Aufgrund der leicht positiven Vorgaben von den internationalen Märkten dürften dürften sich die euopäischen Börsen gut gehalten bis freundlich zeigen. Nach dem Beige Book scheinen die Zinssorgen etwas abzunehmen. Im vorbörslichen Handel liegt der Dax mit einem Plus von 0,7 Prozent bei 5623 Punkten.
Rentenmärkte orientieren sich an Wachstums- und Preisdaten
Die internationalen Rentenmärkte befinden sich unter dem Einfluß unterschiedlicher Daten. Während in Amerika die Wirtschaft langsam abflaut und der Zinszyklus bald beendet werden könnte, können die Zinsen in anderen Teilen der Welt, auch in Europa, noch weiter steigen. Aus diesem Grund scheinen die amerikanischen Rentenpapiere etwas Kursphantasie zu haben, während sie in Europa noch leicht kritisch betrachtet werden müssen. Zumindest dann, wenn sich die europäische und die asiatische Konjunktur robuster als die amerikanische zeigen sollte. Im frühen Handel liegt der Bund-Future mit einem Plus von 15 Stellen bei 116,35 Prozent.
Amerikanische Währung in der Defensive - Euro über 1,27 Dollar
Der Dollar hat im frühen Handel am Donnerstag nicht an Fahrt gewinnen können. Zum Euro notiert die amerikanische Währung bei 1,2724 Dollar. Händler sagten, ausschlaggebend seien Kommentare der amerikanische Notenbank zur Wirtschaftsentwicklung in den Vereinigte Staaten . Die Fed bekräftige in ihrem jüngsten „Beige Book“ ihre Ansicht, wonach sich die Konjunktur in den Vereinigte Staaten abkühlen wird. „Angesichts des Geredes von einem Abschwächen in den Vereinigte Staaten könnte der Dollar sogar noch weiter fallen, wenn die anstehenden amerikanische Konjunkturdaten schwach ausfallen sollten“, sagte Takehiko Jimbo von Mitsubishi Trust and Banking. Zur japanischen Währung notiert der Dollar bei 116,27 Yen.
Börse in Tokio zeigt sich fest
Die Börse in Tokio präsentiert sich am Donnerstag im Handelsverlauf bei als “gesund“ beschriebenen Umsätzen sehr fest, wobei die Kursgewinne seit Handelswegen beständig zulegen. Der Nikkei-225 steht gegen 13.04 Uhr Ortszeit 1,7 Prozent oder 247 Punkte höher bei 15.130, nachdem er zur Mittagspause noch bei etwa 15.018 Punkten gestanden hatte. Damit hat der Index auch den Widerstandsbereich bei 15.100 Punkten, das Hoch vom Vortag, in Angriff genommen. Favorisiert würden exportsensitive Aktien, heißt es im Handel, weswegen der weniger exportlastige Topix dem Nikkei etwas hinterherhinke. Der Topix gewinnt 1,2 Prozent oder 18 Zähler auf 1.539. Teilnehmer berichten von echten Mittelneuzuflüssen, gestützt von einer Reihe guter Unternehmensergebnisse und -ausblicke. So verteuern sich beispielsweise Matsushita Electric Industrial um 2,8 Prozent auf 2.380 Yen und Advantest um 2,5 Prozent auf 11.180 Yen. Japan Securities Finance ziehen um 8,2 Prozent an, nachdem Merrill Lynch eine Kaufempfehlung ausgesprochen hat.
