Die meisten Taliban sind nach tagelangen Bombardements durch die Amerikaner aus den Höhlensystemen bei Tora Bora geflohen. Nun gibt es die ersten Berichte, wie Terrorchef Bin Laden und seine Mannen gehaust haben.
Die Bergfestung Tora Bora liegt rund 50 Kilometern von Dschalalabad entfernt
Sagenhaft hatten sich die Berichte über die Bergfestung mit dem klangvollen Namen Tora Bora angehört: Ein unterirdisches Tunnelsystem, das angeblich mit einer eigenen Stromversorgungsanlage und Belüftungssystemen ausgestattet sein sollte, die auch im Winter für angenehme Temperaturen sorgen, Gänge, in denen Panzer fahren können, und Durchlauferhitzer, die für fließend warmes Wasser sorgen. Nun, nach den heftigen Bombardement der vergangenen zwei Wochen ist der Widerstand der Taliban gebrochen. Die Höhlen, in denen sich mehrere tausend Kämpfer wochenlang versteckt haben sollen, wurden am Sonntag von Truppen der Nordallianz erobert.
Fünf Sterne würde diese Unterkunft kaum erhalten, heißt es in einem Bericht des US-Nachrichtenmagazins "Time". Ein Reporter des Blatts war als einer der ersten Journalisten in die Höhlen eingestiegen, doch was er fand, passt nicht zu dem Bild, das von dem Bauwerk gezeichnet worden war. Keine Spur von Luxus. Schmale Gänge in den nackten Fels gehauen, der Boden aus Lehm, die Löcher, die von einer Höhle in die nächste führen, zum Teil nur einen Meter groß. Immer wieder Barrieren aus Sandsäcken, haufenweise Munition - offenbar mussten die Kämpfer so schnell fliehen, dass sie die Patronen nicht mitnehmen konnten. Möglicherweise gebe es anderswo die sagenumworbenen Gänge, in denen Panzer fahren könnten, heißt es in dem Artikel. Hier jedoch nicht.
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Unteririsches Höhlensystem von Tora Bora
In den achtziger Jahren war Tora Bora von afghanischen Mudschahidin im Kampf gegen die Sowjets genutzt worden. Nach einem Bericht der US-Nachrichtenmagazins "Newsweek" sollen damals zum Ausbau der Festung auch Gelder vom amerikanischen Geheimdienst CIA geflossen sein. Augenzeugen, die die Höhlen früher gesehen hatten, beschreiben das Höhlensystem, das in den Bergen auf knapp 4000 Meter über dem Meeresspiegel liegt, als bombensicher und nahezu uneinnehmbar. Nach dem "Time"-Bericht vermuten die Kämpfer der Nordallianz in dem Höhlensystem noch immer Tretminen und Sprengfallen.
Nach einem Bericht des britischen TV-Senders BBC ist auch das Gebiet in den Bergen von Tora Bora zum Teil vermint, durch die heftigen Angriffe aus der Luft sei es geradezu zerlöchert, die Krater, die die US-Bomben geschlagen hätten, seien mehrere Meter tief. Ein Reporter der britischen Zeitung "The Times" nannte den Anblick "apokalyptisch" - überall lägen zerfetzte Kleidung und blutige Schuhe rum. "Teile einer Uniform hingen in den Bäumen, offenbar war hier jemand in die Luft geflogen." Von Osama Bin Laden fehlt, mal wieder, jede Spur. Höhle um Höhle wird die unterirdische Festung bei Tora Bora von den Amerikanern nun nach dem Topterroristen durchsucht. Bislang ohne Erfolg.
Die Bergfestung Tora Bora liegt rund 50 Kilometern von Dschalalabad entfernt
Sagenhaft hatten sich die Berichte über die Bergfestung mit dem klangvollen Namen Tora Bora angehört: Ein unterirdisches Tunnelsystem, das angeblich mit einer eigenen Stromversorgungsanlage und Belüftungssystemen ausgestattet sein sollte, die auch im Winter für angenehme Temperaturen sorgen, Gänge, in denen Panzer fahren können, und Durchlauferhitzer, die für fließend warmes Wasser sorgen. Nun, nach den heftigen Bombardement der vergangenen zwei Wochen ist der Widerstand der Taliban gebrochen. Die Höhlen, in denen sich mehrere tausend Kämpfer wochenlang versteckt haben sollen, wurden am Sonntag von Truppen der Nordallianz erobert.
Fünf Sterne würde diese Unterkunft kaum erhalten, heißt es in einem Bericht des US-Nachrichtenmagazins "Time". Ein Reporter des Blatts war als einer der ersten Journalisten in die Höhlen eingestiegen, doch was er fand, passt nicht zu dem Bild, das von dem Bauwerk gezeichnet worden war. Keine Spur von Luxus. Schmale Gänge in den nackten Fels gehauen, der Boden aus Lehm, die Löcher, die von einer Höhle in die nächste führen, zum Teil nur einen Meter groß. Immer wieder Barrieren aus Sandsäcken, haufenweise Munition - offenbar mussten die Kämpfer so schnell fliehen, dass sie die Patronen nicht mitnehmen konnten. Möglicherweise gebe es anderswo die sagenumworbenen Gänge, in denen Panzer fahren könnten, heißt es in dem Artikel. Hier jedoch nicht.
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Unteririsches Höhlensystem von Tora Bora
In den achtziger Jahren war Tora Bora von afghanischen Mudschahidin im Kampf gegen die Sowjets genutzt worden. Nach einem Bericht der US-Nachrichtenmagazins "Newsweek" sollen damals zum Ausbau der Festung auch Gelder vom amerikanischen Geheimdienst CIA geflossen sein. Augenzeugen, die die Höhlen früher gesehen hatten, beschreiben das Höhlensystem, das in den Bergen auf knapp 4000 Meter über dem Meeresspiegel liegt, als bombensicher und nahezu uneinnehmbar. Nach dem "Time"-Bericht vermuten die Kämpfer der Nordallianz in dem Höhlensystem noch immer Tretminen und Sprengfallen.
Nach einem Bericht des britischen TV-Senders BBC ist auch das Gebiet in den Bergen von Tora Bora zum Teil vermint, durch die heftigen Angriffe aus der Luft sei es geradezu zerlöchert, die Krater, die die US-Bomben geschlagen hätten, seien mehrere Meter tief. Ein Reporter der britischen Zeitung "The Times" nannte den Anblick "apokalyptisch" - überall lägen zerfetzte Kleidung und blutige Schuhe rum. "Teile einer Uniform hingen in den Bäumen, offenbar war hier jemand in die Luft geflogen." Von Osama Bin Laden fehlt, mal wieder, jede Spur. Höhle um Höhle wird die unterirdische Festung bei Tora Bora von den Amerikanern nun nach dem Topterroristen durchsucht. Bislang ohne Erfolg.