Swissair Group steht vor dem Aus

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Swissair Group steht vor dem Aus

 
30.09.01 23:43
Die Krise der Swissair Group hat sich am Wochenende dramatisch zugespitzt. Der Schweizer Luftfahrtkonzern stand am Sonntagabend kurz vor der Zahlungsunfähigkeit.

Bis in die Nacht versuchte die Konzernleitung, mit Vertretern der Regierung und der Schweizer Wirtschaft eine Lösung zu erarbeiten. Eine endgültige Entscheidung wurde auf den Montag verschoben.

Als wahrscheinliches Szenario für eine Fortführung des Flugbetriebs galt die Gründung einer Auffanggesellschaft unter Leitung der wirtschaftlich gesunden Crossair, an der die Swissair Group mit 70,4 Prozent beteiligt ist. Diese Lösung könnte aber den Konkurs des restlichen Konzerns oder von Teilen bedeuten. Dies würde unter Umständen auch das Aus für die belgische Sabena und die LTU nach sich ziehen, an denen der Schweizer Konzern beteiligt ist.

Am späten Nachmittag hatten sich die Schweizer Banken UBS und Credit Suisse bereit erklärt, kurzfristig bis zu 1 Mrd. Franken für die Fortführung des Flugbetriebes der Swissair bereitzustellen. UBS gilt als Verfechter der Crossair-Lösung. Swissair und Crossair wollen am Montag ihren normalen Flugplan einhalten.

Gescheiterte Expansionspolitik

Swissair wäre das erste namhafte Opfer der weltweiten Luftfahrtkrise, die durch die Konjunkturflaute ausgelöst und durch die Terroranschläge in den USA verschärft wurde. Bei dem einstigen Schweizer Vorzeigeunternehmen liegen die eigentlichen Ursachen für die mögliche Pleite aber in der gescheiterten Expansionspolitik der ehemaligen Konzernleitung unter Philippe Bruggisser. Er hatte versucht, Swissair durch Beteiligungen an Sanierungsfällen wie Sabena, Air Liberté und LTU zu einem Konzern auszubauen, der zu Branchengrößen wie Lufthansa, Air France und British Airways aufschließt. Anfang dieses Jahres kam die Wende um 180 Grad. Seither versucht der neue Swissair-Chef Mario Corti zu retten, was noch zu retten ist.

Der ehemalige Finanzchef von Nestlé musste Ende der Woche einräumen, dass Swissair kurz vor der Pleite steht. Die Liquidität werde nur noch von Tag zu Tag gemanagt, die Zahlung der Oktobergehälter sei nicht gewährleistet. Er wisse nicht, wie Swissair die 200 Mio. Franken aufbringen solle, die das Unternehmen am Montag an Sabena überweisen muss. Zudem steht eine Zahlung von über 100 Mio. Franken an die französische Air Littoral an. Ein Kredit von 1 Mrd. Franken, den der Konzern für Notlagen zu haben glaubte, steht nicht zur Verfügung. Laut Corti kann Swissair derzeit die Bedingungen nicht erfüllen, die mit den Banken vereinbart waren.

Swissair machte im Jahr 2000 einen Verlust von 2,9 Mrd. Franken. Nur über Milliardenzahlungen stieg das Unternehmen bei Air Littoral und Air Liberté aus und schloss finanzielle Verpflichtungen bei Sabena (Anteil 49,5 Prozent) aus. Eine Rate aus diesen Zahlungen könnte dem Konzern nun zum Verhängnis werden. Denn das Eigenkapital von Swissair, das schon Ende Juni nur 555 Mio. Franken betrug, ist weiter geschmolzen. Im August überwies Swissair 300 Mio. Franken an LTU, deren Verluste sie bis 2005 abdecken muss. Ohne diese Deckung ist auch LTU gefährdet. Allein in den ersten vier Tagen nach den Terroranschlägen verlor das Unternehmen 65 Mio. Franken. Swissair erwartet bis Ende 2002 Folgelasten in Milliardenhöhe.

