Schwere Finanzkrise steht bevor

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Schwere Finanzkrise steht bevor

 
02.05.04 19:04

Bald schon droht eine schwere Krise des Finanzsystems, orakelt Warren Buffett. Seine Firma, Berkshire Hathaway, werde sie überstehen - und alle, die sich nach seinem Rat richten. Hendrik Leber war dabei, als 20.000 Anleger den Meister feierten.

Omaha - "Die meisten Investoren haben sich jahrelang wie Schafe verhalten. Selbstverständlich wurden sie so auch geschoren."

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© AP
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Betrachtet die Finanzwelt skeptisch, aber gelassen: Warren Buffett stand seinen Aktionären Frage und Antwort
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Es sind Pointen wie diese, für die Tausende von Anlegern nach Omaha pilgern. Bei der Jahreshauptversammlung von Berkshire Hathaway Schwere Finanzkrise steht bevor 1485454 sind - ungewöhnlich genug - Notizblocks ein Standardutensil. Wenn Warren Buffett, der Chef der Investmentgesellschaft die Jünger an seiner Weisheit teilhaben lässt, dann kratzen Tausende von Kugelschreibern wild über die Seiten.

Hendrik Leber ist einer von rund dreißig deutschen Fondsmanagern, die in diesem Jahr zum Orakel von Omaha gepilgert sind. Seit zehn Jahren lässt er keine Berkshire-HV aus.

Inzwischen gibt es zwar nicht mehr die kuschelige Nähe zu dem Großfinanzier, wie sie für die frühen Jahre kennzeichnend war: "Die Veranstaltung ist schon eine Vermarktungsmaschine geworden", bedauert Leber. Diesmal waren rund 20.000 Anteilseigner gekommen, und von Buffett konnte man selbst in den vorderen Reihen dieses "Riesenzirkus" nur wenig sehen.

"Aber seine Weisheiten sind noch immer bemerkenswert", so das Resümee. Hendrik Leber wird auch 2005 nach Omaha reisen, das steht schon fest. Nicht nur, dass Buffetts Kommentare eine wichtige Orientierungshilfe für den Fondsmanager sind. So etwa, wenn Buffet die Google-Gründer Sergey Brin und Larry Page lobt - "zwei hochintegre und intelligente Männer" -, weil sie für ihren IPO seine Idee der "Bedienungsanleitung für Anteilseigner" kopiert haben. Es ist auch die Pflege lieb gewonnener Kontakte, die Leber immer wieder zum Woodstock der Kapitalisten führen, das Wiedersehen mit zahlreichen "Gleichgesinnten, die die Dinge sehr entspannt sehen".

Selbst die haben zuweilen Sorgen in der gegenwärtigen weltwirtschaftlichen Lage. Sorgen, denen Buffett mit großer Gelassenheit begegnete. Es habe zu allen Zeiten immer die gleiche Zahl negativer Faktoren gegeben, beruhigt er die Geängstigten, langfristig hätten die positiven Einflüsse aber überwogen. Kein Grund also für die liquiden Berkshire-Gesellschafter, weiche Knie zu bekommen - wenn sie sich an seinen zentralen Rat hielten.

Der einzige Weg, die Krise zu überstehen

Dieser Rat ist simpel: "Keine Schulden!" In den kommenden zehn Jahren werde es nämlich zu tiefen Erschütterungen des Finanzsystems kommen. "Seien Sie unverschuldet, dann können Sie diese Krise gut überstehen." So wie übrigens Berkshire Hathaway, eine der wenigen Gesellschaften, die das alles weitgehend ungeschoren überstehen werde: "We'll be the last man standing!"

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Jedes Jahr dabei: Hendrik Leber, Fondsmanager bei Acatis Global
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Doch nicht nur Rat und Trost hielt er bereit. Buffett holte zur großen Manöverkritik des Kapitalismus aus. Vor allem in der Branche der Investmentfonds sei viel zu lange offensichtliches Fehlverhalten toleriert worden. Es habe erst eines Mannes wie Eliot Spitzer, den Chef der New Yorker Börsenaufsicht, bedurft, damit bei den teils kriminellen Machenschaften aufgeräumt werde.

Wo es ihm besonders gegen den Strich ging, nannte er Ross und Reiter: Royal Dutch/Shell Schwere Finanzkrise steht bevor 1485454 habe die gesamte Finanzwelt jahrelang unter den Augen gestrenger Branchenkenner betrogen. Dass die gefälschten Nachschubschätzungen erst jetzt aufflogen, hat ihn offenbar sehr irritiert.

Autogramm auf den 50-Euro-Schein

Für die Investoren, die aus Übersee angereist waren, veranstaltete Warren Buffett diesmal eine eigene Fragestunde - und den Begriff muss man wörtlich nehmen. Rund 400 Gäste stellten sich in die Schlange, nur um dem Berkshire-Chef dann kurz die Hand zu schütteln. Mehr ging eifnach nicht in sechzig Minuten. "Das war Murks", befindet Hendrik Leber, der gehofft hatte, ein paar Fragen loszuwerden.

