Steuerpaket im Bundesrat gescheitert

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Nassie:

Steuerpaket im Bundesrat gescheitert

 
14.03.03 11:10
Bundesrat lehnt rot-grünes Steuerpaket ab

Berlin (dpa) - Der Bundesrat hat das rot-grüne Gesetz zum Abbau von Steuervergünstigungen mit Unionsmehrheit abgelehnt. Dieser Schritt war allgemein erwartet worden. Nun dürfte das Gesetz in den Vermittlungsausschuss gehen. Weiteres Thema in der Länderkammer ist die Beamtenbesoldung. Nach Angaben des baden-württembergischen Bundesratsministers Rudolf Köberle soll künftig nur noch ein Grundgehalt bundeseinheitlich sein.
PRAWDA:

korrekt wäre: Steuererhöhungen gescheitert o. T.

 
14.03.03 11:27
ruhrpottzocker:

CDU zementiert hohe Steuern !

 
14.03.03 11:34

Sich im Bundestag hinzustellen und Steuererleichterungen zu fordern

und GLEICHZEITIG

im Bundesrat in bester CDU-Tradition das Geld mit vollen Händen zum Fenster rauszuschmeissen und so jeglichen Gestaltungsspielraum zu nehmen,

ist das Fundament, auf dem neue Belastungen für alle Bürger gebaut werden. Sie lassen nicht davon ab, den Schuldenturm auf eine neue Rekordhöhe zu schrauben.

Nassie:

RZ

 
14.03.03 11:51
du irrst.
Diese Steueränderungen mußten aus Sicht der Konjunktur und der Betriebe verhindert
werden.
Kompletter Irrsinn ohne jedes Konzept.
ruhrpottzocker:

Ich irre nicht, Nassie !

 
14.03.03 11:59

Transparenz tut not.

Steuervergünstigungen, die nicht als solche deklariert sind, führen zu Ungerechtigkeit und zu falschen Entscheidungen. Der Zeitpunkt, zu dem diese Vergünstigungen zurückgefahren werden müssen, wird dann oft verpasst.

Soll ein bestimmtes Handeln gefördert werden, dann bitte auch unter dem offiziellen Anstrich "Subvention" und zwar zeitlich befristet, mit Verbindlichkeiten für die Subventionsempfänger und mit der erforderlichen Ergebniskontrolle.

Verzichtet man z.B. auf die volle Besteuerung bei der Dienstwagennutzung im Interesse der PKW-Industrie, möchte ich auch ein dementsprechendes Ergebnis sehen.

Nur so kann ich Akzeptanz erwarten; denn alle anderen müssen ihre geldwerten Vorteile voll versteuern.  
Nassie:

@RZ

 
14.03.03 12:01
Der Einzige der nicht irrt ist der Papst, denn der ist unfehlbar.
SchwarzerLor.:

SPD-Verständnis

 
14.03.03 14:13
Wenn man Müntefering und Co. richtig interpretiert, dann ist jeder Steuersatz unterhalb von 100% eine Vergünstigung, die den unverschämten Bürger zum Konsum und zum Verprassen auffordert. Daher weg von diesem Konsum und 100% Steuern. Da führt der SPD-Weg hin.
mikelandau:

@rpz

 
14.03.03 14:23
eine frage:

was ist denn das neue "konjunkturprogramm" von schröder, mit dem er die bauindustrie ankurbeln will anderes als eine subvention?

es wird doch nur eine subvention durch eine andere ersetzt!
ruhrpottzocker:

Du hast es erfasst, mikelandu

 
14.03.03 14:51

Der Unterschied ist aber der sehr wesentliche, dass hier eine Subvention als solche auch deklariert ist und nicht im allgemeinen Steuerrecht versteckt wird.

Das bezeichne ich mit erforderliche Transparenz.

