News - 01.01.07 06:05
AUSBLICK 2007: US-Konjunktur verliert an Fahrt - Voraussichtlich kein Einbruch
FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine der zentralen Fragen für die weltwirtschaftliche Entwicklung im kommenden Jahr wird das Wachstum der US-Wirtschaft sein. Die überwiegende Mehrheit der Bankvolkswirte geht dabei von einer Abschwächung der konjunkturellen Dynamik in den USA aus, ein Abgleiten in eine Rezession wird jedoch gemeinhin als nicht wahrscheinlich angesehen. Inwieweit die US-Konjunktur in 2007 an Fahrt verlieren wird, hängt nach Einschätzung der Experten vor allem von der weiteren Entwicklung des US-Immobilienmarktes ab. Dieser beeinflusse über das Vermögenseinkommen erheblich die Konsumlaune der US-Bürger - das 'Rückgrat der US-Konjunktur'. Daneben hänge auch die weitere Geldpolitik der US-Notenbank signifikant vom Zustand des Immobilienmarkts ab.
QUO VADIS IMMOBILIENMARKT
Die FxdirektBank schätzt, dass der US-Immobilienmarkt auch in 2007 schwächeln wird. Gleichwohl würden die US-Einkommen und mithin der Konsum von weiter steigenden Aktienkursen beflügelt. Insgesamt sei daher zwar ein etwas abgeschwächtes, aber weiterhin robustes Wachstum der US-Wirtschaft zu erwarten. Auch die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) geht davon aus, dass der Immobilienmarkt weiterhin konjunkturell belastend wirkt, ein Übergreifen auf die gesamte US-Wirtschaft sei jedoch nicht zu befürchten.
Von einem deutlich schwächeren Wachstum des US-Konsums geht die Fonds-Tochter der Deutschen Bank DWS Investments aus. Zusammen mit niedrigeren Investitionen in der Bauwirtschaft bewirke die verhaltenere Konsumneigung der US-Bürger eine merkliche Abschwächung des Wachstums in den Vereinigten Staaten. Konjunktur stützend wirkten hingegen die weiterhin robusten Unternehmens-Investitionen. Auch die WestLB rechnet mit einer vorerst weiterhin dynamischen US-Investitionskonjunktur in 2007. Gleichwohl ließe die Stimmung in der Industrie und im Dienstleistungssektor erwarten, dass die Unternehmen ihre Ausrüstungen etwas verhaltener ausweiteten als 2006.
FED: ZINSSENKUNGEN ERWARTET
Uneinheitlicher als die realwirtschaftliche Entwicklung in den USA wird die künftige Geldpolitik der US-Notenbank gesehen. Zwar gehen die meisten Bankvolkswirte davon aus, dass die Fed den Leitzins 2007 senken wird. Zeitpunkte und Anzahl der Zinsschritte sind jedoch umstritten. So gehen die Commerzbank und die DekaBank von zwei Zinssenkungsschritten bis Mitte 2007 auf dann 4,75 Prozent aus. Die WestLB erwartet insgesamt drei Zinssenkungen, so dass der Leitzins bis zur Jahresmitte bei 4,5 Prozent läge. Die Bremer Landesbank sieht gar einen Zinssenkungsspielraum der Fed bis auf 4,0 Prozent.