Konzept gescheitert

Das Anfang vergangener Woche von Corti vorgelegte Konzept, Swissair und Crossair in einer Swiss Air Lines unter Führung von Crossair-Chef André Dosé zusammenzulegen, galt am Sonntag in dieser Form als gescheitert. Die Banken um UBS hielten dies für nicht finanzierbar. Das Modell hätte vorausgesetzt, dass Swissair die Crossair nach einer Rekapitalisierung mit 3 bis 4 Mrd. Franken ganz übernimmt. Den Betrag sollten sich der Staat und ein Konsortium aus Wirtschaft und Banken teilen. Der Verwaltungsrat der Regionalgesellschaft Crossair hat dem nur unter der Bedingung zugestimmt, dass die Minderheitsaktionäre einen "fairen Preis" bekämen. UBS sprach sich am Sonntag gegen Staatshilfen aus.

Quellen in der Schweiz verwiesen stattdessen auf die Möglichkeit, umgekehrt eine Auffanggesellschaft unter Führung der Crossair zu gründen, in die der Swissair-Flugbetrieb eingegliedert werden könne. Vorteil wäre, dass bei einem Teilkonkurs der Flugbetrieb erhalten würde. Crossair-Gründer Moritz Suter verhandelt zudem mit Investoren, die seine Fluglinie im Falle eines Falles aus der Swissair-Konkursmasse herauskaufen könnten. Crossair würde auch dann Nachfolgegesellschaft für die beiden derzeit getrennt arbeitenden Unternehmen.

Gruß
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Swissair-Konkurs birgt Gefahr für deutsche LTU

 
30.09.01 23:49
Beteiligungen Durch Beteiligungen an Sanierungsfällen wie der belgischen Sabena, der französischen Air Liberté und dem deutschen Charterflieger LTU sollte Swissair zu einem führenden Luftfahrtkonzern in Europa ausgebaut werden.

Verpflichtungen An der LTU hält Swissair 49,9 Prozent. Bis 2005 muss sie die Verluste der LTU übernehmen. Ohne diese Abdeckung ist auch die LTU gefährdet.
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Ulrich Bremi über Chance einer Rettung

 
30.09.01 23:53
SonntagsZeitung: Herr Bremi, Sie sind beauftragt, der Swissair zu helfen, eine neue Kapitalstruktur zu suchen. Wie erklären Sie eigentlich einem ausländischen Gläubiger, warum er bei einer Sanierung der Swissair mithelfen soll? Der hat doch mit nationalen Interessen nichts am Hut.



Ulrich Bremi: Gute Frage. Die Swissair hat auch den ausländischen Banken ein für sie positives Konzept vorzulegen.



Im Klartext: Man muss mit dem Konkurs drohen . . .



Bremi: Oder mit anderen Geschäften in der Zukunft, wenn für die Swissair noch eine Lösung gefunden wird.



Macht denn die UBS bei der Rettungsaktion für die Swissair mit?



Bremi: Ich äussere mich nicht zu einzelnen Banken.



Nun geht es bei der Rettungsaktion inzwischen um Beträge, die noch viel höher sind als angenommen wurde. Bringen Sie das hin?



Bremi: Ich weiss es nicht. Ich bin noch nicht überzeugt. Seit letztem Freitag wissen wir, was die Swissair will. Nun müssen wir prüfen, ob es finanzierbar ist. Kritisch ist das Ausmass der notwendigen Mittel.



Ihre Arbeitsgruppe hätte es eigentlich schon im letzten Frühling geben müssen.



Bremi: Ich habe die Bilanz der Swissair erstmals vor fünf Tagen gelesen. Im Frühjahr stand der Swissair das Wasser noch nicht bis zum Hals.



Umso besser wäre es doch gewesen, mit der Sanierung sofort zu beginnen. Wenn man die Bilanz liest, sieht man doch, dass es viel Geld braucht.



Bremi: Gut, das ist heute so, aber nicht im Frühjahr.



Wenn die Swissair nun wirklich wie geplant 25 bis 33 Prozent der Kapazitäten abbaut – wer bezahlt das? Da gibt es doch beispielsweise Zusagen zum Kauf von neuen Flugzeugen. Kommt man aus den teuren Verträgen überhaupt noch heraus heraus ohne Konkurs?



Bremi: Das will ich auch wissen. Die Swissair arbeitet daran.



Wenn Flugzeuge auf Flughäfen zurückgehalten werden, weil zum Beispiel die Leasingraten nicht mehr bezahlt werden, müssen sie in der Bilanz zum Liquidationswert eingesetzt werden. Dann ist die Firma Konkurs.



Bremi: Die Swissair hat die Kosten der Überführung des Ist-Zustandes zur neuen Struktur errechnet. Die Zahl liegt vor.



Ist die Swissair heute überschuldet?



Bremi: Das müssen Sie die Swissair
fragen.



