Sch(w)indler spricht :
Turn around
Sehr geehrte Teilnehmer des Investor-Forums,
Analysten und Medien haben auf die Vorlage unseres Berichts zum dritten Quartal dieses Jahres positiv reagiert. Es gibt jedoch auch einen zweifelnden Beitrag, den wir zum Anlaß nehmen, die Diskussion mit Ihnen anzuregen.
In dem Beitrag mit der Überschrift „TELES: Turnaround geglückt?“ – www.wallstreet-online.de/ws/news/news/...0.0.0.0&newsid=233190 – wird festgestellt, daß die TELES zwar aus dem Gröbsten heraus sei. Es wird aber gefragt, ob sie auch ohne Berücksichtigung von Sonderfaktoren bereits profitabel arbeite.
Diese Frage könnte interessant sein. Sie wird deshalb nachfolgend diskutiert. Das Ergebnis dieser Diskussion sei vorweggenommen. Es lautet: In den ersten neun Monaten dieses Jahres hat der TELES-Konzern in den fortgeführten Geschäftsbereichen ein positives Vorsteuerergebnis von 1,2 Millionen Euro trotz – und nicht wegen – mehrerer Sondereffekte erzielt.
Dieses Ergebnis ergibt sich aus folgenden Gegebenheiten:
1) Richtig ist einerseits, daß der VAIS-Ertrag in Q3/2001 wegen einer vertraglich gesicherten Kompensation für Schlechtleistungen in den ersten drei Quartalen gegenüber der STRATO AG erhöht wurde. Richtig ist aber andererseits auch, daß diese ständigen Schlechtleistungen gegenüber der STRATO deren Umsätze und Erträge massiv negativ beeinträchtigten. Unsere Analysen zeigen, daß die durch diese Schlechtleistungen bewirkten Ertragsminderungen die o.g. Kompensation um ein Mehrfaches übertreffen. Diese Gruppe von Sondereffekten – von der wir hoffen, daß sie nun endgültig der Vergangenheit angehören – hat saldiert in den ersten neun Monaten dieses Jahres die TELES-Ergebnisse sehr stark gemindert. Wir sehen jedoch gutê Chancen, diese Kompensation nochmals deutlich erhöhen zu können. Eine abschließende rechtliche Klärung läuft gerade. Ab Q1/2002 sollte dieser Spuk bei der STRATO ausgestanden sein.
2) Es gibt zwei weitere Sonderfaktoren, die die TCS-Erträge während Q2&Q3/2001 negativ beeinträchtigten. Das sind die einmaligen Kosten beträchtlicher Höhe, vor allem in Q3/2001, der Beendigung zum einen unseres iSWITCH-Fertigungs-/Vertriebs-Engagements und zum anderen unseres skyDSL-Fertigungs-/Vertriebs-Engagements in Irland. Auch bei diesen beiden Bereichen sollten ab Q1/2002 keine Sonderbelastungen mehr auftreten.
3) Eine dritte Gruppe von Sondereffekten, die die Erträge des TELES-Konzerns in den ersten neun Monaten dieses Jahres ganz erheblich belasteten, hat zu tun mit unseren drei start-up-Unternehmen TEIA, TWLP und cyPOS. Ihren naturgemäß beträchtlichen Anlaufkosten standen in dieser Periode noch keine nennenswerten Erträge gegenüber. Das Verschwinden dieser Gruppe von negativen Sondereffekten – auf die eine oder andere Weise, d.h. entweder durch Erreichen zumindest ausgeglichener Ergebnisse dieser Neugründungen oder durch ihr Auflösung – erwarten wir für spätesten Q3/2002.
Festzuhalten ist insgesamt also: Da der TELES-Konzern trotz dieser Sondereffekte bereits in 2001 profitabel wirtschaftete, dürfte das Jahr 2002 deutlich ertragsstärker ausfallen.
Ihr
Prof. Dr.-Ing. Sigram Schindler
Vorstandsvorsitzender TELES AG Ihr
Dr. Christian Kuhse
Investor Relations