Aktien in Hongkong tendieren freundlich
Kursgewinne bei den Indexschwergewichten HSBC und China Mobile sowie gute Nachfrage nach Immobilienaktien sorgen am Donnerstag an der Börse in Hongkong für eine feste Tendenz. Der HSI steht am Mittag (Ortszeit) 1,4 Prozent höher bei 16.848 Punkten, wobei der Umsatz mit 14,728 Milliarden Hongkong-Dollar den jüngst gesehenen Durchschnittswert übersteigt, wie Händler betonen. HSBC gewinnen 0,7 Prozent und China Mobile 3,4 Prozent, womit letztere ein neues 6- Jahreshoch von 48,55 Hongkong-Dollar markieren. Bei beiden Aktien sorgten Hoffnungen auf gute Geschäftsergebnisse für Kauflaune. Immobilienaktien profitierten unterdessen von der Hoffnung auf ein Ende der Zinserhöhungen in den Vereinigte Staaten , nachdem die Märkte die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung im kommenden Monat nur noch auf unter 50 Prozent nach zuvor 90 Prozent veranschlagten. SHK Properties gewinnen 2,8 Prozent und Henderson Land 2,2 Prozent.
Nachbörsliche Meldungen aus Amerika
Die amerikanischen Börsen haben am Mittwoch abend nach dem Ende des offiziellen Handels fester tendiert. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator stieg um 1,76 Punkte auf 1.489,64 Zähler.
Die Aktien von Akamai Technologies haben am Mittwoch im nachbörslichen Handel kräftig zugelegt, nachdem das Unternehmen einen überraschend guten Geschäftsbericht zum zweiten Quartal präsentiert hatte. Der Umsatz stieg im Quartal um 56 Prozent auf 100,6 Millionen Dollar. Analysten hatten 94,71 Millionen Dollar geschätzt. Das normalisierte Ergebnis je Aktie betrug 0,20 Dollar, die Konsensprognose der Analysten war von 0,18 Dollar ausgegangen. Der Kurs sprang um 15,8 Prozent auf 34,75 Dollar nach oben. Symantec legten um 6,1 Prozent auf 16,76 Dollar zu. Das Softwareunternehmen hatte für sein drittes Quartal ein Ergebnis vor außerordentlichen Posten von 24 Cents ausgewiesen, während der Konsens auf lediglich 21 Cents lautete. Beim Umsatz lag Symantec mit 1,26 Milliarden Dollar ebenfalls über der Prognose von 1,24 Milliarden Dollar. Sanmina-SCI verloren 5,4 Prozent auf 3,49 Dollar. Das Unternehmen hatte einen Umsatz am unteren Rand der Erwartungen gemeldet und wegen noch laufender interner Untersuchungen im Zusammenhang mit Aktienoptionen keinen Ausblick abgegeben. Photon Dynamics rutschten um 9,6 Prozent ab auf 10,02 Dollar, nachdem der Hersteller von Ausrüstungen für Flachbildschirm-Produzenten eine Gewinnwarnung abgegeben hatte.
Wall Street schließt kaum verändert
Kaum verändert sind die Aktienkurse am Mittwoch an Wall Street aus dem Handel gegangen. Zwar half der Konjunkturbericht (“Beige Book“) der amerikanische Notenbank dem Markt vorübergehend ins Plus, doch wurde der Handel von einigen enttäuschenden Unternehmensbilanzen überschattet.
Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verlor einen Punkt auf 11.103. Der S&P-500 schloss kaum verändert bei 1.268 Punkten. Der Nasdaq- Composite sank um 0,2 Prozent oder 3 auf 2.070 Punkte.
Die amerikanische Notenbank hatte in ihrem “Beige Book“ festgestellt, daß die amerikanische Wirtschaft zwar wächst. Allerdings gebe es Hinweise auf eine Abschwächung des Wachstums. Da der Bericht der Vorbereitung auf die nächste Zinsentscheidung der Notenbanker dient, weckte das “Beige Book“ Hoffnungen, daß die Serie der Zinserhöhungen beendet sein könnte. Dies führte den Markt vorübergehend ins Plus. Auch der amerikanische Anleihemarkt profitierte von der Aussicht auf ein Ende der Zinserhöhungen. Der Dollar geriet dagegen unter Druck. Am Abend kletterte der Euro zum Dollar über die Marke von 1,27 Dollar.
