Tech-Rally
Jede Menge Hoffnung für Technologiewerte
5. Dez. 2001 Die neue Tech-Euphorie aus Amerika hat - wie könnte es anders sein - am Mittwoch auch die europäischen Technologiewerte erfasst. Fast alles, was nach Technologie klingt, steigt.
An vorderster Front die Kern- und zugleich Sorgenbranche der Technologiewelt, der Halbleitersektor. Im Dax führt Infineon mit einem Plus von rund neun Prozent auf über 26 Euro die Gewinnerliste an.
Günstiger Nachrichtenfluss
Die auslösenden Nachrichten sind zwar nicht allzu gehaltvoll, dafür aber ziemlich zahlreich:
Cisco-Chef Chambers sieht einen besser als erwarteten Auftragseingang im November. Die Analysten von UBS Warburg haben für die amerikanischen Halbleiterwerte den Boden ausgemacht. Der Philadelphia-Semiconductor-Index für Halbleiterwerte reagierte am Dienstag mit einem Freudensprung von 6,5 Prozent.
Die koreanischen Speicherchip-Hersteller Hynix und Samsung haben ihre Preise um durchschnittlich zehn Prozent angehoben. Die hoch verschuldete Hynix wiederum hatte am Montag Kooperationsgespräche mit dem amerikanischen Konkurrenten Micron bestätigt.
Infineon arbeitet mit Toshiba gemeinsam an eine Bluetooth-Lösung, also einer drahtlosen Verbindung zwischen Computern und ihrer Peripherie. Die entsprechenden Chips sollen schon "vom ersten Quartal 2002 an" für die Entwicklung zahlreicher Massenmarkt-fähiger Produkte verfügbar sein.
Kooperationen sollen Kapazitätsproblem lösen
Außerdem hoffen manche Beobachter, dass Branchenprimus Intel auf seiner Analystenkonferenz am Donnerstag möglicherweise seine Ergebnisprognose für das vierte Quartal erhöht.
Hinter der Freude über die Kooperationen steht vor allem die Hoffnung, dass diese das Problem der Überkapazitäten lösen und damit eine nachhaltige Erholung der Chippreise ermöglichen.
Hoffnungen, nicht mehr
Aber noch immer sind all das Hoffnungen, nicht mehr. Der Boden im Halbleitersektor wurde in diesem Jahr schon mehrmals verkündet. Und die Bewertungen fast aller Technologiewerte sind mit der derzeitigen Aussichten nicht mehr zu rechtfertigen. Und was die Chippreise betrifft, sind etwa die Analysten von Standard & Poor's skeptisch, ob der Preisanstieg im Chipsektor mehr ist als ein vorweihnachtliches Strohfeuer (vgl. "Chip-Preisanstieg ein kurzes Zwischenspiel").
Dennoch: Mit Technologieaktien lässt sich in dieser unsicheren Übergangsphase sehr viel Geld verdienen. Daher der Rat von FAZ.NET: Dabei bleiben, so lange es läuft! Wie schafft man das? Zur Sicherung der Zwischengewinne bieten sich Stop Loss-Orders an, die allerdings auch ihre Tücken haben (vgl. "Stop-Loss-Order: Ein interessantes Werkzeug"). Des weiteren sollten Anleger darauf achten, ob der Nachrichtenfluss aus dem Technologiesektor auch weiterhin positiv interpretiert wird, um eine mögliche Kurswende auszumachen.
Text: @la
Jede Menge Hoffnung für Technologiewerte
5. Dez. 2001 Die neue Tech-Euphorie aus Amerika hat - wie könnte es anders sein - am Mittwoch auch die europäischen Technologiewerte erfasst. Fast alles, was nach Technologie klingt, steigt.
An vorderster Front die Kern- und zugleich Sorgenbranche der Technologiewelt, der Halbleitersektor. Im Dax führt Infineon mit einem Plus von rund neun Prozent auf über 26 Euro die Gewinnerliste an.
Günstiger Nachrichtenfluss
Die auslösenden Nachrichten sind zwar nicht allzu gehaltvoll, dafür aber ziemlich zahlreich:
Cisco-Chef Chambers sieht einen besser als erwarteten Auftragseingang im November. Die Analysten von UBS Warburg haben für die amerikanischen Halbleiterwerte den Boden ausgemacht. Der Philadelphia-Semiconductor-Index für Halbleiterwerte reagierte am Dienstag mit einem Freudensprung von 6,5 Prozent.
Die koreanischen Speicherchip-Hersteller Hynix und Samsung haben ihre Preise um durchschnittlich zehn Prozent angehoben. Die hoch verschuldete Hynix wiederum hatte am Montag Kooperationsgespräche mit dem amerikanischen Konkurrenten Micron bestätigt.
Infineon arbeitet mit Toshiba gemeinsam an eine Bluetooth-Lösung, also einer drahtlosen Verbindung zwischen Computern und ihrer Peripherie. Die entsprechenden Chips sollen schon "vom ersten Quartal 2002 an" für die Entwicklung zahlreicher Massenmarkt-fähiger Produkte verfügbar sein.
Kooperationen sollen Kapazitätsproblem lösen
Außerdem hoffen manche Beobachter, dass Branchenprimus Intel auf seiner Analystenkonferenz am Donnerstag möglicherweise seine Ergebnisprognose für das vierte Quartal erhöht.
Hinter der Freude über die Kooperationen steht vor allem die Hoffnung, dass diese das Problem der Überkapazitäten lösen und damit eine nachhaltige Erholung der Chippreise ermöglichen.
Hoffnungen, nicht mehr
Aber noch immer sind all das Hoffnungen, nicht mehr. Der Boden im Halbleitersektor wurde in diesem Jahr schon mehrmals verkündet. Und die Bewertungen fast aller Technologiewerte sind mit der derzeitigen Aussichten nicht mehr zu rechtfertigen. Und was die Chippreise betrifft, sind etwa die Analysten von Standard & Poor's skeptisch, ob der Preisanstieg im Chipsektor mehr ist als ein vorweihnachtliches Strohfeuer (vgl. "Chip-Preisanstieg ein kurzes Zwischenspiel").
Dennoch: Mit Technologieaktien lässt sich in dieser unsicheren Übergangsphase sehr viel Geld verdienen. Daher der Rat von FAZ.NET: Dabei bleiben, so lange es läuft! Wie schafft man das? Zur Sicherung der Zwischengewinne bieten sich Stop Loss-Orders an, die allerdings auch ihre Tücken haben (vgl. "Stop-Loss-Order: Ein interessantes Werkzeug"). Des weiteren sollten Anleger darauf achten, ob der Nachrichtenfluss aus dem Technologiesektor auch weiterhin positiv interpretiert wird, um eine mögliche Kurswende auszumachen.
Text: @la