Dumping-Untersuchung
bei T-DSL
Schlechte Nachrichten für Internetfreaks: Der schnelle Zugang ins WWW via dem Breitband-Angebot T-DSL könnte bald teurer werden. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation hat jetzt wegen Dumping-Verdachts ein förmliches Verfahren gegen die Deutsche Telekom eingeleitet.
Bonn - Nach der Entscheidung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP), auf Grund von Dumping-Vorwürfen der Konkurrenz ein förmliches Entgelt-Regulierungsverfahren gegen die Deutsche Telekom einzuleiten, warnte das Unternehmen am Dienstag: "Natürlich müssen wir jetzt prüfen, ob eine Anhebung der Endkundenpreise notwendig ist."
Die Bonner Regulierungsbehörde betonte, das Regulierungsverfahren sei erforderlich, um "die Wettbewerbsbedingungen im wachsenden DSL-Markt diskriminierungsfrei zu gestalten". Die T-DSL-Angebote der Deutschen Telekom werden von den Konkurrenten seit langem als "Preis-Dumping" kritisiert. Auch die Regulierungsbehörde hatte im März festgestellt, dass die Preise des Bonner Telekommunikationsriesen teilweise nicht Kosten deckend seien.
Allerdings hatte die RegTP damals befunden, dies sei im Rahmen der Marktöffnung zulässig, solange der Ex-Monopolist durch Großhandelsangebote für die Konkurrenten das Entstehen eines funktionierenden Wettbewerbs ermögliche.
Doch diesen Wettbewerb gibt es nach Überzeugung der Regulierungsbehörde bis heute nicht. Der Präsident der Regulierungsbehörde, Matthias Kurth, sagte: "Leider hat die Deutsche Telekom AG die Chance, durch eigene Anpassungsmaßnahmen die wettbewerbliche Schieflage im DSL-Markt zu beseitigen, nicht genutzt."
Die Telekom zeigte sich überrascht vom Vorgehen der Regulierungsbehörde. Ein Konzern-Sprecher wies die Dumping-Vorwürfe entschieden zurück. "Die Kosten sind klar kalkuliert", sagte er. Der Sprecher warnte, durch ein Eingreifen der Regulierungsbehörde drohe eine Erfolgsgeschichte gestoppt zu werden, die Deutschland bei der Internet-Breitbandnutzung ganz nach vorne katapultiert habe. Am Ende könnten in Deutschland Verhältnisse wie in Frankreich oder Großbritannien herrschen, wo der schnelle Internet-Zugang nur für Geschäftsleute und wohlhabende Privatkunden erschwinglich sei.
Quelle: Der Spiegel