Vor genau einer Woche hatten wir auf der Internetseite der SHARE-INFOS
(www.share-infos.de) einen Bericht vom altehrerwürdigen Herrn
Emil Kränzlein zur STOLLWERCK AG veröffentlicht. Die Aktie hat nun in den
letzten Tagen mit einer rasanten Kursentwicklung auf sich aufmerksam
gemacht. Hintergrund des Kurssprungs waren sehr konkrete Meldungen über
eine mögliche Übernahme der STOLLWERCK AG durch den schweizer
Schokoladenkonzern BARRY CALLEBAUT. Auch wenn Herr Kränzlein die
Wahrscheinlichkeit einer Übernahme als hoch eingestuft hat, dürfte ihn die
Schnelligkeit der Ereignisse ebenfalls überrascht habt. Trotzdem Gratulation von
meiner Seite für das ausgezeichnete Timing!
Seit der Veröffentlichung stieg der STOLLWERCK-Kurs von 279 Euro bei
vergleichsweise hohen Umsätzen um ca. 40% (!) auf aktuell ca. 390 Euro.
Vor dem Hintergrund dieser rasanten Kursentwicklung stellt sich Frage,
zu welchen Konditionen die Übernahme erfolgen könnte.
Vorab sei bemerkt, daß STOLLWERCK beabsichtigt, den Gewinn aus dem
Verkauf des Osteuropa-Geschäfts in voller Höhe an die Aktionäre
auszuschütten. Neben der regulären Dividende in Höhe von 5 Euro pro Aktie soll auf
der kommenden Hauptversammlung eine Sonderausschüttung von 110 Euro pro
Aktie beschlossen werden. Die Übernahme müsste also vor dem Hintergrund
des bereits verkauften Osteuropa-Geschäfts betrachtet werden.
Nach den Regelungen des neuen Übernahmegesetzes müsste der Übernehmer
den freien Aktionären der STOLLWERCK AG ein entsprechendes
Abfindungsangebot unterbreiten.
In einer Reuters-Meldung vom 11.4. wird Mario Montagnani, Analyst bei
Pictet, zitiert, der einen Übernahmepreis in Höhe von etwa 0,7 mal
Umsatz von 500 Mio. Euro (ohne Osteuropageschäft) oder 350 Millionen Euro
für möglich hält. Aus dieser Rechnung ergibt sich ein Preis je
STOLLWERCK-Aktie in Höhe von 437,50 Euro. Rechnet man hier noch die anstehende
Ausschüttung in Höhe von 115 Euro dazu, ergäbe sich ein Wert je
STOLLWERCK-Aktie in Höhe von 552,50 Euro.
Weitere Hinweise auf einen möglichen Wert der STOLLWERCK-Aktie können
der heutigen Ausgabe des HANDELSBLATTS (12.04.2002) entnommen werden.
Hier wird berichtet, daß die Familie Imhoff als Mehrheitsaktionärin der
STOLLWERCK AG ca. 30% der Aktien auf eine gemeinnützige Stiftung
übertragen wird und das Restpaket von 65% veräußern möchte. Für dieses
Restpaket erhofft die Familie einen Verkaufserlös von 300 Mio. Euro zu
erzielen. Ausgehend von dieser Rechnung ergibt sich ein Wert je
STOLLWERCK-Aktie von 576,92 Euro je Aktie. Unklar ist, ob in dem genannten Preis die
Dividende in Höhe von 115 Euro schon eingerechnet ist oder nicht. Im
letzteren Fall würde sich der Wert auf 691,92 Euro erhöhen.
Sowohl der von Pictet genannte Wert von 552,50 Euro als auch der lt.
Handelsblatt von der Familie Imhoff erhoffte Wert von 576,92 bzw. 691,92
Euro erscheinen mir persönlich als zu hoch gegriffen. Bei der
Beurteilung der Verhandlungspositionen in den Übernahmegesprächen ist zu
berücksichtigen, daß deutsche Wettbewerber (z.B. die KRÜGER-Gruppe oder auch
RITTER) von einem möglichen Kauf der STOLLWERCK-Mehrheit abgesehen
haben. Der Grund hierfür dürfte u.a. in den in Deutschland äußerst niedrigen
Handelsmargen für Tafelschokolade zu sehen sein.
Vor dem Hintergrund der Aussage von BARRY CALLEBAUT, daß die
Vertragsverhandlungen in wenigen Wochen abgeschlossen sein sollen, billige ich
der Aktie ausgehend von der heutigen Basis von ca. 390 Euro durchaus noch
spekulatives Kurspotential zu. Mit Blick auf die relative Marktenge der
STOLLWERCK-Aktie halte ich aber laufende (Teil-) Gewinnmitnahmen für
ein geeignetes Mittel, die vorhandenen Gewinn zu sichern, um anschließend
nur noch mit einem Teilbetrag auf Kursausreißer nach oben zu
spekulieren.