Entgegen der gemeinhin vertretenen Einschätzung von Zinssenkungen prognostiziert die Helaba Leitzinserhöhungen auf 5,75 Prozent bis zum Jahresende 2007. Zwar verliere die US-Wirtschaft etwas an Wachstumsdynamik, was für sich gesehen für niedrigere Leitzinsen spreche. Weiter sinkende Ölpreise und boomende Aktienmärkte deuteten jedoch auf ein 'positives Überraschungspotenzial' der US-Konjunktur hin. Zudem sehe sich die Fed einem steigenden Inflationsdruck ausgesetzt, insbesondere aufgrund einer weiterhin hohen Kapazitätsauslastung sowie steigender Lohnstückkosten./bf/he/mf/
Quelle: dpa-AFX
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AUSBLICK 2007: US-Konjunktur verliert an Fahrt - Voraussichtlich kein Einbruch
FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine der zentralen Fragen für die weltwirtschaftliche Entwicklung im kommenden Jahr wird das Wachstum der US-Wirtschaft sein. Die überwiegende Mehrheit der Bankvolkswirte geht dabei von einer Abschwächung der konjunkturellen Dynamik in den USA aus, ein Abgleiten in eine Rezession wird jedoch gemeinhin als nicht wahrscheinlich angesehen. Inwieweit die US-Konjunktur in 2007 an Fahrt verlieren wird, hängt nach Einschätzung der Experten vor allem von der weiteren Entwicklung des US-Immobilienmarktes ab. Dieser beeinflusse über das Vermögenseinkommen erheblich die Konsumlaune der US-Bürger - das 'Rückgrat der US-Konjunktur'. Daneben hänge auch die weitere Geldpolitik der US-Notenbank signifikant vom Zustand des Immobilienmarkts ab.
QUO VADIS IMMOBILIENMARKT
Die FxdirektBank schätzt, dass der US-Immobilienmarkt auch in 2007 schwächeln wird. Gleichwohl würden die US-Einkommen und mithin der Konsum von weiter steigenden Aktienkursen beflügelt. Insgesamt sei daher zwar ein etwas abgeschwächtes, aber weiterhin robustes Wachstum der US-Wirtschaft zu erwarten. Auch die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) geht davon aus, dass der Immobilienmarkt weiterhin konjunkturell belastend wirkt, ein Übergreifen auf die gesamte US-Wirtschaft sei jedoch nicht zu befürchten.
Von einem deutlich schwächeren Wachstum des US-Konsums geht die Fonds-Tochter der Deutschen Bank DWS Investments aus. Zusammen mit niedrigeren Investitionen in der Bauwirtschaft bewirke die verhaltenere Konsumneigung der US-Bürger eine merkliche Abschwächung des Wachstums in den Vereinigten Staaten. Konjunktur stützend wirkten hingegen die weiterhin robusten Unternehmens-Investitionen. Auch die WestLB rechnet mit einer vorerst weiterhin dynamischen US-Investitionskonjunktur in 2007. Gleichwohl ließe die Stimmung in der Industrie und im Dienstleistungssektor erwarten, dass die Unternehmen ihre Ausrüstungen etwas verhaltener ausweiteten als 2006.
FED: ZINSSENKUNGEN ERWARTET
Uneinheitlicher als die realwirtschaftliche Entwicklung in den USA wird die künftige Geldpolitik der US-Notenbank gesehen. Zwar gehen die meisten Bankvolkswirte davon aus, dass die Fed den Leitzins 2007 senken wird. Zeitpunkte und Anzahl der Zinsschritte sind jedoch umstritten. So gehen die Commerzbank und die DekaBank von zwei Zinssenkungsschritten bis Mitte 2007 auf dann 4,75 Prozent aus. Die WestLB erwartet insgesamt drei Zinssenkungen, so dass der Leitzins bis zur Jahresmitte bei 4,5 Prozent läge. Die Bremer Landesbank sieht gar einen Zinssenkungsspielraum der Fed bis auf 4,0 Prozent.
Entgegen der gemeinhin vertretenen Einschätzung von Zinssenkungen prognostiziert die Helaba Leitzinserhöhungen auf 5,75 Prozent bis zum Jahresende 2007. Zwar verliere die US-Wirtschaft etwas an Wachstumsdynamik, was für sich gesehen für niedrigere Leitzinsen spreche. Weiter sinkende Ölpreise und boomende Aktienmärkte deuteten jedoch auf ein 'positives Überraschungspotenzial' der US-Konjunktur hin. Zudem sehe sich die Fed einem steigenden Inflationsdruck ausgesetzt, insbesondere aufgrund einer weiterhin hohen Kapazitätsauslastung sowie steigender Lohnstückkosten./bf/he/mf/
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