Immerhin, für ein kleines Andenken reichte es: "Ich habe mir dann einen 50-Euro-Schein signieren lassen."

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hab das auch gelesen

 
02.05.04 22:21
wenn er recht behält, wirds nix mit dem gesunden schönen aufschwung, sondern uns stehen ein paar turbulente jahre bevor. und so recht gesund sieht es eigentlich nirgends mehr aus.

die guten werden stärker und die schwachen werden gefressen.

mfg

poste
n1608:

Okay aber wie sieht die schwere Finanzkrise aus?

 
02.05.04 23:27
Bezieht man sich auf seinen Rat: Der einzige Weg, die Krise zu überstehen - Dieser Rat ist simpel: "Keine Schulden!", sollte man extrem hohe Zinsen erwarten. Wo sollen die herkommen? Klar werden die Zinsen in USA demnächst steigen, um inflationären Tendenzen vorzubeugen. Anderersteits ist das ein Zeichen, dass die Wirtschaft wieder wächst. Also die nächsten 1-2 Jahre gutes Geld mit Aktien verdienen und dann das Erwirtschaftete im sicheren Hafen von Anleihen, die dann ja schöne Renditen abwerfen müssten, parken? Wie versteht Ihr die Aussagen unseres Guru Buffet?

gruss n1608  
hjw2:

pleiten werden haussieren

 
02.05.04 23:40
und die banken sitzen auf fetten ungesicherten krediten

viele kleine häüschen warten auf versteigerung und drücken die immopreise...
nix mehr mit kreditfinanziertem konsum...die fetten amis specken ab und enlasten ihr gesundheitssystem..

die lederindustrie bricht zusammen weil die gürtel 10 inch kürzer werden  *gg*
Happy End:

Buffett contra Google, Hedge Fonds und Dollar

 
03.05.04 11:25
Hugh!, Warren Buffett hat wieder einmal gesprochen. Und alle Anleger haben wie immer aufmerksam zugehört. Schließlich gilt der Chef der Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway als erfolgreichster Investor aller Zeiten.

Seine Anlageerfolge bedingen, daß kein anderer Börsen-Guru so viel Gehör findet wie er. Seine hohe Wertschätzung zeigt sich auch daran, daß am Wochenende fast 20.000 Aktionäre zur Hauptversammlung der von ihm geführten Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway pilgerten.

Google-Aktien keine Alternative für Buffett

Interessanterweise eignet sich der 73-Jährige dank seines legendären Rufes sogar als Vorbild für die erfolgreiche Gilde der Internet-Unternehmer - und daß, obwohl er den Aktien aus dieser Branche im Regelfall wegen deren hoher Bewertung wenig abgewinnen kann. Dennoch haben sich die Gründer der Internet-Suchmaschine Google beim geplanten Börsengang ihrer Firma darauf berufen, ihr Börsen-Dasein im Sinne der Buffett-Philosophie zu gestalten.

Für diese Wertschätzung hat sich Buffett am Wochenende zwar artig bedankt und Google eine famose Geschäftsidee zugebilligt. Zwischen den Zeilen ließ er aber durchblicken, daß für ihn ein Kauf der Google-Aktien nicht in Frage kommt, da die Titel vermutlich auch zu einem famosen Preis an die Börse gebracht würden.

Diese Vorbehalte haben aber auch mit seiner allgemein vorsichtigen Haltung gegenüber Börsenneulingen zu tun. Seine Grundsatzüberlegung lautet dabei wie folgt: „Normalerweise überlegen sich die Unternehmen genau, wann sie an die Börse gehen. Und in der Regel wählen sie dabei den Zeitpunkt aus, wann sie den höchsten Preis erzielen können und nicht den besten Zeitpunkt für die Anleger.“

Der Dollar hat bei Buffett weiter schlechte Karten

Auch ansonsten übte Buffett vor allem Kritik. Unter anderem wiederholte er seine Warnungen vor einer zu großen Euphorie mit Blick auf die Branche der Hedge Fonds. Seiner Ansicht werden werden die meisten Anleger, die jetzt viel Geld in diese Produkte pumpen, letztlich keine Freude daran haben. Für ihn handelt es sich dabei um eine Modewelle, die er wegen der hohen Gebühren, welche Hedge Fonds typischerweise kassierten, nicht ganz nachvollziehen kann.

Reserviert gibt sich der nach Multimilliardär auch weiterhin bezüglicher der Aussichten des Dollar.  Sein diesbezüglicher Pessimismus basiert auf dem wachsenden Handelsbilanzdefizit und seiner Einschätzung, daß die amerikanische Notenbank die Zinsen zu niedrig halte, woraus sich wiederum Inflationsgefahr ableiten lasse. Vor diesem Hintergrund habe er zuletzt sein Engagement in Währungen außerhalb des Dollar zuletzt noch einmal deutlich aufgestockt.