Selbstverständlich mus dabei sein, dass derartige Subventionen zeitlich befristet werden, einer Erfolgskontrolle unterzogen werden und mit Bedingungen für die Empfänger behaftet werden. Grund: es handelt sich schließlich um Geld der Steuerzahler, welches nicht wie so oft einfach sinnlos ausgeschüttet, sondern gezielt eingesetzt werden soll.

Steuerrecht ist nicht dazu da, querzusubventionieren.  

PRAWDA:

Verständnisfrage

 
14.03.03 14:57
- Einerseits bremst man durch Kürzung
  der Eigenheimzulage die Bauindustrie.
- Andererseits subventioniert man die Bau-
  industrie durch direkte Förderung
  (Konjunkturprogramm).
Nullsummenspiel?
Was soll das?
Warum?
Nassie:

Eichel ist am Jammern

 
14.03.03 15:46
Bundesrat schmettert Eichels Steuerpaket ab

Berlin (dpa) - Der Bundesrat hat am Freitag das rot-grüne Steuerpaket und damit den Abbau der Eigenheimzulage, die höhere Dienstwagen-Steuer sowie andere Mehrbelastungen zu Fall gebracht. Nun soll vom kommenden Donnerstag an der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Länderkammer nach Auswegen suchen.

Dabei geht es um die Sicherung der Staatsfinanzen oder eine wahrscheinlich erneute Überschreitung der EU-Defizitgrenze von 3,0 Prozent auch in diesem Jahr. Für die Verhandlungen hat sich die Unionsspitze unter Leitung von CDU-Chefin Angela Merkel darauf verständigt, nur über wenige Punkte bei der Körperschafts-Besteuerung von Konzernen zu reden.

Zur gleichen Zeit erklärte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) im Bundestag: «Ich appelliere an dieser Stelle noch einmal an die Union, im Interesse der Kommunen die notwendigen Gesetzgebungsvorhaben nicht zu blockieren.» Das wies die Union im Bundesrat zurück. Thüringens Ministerpräsident Bernhard Vogel (CDU) monierte scharf, dass der Kanzler eine Regierungserklärung im Bundestag auf den Freitag angesetzt habe, während sich die Länder mit den Folgen von Schröders Gesetzgebung - nämlich mit «unverständlichen Steuererhöhungen in einer Wirtschaftskrise» - befassen müsse. Vogel: «Ich hätte mir gewünscht, dass der Bundeskanzler hier gesprochen hätte.» Im Plenum erhielt das Gesetz schließlich nur 28 von insgesamt 69 Stimmen.

Entsprechend einer sächsischen Forderung kündigte Vogel Änderungen bei der Eigenheimzulage an. Ein Einvernehmen darüber hatte aber bei den Unionsspitzen am Vorabend noch nicht erzielt werden können. Nach ihrem Fahrplan wollen sie sich außer bei der Körperschaftsteuer nicht auf die übrigen Inhalte des rot-grünen Steuergesetzes einlassen. So will man die von Rot-Grün bereits vorgesehene Streckung der Inanspruchnahme von Steuerguthaben aus dem alten Körperschaftsteuerrecht weiter verschärfen.

Indessen forderte der Kieler Finanzminister Ralf Stegner (SPD) die Unionsseite auf, die im Steuerpaket vorgesehene Austrocknung von Steueroasen auf die Tagesordnung zu setzen. Danach ist geplant, einen Mindestsatz bei der Gewerbesteuer einzuführen und den Ländern ein Eingriffsrecht zu geben. Es müsse eine bundesweite Lösung her, damit nicht bei Schließung einer Steueroase, alle betroffenen Unternehmen in eine andere ausweichen könnten.

