ftd.de, Fr, 3.8.2001, 18:46
Siemens verkauft Sachs
Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen kauft vom Siemens-Konzern das in der selben Branche tätige Unternehmen Sachs. Das bestätigte das Unternehmen am Freitag.
ZF erhöht damit seinen Umsatz von derzeit rund 6,5 Mrd. Euro (12,7 Mrd. DM) auf 8,6 Mrd. Euro. Die Mitarbeiterzahl steigt um 18.000 auf 55.000 Beschäftigte. In Branchenkreisen galt der Kauf der Mannesmann Sachs bereits seit mehreren Wochen als sicher. Zum Preis wurden keine Angaben gemacht. Beide Unternehmen stellen Antriebs- und Fahrwerktechnik her.
Ein Personalabbau oder die Schließung von Standorten durch entstehende Synergien sei nicht zu erwarten, sagte Siegfried Goll, Vorstandsvorsitzender der ZF. ZF sei für seine dezentrale Unternehmensstruktur bekannt. Sachs ergänze das eigene Angebot - zum Beispiel durch Stoßdämpfer - so dass ZF im Bereich Fahrwerke künftig verstärkt die für die Margen von Zulieferern immer wichtigeren Module und Systeme anbieten könne. "ZF und Sachs passen hervorragend zusammen", betonte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Mannesmann Sachs, Hermann Sigle.
Siemens hatte Sachs erst vor kurzem zusammen mit anderen Unternehmen der ehemaligen Mannesmann-Industriesparte Atecs erworben. Siemens und Bosch, das aus der Gruppe den Autozulieferer Rexroth kaufte, zahlten insgesamt 9,6 Mrd. Euro für die Übernahme. Der Kauf hatte kartellrechtliche Probleme aufgeworfen. Experten rechneten bereits damit, dass sich Siemens nach Partnern oder Käufern für Sachs umsieht, weil das Unternehmen nicht zum Kerngeschäft des Münchener Elektronikkonzerns gehört.
Weltweite Spitzengruppe
Die ZF-Gruppe ist gemessen am Umsatz nach Bosch und Continental der drittgrößte deutsche Automobilzulieferer und zählt auch weltweit zur Spitzengruppe. Der Zukauf umfasst die Bereiche Antriebsstrang, Fahrwerk, Gummi-Metall und das Handelsgeschäft. Die Tochter Stabilus, Weltmarktführer bei Gasfedern, sei nicht eingeschlossen. Die Übernahme soll nach Zustimmung der Kartellbehörden und des Aufsichtsrats von Atecs Mannesmann zum 1. Oktober erfolgen.
© dpa
Siemens verkauft Sachs
Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen kauft vom Siemens-Konzern das in der selben Branche tätige Unternehmen Sachs. Das bestätigte das Unternehmen am Freitag.
ZF erhöht damit seinen Umsatz von derzeit rund 6,5 Mrd. Euro (12,7 Mrd. DM) auf 8,6 Mrd. Euro. Die Mitarbeiterzahl steigt um 18.000 auf 55.000 Beschäftigte. In Branchenkreisen galt der Kauf der Mannesmann Sachs bereits seit mehreren Wochen als sicher. Zum Preis wurden keine Angaben gemacht. Beide Unternehmen stellen Antriebs- und Fahrwerktechnik her.
Ein Personalabbau oder die Schließung von Standorten durch entstehende Synergien sei nicht zu erwarten, sagte Siegfried Goll, Vorstandsvorsitzender der ZF. ZF sei für seine dezentrale Unternehmensstruktur bekannt. Sachs ergänze das eigene Angebot - zum Beispiel durch Stoßdämpfer - so dass ZF im Bereich Fahrwerke künftig verstärkt die für die Margen von Zulieferern immer wichtigeren Module und Systeme anbieten könne. "ZF und Sachs passen hervorragend zusammen", betonte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Mannesmann Sachs, Hermann Sigle.
Siemens hatte Sachs erst vor kurzem zusammen mit anderen Unternehmen der ehemaligen Mannesmann-Industriesparte Atecs erworben. Siemens und Bosch, das aus der Gruppe den Autozulieferer Rexroth kaufte, zahlten insgesamt 9,6 Mrd. Euro für die Übernahme. Der Kauf hatte kartellrechtliche Probleme aufgeworfen. Experten rechneten bereits damit, dass sich Siemens nach Partnern oder Käufern für Sachs umsieht, weil das Unternehmen nicht zum Kerngeschäft des Münchener Elektronikkonzerns gehört.
Weltweite Spitzengruppe
Die ZF-Gruppe ist gemessen am Umsatz nach Bosch und Continental der drittgrößte deutsche Automobilzulieferer und zählt auch weltweit zur Spitzengruppe. Der Zukauf umfasst die Bereiche Antriebsstrang, Fahrwerk, Gummi-Metall und das Handelsgeschäft. Die Tochter Stabilus, Weltmarktführer bei Gasfedern, sei nicht eingeschlossen. Die Übernahme soll nach Zustimmung der Kartellbehörden und des Aufsichtsrats von Atecs Mannesmann zum 1. Oktober erfolgen.
© dpa