Ist die Hälfte des Aktienkapitals gedeckt?



Bremi: Am 30. Juni ja. Per heute weiss ich das nicht. Das ist das Problem des Verwaltungsrats.



Haben Sie denn eine Holdingbilanz für das erste halbe Jahr gesehen?



Bremi: Ja, aber ich habe sie nicht überprüft. Das ist Sache des Verwaltungsrates. Mich interessiert im Moment, ob die Liquidität sichergestellt werden kann. Das ist mühsam genug.



Und in den nächsten drei Tagen haben Sie eine Machbarkeitsstudie?



Bremi: Das hoffe ich.



Sind Sie dafür, dass man den Belgiern am Montag 200 Millionen Franken überweist? Wird das Geld nicht überwiesen, würde die Swissair betrieben und gepfändet.



Bremi: Man muss das Geld überweisen.



Ist es nicht Gläubigerbevorzugung, wenn man die Belgier bezahlt und die übrigen Gläubiger nicht?



Bremi: Gläubigerbevorzugung gibt es erst, wenn man einzelne Gläubiger nicht mehr bezahlt. Solange man alle bezahlt, gibt es keine Gläubigerbevorzugung.



Haben Sie Zusagen von neuen Investoren?



Bremi: Soweit sind wir noch nicht.



An was könnte das scheitern?



Bremi: An der Dimension.



Wie viel Prozent Überlebenschance geben Sie der Swissair?


Bremi: Ich weiss es nicht.

Aule:

@ happy:

 
01.10.01 03:04
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Schweiz "IHRE" Fluggesellschaft konkurs gehen läßt!

Die Airlines haben nach wie vor einen naionalen Impetus.

Wenn infolge der Terroranschläge in New York ausgerechnet die Schweizer Fluggesellschaft pleite gehen würde, wäre das ein schlechtes Zeichen für den Finanzplatz Schweiz, der ja davon profitiert, besonders in Krisenzeiten ein Hort der Stabilität zu sein!

...aber jetzt herzhaft zuzugreifen, ja, dazu fehlt mir auch der Mut..
(evtl.: 1500 € in WKN: 308625) ?
oder auch nich', aule  
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Das wirtschaftliche Versagen des Islam

 
01.10.01 22:25
Osama Bin Laden und seine Verbündeten wollen ihre frühere Vormachtstellung in der Welt wieder herstellen.

Warum hassen die Islamisten uns so sehr? Was veranlasst sie zu solchen Gräueln wie den Attentaten vom 11. September? Auf diese Fragen werden oft zwei Antworten gegeben: ihre Armut und unsere Politik. Armut nährt Verzweiflung, und unsere Politik demütigt die Menschen obendrein. Verzweiflung und Demütigung sind eine Brutstätte für Terrorismus. Wenn wir den Terrorismus bekämpfen wollen, müssen wir die Armut kämpfen und unsere Politik ändern.

Ihre Einfachheit macht diese These unglaubwürdig. Die Attentäter von New York und Washington waren alles andere als arm. Viele stammen aus dem reichen Erdöl-Land Saudi-Arabien. Andererseits kann die westliche Welt wenig machen, um ihre Feinde zu besänftigen - es sei denn, sie zieht sich aus der Region zurück oder am besser gleich ganz von diesem Globus. Osama Bin Laden und seine Verbündeten kämpfen gegen die "Präsenz der Kreuzritter" an heiligen islamischen Orten. Sie wollen die islamische Vormachtstellung in der Welt und damit ihr goldenes Zeitalter wieder herstellen. Ziel ist nicht der Friede mit Israel, sondern die Zerschlagung dieses Staates.

Demütigung und Wut als Nährboden der, wie Präsident Bush sie nennt, terroristischen Vereinigungen "mit weltweiter Reichweite" sind real. Sie sind jedoch nicht das Ergebnis aktueller Ereignisse sondern langfristiger Versäumnisse der Geschichte. Wir ernten jetzt die Früchte der Bitterkeit, die in den letzten drei Jahrhunderten zwischen dem dominanten Westen und der geschwächten islamischen Welt aufgekommen ist.

