19. Oktober 2001 KULTUR | WISSENSCHAFT | UNISPIEGEL
FIASKO BEI BSE-STUDIE
Forscher untersuchten die falschen Hirne
Ein geradezu unglaublicher Fehler unterlief britischen Experten, die im Auftrag der Regierung eine mögliche BSE-Übertragung auf Schafe untersuchen sollten: Die Forscher verwendeten jahrelang falsche Proben.
DPA
Peinliche Panne: Die untersuchten Hirnproben stammten von Rindern
London - Fünf Jahre Forschung zur möglichen Übertragbarkeit des Rinderwahns BSE auf Schafe in Großbritannien waren vergebens: Statt Schafhirne untersuchten die Wissenschaftler die von Rindern, wie ein Sprecher des Londoner Ministeriums für Lebensmittel und Landwirtschaft am Freitag einräumte. "Die Frage, die wir uns stellen, ist, wie das passieren konnte", fügte er hinzu.
Schon lange ist bekannt, dass Schafe an der mit BSE verwandten Prionenkrankheit Scrapie erkranken. Scrapie ruft ähnliche Symptome hervor wie der Rinderwahn, ist aber vermutlich nicht auf den Menschen übertragbar. Die Studie war in Auftrag gegeben worden, um zu klären, ob manche scheinbar an Scrapie erkrankte Schafe nicht in Wirklichkeit mit gefährlichen BSE-Erregern infiziert waren.
Die Veröffentlichung vorläufiger Ergebnisse deutete - im Nachhinein wenig überraschend - auf BSE-Erreger in den vermeintlichen Schafhirnen hin. Daraufhin hatte die britische Regierung im vergangenen Monat verkündet, dass möglicherweise 40 Millionen Schafe und Lämmer getötet werden müssten, wenn sich der Verdacht bestätigen würde. Die Studie sollte eigentlich am Mittwoch veröffentlicht werden.
Dies wurde verschoben, nachdem festgestellt wurde, dass einige Proben mit Rinderhirnen verunreinigt gewesen sein könnten. Doch nach Angaben des Ministeriumssprechers forschten die Wissenschaftler nie an etwas anderem als Gewebeproben von Rindern. Das hätten DNS-Tests erwiesen. Das Ministerium und das Institut für Tiergesundheit hätten Untersuchungen eingeleitet. Er sei "entgeistert, am Boden zerstört", sagte Institutsdirektor Chris Bostock der Zeitung "Daily Telegraph".
FIASKO BEI BSE-STUDIE
Forscher untersuchten die falschen Hirne
Ein geradezu unglaublicher Fehler unterlief britischen Experten, die im Auftrag der Regierung eine mögliche BSE-Übertragung auf Schafe untersuchen sollten: Die Forscher verwendeten jahrelang falsche Proben.
DPA
Peinliche Panne: Die untersuchten Hirnproben stammten von Rindern
London - Fünf Jahre Forschung zur möglichen Übertragbarkeit des Rinderwahns BSE auf Schafe in Großbritannien waren vergebens: Statt Schafhirne untersuchten die Wissenschaftler die von Rindern, wie ein Sprecher des Londoner Ministeriums für Lebensmittel und Landwirtschaft am Freitag einräumte. "Die Frage, die wir uns stellen, ist, wie das passieren konnte", fügte er hinzu.
Schon lange ist bekannt, dass Schafe an der mit BSE verwandten Prionenkrankheit Scrapie erkranken. Scrapie ruft ähnliche Symptome hervor wie der Rinderwahn, ist aber vermutlich nicht auf den Menschen übertragbar. Die Studie war in Auftrag gegeben worden, um zu klären, ob manche scheinbar an Scrapie erkrankte Schafe nicht in Wirklichkeit mit gefährlichen BSE-Erregern infiziert waren.
Die Veröffentlichung vorläufiger Ergebnisse deutete - im Nachhinein wenig überraschend - auf BSE-Erreger in den vermeintlichen Schafhirnen hin. Daraufhin hatte die britische Regierung im vergangenen Monat verkündet, dass möglicherweise 40 Millionen Schafe und Lämmer getötet werden müssten, wenn sich der Verdacht bestätigen würde. Die Studie sollte eigentlich am Mittwoch veröffentlicht werden.
Dies wurde verschoben, nachdem festgestellt wurde, dass einige Proben mit Rinderhirnen verunreinigt gewesen sein könnten. Doch nach Angaben des Ministeriumssprechers forschten die Wissenschaftler nie an etwas anderem als Gewebeproben von Rindern. Das hätten DNS-Tests erwiesen. Das Ministerium und das Institut für Tiergesundheit hätten Untersuchungen eingeleitet. Er sei "entgeistert, am Boden zerstört", sagte Institutsdirektor Chris Bostock der Zeitung "Daily Telegraph".
