schnorren, und zwar richtig.

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Schnorrer:

schnorren, und zwar richtig.

 
13.01.02 21:17
Grundlagen erfolgreichen Schnorrens

1. Fast nichts läßt sich nicht "für umsonst" bekommen. Ein bißchen Phantasie ist Vorraussetzung, um die richtigen Quellen zu finden und anzuzapfen.
2. Eine Portion Mut, Dreistigkeit und Penetranz ist notwendig, um erfolgreich beim "Schnorren" zu sein. Aber diese Eigenschaften lassen sich trainieren. Für ihre gute Sache gelingt es auch "ganz wohlerzogenen" Menschen, dreist zu betteln oder, eleganter
ausgedrückt: erfolgreich Sachspenden zu aquirieren.



Die richtigen Quellen
Für AnfängerInnen mag es schwerfallen, sich zu überlegen, wo diese oder jene notwendigen Dinge herzubekommen sind. Einen kleinen Eindruck zur Orientierung soll folgende Liste geben.
?Spenden ?AnsprechpartnerInnen

Neue Geräte, Büromaterial EinzelhändlerInnen
Neue Geräte, Büromaterial HerstellerInnen
Fehlerhaftes, Vorführgeräte HerstellerInnen
Selbstgemachtes Hand- und HeimwerkerInnen
Bücher Verlage
Gebrauchtes (Möbel,
Büromaschinen, Aktenordner) Banken, Ämter, Versicherungen
Nebenprodukte, Verpackungen,
Reste Firmen am Ort
Dienstleistungen Copyshops, Versicherungsagenturen...
Alte Möbel, Haushaltsartikel Privatleute, Sperrmüll, Anzeigenblätter




Ein paar nützliche Erkenntnisse über die jeweiligen AnsprechpartnerInnen
EinzelhändlerInnen:
- Sie sind vor allem eine Quelle für Kleinmengen. Anfragen wegen Werkzeugen, Bastelmaterial, allgemeinem Bürokrams und ähnlichem sind schnell bis zum Wert von ca. 50 DM erfolgreich.
- Sinnvoll ist ein konkreter Anlaß für die Anfrage: z.B. ein Kinderfest, eine Ausstellung, eine Einweihung einer Projektwerkstatt oder eines Umweltzentrums...

- EinzelhändlerInnen sind auch als PartnerInnen interessant, wenn Geld für einen Einkauf vorhanden ist. Oft sind Rabatte zu vereinbaren. Wenn der Einkauf im Rahmen eines Finanzzuschusses läuft: Rabatt vereinbaren, Rechnung über Normalpreis ausstellen
lassen und bezahlen, Preisnachlaß zurückspenden lassen.

HerstellerInnen:
- Hier ist auch über teurere Geräte zu verhandeln. Wenn es mit der reinen Spende nicht klappt, lässt sich bei wichtigen Dingen über Preisnachlässe sprechen.
- Bei überragional arbeitenden Firmen lohnt es, vor der Kontaktaufnahme herauszufinden, wer die Produkte in der Nähe vertreibt (gelingt dies nicht vor dem ersten Anruf, einfach forsch danach fragen). Häufiger geben HerstellerInnen an ihre Vertriebsstellen
weiter, daß die Umweltgruppe XY die das Produkt Z kostenlos oder ermäßigt erhält. Die HerstellerInnen übernehmen (teilweise oder vollständig) den Verlust für die HändlerInnen.
- Elektrowerkzeuge, Büromaschinen und viele Dinge mehr sind auch als Vorführgeräte im Umlauf. Nach einiger Zeit im Schaufenster bzw. im Einsatz vor den Augen potentieller KundInnen gehen die guten Stücke zurück an die HerstellerInnen. Gezielt danach zu
fragen kann genauso gut sein, wie sich nach fehlfarbenen, leicht beschädigten Geräten zu erkundigen.

HandwerkerInnen:
Sie stellen aus "Rohstoffen" neue Dinge her. Es ist möglich, daß sie ihre Arbeitszeit für eine gute Sache geben und nur Materialkosten in Rechnung stellen. Oder sie lassen sogar das.

Banken, Ämter, Versicherungen und Co.:
Eine wahre Goldgrube bei der Suche nach alten Möbeln und ausrangierten Büromaschinen. Auf eine freundliche Anfrage öffnen oft geduldige Hausmeister (oder weniger geduldige, dann ist mehr Verhandlungsgeschick gefragt!) die Keller. Schreib- und
Rechenmaschinen, Schreibtische, Regale, Schränke, Tische, Stühle, Aktenordner, Hängeregistraturen... warten dort auf einen neuen Einsatz.
Vor allem die Institutionen, die sich vorbildlich ihren KundInnen präsentieren wollen, wie Bankfilialen und Versicherungsbüros, mustern Mobiliar, das gerade beginnt, nicht mehr wie neu auszusehen, schnell aus.

Verlage:
- Für Verlage ist es die Haupt-Werbestrategie: Von jedem neuen Buch gehen Dutzende bis Hunderte an die Presse, die das Werk besprechen soll. Gruppen, die eine Umweltzeitung herausgeben oder mit einer zusammenarbeiten, können so mit geringen Ausgaben für
Porto eine ganze Bibliothek aufbauen.
- Mit der Bitte um Rezensionsexemplare (beim ersten Kontakt muß eine Zeitung mitgeschickt werden) kommen auch teure Werke schnell und umsonst ins Haus.

