Vier-Punkte-Papier beendet Streit um Kehl
Kehl kann sich endlich auf das Wesentliche konzentrieren: Fußball spielen
München - Der Transferstreit zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München um Sebastian Kehl ist beigelegt.
Der entscheidende Durchbruch gelang am Sonntagnachmittag.
Vier-Punkte-Papier
Vertreter beider Klubs hatten sich auf Vermittlung der Deutschen Fußball-Liga zusammen gesetzt und gemeinsam ein Vier-Punkte-Papier erarbeitet, den der kicker am Montag veröffentlichte. In Punkt eins und zwei heißt es darin:
1. "Es wird festgehalten, dass Sebastian Kehl dem FC Bayern eine verbindliche Zusage gegeben hat."
2. "Sebastian Kehl will in Dortmund Fußball spielen."
Kehls Einsicht
Nach wochenlangem Gerangel entschuldigte sich der von beiden Vereinen umworbene Mittelfeldakteur, der am Freitag seinen Dienst beim BVB angetreten hatte, beim deutschen Rekordmeister für seinen Sinneswandel.
"Ich habe mich davon überzeugt, dass Bayern München davon ausgehen konnte, dass eine Zusage zu einem Wechsel nach München besteht", so das offizielle Eingeständnis Kehls.
Hoeneß Forderung nachgekommen
Damit kam er der Forderung von Münchens Manager Uli Hoeneß nach, Fehler einzugestehen: "Ich habe Verständnis, wenn der FC Bayern München über meine Entscheidung zu Borussia Dortmund zu wechseln, enttäuscht ist", meinte Kehl weiter.
Noch 48 Stunden zuvor hatte Kehl bei seiner Vorstellung in Dortmund wenig Kompromissbereitschaft erkennen lassen und alle Schuld von sich gewiesen: "Wenn ich die ganzen Unwahrheiten kommentieren würde, die über mich verbreitet wurden, säßen wir noch morgen hier."
Annäherung auf Geburtstagsfeier
Mehr zu diesem Thema
·Transferstreit zwischen Bayern und Dortmund beendet
·Sebastian Kehl lockt 500 Zuschauer zum Laktat-Test in Dortmund
·Sofortiger Wechsel von Sebastian Kehl nach Dortmund perfekt
·SC Freiburg drängt auf einen vorzeitigen Wechsel Zlatan Bajramovics
·Vorzeitiger Wechsel von Sebastian Kehl zu Borussia Dortmund ist perfekt
·Borussia Dortmund muss wohl eine Ablöse an Bayern München zahlen
·Bayern-Vize Rummenigge kontert Vorwürfe von Dortmunds Mangaer Meier
·Neue Vorwürfe und Drohungen im Transferstreit um Kehl
·Alles zur Bundesliga
Video
·ran-online: Gestalten Sie Ihr virtuelles Bundesliga-Erlebnis!
Trotz der Querelen der letzten Tage waren aus der Dortmunder Führungsetage Präsident Dr. Gerd Niebaum und Manager Michael Meier zu Uli Hoeneß 50. Geburtstagsfeier angereist.
"Diese Geste freut mich besonders nach den ganzen Streitereien zuletzt", äußerte sich ein sichtlich zufriedener Bayern-Manager. "Es zeigt, dass sie mich respektieren und wird mein Verhältnis zu diesem Verein in Zukunft positiv beeinflussen:" Und so kam es dann auch zu Punkt drei und vier des Vier-Punkte-Papiers:
"Der Fall ist erledigt"
3. "Der FC Bayern wünscht Sebastian Kehl für seine weitere Karriere in Dortmund und der Nationalmannschaft alles Gute."
4. "Damit ist der Fall erledigt, Dortmund zahlt keine Ablöse:"
Kehl auf Transferliste
Den von Hoeneß aus Verärgerung über Kehls Verhalten angedrohten Gang vor das Arbeitsgericht wird es nun nicht geben.
Einer Aufnahme Kehls auf die Transferliste stand nun auch seitens des Liga-Geschäftsführers Wilfried Straub nichts mehr im Wege. Kehl wird noch in dieser Woche für den BVB spielberechtigt sein.
Letzter Akt des monatelangen Hick-Hacks: Der Jung- Nationalspieler unterschrieb in Dortmund am Montag einen Vertrag bis zum 30. Juni 2006.
Mariska Bär