Letztlich trübten jedoch enttäuschende Geschäftszahlen von Unternehmen wie Amazon.com und Boeing die Stimmung. Negative Ausblicke hätten die Anleger verunsichert, sagte ein Beobachter. Amazon.com brachen an der Nasdaq um 22 Prozent auf 26,26 Dollar ein, nachdem das Unternehmen am Dienstag nach Börsenschluß ein unerwartet schwaches Quartalsergebnis ausgewiesen hatte. Boeing gaben um 4,6 Prozent auf 79,90 Dollar nach. Der Flugzeugbauer hatte seine Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr gesenkt. General Motors legten dagegen um 4,4 Prozent auf 32 Euro zu. Das bereinigte Quartalsergebnis des Automobilherstellers übertraf die Erwartungen der Analysten.
Hewlett-Packard stiegen um 1,3 Prozent auf 31,75 Dollar. Der Computerhersteller will Mercury Interactive für 4,5 Milliarden Dollar übernehmen. Mercury sprangen um 28 Prozent auf 49,75 Dollar. Black & Decker büßten 6,8 Prozent auf 71,15 Dollar ein. Der Werkzeug-Hersteller hatte ein enttäuschendes Quartalsergebnis vorgelegt und seine Prognosen gesenkt. In den Zahlen spiegelte sich nach Meinung von Beobachtern auch die Abkühlung des amerikanische Immobilienmarkts. Sun Microsystems verbesserten sich um 4,4 Prozent auf 4,27 Dollar. Das Unternehmen hatte zwar für das vierte Quartal seines Geschäftsjahrs einen Verlust gemeldet, den Umsatz im Berichtszeitraum jedoch um 29 Prozent gesteigert. Bei Sun Microsystems zeichne sich die Rückkehr in die Gewinnzone ab, sagten Marktteilnehmer.
Amerikanische Anleihen zeigen sich freundlich
Mit Kursgewinnen haben die amerikanische Anleihen am Mittwoch auf die Veröffentlichung des sogenannten “Beige Book“ der amerikanische Notenbank reagiert. Im späten New Yorker Handel stiegen zehnjährige Titel mit einem Kupon von 5,125 Prozent um 8/32 auf 100-22/32 und rentierten mit 5,032 Prozent, nach 5,065 Prozent am Dienstag. Die mit 4,50 Prozent verzinste 30-jährige Treasury legte um 12/32 auf 90-28/32 zu. Ihre Rendite sank von 5,123 auf 5,095 Prozent. In ihrem “Beige Book“ genannten Konjunkturbericht stellte die amerikanische Notenbank (Federal Reserve) fest, daß die amerikanische Wirtschaft von Mitte Juni bis Mitte Juli zwar gewachsen sei. Das Wachstum habe jedoch Zeichen einer Abschwächung aufgewiesen. Die Verbraucherausgaben seien zurückgegangen, und der Markt für Wohnimmobilien haben sich abgekühlt.
Der Bericht dient der Vorbereitung der nächsten Zinsentscheidung der Notenbank am 8. August. Ein schwächeres Wirtschaftswachstum könnte die Fed von einer neuerlichen Zinserhöhung abhalten. Darauf hätten die Anleger am Anleihemarkt gehofft, erklärten Marktteilnehmer die Kursgewinne in den Treasuries. Vor der Veröffentlichung des “Beige Book“ waren die amerikanische Anleihen von der Auktion zweijähriger Notes im Volumen von 22 Milliarden Dollar gestützt worden. Bei der Auktion ergab sich eine “High Rate“ von 5,090 Prozent. Diese entsprach der Rendite am Ende der Angebotsfrist. Auf indirekte Bieter - ausländische Notenbanken und Investmentfonds - entfielen 33,8 Prozent der Emission. Der Umfang indirekter Gebote erreichte damit den höchsten Anteil seit März, wie David Adler von RBS Greenwich feststellte. Ansonsten sei die Auktion “durchschnittlich“ verlaufen.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