Konflikt mit traditionellen Werten

Macht und Wohlstand des Westens führten auch im gesamten Rest der Welt zu einer Veränderung oder gar Zerstörung der traditionellen Lebensmuster. Nirgendwo stellte der Glanz des Westens - den die USA verkörpert und für den Israel als demütigendes Zeichen steht - jedoch eine größere Herausforderung dar, als in der islamischen Welt. Und zwar aus zwei Gründen: Seit über tausend Jahren fühlt sich die islamische Welt dem Christentum überlegen. Man hielt sich für mächtiger, wirtschaftlich fortschrittlicher und intellektuell gebildeter. Zudem stehen die westlichen Konzepte Demokratie, Liberalismus, Gleichberechtigung der Geschlechter und Rechtsstaatlichkeit im Konflikt mit den traditionellen Werten des Islams.

Anatole Lieven, ein führender Mitarbeiter der Carnegie-Stiftung für Internationalen Frieden, hat die Reaktion auf die westliche Herausforderung analysiert. Er kommt zu dem Schluss, dass mit Ausnahme einiger Golfstaaten mit hohem Erdölvorkommen und - bis zu einem gewissen Grad - der Türkei und Malaysias kein einziger muslimischer Staat den Sprung in die entwickelte Welt geschafft hat. In den islamischen Ländern lag das durchschnittliche Einkommen im vergangenen Jahr nur bei 3700 $, in den USA hingegen bei 34.260 $.

In der islamischen Welt mangelt es auch an politischer Freiheit: Eine Bewertung durch das Freedom House bescheinigte nur Bangladesch, Jordanien, Kuwait, Marokko und Türkei zumindest bis zu einem gewissen Grad politische Freiheit, der Rest der Länder wurde schlichtweg als "nicht frei" eingestuft. Als Länder mit stärkster politischen Repression wurden hingegen Afghanistan, Irak, Libyen, Saudi Arabien, Somalia und Sudan eingestuft.

Industrielle Revolution verpasst

Den Anschluss haben die wichtigsten islamischen Länder während der industriellen Revolution verpasst. Abgesehen von den politischen, sozialen und ideologischen Unterschieden fehlte es ihnen auch an Wasservorkommen, Kohle und Eisen. Der darauf folgende Imperialismus des Westens verhinderte eine eigenständige Entwicklung.

Alle bisherigen Aufholversuche haben fehlgeschlagen. Als Folge bekommt jetzt der Fundamentalismus stärkeren Zulauf.

Diese Forderung nach Rückkehr zur reinen Religion ist nicht neu. Jedoch wollen heute mehr Menschen diesen reinen Glauben als früher. Überall in den Entwicklungsländern reagieren die Menschen auf die Einmischung und den Wohlstand der westlichen Welt. Die Religion gibt dieser Reaktion jedoch eine andere Note. Die meisten Fundamentalisten sind jedoch alles andere als Terroristen. Im Gegenteil. Aber sie sehen einen Sinn in ihrem Tod - oder ihren Morden.

Schwierige Situation

Die westlichen Politiker sind in einer schwierigen Situation. Sie können versuchen, ihre Länder sicherer zu machen oder auch direkt gegen die terroristische Gefahr vorgehen. In jedem Fall sollten sie ihren Einfluss auf Israel geltend machen und auf einen für die Palästinenser akzeptablen Friedenvertrag drängen. Sie könnten zudem die politische und wirtschaftliche Liberalisierung bei ihren Geschäftspartnern fördern. Der Westen kann jedoch nicht der islamischen Welt Reichtum oder politische Stabilität bescheren. Er kann keine Brücke zwischen den Traditionen des Islams und den Anforderungen der modernen Welt schlagen. Ihm bleibt nur die Möglichkeit, das Beste aus der Welt und den Umständen zu machen - und weiterzuleben.

hartmoney:

Schade, schade! o.T.

 
02.10.01 10:26
Kabler:

Hier die aktuellen News zum Untergang der SAir

 
02.10.01 10:49

                              Die Swissair-Tragödie
                              Die Sieger haben nichts zu lachen
                               
                              VON FRANZ GLINZ
                               
                              KLOTEN ZH – Die Swissair ist tot. Die Crossair springt als Retterin in
                              die Lücke und übernimmt von ihrer einst stolzen Mutter das
                              rentable Fluggeschäft. Das ist der Basler Coup von UBS-Boss
                              Marcel Ospel (51) und Crossair-Gründer Moritz Suter (58). Ob er gut
                              geht, weiss keiner. Gestern herrschte Chaos bei den
                              verantwortlichen Managern. Fast alles war unklar. Fest steht nur:

                              2560 Stellen werden gestrichen – 1750 in der Schweiz.
                               
                              So läuft der Basler Coup, mit dem der Schweiz eine stark geschrumpfte
                              nationale Fluggesellschaft erhalten werden soll:

                               Die SAirGroup, die SAirLines und Flightlease beantragen beim Gericht
                              Nachlassstundung und gehen so in den Vorhof des Konkurses.

