T-Online wird kein Schnäppchen - Analysten sehen Potential dank Kooperationen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Count-Down läuft. Am heutigen Mittwoch endet eine Sekunde vor Mitternacht die Möglichkeit für private Anleger, die T-Online-Aktien über das Internet zu zeichnen. Institutionelle Investoren haben noch bis übermorgen Zeit, ihre Kaufaufträge zu erteilen. Der Handel der T-Online-Aktien soll am kommenden Montag, dem 17. Mai, um 9.30 Uhr beginnen, eine halbe Stunde nach dem Handel für die übrigen Werte.
Obwohl sich viele institutionelle Anleger noch etwas abwartend verhalten, kämen Index-orientierte Fondsmanager nach Einschätzung von Markus Glockenmeier, Analyst für Telekommunikationswerte bei Delbrück Asset Management, nicht an dem Papier des Online-Dienstes vorbei. Die Deutsche Börse AG, Frankfurt, hatte am Dienstag die Aufnahme der Telekom-Tochter zum 19. Mai in den Nemax 50 bekanntgegeben. Mit einer wahrscheinlichen Gewichtung von zehn Prozent gehöre die Aktie nach Glockenmeier zu den Indexschwergewichten.
Andre Köttner von der Fondsgesellschaft Union Investment spricht von einer starken Retail-Nachfrage und sieht ein zehnfache Überzeichnung der Aktie. Auch das Düsseldorfer "Handelsblatt" hatte in seiner Mittwochsausgabe ohne Angabe von Quellen von einer mehr als zwölffachen Überzeichnung gesprochen. Das Mutterunternehmen Deutsche Telekom wollte die heutige Handelsblatt-Meldung bislang nicht kommentieren. Obwohl die meisten Anleger nur das Comic-Männchen, das über den Bildschirm flimmere, kennen, hätte sich die intensive Fernsehwerbung sehr stark aus die Nachfrage ausgewirkt, sagte Köttner. Langfristig mache des Geschäftsmodell des Konzerns Sinn. Die E-Commerce-Aktivitäten müssten aber seiner Ansicht nach noch ausgeweitet werden.
Der Telekommunikationsanalyst Glockenmeier schätzt T-Online nicht als Schnäppchen ein. Ein Kurssprung wie bei der Siemens-Halbleiter-Tochter Infineon sei nicht zu erwarten. "Mittel- bis langfristig ist die Aktie jedoch interessant." Die strategische Beteiligung an der Comdirect Bank und die Übernahme von Club Internet habe das Unternehmen in Europa und Deutschland gut positioniert, sagten Köttner und Glockenmeier im Gespräch mit dpa-AFX. Glockenmeier, der für die nächsten Jahre mit einem durchschnittlichen Jahreswachstum von 30% rechnet, sieht die Telekom-Tochter in Zukunft eher auf dem britischen Markt aktiv. Nicht so gute Chancen böte Spanien mit der starken Konkurrenz durch Telefonica, die ihre Online-Tochter bereits erfolgreich an den Markt gebracht hätte. Das Unternehmen werde wohl über Aquisitionen im Ausland wachsen, sagte auch Köttner.
Eher negativ sei die starke Abhängigkeit von den Zugangsgebühren einzuschätzen, sagte wiederum Glockenmeier. Dennoch werde erwartet, dass T-Online von der Internet-Euphorie profitieren könne. Eine Abhängigkeit von den Gebühren von 90% sei langfristig zu hoch, bemängelte er. Ziel müsse es sein, das Kundenpotential auszubauen und auch deutlich in den Online-Handel einzusteigen. Zudem sei die Konkurrenz wie beispielsweise freenet.de , die Internet -Tochter von Mobilcom mit einer call-by-call-Gebühr von drei Pfennigen deutlich unter den sechs Pfennigen von T-Online./ep/xs
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Count-Down läuft. Am heutigen Mittwoch endet eine Sekunde vor Mitternacht die Möglichkeit für private Anleger, die T-Online-Aktien über das Internet zu zeichnen. Institutionelle Investoren haben noch bis übermorgen Zeit, ihre Kaufaufträge zu erteilen. Der Handel der T-Online-Aktien soll am kommenden Montag, dem 17. Mai, um 9.30 Uhr beginnen, eine halbe Stunde nach dem Handel für die übrigen Werte.
Obwohl sich viele institutionelle Anleger noch etwas abwartend verhalten, kämen Index-orientierte Fondsmanager nach Einschätzung von Markus Glockenmeier, Analyst für Telekommunikationswerte bei Delbrück Asset Management, nicht an dem Papier des Online-Dienstes vorbei. Die Deutsche Börse AG, Frankfurt, hatte am Dienstag die Aufnahme der Telekom-Tochter zum 19. Mai in den Nemax 50 bekanntgegeben. Mit einer wahrscheinlichen Gewichtung von zehn Prozent gehöre die Aktie nach Glockenmeier zu den Indexschwergewichten.
Andre Köttner von der Fondsgesellschaft Union Investment spricht von einer starken Retail-Nachfrage und sieht ein zehnfache Überzeichnung der Aktie. Auch das Düsseldorfer "Handelsblatt" hatte in seiner Mittwochsausgabe ohne Angabe von Quellen von einer mehr als zwölffachen Überzeichnung gesprochen. Das Mutterunternehmen Deutsche Telekom wollte die heutige Handelsblatt-Meldung bislang nicht kommentieren. Obwohl die meisten Anleger nur das Comic-Männchen, das über den Bildschirm flimmere, kennen, hätte sich die intensive Fernsehwerbung sehr stark aus die Nachfrage ausgewirkt, sagte Köttner. Langfristig mache des Geschäftsmodell des Konzerns Sinn. Die E-Commerce-Aktivitäten müssten aber seiner Ansicht nach noch ausgeweitet werden.
Der Telekommunikationsanalyst Glockenmeier schätzt T-Online nicht als Schnäppchen ein. Ein Kurssprung wie bei der Siemens-Halbleiter-Tochter Infineon sei nicht zu erwarten. "Mittel- bis langfristig ist die Aktie jedoch interessant." Die strategische Beteiligung an der Comdirect Bank und die Übernahme von Club Internet habe das Unternehmen in Europa und Deutschland gut positioniert, sagten Köttner und Glockenmeier im Gespräch mit dpa-AFX. Glockenmeier, der für die nächsten Jahre mit einem durchschnittlichen Jahreswachstum von 30% rechnet, sieht die Telekom-Tochter in Zukunft eher auf dem britischen Markt aktiv. Nicht so gute Chancen böte Spanien mit der starken Konkurrenz durch Telefonica, die ihre Online-Tochter bereits erfolgreich an den Markt gebracht hätte. Das Unternehmen werde wohl über Aquisitionen im Ausland wachsen, sagte auch Köttner.
Eher negativ sei die starke Abhängigkeit von den Zugangsgebühren einzuschätzen, sagte wiederum Glockenmeier. Dennoch werde erwartet, dass T-Online von der Internet-Euphorie profitieren könne. Eine Abhängigkeit von den Gebühren von 90% sei langfristig zu hoch, bemängelte er. Ziel müsse es sein, das Kundenpotential auszubauen und auch deutlich in den Online-Handel einzusteigen. Zudem sei die Konkurrenz wie beispielsweise freenet.de , die Internet -Tochter von Mobilcom mit einer call-by-call-Gebühr von drei Pfennigen deutlich unter den sechs Pfennigen von T-Online./ep/xs