Trotz Milliardenverlusten bleibt für Telekom-Unter

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mothy:

Trotz Milliardenverlusten bleibt für Telekom-Unter

 
22.03.02 09:30
Trotz Milliardenverlusten bleibt für Telekom-Unternehmen Hoffnung

Abschreibungen verhageln Jahresbilanzen / Dennoch Hoffnung für die Branche


jcw. FRANKFURT, 21. März. Mit Milliardenverlusten haben die ehemaligen Vorzeigeunternehmen der Telekommunikationsbranche das vergangene Geschäftsjahr abgeschlossen. France Télécom hat am Donnerstag für 2001 ein Rekorddefizit von 8,3 Milliarden Euro vorgelegt. Auch die Deutsche Telekom weist einen Verlust von 3,5 Milliarden Euro aus und kürzt die Dividende. Für beide Unternehmen waren dies die ersten Verluste in ihrer Geschichte. Die deutlich kleinere KPN aus den Niederlanden wartete zu Beginn der Woche sogar mit einem Fehlbetrag von 7,5 Milliarden Euro auf. Auch Unternehmen wie die Mobilcom aus Büdelsdorf, an der die France Télécom 28,5 Prozent hält, schreiben deutliche Verluste. Gründer und Vorstandsvorsitzender Gerhard Schmid präsentierte am Donnerstag ein Minus von mehr als 205 Millionen Euro. Eine Insolvenz des Unternehmens wird bei einem Ausstieg der France Télécom nicht ausgeschlossen. Entsprechend reagierte die Börse. Mobilcom-Aktien verloren mehr als 21 Prozent an Wert. Die Aktie der France Télécom hingegen verzeichnete ein Plus von 2,4 Prozent.

Auch in den kommenden Jahren werden die Telefongesellschaften unter den hohen Schulden leiden, die sie in der Aufwärtsbewegung des Marktes durch Zukäufe und den Erwerb der UMTS-Lizenzen angehäuft haben. Ein Schuldenstand von mehr als 60 Milliarden Euro drückt sowohl die Deutsche Telekom als auch den französischen Ex-Monopolisten. Nicht viel anders sieht es bei der British Telecom und der spanischen Telefónica aus.

Die einstige Hoffnungsbranche ist scheinbar in die Krise abgerutscht, und mit ihr die Aktienkurse der Unternehmen, die bis zu 90 Prozent an Wert gegenüber ihren Höchstständen verloren haben. Bei der Bewertung des Verfalls gilt es aber zu berücksichtigen, daß die Verluste der Unternehmen meist durch hohe Abschreibungen auf UMTS-Lizenzen, Unternehmensnamen oder Wertberichtigungen von Beteiligungen entstehen und so nicht direkt kassenrelevant sind. So hat zum Beispiel France Télécom ihren Anteil an der Mobilcom zum Kurs von rund 200 Euro erworben und die Beteiligung mit diesem Wert in die Bilanz eingestellt. Am Donnerstag notierte die Aktie der Mobilcom noch mit 14,50 Euro.

So rächt sich die von den Anlegern damals bejubelte Telekom-Hausse nach dem Kursverfall ein zweites Mal in den Bilanzen der großen Unternehmen. Die durch die Kursdifferenz notwendig gewordene Wertberichtigung trägt massiv zum Verlust auch der France Télécom bei. Allein für die Beteiligung an der Mobilcom wurden in der Bilanz 3,2 Milliarden Euro abgeschrieben. Insgesamt hat die France Télécom 10,2 Milliarden Euro abgeschrieben. Bei der KPN waren es sogar 13,7 Milliarden Euro, die auf den Anteil an der deutschen Mobilfunkgesellschaft E-Plus abgeschrieben wurden und für den Rekordverlust sorgten. Ähnlich sieht es auch bei der Deutschen Telekom aus, die ebenfalls durch hohe Abschreibungen von 15,2 Milliarden Euro in die Verlustzone gerutscht ist.

Um den operativen Erfolg der Unternehmen aus dieser Branche im Moment beurteilen zu können, verweisen die Vorstände auf das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (das sogenannte Ebitda) und auf deutlich steigende Umsätze. Beim Ebitda weisen sowohl Deutsche Telekom mit 15,1 Milliarden Euro als auch France Télécom mit 12,3 Milliarden Euro prozentual zweistellige Gewinne gegenüber dem Vorjahr aus. Selbst die KPN liegt bei dieser Kennzahl, die das eigentliche Geschäft der Telefongesellschaften am besten beschreibt, mit 3,6 Milliarden Euro deutlich im Plus. Die Mobilcom und andere kleinere Gesellschaften sind hingegen selbst in dieser Kennzahl noch negativ. Schmid nannte am Donnerstag für den Konzern ein Minus von 65,54 Millionen Euro als Mobilcom-Ebitda. (Siehe Seiten 16 und 19.)

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.03.2002, Nr. 69 / Seite 13
mothy:

T-Online kann nur im Ausland verlieren

 
22.03.02 09:31
Aus der FTD vom 22.3.2002, aktualisiert: 22.3.2002 www.ftd.de/t-online
T-Online kann nur im Ausland verlieren
Von Arndt Ohler, Darmstadt

T-Online, die Internettochter der Deutschen Telekom, wird bis Ende des Jahres im operativen Geschäft die Gewinnschwelle erreichen - und damit früher als erwartet. Dies sagte Finanzchef Rainer Beaujean auf der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag in Darmstadt.