                               Damit die Swissair-Jets wenigstens bis am 28. Oktober weiter fliegen
                              können, bekommt die SAirLines von den Banken einen
                              Überbrückungskredit von 250 Millionen – ein Sterbegeld.

                               Gleichzeitig kaufen UBS und Credit Suisse Group der SAirLines von
                              Mario Corti (54) die 70 Prozent Crossair-Aktien ab, für rund 260 Millionen
                              Franken. So sind die beiden Schweizer TopBanker Marcel Ospel und
                              Lukas Mühlemann (51) die Herrscher über unsere neue Swissair.

                              Die Banker und die Crossair sind am Zug. Mario Corti ist zum
                              Liquidator des einst stolzen Unternehmens degradiert. Er muss
                              versuchen, überzählige Flugzeuge und Firmenteile wie Swissport
                              und Nuance zu verkaufen. Was mit Gate Gourmet passiert, ist noch
                              unklar. Die SAirLines mit der Beteiligung am deutschen
                              Charterflieger LTU gehen in Nachlassstundung. Ein bitteres Los für
                              den im Frühjahr hochgelobten Swissair-Sanierer Corti.

                              Ob aber die neue Swissair nach Crossair-Muster profitabel sein wird,
                              wagten gestern bei der Medienkonferenz in Kloten weder Corti noch die
                              Banker oder André Dosé (44), der Chef der neuen Airline, zu garantieren.
                              Vorerst muss noch Geld hineingepumpt werden. 500 Millionen
                              zusätzliches Betriebskapital schiessen UBS und CS in die grösser
                              werdende Crossair ein. Mit einer Kapitalerhöhung um 350 Millionen
                              Franken soll der Gesellschaft zusätzliches Geld zufliessen, die Banken
                              wünschen, dass sich Bund und Kantone bis zu 30 Prozent daran
                              beteiligen.

                              Und nun? Wie lange fliegt die alte Swissair noch? Dosé konnte diese
                              bange Frage unzähliger Schweizer, die demnächst in die Ferien fliegen
                              wollen, gestern nicht beantworten. «Die Swissair ist operativ, wir wollen
                              den Betrieb sicherstellen», war die wenig informative Antwort. Auch die
                              Frage, welche Strecken wann eingestellt werden, konnte Dosé nicht
                              beantworten.



                              KLOTEN ZH – 2560 Stellen werden so schnell wie möglich
                              gestrichen. Und es kommt noch schlimmer: Denn Teile der Swissair
                              schlittern in den Konkurs. Was dann geschieht, ist ungewiss.
                               
                              Bis Ende Monat wird die Swissair in die
                              Crossair integriert. Deshalb müssen
                              2560 Swissair-Leute gehen – also ein
                              Drittel der gut 7000 Airline-Angestellten.
                              1750 davon in der Schweiz.

                              Daniel Vischer (51), Präsident der
                              Gewerkschaft VPOD, wünscht sich
                              deshalb einen Sozialplan von 2 bis 2,5
                              Milliarden Franken. «Dazu muss auch
                              der Staat beitragen. Denn es darf keine Härtefälle geben.» Swissair-Chef
                              Mario Corti sagte an der Medienkonferenz, der Sozialplan werde mit Geld
                              bezahlt, das aus dem Verkauf von Firmenteilen hereinkomme. Details sind
                              noch keine bekannt.

                              Es wird aber nicht bei den 2560 gestrichenen Stellen bleiben: Denn
                              die Swissair Group als ganze beschäftigt über 70 000 Leute. Ein Teil der
                              Betriebe wird verkauft, ein Teil schlittert in den Konkurs.

                              Sogar gesunde Firmenteile wie die SR Technics wissen nicht mehr
                              ein noch aus: Gestern, am 1. Oktober, hätten rund 30 Mitarbeiter neu
                              anfangen sollen. In einem Sitzungssaal wurde ihnen beschieden, dass sie
                              nun doch nicht gebraucht würden! Flugs standen sie wieder auf der
                              Strasse. Sie bekommen nur Lohn für mickrige sieben Tage. Ein Sprecher
                              von SR Technics sagte dazu nur: «Wir sind in einer sehr schwierigen
                              Situation.»