STOLLWERCK AG, WKN 728 000, Kurs am 12.04.2002: 390 Euro, Börsenplätze
Düsseldorf (variabel), Frankfurt (Kasse).
www.share-infos.de
(www.share-infos.de) einen Bericht vom altehrerwürdigen Herrn
Emil Kränzlein zur STOLLWERCK AG veröffentlicht. Die Aktie hat nun in den
letzten Tagen mit einer rasanten Kursentwicklung auf sich aufmerksam
gemacht. Hintergrund des Kurssprungs waren sehr konkrete Meldungen über
eine mögliche Übernahme der STOLLWERCK AG durch den schweizer
Schokoladenkonzern BARRY CALLEBAUT. Auch wenn Herr Kränzlein die
Wahrscheinlichkeit einer Übernahme als hoch eingestuft hat, dürfte ihn die
Schnelligkeit der Ereignisse ebenfalls überrascht habt. Trotzdem Gratulation von
meiner Seite für das ausgezeichnete Timing!
Seit der Veröffentlichung stieg der STOLLWERCK-Kurs von 279 Euro bei
vergleichsweise hohen Umsätzen um ca. 40% (!) auf aktuell ca. 390 Euro.
Vor dem Hintergrund dieser rasanten Kursentwicklung stellt sich Frage,
zu welchen Konditionen die Übernahme erfolgen könnte.
Vorab sei bemerkt, daß STOLLWERCK beabsichtigt, den Gewinn aus dem
Verkauf des Osteuropa-Geschäfts in voller Höhe an die Aktionäre
auszuschütten. Neben der regulären Dividende in Höhe von 5 Euro pro Aktie soll auf
der kommenden Hauptversammlung eine Sonderausschüttung von 110 Euro pro
Aktie beschlossen werden. Die Übernahme müsste also vor dem Hintergrund
des bereits verkauften Osteuropa-Geschäfts betrachtet werden.
Nach den Regelungen des neuen Übernahmegesetzes müsste der Übernehmer
den freien Aktionären der STOLLWERCK AG ein entsprechendes
Abfindungsangebot unterbreiten.
In einer Reuters-Meldung vom 11.4. wird Mario Montagnani, Analyst bei
Pictet, zitiert, der einen Übernahmepreis in Höhe von etwa 0,7 mal
Umsatz von 500 Mio. Euro (ohne Osteuropageschäft) oder 350 Millionen Euro
für möglich hält. Aus dieser Rechnung ergibt sich ein Preis je
STOLLWERCK-Aktie in Höhe von 437,50 Euro. Rechnet man hier noch die anstehende
Ausschüttung in Höhe von 115 Euro dazu, ergäbe sich ein Wert je
STOLLWERCK-Aktie in Höhe von 552,50 Euro.
Weitere Hinweise auf einen möglichen Wert der STOLLWERCK-Aktie können
der heutigen Ausgabe des HANDELSBLATTS (12.04.2002) entnommen werden.
Hier wird berichtet, daß die Familie Imhoff als Mehrheitsaktionärin der
STOLLWERCK AG ca. 30% der Aktien auf eine gemeinnützige Stiftung
übertragen wird und das Restpaket von 65% veräußern möchte. Für dieses
Restpaket erhofft die Familie einen Verkaufserlös von 300 Mio. Euro zu
erzielen. Ausgehend von dieser Rechnung ergibt sich ein Wert je
STOLLWERCK-Aktie von 576,92 Euro je Aktie. Unklar ist, ob in dem genannten Preis die
Dividende in Höhe von 115 Euro schon eingerechnet ist oder nicht. Im
letzteren Fall würde sich der Wert auf 691,92 Euro erhöhen.
Sowohl der von Pictet genannte Wert von 552,50 Euro als auch der lt.
Handelsblatt von der Familie Imhoff erhoffte Wert von 576,92 bzw. 691,92
Euro erscheinen mir persönlich als zu hoch gegriffen. Bei der
Beurteilung der Verhandlungspositionen in den Übernahmegesprächen ist zu
berücksichtigen, daß deutsche Wettbewerber (z.B. die KRÜGER-Gruppe oder auch
RITTER) von einem möglichen Kauf der STOLLWERCK-Mehrheit abgesehen
haben. Der Grund hierfür dürfte u.a. in den in Deutschland äußerst niedrigen
Handelsmargen für Tafelschokolade zu sehen sein.
Vor dem Hintergrund der Aussage von BARRY CALLEBAUT, daß die
Vertragsverhandlungen in wenigen Wochen abgeschlossen sein sollen, billige ich
der Aktie ausgehend von der heutigen Basis von ca. 390 Euro durchaus noch
spekulatives Kurspotential zu. Mit Blick auf die relative Marktenge der
STOLLWERCK-Aktie halte ich aber laufende (Teil-) Gewinnmitnahmen für
ein geeignetes Mittel, die vorhandenen Gewinn zu sichern, um anschließend
nur noch mit einem Teilbetrag auf Kursausreißer nach oben zu
spekulieren.
STOLLWERCK AG, WKN 728 000, Kurs am 12.04.2002: 390 Euro, Börsenplätze
Düsseldorf (variabel), Frankfurt (Kasse).
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