Steuerreform wird auf 2004 vorgezogen

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Happy End:

Steuerreform wird auf 2004 vorgezogen

 
13.06.03 11:46
13 Uhr Pressekonferenz

Die Bundesregierung will offenbar versuchen, die Wirtschaft mit Steuersenkungen anzukurbeln. Die Steuerreform wird um ein Jahr auf 2004 vorgezogen, wie in Berlin bekannt wurde.

Berlin - Die rot-grüne Regierung will die dritte Stufe der Steuerreform, die eigentlich für 2005 geplant war, offensichtlich doch um ein Jahr auf 2004 vorziehen. Dies verlautete am Freitag aus Koalitionskreisen in Berlin. Finanzminister Hans Eichel (SPD) kündigte kurzfristig für 13.00 Uhr eine Pressekonferenz an.
Erst gestern hatten sich neben Haushaltsexperten von SPD und Grünen auch Bundesbank-Präsident Ernst Welteke und Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt unter Vorbehalten für vorzeitige Steuerentlastungen ausgesprochen. Auch der Konjunkturexperte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Gustav Horn, plädierte für vorzeitige Steuersenkungen.

Die zweite Stufe der Steuerreform sollte nach den ursprünglichen Planungen 2004 in Kraft treten, die dritte Stufe ein Jahr später. Jetzt soll die dritte Stufe auf 2004 vorgezogen werden. Insgesamt ergibt sich aus beiden Stufen ein Entlastungsvolumen von rund 26 Milliarden Euro.

Eichel hat für das nächste Jahr Einsparungen im Bundeshaushalt von mindestens 15 Milliarden Euro angekündigt. Er stößt aber bislang auf den Widerstand seiner Kabinettskollegen. Bis zur Klausursitzung des Kabinetts Ende Juni will er den Haushalt weitgehend unter Dach und Fach haben. Durch ein Vorziehen der Steuerreform käme allein auf den Bund eine zusätzliche Konsolidierungsleistung von rund neun Milliarden Euro zu. Damit wäre eine erneute Verletzung der für Staaten der Euro-Zone vereinbarten Grenze für die Neuverschuldung von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts wahrscheinlich.

www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,252698,00.html
Geselle:

Danke Happy

 
13.06.03 11:50
das sollte an der Börse gefeiert werden, auch wenn es jetzt noch nichts bringt.
Beste Grüße vom Gesellen
hjw2:

was nutzt die reform

 
13.06.03 11:53
ohne senkung der lohnnebenkosten..

wo bleiben die subventionsstreichungen zur finanzierung ?
Geselle:

@hjw, die subventionsstreichungen werden schon

 
13.06.03 12:00
noch kommen. Vielleicht bringt die Reform ja eine Belebung für den Konsum. Wenn einige wissen, dass sie ab Januar mehr in der Lohntüte haben, werden sie vielleicht jetzt schon das kaufen anfangen.
Beste Grüße vom Gesellen
Nassie:

Mir nützt schon die Senkung

 
13.06.03 12:03
des Spitzensteuersatzes. Das bringt einiges was ich bzw. meine Frau in den Konsum
stecken kann. In des Bürgers Tasche ist das Geld zehnmal sinnvoller aufgehoben
als bei Hans Eichel.
hjw2:

nur so

 
13.06.03 12:06
www.norbert-walter.de

mit besten grüssen, für den geselle ;-))
first-henri:

Die Regierung lebt ? o. T.

 
13.06.03 12:10
Nassie:

Das bringt das Vorziehen der Steuerreform

 
13.06.03 14:29
Die rot-grüne Bundesregierung will die Steuerzahler durch die seit 1999 in Kraft gesetzten steuerlichen Maßnahmen um insgesamt rund 56 Milliarden Euro entlasten. Die Senkung der Steuersätze sollen nach dem Willen der Regierung alle Einkommensteuerzahler entlasten, insbesondere Arbeitnehmer und Familien mit kleinen und mittleren Einkommen sowie mittelständische Personenunternehmen.

  Mit der wegen der Flutkatastrophe von 2003 auf 2004 verschobenen zweiten Stufe der Steuerreform soll der Eingangssteuersatz auf 17 Prozent und der Höchststeuersatz auf 47 Prozent gesenkt werden. Gegenwärtig beträgt der Eingangssteuersatz 19,9 Prozent, der Höchststeuersatz 48,5 Prozent. Das steuerfreie Existenzminimum (Grundfreibetrag) soll mit der zweiten Stufe der Reform auf 7426 Euro (jetzt: 7206 Euro) steigen.