Der Umsatz soll im laufenden Jahr auf 1,5 bis 1,6 Mrd. Euro steigen, nach 1,14 Mrd Euro im Jahr 2001. "Das sind die Zahlen der Analysten, mit denen kann ich leben", sagte Beaujean. Im abgelaufenen Jahr lag das operative Ergebnis (Ebitda) bei Minus 189 Mio. Euro. Der Nettoverlust summierte unter anderem wegen hoher Abschreibungen auf fast 800 Mio. Euro, fast doppelt soviel wie im Vorjahr. T-Online ist mit 8,8 Millionen Kunden mit großem Abstand Marktführer in Deutschland vor der Mobilcom-Tochter Freenet und AOL.

Beaujeans Gewinnhoffnungen basieren vor allem darauf, dass das vom Konkurrenten AOL aufgezwungene ruinöse Pauschalangebot für herkömmliche Internetanschlüsse ausgelaufen ist. Diese so genannte Flatrate hat beiden Unternehmen die Bilanz verhagelt. So zahlte T-Online monatlich für jeden Flatrate-Kunden 49 Euro drauf. Seit dem Ende sehen sich AOL und T-Online im Aufwind.



Internettochter der Telekom sieht sich auf Gewinnkurs


Zugleich ist T-Online-Chef Thomas Holtrop in dem Bemühen vorangekommen, das Internetunternehmen zu einem Internet-Medienhaus umzubauen. Das Kartellamt genehmigte Anfang März das Gemeinschaftsunternehmen mit dem Axel Springer Verlag, Bild.T-Online. Nun kann T-Online neben Fernsehsoaps, Filmsequenzen oder Musik populäre redaktionelle Inhalte vermarkten. Kernstück von Holtrops Strategie ist es, für attraktive Inhalte, sowohl über schmalbandige Internetzugänge wie auch über die viel schnelleren DSL Verbindungen, Geld zu verlangen.


Im abgelaufenen Geschäftsjahr machte das Zugangsgeschäft dagegen noch immer den Löwenanteil am Umsatz aus. Das Portalgeschäft, zu dem Werbung und E-Commerce gehören, hatte einen Anteil von nur 15,2 Prozent. Rund die Hälfte davon trug 2001 die Telekom durch Werbung bei. Im laufenden Jahr soll der Portalumsatz auf bis zu 20 Prozent steigen. Zu dem erwarteten Umsatz mit dem vergangenen Woche gestarteten Breitbandportal T-Online Vision wollte Holtrop sich allerdings nicht äußern. Analysten gehen vorerst von geringen Umsätzen aus.


Holtrops Gewinnerwartungen könnten jetzt nur noch durch weiterhin verlustreiche Auslandstöchter getrübt werden. Die spanische Ya.com, die französische Club Internet und die beiden Töchter in der Schweiz und in Österreich sorgten im vergangenen Jahr für einen Verlust von rund 140 Mio. Euro. In erster Konsequenz wurden in Frankreich und Spanien jeweils das Management ausgetauscht.



Abschreibungen und Flatrate verderben Bilanz 2001


Zugleich prüft das Unternehmen den europäischen Markt für Akquisitionen. Wobei Holtrop kurzfristig keine Zukaufe plant. Wie er sagte, wolle er abwarten, bis Konkurrenten durch die Konjunkturkrise weiter geschwächt werden. Dann könnte T-Online preiswert zugreifen. "Die Konsolidierung muss kommen und die Geschäftsmodelle müssen stimmen", sagte der T-Online-Chef . Zudem will er nur große Konkurrenten zukaufen. "Es darf keine Mikroakquisitions-Strategie sein. Es muss ein Übernahmekandidat sein, der europäische Signifikanz besitzt", erklärte Holtrop.


Geld für Zukäufe ist vorhanden. "Wir haben keine Schulden und eine Liquidität von 3,6 Mrd. Euro", so Finanzchef Beaujean. In Osteuropa setzt Holtrop auf organisches Wachstum. Dort will T-Online in den "Fußstapfen" des Mutterkonzerns Telekom Kunden gewinnen. Die Deutsche Telekom hält immer noch 81,7 Prozent an der Internettochter.


Im laufenden Jahr will T-Online um zwei Millionen Kundenwachsen. Europaweit zählt der Konzern derzeit 10,7 Millionen Kunden. Neben dem Umsatzplus soll der Netto-Verlust für 2002 zwischen 300 Mio. Euro und 350 Mio. Euro liegen. "Das wäre eine Prognose auf der Mathematik des vergangenen Jahres", sagte Beaujean. Im abgelaufenen Jahr betrug das Minus noch 796,9 Mio. Euro. Darin enthalten sind auch Abschreibungen in Höhe von 355 Mio. Euro auf die Beteiligung an dem Onlinebroker Comdirect.



© 2002 Financial Times Deutschland
Maramures:

Dt.Telekom Kurziel Ende 2002.......35 € !!! o.T.

 
22.03.02 09:34
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