Technische Betrachtung

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Technische Betrachtung

 
12.01.03 17:21
Die zweite Handelswoche brachte eine technische Reaktion auf den heftigen Aufwärtsschub des ersten Handelstages mit sich, ohne die strategisch unverändert neutrale Marktverfassung der internationalen Aktienindizes zu verändern. Die übergeordneten Konsolidierungszonen, nunmehr seit gut elf Handelswochen gültig, dominieren noch immer das Bild und klammern die Kursverläufe.

Auch aus markttechnischem Blickwinkel heraus können wir derzeit noch keine Veränderung zu den Aussagen der Vorwochen vornehmen. Die mittelfristige Bewegungsdynamik, Hauptkriterium bei der Bewertung und Beurteilung von Trendverläufen, ist unverändert niedrig, sowohl in den Börsenbarometern Europas, als auch in denen der USA. Somit können wir grundsätzlich weiterhin davon ausgehen, daß das derzeit wohl realistischste Szenario für die Märkte eine Fortsetzung der Konsolidierungsphase sein sollte.

Am interessantesten aus technischer Sicht ist derzeit die Entwicklung der US-amerikanischen Aktienindizes. Im Vergleich zu denen in Europa, fällt hier zunächst die überaus hohe Stabilität, somit ihre innere Stärke gegenüber den europäischen Vergleichsindizes auf. Im strategischen Bild befinden sich diese zwar ebenfalls innerhalb dominanter Seitwärtszonen (Konsolidierungsbereiche), ihr Reaktionsverhalten im Bezug auf den jüngst ausgebildeten tertiären Aufwärtsschub vom Jahresanfang, hält sich jedoch deutlich in Grenzen.

Während es dagegen in ganz Europa Korrekturen auf den jüngsten Aufwärtsschub im Ausmaß der errechneten Maximumreaktionen gegeben hat, liegen uns bisher in den USA nur minimale Korrekturen vor, ein eindeutiges Zeichen von Stärke. Somit sind die Chancen derzeit auch recht hoch, daß wir hier in den nächsten Tagen durchaus mit einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung rechnen könnten, eine Entwicklung, die auch den Börsen Europas auf die Sprünge helfen könnte.

US-INDIZES

Sehen wir uns hierzu die derzeitige technische Konstellation in den US Indizes an. Da sich das Bild sowohl in den beiden Standardwerte Indizes Dow Jones  und S&P 500 Index , sowie in den beiden Wachstumswerte Indizes NASDAQ 100  und NASDAQ Comp.  sehr ähneln, wollen wir uns hier stellvertretend für diese, auf den S&P 500 Index konzentrieren.

Die aktuell interessanten charttechnischen Marken, auf die wir unser Augenmerk legen, sind die Bereiche um 911 als untere Begrenzung und somit Unterstützung einer seitwärts ausgerichteten Schiebezone, sowie der Bereich um 931 auf der Oberseite als obere Begrenzung und somit als aktuell gültiger Widerstand. Diese Schiebezone ist eingebettet in eine übergeordnete Konsolidierungszone, welche seit Mitte Oktober Gültigkeit besitzt.

Innerhalb der genannten charttechnischen Begrenzungen ist der S&P 500 Index auch im kurzfristigen Zeitfenster als neutral zu bezeichnen. Das derzeit vergleichsweise hohe Relative Stärke Niveau in diesem Index (und auch in den anderen beobachteten US Indizes), sollte derzeit eine recht gute Basis dafür bilden, daß wir mit einem Ausbruch auf der Oberseite rechnen könnten, was auch Europas Indizes unterstützen sollte. Sollte es dagegen zu einem Rutsch unter die untere Begrenzung der Schiebezone kommen, könnte dies in den europäischen Indizes zu erhöhtem Druck kommen, was erneut die unteren Begrenzungen der übergeordneten Konsolidierungszonen gefährden könnte.

Somit ziehen wir derzeit folgende praktische Konsequenz: strategische Neupositionierungen sind derzeit weiterhin zurückzustellen, taktische Trading Positionierungen sind dagegen nur mit engem Stop Kurs und einem sinnvollen Zielkurs-Management zu handeln. Diese Strategie bleibt gültig, solange die Indizes ihre übergeordneten Konsolidierungszonen nicht mit steigender Dynamik übersteigen bzw. unterschreiten.

--- Von Uwe Wagner, Deutsche Bank ---




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