  Der dritte und letzte Schritt der Steuerreform, der nun möglicherweise ebenfalls im kommenden Jahr umgesetzt wird, sieht eine Absenkung des Eingangssteuersatzes auf 15 Prozent und des Höchststeuersatzes auf 42 Prozent vor. Der Grundfreibetrag soll dann auf 7664 Euro steigen. Im Jahr 1998 hatte der Eingangssteuersatz noch 25,9 Prozent betragen, der Höchststeuersatz 53 Prozent. Der Grundfreibetrag lag damals bei 6322 Euro./bk/rm/DP/js





Geselle:

Falls noch nicht mitbekommen,

 
13.06.03 14:32
Vorziehen der Steuerreform bleibt offen

Die Bundesregierung will nur bei einem drastischen Subventionsabbau über ein Vorziehen der Steuerreformstufe 2005 auf das kommende Jahr sprechen. Bundesfinanzminister Hans Eichel sagte in Berlin, je weiter man beim Abbau der Subventionen komme, "um so größer sind die Chancen auch für frühere Steuerleichterungen". Eichel stellte zugleich klar, dass er einen verfassungsgemäßen Haushalt vorlegen werde. Es sei zwingend notwendig, dass die Neuverschuldung unter den Investitionen liege.

Merz: Steuerentlastungen sind überfällig
 
Zuvor hatte sich die Union positiv zu den Plänen geäußert. Ihr stellvertretender Fraktionsvorsitzender Friedrich Merz sagte der "Financial Times Deutschland", spürbare Steuerentlastungen seien überfällig. Vorher müssten aber die Reformen am Arbeitsmarkt, in den Sozialversicherungen und der Subventionsabbau unter Dach und Fach sein.

Vorgezogene Steuerentlastungen würden die Einnahmen auch der Länder deutlich verringern. Als erster Vertreter eines unionsgeführten Landes zeigte sich jedoch Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust bereit, einem Paket aus früheren Steuersenkungen und Subventionsabbau im Bundesrat zuzustimmen. "Ich halte jeden Weg, der in diese Richtung geht, für völlig vernünftig. Das würde mit Sicherheit nicht an der Union und an den unionsgeführten Ländern scheitern."

Der Konjunkturexperte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Gustav Horn, erwartet von einem Vorziehen der für 2005 geplanen Reformstufe auf 2004 einen deutlichen Wachstumsschub. Dies würde einen Wachstumsimpuls um ein Prozent bringen, sagte Horn. Finanziert werden könne der Schritt auch nach seiner Auffassung durch Subventionskürzungen.

Sager: Zweifel an Finanzierbarkeit

Grünen-Fraktionschefin Krista Sager lehnte ein Vorziehen der Steuerreform erneut ab. "Ich habe Zweifel, dass das tatsächlich vernünftig finanzierbar ist", sagte Sager im ZDF-"Morgenmagazin". Mit der zweiten Stufe der Steuerreform würden gerade die kleinen und mittleren Einkommensbezieher am Ende des Jahres entlastet. Die dritte Stufe dagegen bringe "hauptsächlich Verbesserung für diejenigen, die den Spitzensteuersatz zahlen", sagte Sager. Würde diese vorgezogen, "müssten wir zu den 15 Milliarden Euro, die wir jetzt im Haushaltsentwurf noch unterbringen müssen, noch einmal 18 Milliarden oben drauf unterbringen."


Quelle: ARD
Stand: 13.06.2003 13:45 Uhr



Beste Grüße vom Gesellen
thorus:

Seit wann sind die Einkommensteuersätze das

 
13.06.03 14:43
Problem ?

Eine Senkung macht den Faktor Arbeit in Deutschland nicht einen Deut billiger ...
Und wahrscheinlich werden die 10,50 € mehr im Monat überkompensiert durch die nächsten Erhöhungen bei Krankenkasse und Rentenkasse und Streichung bei Einkommensteuervergünstigungen !

Grausam, ganz grausam, diese Orientierungslosigkeit in Berlin.

bye,
thorus
ribald:

Die Konjunktur ist das

 
13.06.03 14:56
eigentliche Problem.
2 bis 3 Mio Arbeitslose weniger und
(fast) alle Probleme sind gelöst.
Steuer- und Sozialeinnahmen würden sprudeln.
Also, wie bekommt man wieder die Pferde zum
Saufen?
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