Buffett unterstützt den Demokraten Kerry

Wegen zu hoher Bewertung tut sich die Investmentlegende im übrigen weiterhin schwer damit, geeignete Investitionsobjekte ausfindig zu machen. So erklärt sich auch, warum in den Büchern von Berkshire insgesamt die stolze Summe von 36 Milliarden Dollar an liquiden Mitteln ungenutzt schlummern. Selbst im Bereich der Hochzinsanleihen, in die er im Vorjahr noch massiv investierte, findet Buffett nach massiven Preissteigerungen keine interessanten Alternativen mehr.

Auch politisch gesehen bezieht Buffett klar Stellung. Bekanntlich fungiert er für den demokratischen Präsidentschaftskandidaten John Kerry als Wirtschaftsberater, da er mit den aus seiner Sicht vor allem den Reichen zu Gute kommenden Steuersenkungen von Präsident Bush wenig anfangen kann. „Ich unterstütze John Kerry. Durch die Steuersenkungen habe ich zwar deutlich mehr Geld in meinen Taschen, aber ich halte das trotzdem nicht für eine gute Idee“, so seine Kritik.
n1608:

Leider ist weder Buffet noch ein Boardteilnehmer

 
03.05.04 13:25
auf meine frage eingegangen, mit welcher strategie die nächsten jahre am besten zu bestehen sind. Wie gesagt, die aussagen deuten m.E. darauf hin, dass die nächsten 1-2 Jahre gutes Geld mit Aktien zu verdienen ist und dann das Erwirtschaftete im sicheren Hafen von Anleihen, die dann ja schöne Renditen abwerfen müssten, geparkt werden sollte.
Reinyboy:

n 1608

 
03.05.04 13:35
Ich würde indische Konsumwerte kaufen und liegen lassen.





Grüße               Reiny
calexa:

Man überlege sich mal Folgendes

 
03.05.04 16:04
Ein Unternehmen hat viele Schulden. Diese Schulden werden abgebaut, aber nicht in dem Maße, wie es eigentlich möglich wäre. Vielmehr wird massiv umgeschuldet, was an den historisch niedrigen Zinsen liegt.

Doch in ein paar Jahren muß, da immer noch nicht genügend entschuldet wurde, wieder umgeschuldet werden. Jetzt aber sind die Zinsen deutlich höher....

Na, klingelt´s????

Wo kann das passieren, fragt sich der geneigt Leser jetzt vielleicht. Nun, nehmen wir mal die Dt. Telekom. Die denkt schon wieder über neue Zukäufe nach. Und auch bei RWE hat der Schuldenabbau nachgelassen....

So long,
Calexa
www.investorweb.de
n1608:

@ Reinyboy - Indische Werte sind sicher

 
03.05.04 16:20
eine hervorragende beimischung im portfolio. neben brasilianischen und russischen werten in meinem depot eine weitere sinnvolle länderspezifische diversifizierung. welche konsumwerte schlägst du vor? die standarttitel Infosys und Satyam hast du ja sicher nicht gemeint. darüber hinaus interessiert mich aber eher eine allg. strategie, die bei einer schweren finanzkrise erfolgversprechend ist. auf die frage, ob aktien zumindest noch eine zeitlang laufen werden und ob ein umschichten in anleihen oder def. werte sinn macht, ist noch keiner eingegangen. außerdem würde mich interessieren, wie ihr die aussagen buffets einschätzt.
jgfreeman:

man kann´s auch anders sehen

 
03.05.04 16:31
zwischen 2000-2003 mussten die schulden wegen risikoaversion und mangel an geeigneten investitionsprojekten zurückgefahren werden.

eine verschuldung zu niedrigen zinsen kann sinnvoll sein, wenn das geld im unternehmen ~12-15% abwirft. vielleicht ist das ja bei der DTE der fall. die sture ausrichtung auf vermeidung von risiko sollte bei solch "soliden" cashbringenden geschäften (strom, telefon) nicht übertrieben werden.

bleibt nur zu hoffen, dass hier nicht wieder träumereien von vorstandsmitgliedern verwirklicht werden... :-?

ich glaube, dass eine höhere verschuldung großer unternehmen eher ein gutes zeichen für die aktienkurse sein wird, aber davon sind wir noch meilenweit entfernt.

grüße,
JG
www.chart-me.de
calexa:

Ich wollte ja nur

 
04.05.04 13:07
auf das Problem der Umschuldung bei höheren Zinsen hinweisen. Richtig ist sicherlich, daß es natürlich auf die Rendite ankommt, die man mit geliehenem Geld macht.

So long,
Calexa
www.investorweb.de
sue.vi:

wonach

 
04.05.04 14:12


wird in den naechsten jahren vermutlich grosse nachfrage bestehen und wer wird 'zahlkraeftig' sein....?
global gesehen..
calexa:

Sag es uns...

 
05.05.04 14:10
So long,
Calexa
www.investorweb.de
bauwi:

Ja sag es uns!

 
05.05.04 14:11
Wer es glaubt?
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