
gemacht. Angesichts neuer schwacher Konjunkturdaten und der
anhaltenden geopolitischen Unsicherheit tendierten die Kurse an
der Wall Street wenig verändert und ohne einheitlich Richtung.
Der Standardwerte-Index Dow Jones schloss mit einem
Tagesgewinn von 0,49 Prozent auf rund 7859 Punkte. Dies bedeutet
zugleich ein Wochengewinn von 1,55 Prozent. Der
technologielastige Nasdaq-Index notierte dagegen marginal
um 0,04 Prozent tiefer auf rund 1340 Zähler. Für die Woche ergab
sich aber ein Plus von 2,68 Prozent. Der breiter gefasste
S&P-500-Index schloss mit einem Plus von 0,16 Prozent bei
833 Punkten.
Am Markt mache sich wieder Skepsis breit, ob sich die starke
Aufwärtstendenz vom Donnerstag fortsetzen könne, sagte Händler
Andrew Baker von Wedbush Morgan. Stephen Carl von Williams
Capital Group verwies auf anhaltende Belastungen durch die
weltpolitischen Spannungen. Andere Händler sprachen von einer
wachsenden Hoffnung, dass in der Irak-Krise baldige
richtungweisende Entscheidungen kurz bevorstünden. "Wir kommen
einer Lösung im Nahen Osten immer näher", sagte Mike Driscoll
von Bear Stearns. "Und die Leute bereiten sich darauf vor."
US-Präsident George W. Bush will am Sonntag mit den
Regierungschefs Großbritanniens und Spaniens, Tony Blair und
Jose Maria Aznar, das weitere Vorgehen der drei Länder im
UNO-Sicherheitsrat abstimmen. Das US-Präsidialamt teilte mit,
das Gipfeltreffen finde auf den Azoren statt und sei der letzte
Versuch die Irak-Krise diplomatisch zu lösen. Die drei Länder
befürworten eine neue Resolution, in der Irak für die Erfüllung

der UNO-Abrüstungsauflagen ein Ultimatum von nur wenigen Tagen
gestellt werden soll. Die USA hatten zuvor erneut deutlich
gemacht, angesichts der Uneinigkeit im UNO-Sicherheitsrat bleibe
die Möglichkeit bestehen, auch ohne Unterstützung des Rats und
allein auf der Grundlage der schon bestehenden Resolution 1441
die Irak-Offensive einzuleiten.
Bush kündigte zudem die baldige Vorlage eines seit langem
erwarteten Friedensplans für den Nahen Osten an. Der Plan werde
sofort vorgelegt, wenn ein palästinensischer Ministerpräsident
ernannt worden sei.
Den erneuten Rückgang des US-Verbrauchervertrauens
bezeichneten Händler als wenig überraschend, zumal die
Unsicherheit angesichts der Irak-Krise weiter anhalte. Der von
der Universität Michigan ermittelte Index des
Verbrauchervertrauens fiel im März auf den tiefsten Stand seit
mehr als zehn Jahren. Der Index ging nach vorläufigen
Berechnungen auf 75,0 von 79,9 Zählern im Februar zurück, wie
aus New Yorker Finanzkreisen verlautete. Volkswirte hatten im
Schnitt mit einem schwächeren Rückgang auf 77,6 Punkte
gerechnet.
Im Blickpunkt standen die Aktien von Autoherstellern,
nachdem Ford einen deutlichen Produktionsrückgang im
zweiten Quartal vorausgesagt hatte. Ford-Titel fielen gegen den
Markttrend gut fünf Prozent auf 6,76 Dollar. General
Motors gaben gut 1,8 Prozent auf 32,00 Dollar nach.
Zu den starken Gewinnern zählten Adobe Systems Inc,
die in Reaktion auf die am Vortag vorgelegten Ergebniszahlen
fast acht Prozent auf 30,79 Dollar zulegten.
Am US-Rentenmarkt zogen die Preise für Staatsanleihen nach
den Verlusten vom Vortag wieder an. Die 30-jährigen Bonds lagen
im späten Handel bei 110-7/32 nach 109-22/32 am Vortag. Die
Rendite fiel entsprechend auf 4,71 Prozent. Die zehnjährigen
Notes lagen bei 101-13/32 nach 101 Punkte am Vortag. Ihre
Rendite ermäßigte sich auf 3,70 Prozent.
Nassie:

Teil 3

 
14.03.03 22:55
New Yorker Börse: Zahlen treiben Adobe



(Instock) Die Akteure legten nach der Vortagesrallye eine Verschnaufpause ein. Für Ernüchterung hatte kurz nach Handelsbeginn der Einbruch des Verbrauchervertrauens gesorgt. Immerhin entfallen zwei Drittel des Bruttoinlandsproduktes auf den privaten Konsum. Nach 79,9 Punkten im Februar gab das Barometer auf 75 Punkte (Prognose: 78) nach. Der Dow Jones-Index zog 38 Zähler auf 7.859 Punkte an. Zugleich legte der breiter gefasste S&P 500 1 Zähler auf 833 Punkte zu. An der Technologiebörse Nasdaq schloss der Composite-Index unverändert mit 1.340 Punkten.
Gemischte Signale boten die übrigen Konjunkturzahlen: So lag die Kapazitätsauslastung in der US-Industrie im Februar unverändert bei 75,6 Prozent. Zugleich wuchs die Industrieproduktion erwartungsgemäß um 0,1 Prozent. Unerwartet stark stiegen jedoch die Produzentenpreise – aufgrund haussierender Energiepreise. Ernüchternd fiel die Leistungsbilanz der USA aus: 2002 wuchs das Defizit um 28 Prozent auf das Rekordniveau von 503,4 Milliarden Dollar.

Am Rentenmarkt notierte die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen Staatsanleihe mit 3,71 Prozent (- 3 Stellen), die der 30-jährigen Staatsanleihe mit 4,71 Prozent (- 1 Stelle). Am Devisenmarkt kostete ein Euro 1,0741 US-Dollar. Eine Feinunze Gold war für 336,10 Dollar zu haben.

Im Blickpunkt

Gute Quartalszahlen verhalfen Adobe zu einem Aufschlag von 8 Prozent. Der Grafik-Software-Spezialist übertraf im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahr die Gewinnschätzungen der Analysten und kündigte weitere Umsatzzuwächse für das Gesamtjahr 2003 an. Genaue Gewinnprognosen blieb das Management jedoch schuldig. Schlusskurs: 30,79 Dollar.

Nach einer Gewinnwarnung tauchte Online-Broker Ameritrade 9 Prozent auf 3,96 Dollar ab. Im zweiten Quartal werde man nur 1 bis 2 Cents je Aktie verdienen, hieß es. Die Messlatte der Analysten hängt jedoch bei 5 Cents. Auch die Prognosen für das Gesamtjahr werden wohl deutlich verfehlt. Konkurrent Charles Schwab hatte schon am Vortag seine Prognosen in Frage gestellt – die Aktie büßte 6,5 Prozent auf 6,66 Dollar ein.

Hewlett-Packard beruhigte nach dem Kurssturz am Vortag die Gemüter. Der PC- und Druckerhersteller wies Spekulationen um eine mögliche Umsatzwarnung zurück. Wegen eines Fehlers in der Angabe des Cash-flows war die Aktie am Donnerstag unter die Räder gekommen. Zuletzt erholte sich das Papier um 4,5 Prozent auf 15,67 Dollar. Konkurrent Dell verbilligte sich um 1,5 Prozent auf 26,50 Dollar.

Im Automobilsektor ging Ford 5 Prozent auf 6,77 Dollar in die Knie. Allein für das zweite Quartal 2003 hat der Konzern eine Reduzierung der Produktion um 17 Prozent beschlossen. Es werden nur noch 980.000 Fahrzeuge die Bänder des US-Autobauers verlassen. Vor einem Jahr waren es noch 1,176 Millionen Autos. General Motors knickte 1,8 Prozent auf 32 Dollar ein.



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