                              Das Vertrauen der Angestellten ist dahin. Rette, was zu retten ist, lautet
                              auch ihr Credo: Panikartig wollten gestern Hunderte ihr Geld von der
                              internen Swissair-Depositenbank abheben. Bis zu zwei Stunden
                              mussten sie in der Schlange warten. Pro Person gab es aber höchstens
                              5000 Franken – egal, wie viel auf dem Konto lag.




                              Was passiert jetzt mit den
                              Swissair-Tickets?
                              ... und 9 weitere Fragen
                               
                              VON GABRIELA BRAUN, FRANZ GLINZ, BALZ RIGENDINGER
                               
                              KLOTEN ZH – Der dramatische Umbau geschah so rasant, dass
                              offenbar noch nicht einmal die obersten Bosse die neuen
                              Strukturen und Abläufe im Detail kennen. Auch nach der gestrigen
                              Orientierung bleiben deshalb viele Fragen offen. BLICK versucht
                              dennoch zu beantworten, was Sie als Swissair-Kunde interessiert.
                               
                              1. Was passiert mit den Tickets? Behält ein bereits gekauftes
                              Swissair-Ticket seine Gültigkeit?
                              Ja. Bis zum 28. Oktober fliegt die Swissair normal weiter. Nachher
                              übernimmt die Crossair den Flugbetrieb. Auf die Gültigkeit der Tickets
                              dürfte das keinen Einfluss haben. Was mit den Tickets der Flugstrecken
                              passiert, die gestrichen werden, ist noch unklar.

                              2. Zahlt meine Reiseversicherung, falls mein Ticket seine Gültigkeit
                              verlieren sollte?
                              «Nein. Wenn Sie die Reise noch nicht angetreten haben, ist dieses Risiko
                              nicht gedeckt», sagt Leistungs-Experte Martin Frey von der
                              Elvia-Reiseversicherung. Grundsätzlich gilt: Sind Sie schon auf der Reise,
                              decken die verschiedenen Reiseversicherungen ganz unterschiedliche
                              Risiken ab. Je nach Reiseversicherung kann man dann auf die Deckung
                              von «unvorhergesehenen Mehrkosten» (Hotelübernachtungen) oder die
                              «Organisation der Rückreise» hoffen. Wer sichergehen will, sieht in den
                              Versicherungsunterlagen nach.

                              3. Kann man bereits bezahlte Swissair-Tickets auf andere
                              Fluggesellschaften umbuchen?
                              Das ist möglich, kostet aber je nach Ticket eine Umbuchungsgebühr
                              (zwischen 100 und 200 Franken). «Wenn jemand umbuchen will, helfen
                              wir ihm natürlich dabei», verspricht Eve Sobotich, Pressesprecherin bei
                              Kuoni.

                              4. Was geschieht mit den Qualiflyer-Meilen?
                              Dürftige Auskunft der Qualiflyer-Hotline gestern Nachmittag: «Ich weiss es
                              nicht. Vielleicht kann ich Ihnen morgen mehr sagen.» Wahrscheinlich ist
                              jedoch, dass die Meilen-Gutschriften ihren Wert behalten werden.

                              5. Werden jetzt Flüge allgemein teurer?
                              «Im nächsten halben Jahr bestimmt nicht», gibt sich Christine
                              Hollenweger von Singapore Airlines sicher. «Die Airlines haben mit den
                              Reisebüros bis Ende März fixe Preise ausgehandelt.» Die
                              «Continental»-Sprecherin ist vorsichtiger: «Es kommt ganz darauf an, von
                              welchen Strecken sich die Swissair zurückzieht. Möglicherweise entsteht
                              so für gewisse Fluggesellschaften eine Monopol-Situation. Das könnte
                              sich auf die Preise auswirken.»

                              6. Hat die Luftpost länger, wenn es weniger Swissair-Flüge gibt?
                              Die Swissair ist Hauptpartnerin der Post und befördert mehr als die Hälfte
                              der Luftpost – täglich 50 bis 80 Tonnen. «Jetzt haben wir viele
                              Direktverbindungen», sagt Post-Sprecher Oliver Flüeler, «wenn die Post
                              den Umweg über andere Hubs machen müsste, könnte das länger
                              dauern.»

                              7. Von welchen Strecken zieht sich die Swissair zurück?
                              Das ist noch unklar. Im Flugplan weiter berücksichtigt werden sicher nur
                              die gewinnbringenden Strecken.