Wird das Steuerpaket wegen des Patt von je 16 Stimmen im Vermittlungsausschuss endgültig zu Fall gebracht, wären unter anderem folgende Vorhaben vom Tisch: Abschreibungsverschärfungen im Wohnungsbau, die 15-prozentige Steuer auf Veräußerungsgewinne bei Wertpapieren und Immobilien sowie die Anhebung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes für Zahnersatz, Schnittblumen und Agrarprodukte von 7 auf den Normalsatz von 16 Prozent. Auf der anderen Seite gäbe es auch nicht die erwarteten Steuereinnahmen von 3,5 Milliarden in 2003 sowie 10 Milliarden im übernächsten und weiter wachsende Beträge auf 15 Milliarden im Jahr 2006. Finanzminister Hans Eichel (SPD) betonte, gut die Hälfte dieser Einnahmen würden in den Haushalten von Ländern und Kommunen fehlen, wenn es zu keiner Einigung kommt.

 
ruhrpottzocker:

Da wird wieder das dringend benötigte Geld

 
14.03.03 16:00

zum Fenster hinausgeschmissen.

Knete wandert aus der Tasche des einen in die Tasche des anderen Bürgers. Es gibt Begünstigte und Benachteiligte.

Die Verquickung dieses Subventionssumpfes mit dem allgemeinen Steuerrecht soll verstecken. Die Verteidiger setzen sich dem Verdacht aus, sie haben etwas zu verbergen.

Das auch noch als Steuererhöhung zu verkaufen, ist eine unverschämte Lüge, Betrug am Steuerzahler.

Wenn man Teile dieser Subventionen schon für nötig hält, dann bitte transparent, vor allem transparent finanziert.

Nachdem die Steuern für alle nach Wegfall der Subventionen gesenkt worden sind, könnte man ja eine Eigenheimzulagensteuer einführen oder eine Dienstwagensubventionierungssteuer. Jeder wüsste dann ganz genau, wieviel er persönlich für diese Subventionen zu zahlen hat.

Wohltaten zu verteilen, fällt bei einer derartigen Transparenz natürlich weitaus schwerer. Verschwendung deshalb auch !  
vega2000:

@prawda & rpz

 
14.03.03 16:17
Mit Verständnis kommst du in der Politik nicht weiter. Deine Fragen sind berechtigt, -mal sehen ob das hier einer erklären kann.

@rpz: Worin liegt der Sinn der Eigenheimzulage ? Meines Wissens nach werden damit finanzschwache Eigenheimbesitzer & die Bauindustrie (indirekt) unterstützt. Diese Zulage nachträglich zu besteuern macht keinen Sinn, weil sie ihren Zweck dann nicht mehr im vollem Umfang erfüllt. Die Dienstwagenbsubventionssteuer ist wirtschaftlich genauso unsinnig, da von der Dienstwagenregelung ja nicht nur der Nutzer Vorteile zieht, sondern auch die Autoindustrie & die damit verbundenen Arbeitsplätzen.
Steuerpaket im Bundesrat gescheitert 971693
ruhrpottzocker:

Das hast du wohl falsch verstanden, Vega

 
14.03.03 16:36

Ganz langsam:

Ohne Subvention, also ohne Eigenheimzulage und ohne reduzierte Dienstwagensteuer müssten alle weniger Steuern bezahlen. Logisch; denn die Ausgaben wären ja geringer.

Der Eigenheimbauer müste sein Eigenheim komplett selber bezahlen, der Dienstwagennutzer müsste seinen geldwerten Vorteil wie jeder andere auch selber voll versteuern.

Wenn du jetzt der Meinung bist, das Fördern des Eigenheimbauens und des Dienstwagennutzens wären im allgemeinen Interesse und damit förderungswürdig, dann kann man das ja subventionieren.

Aber bitte mit der erforderlichen Transparenz.

Als Steuerzahler möchte ich wissen, wieviel ich dann als Steuerzahler für die Eigenheimbauer und Dienstwagennutzer abdrücken muss; denn der Steuerzahler muss es ja wohl bezahlen, weil die Knete nicht vom Himmel fällt.

Es wird natürlich wesentlich schwerer, Subventionen durchzusetzen. Tatsache ist, dass Subventionen uns immer mehr die Luft nehmen. Eigentlich sollte der Staat sich auf seine eigentlichen Aufgaben beschränken und nicht Investitionslenkung betreiben. Subventionen sollten nicht Regel, sondern Ausnahme sein.  
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