Hast Du Dich von Bernd Niquet inspirieren lassen?
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Aktien können steigen oder fallen. Die Aussicht auf Gewinn kann nur durch ein mindestens ebenso großes Verlustrisiko erkauft werden. Jeder Aktienkauf ist daher stets ein risikobehaftetes Unterfangen. Und zudem gilt: Je höher die Gewinnchance, je höher das Risiko. Es sieht jedoch so aus, als gäbe es derzeit eine Spekulation, bei der das Risiko beinahe null ist, die Gewinnchancen hingegen außerordentlich gut. Man muss es nur spielen können und einen langen Zeithorizont haben.
In Japan liegen die Renditen 10jähriger Staatsanleihen bei etwa einem halben Prozent, in den USA sind es knapp 3,5 Prozent und in der Eurozone gut 3,5 Prozent. Der theoretische Zinssenkungsspielraum in Euroland und den USA ist daher noch beträchtlich – in Japan hingegen ist er schlichtweg nicht mehr vorhanden. Unter null Prozent kann die Rendite von Staatsanleihen nicht fallen, und es ist sehr zweifelhaft, ob sie überhaupt noch weiter fallen wird.
Spiegelbildlich dazu bedeutet das, dass die japanischen Anleihen gegenwärtig (und bereits seit längerer Zeit) auf einem Höchststand notieren, der kaum noch überboten werden kann. Natürlich ist es theoretisch möglich, dass die Zinsen sich hier tatsächlich der Null annähern und die Anleihen damit noch weiter steigen. Doch ist sehr unwahrscheinlich. Erstens ist eine Nullzins-Ökonomie nur schwer vorstellbar, andererseits sieht alles danach aus, als ob die japanische Wirtschaft langsam wieder anzieht.
Japanische Staatspapiere können also strenggenommen demnächst nur noch seitwärts tendieren oder fallen. Und früher oder später werden sie fallen, weil früher oder später die Zinsen wieder ansteigen werden. Das genialste Geschäft der Gegenwart lautet daher, japanische Anleihen leer zu verkaufen. Für den Schweizer Anlageprofi Felix Zulauf ist das sogar der "sell of a generation" und für Mark Faber aus HongKong der "short of the century".
Bleibt die einzige Frage: Wie macht man das? Futures direkt zu verkaufen an der Simex in Singapur oder der Liffe in London? Das ist sicherlich nur etwas für den Profi. Ich habe bei meiner Bank angefragt, und dort hat man nur gesagt: „Japan? Um Gottes Willen. Da hatten wir die letzte Anfrage vor fünf Jahren.“ Drum merke: Gute Chancen sind diejenigen, die die Masse noch nicht erspäht hat.
Glücklicherweise hat mich am Wochenende ein Leser darauf aufmerksam gemacht, dass es von der ABN AMRO ein Mini Short Zertifikat auf den JGB Future gibt. Eigentlich will ich mit derartigem Teufelszeug ja nichts zu tun haben, da man durchaus teuer ausgestoppt werden kann, wenn die ganze Chose erst einmal gegen einen läuft. Doch für dieses Geschäft bin ich sogar bereit, mich mit dem Teufel einzulassen.
berndniquet@t-online.de
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