                              8. Welche Fluggesellschaft könnte für die gestrichenen
                              Swissair-Flüge einspringen?
                              Mehrere Fluggesellschaften, die die Schweiz bereits anfliegen, warten nur
                              darauf, dass ab Zürich mehr Passagiere in ihre Maschinen steigen. Für
                              Hongkong, Indonesien, die Philippinen und Vietnam bietet sich Singapore
                              Airlines an. Mediensprecherin Christine Hollenweger: «Sicher werden wir
                              einspringen. Wir haben auch Platz dafür, weil seit dem New-York-Attentat
                              das Passagieraufkommen geringer ist.» Für Thailand und andere
                              Destinationen ist Thai Airways eine gute Alternative. Für gestrichene
                              USA-Destinationen bieten sich American Airlines, Continental und Delta
                              Air Lines an.

                              9. Was geschieht mit der beliebten Ferien-Airline Balair?
                              Hier wird eine Lösung gesucht. Der Hotelplan, dem die Flugzeuge
                              gehören, wird sich für einen guten Ersatz einsetzen.

                              10. Fliegen die Flugzeuge vermehrt ab Basel und Genf?
                              Ja. Laut Moritz Suter sollen die kleineren Flughäfen vermehrt zum Tragen
                              kommen. Suter sieht den Umbau auch als Bekenntnis zum
                              Regionalflugverkehr. Die Infrastruktur und die Grösse von Zürich-Kloten
                              wird dem grössten Schweizer Airport aber eine bedeutende Stellung
                              sichern.
Kabler:

latest News; jetzt geht gar nichts mehr!!!

 
02.10.01 13:52
Swissair am Ende: Nichts geht mehr

KLOTEN – Jetzt kommts knüppeldick. Der Himmel bleibt für die
Flugzeuge der Swissair heute vorerst in weiter Ferne. Es fehlt an allem, und das an allen Ecken und Enden.
                               
Das Aufschnaufen dauerte nur kurz. Nach tage- und nächtelangen Diskussionen präsentierte Swissair-CEO Mario A. Corti gestern das vorläufige Ende der Durststrecke. Und mit den Banken-Chefs Lukas Mühlemann und Marcel Ospel auch gleich die neuen Besitzer der Airline.
Doch der Geldhahn scheint sich noch nicht geöffnet zu haben.

Am Mittag erreichte das Chaos seine vorläufige Spitze. Die Passagiere mit Destination Europa blieben am Boden und wurden erst auf weitere Informationen vertröstet. Diese liessen zwar auf sich warten, doch kamen sie knüppeldick: Um 12.30 Uhr wurde der gesamte Flugbetrieb bis                         frühestens um 14 Uhr suspendiert.

Grund für das Chaos: Fehlendes Flugbenzin. Der Mineralölkonzern BP, bei dem die Airline mit einem zweistelligen Millionenbetrag in der Kreide
steht, drehte den Geldhahn zu. Sie mochte sich nicht mehr weiter vertrösten lassen. Offenbar war auch die versprochene Vorauszahlung für heute nicht geleistet worden.

Schon am Morgen hatte die Swissair drei Flüge nach Brüssel gestrichen. Sie befürchtete Blockaden von Gewerkschaften und Behörden wegen der Ausstehenden Zahlungen an die Sabena. Trotzdem wurde die Swissair nicht von einer Blockade verschont: Wegen ausstehender Landetaxen                               in der Höhe von 720'000 Franken konnten zwei Maschinen
London-Heathrow nicht verlassen.

Doch nicht genug. Sabena will Geld, wollte es gestern schon. 200 Millionen Franken, und die Swissair hat bis heute Mittag nicht bezahlt. Nun leitet die belgische Regierung rechtliche Schritte ein.

schlimmer kommts nimmer.....
Happy End:

Swissair am Boden: Kein Geld für Flugbenzin

 
02.10.01 18:29
Der Flugbetrieb der angeschlagenen Swissair ist auf unbestimmte Zeit ausgesetzt worden, die Maschinen erhalten kein Benzin mehr. Die belgische Regierung kündigte rechtliche Schritte gegen Swissair an.

