Hauptgrund für die Verlustserie war die Umstellung des Geschäftsmodells im Jahr 2009 Weg von Lizenzen hin hybriden Geschäftsmodell aus Cloud und Lizenzerlösen, mit der Folge, dass Umsatz und Rohertrag ab 2010 stark rückläufig waren und sich nunmehr nur langsam erholen, da die einmaligen Lizenzerlösen nunmehr jährlich anteilig vereinnahmt werden. Mittlerweile beträgt der Anteil des Cloudgeschäftes am Neugeschäft 40% mit steigender Tendenz.
Gleichzeitig hat das Unternehmen ab 2010 massiv in neue Produkte investiert und den Personalbestand stark erhöht. Hierdurch sollten Produkttrends wie Mobile CRM und Social CRM erfasst werden. Gleichzeitig wurde an dem 8 Majorrelease des Hauptproduktes gearbeitet, welches 2013 Live ging ( die Vorgängerversion wurde 2006 gestartet)
Diese Zeit des unprofitablen Nullwachstums nannte Update "Transformationsphase", die eigentlich 2012 abgeschlossen sein sollte. 2013 wurde vom Unternehmen ein Umsatzwachstum von 10-15% prognostiziert mit einem positiven EBIT. Diese Prognose wurde krachend verfehlt. Anstatt 36 Mill. Umsatz erreichte man mit 33 Mill. nur das Vorjahresniveau mit dem höchsten Verlust seit 2003.
Trotz dieser abschreckenden Vorgeschichte, glaube ich, dass Update 2014 wieder einen profitablen Wachstumskurs einschlagen kann. Durch die vollständige Renovierung des Produktportfolios haben sich die Wachstumschancen zumindest nicht verschlechtert, so dass zweistellige Wachstumsraten nicht unvorstellbar sind. Gerade die hochmargigen und wiederkehrenden Wartungserlöse und Clouderlöse konnte Update in den letzten beiden Jahren um 11% (2012) und 18% (2013) steigern, so dass diese mittlerweile 50% des Umsatzes darstellen, mit steigender Tendenz. Großes Potential sehe ich auf der Kostenseite, da die kostenintensiven Investitionsvorhaben mittlerweile abgeschlossen sind. Das Q 4 des Jahres 2013 zeigt, dass das Management die Kostenseite verstärkt angeht, da der Personalbestand von 325 auf 300 reduziert wurde. Trotzdem wurde mit 9,2 Mill. der höchste Quartalsumsatz seit 2008 erzielt.
Aus diesen Gründen bin ich überzeugt, dass Update in diesem Jahren wieder mit steigenden Umsätzen und Erträgen für einen positiven Newsflow sorgt. Wie Invision und Fabasoft zeigen, werden die Vorteile des Cloudgeschäftsmodells nunmehr auch in Europa an der Börse immer stärker wahrgenommen. Mittelfristig sind bei Update mehr als 20% Ebitmargen möglich und dies bei hoher Ertragsqualität, da ein immer größerer Anteil der Erlöse wiederkehrend ist. Laut CEO soll das Cloudgeschäft bereits 2015 das klassische Lizenzgeschäft überholen.
Falls meine Annahmen nicht eintreten, bin ich leider auch in die Valuefalle getreten:-) Aber bekanntlich macht selbst Warren Buffett noch Fehler und ich hätte wieder eine Lektion für mein weiteres Investorenleben gelernt. Noch hoffe ich aber - mit m.E. überzeugenden Gründen - auf ein Happy End. Selbst im Worst Case gehe ich aber davon aus, dass es keine sehr teure Lektion werden wird, da die solide Bilanz mit einem Nettocashbestand von 8.5 Mill. hier einen soliden Puffer darstellt.