Swissair kommt schlecht vom Boden weg
 
Der Luftfahrtkonzern habe nicht genug frisches Geld bekommen, um Flugbenzin zu kaufen, sagte ein Swissair-Sprecher zur Begründung in Zürich. Swissair hatte am Nachmittag mit Banken verhandelt, um den Weiterbetrieb zu gewährleisten. Die Treibstoff-Versorgungsfirmen am Zürcher Flughafen hatten Branchenkreisen zufolge die Treibstofflieferungen an die Luftfahrtgesellschaft Swissair eingestellt. Alle europäischen Flüge seien betroffen.

Ursprünglich plante die Konzernspitze, den Flugverkehr trotz der Pleite-Erklärung vom Montagabend aufrecht zu erhalten. Aus Angst vor Gegenmaßnahmen der belgischen Regierung hatte Swissair von sich aus zuvor schon drei Flüge nach Brüssel gestrichen.

Mindestens ein Dutzend Flüge innerhalb Europas hätten Verspätungen, berichteten Augenzeugen. In London wurden zwei Flugzeuge beschlagnahmt, weil Swissair mit der Bezahlung von Gebühren im Rückstand sei.

LTU sucht nach neuen Partnern

Die Swissair-Tochter LTU will ihren Betrieb planmäßig aufrecht halten. "Wir sind liquide", sagte LTU-Pressesprecher Pierre de la Motte am Dienstag.

Die Düsseldorfer Fluglinie habe inzwischen mit der Suche nach einem neuen Gesellschafter begonnen, die den Part der Swissair übernehme, sagte de la Motte. Sollte der Ferienflieger in Bedrängnis geraten, will das Land Nordrhein-Westfalen LTU notfalls mit Bürgschaften in Millionenhöhe helfen. Das Land ist vor allem an den rund 2300 Arbeitsplätzen interessiert.

Banken geben Finanzspritze

Swissair ist seit Montagabend in ihrer bisherigen Form am Ende. Die Großbanken UBS und Crédit Suisse wollen nun mit einer Milliardenzahlung die Swissair-Tochter Crossair übernehmen. Diese wiederum soll "so bald wie möglich" einen Großteil der europäischen und Interkontinentalverbindungen der Muttergesellschaft übernehmen.

Demonstration der Gewerkschaften geplant

Die Gewerkschaften befürchten einen Abbau von bis zu 10.000 Stellen bei der Swissair Group und planen am Mittwochnachmittag eine Demonstration am Hauptsitz der Swissair in Zürich. Als Folge der drastischen Sanierung der Fluggesellschaft könnten 2650 Arbeitsplätze, davon 1750 in der Schweiz gestrichen werden. Die schweizerische Gewerkschaft Aeropers erwartet, dass 300 bis 350 der aktuell 1260 Swissair-Piloten in den nächsten Monaten ihre Stelle verlieren werden.

Sabena will weiterfliegen

Zeitgleich mit der De-Facto-Pleite verkündete Swissair-Chef Mario Corti, dass sein Unternehmen unter anderem die fälligen Zahlungen an die Firmentochter Sabena in Belgien nicht leisten könne. Deshalb fürchtet Swissair nun bei Flügen nach Brüssel Gegenmaßnahmen der dortigen Gewerkschafter und auch der Behörden. Die Sabena will trotzdem vorerst weiterfliegen. Der belgische Staat als Großaktionär suche nach Möglichkeiten, den Geschäftsplan von Sabena trotz der nun fehlenden Zahlungen von Swissair zu finanzieren, teilte das Unternehmen in Brüssel mit. Sabena selbst sucht nach eigenen Angaben inklusive Gläubigerschutz alle Überlebungsmöglichkeiten.

Belgien prüft juristische Schritte

Belgien zieht gegen das Schweizer Unternehmen vor Gericht. Ein im August gestopptes Verfahren gegen den Sabena-Miteigentümer werde wieder in Gang gesetzt, kündigte Ministerpräsident Guy Verhofstadt am Dienstag in Brüssel an. Die Regierung und Sabena wollen den Angaben zufolge auch prüfen, welche rechtlichen Schritte darüber hinaus gegen Swissair, Crossair und die Banken UBS und Crédit Suisse zu unternehmen seien. An Sabena hält der belgische Staat 50,5 Prozent, die in die Pleite gegangene Swissair besitzt die restlichen 49,5 Prozent.

Swissair war nach milliardenschweren Fehlinvestitionen finanziell in Bedrängnis geraten. Die weltweite Branchenkrise nach den Terroranschlägen in den USA soll nach Angaben von Swissair auch mitverantwortlich für die Probleme sein.
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