Die Quellen diverser Reste und Abfälle:
Da ist zunächst zu überlegen, wo was anfallen könnte. Transparentstoff? In Krankenhäusern und Hotels gibt es alte Bettlaken. Ausstellungswände? Endlosdruckereien bekommen ihr Papier auf geschlossenen Paletten, die sehen schon einigermaßen edel aus.
Einwegpaletten für andere Fälle tauchen bei den meisten Firmen auf, die größere Mengen ein- und verkaufen. Papier für die Diskussionsmitschrift an der Wand? In (Zeitungs)Druckereien gibt es Papierrestrollen gratis. Kabel? Heizkörper? Lederreste? Kleinere
Farben-Mengen? Bei den entsprechenden Handwerksbetrieben nachfragen. Vielleicht wundern die sich, weil noch niemand bat, z.B. herausgerissene Elektrokabel aufzuheben. Aber das ist kein Grund, es nicht jetzt zu tun.
Solche relativ harmlosen Anfragen (kosten die SpenderInnen schließlich nichts) können Aufschluß geben, ob mit den AnsprechpartnerInnen auch in anderen Fällen was zu machen ist.

Versicherungsbüros, Copyshops u.a. Dienstleister:
Auch eine Haftpflichtversicherung kann der Umweltgruppe geschenkt werden! Und vieles andere mehr. Wirkungsvolle Hilfsmittel sind hier auch Gegenleistungen wie Spendenquittungen (siehe unten) und Freinanzeigen in der Umweltzeitung.



Kleines 1x1 der SchnorrerInnen:
Im folgenden gibt es Tips und Tricks, wie erfolgreich Sachspenden akquiriert werden.
Vorher überlegen:
- Erstmal klären, was überhaupt gebraucht wird (eventuell auch, was als Ersatz dienen könnte)
Überlegen, woher es kommen könnte und recherchieren, wo die Adresse herkommt.
- Die regionalen Gelben Seiten sowie das Alternative Branchenbuch (Altop-Verlag) gehören zur Grundausstattung, ein Besuch beim Fachhändler verschafft nötige Kataloge, Fachleute können Auskunft geben über spezielle Herstellerbetriebe.
- Das "Opfer" anvisieren und loslegen!

Allgemein:
Bei allen Anfragen gilt: Möglichst jeden Schritt der Absprachen schriftlich festhalten. Kontaktpersonen, Stand der Dinge, Termine und wann wieder nachzufragen ist.

Die beste Reihenfolge:
- Anrufen, ganz kurz das Projekt und die Bitte vorstellen (bei größeren Firmen, wo zunächst die Telefonzentrale rangeht, ist dies auch sinnvoll, um richtig weiterverbunden zu werden. Wer schon weiß, in welcher Abteilung die Anfrage landen soll, kann sie
sofort verlangen. Verbinden kostet oft Zeit, Einheiten und vielfaches Erklären, bis mensch die Richtigen erreicht.)
- Namen und Durchwahl des/der GesprächspartnerIn geben lassen.
- Wenn die Spur einer Chance auf Erfolg besteht, weitere schriftliche Infos ankündigen (eine Projektvorstellung sowie eine präzise Beschreibung des Wunsches)
- Brief oder Fax zu Händen der Kontaktperson schnellstmöglich auf den Weg geben (damit nichts in Vergessenheit gerät)
- Ein bis zwei Tage, nachdem der Brief angekommen sein muß, wieder anrufen und freundlich nachfragen.
- Selten gibt es sofort ein klares "Ja" oder "Nein". Aus einmal nachhaken können viele Male werden. Aber das ist wichtig: Es kann das konsequente Wieder-Melden sein, wofür es schließlich die Belohnung gibt (und wenn das Opfer auch nur die Nachfragerei
endlich lossein will).

Tips und Tricks:
- Ein Brief vor einem Telefonat könnte meist genausogut von den Absendenden in den Papierkorb geworfen werden. Erst schreiben, wenn die Ansprechperson bekannt ist oder sonst klar ist, daß der Brief "erwartet wird". Ein Fax ist ein Mittelding zwischen
Brief und Anruf, dennoch gilt: vorher persönlich melden, Schriftstück ankündigen!
- Wichtig: Nicht darauf einlassen, daß die Angesprochenen zurückrufen ("Wir melden uns dann" ist oft genug ein "Nein" durch Aussitzen). Statt dessen selber wieder anrufen. Wenn die anderen sich melden wollten, erspart eine Ausrede Peinlichkeiten und den
Eindruck zu großer Aufdringlichkeit: "Ich war in den letzten Tagen schwer zu erreichen, vielleicht haben Sie es ja bereits versucht..."
- Bei kleineren Betrieben in erreichbarer Nähe kann es besser sein, einfach vorbeizukommen. Normalerweise schadet aber auch hier ein vorheriger Anruf nicht: dann ist wenigstens die entscheidende Person da.
- Firmen, die "warmgehalten" werden sollen, weil sie vielleicht nochmal als UnterstützerInnen in Frage kommen, könnten nach erfolgter Spende bei Gelegenheit einen Bericht, was gerade so läuft, erhalten (UnterstützerInnen-Infobrief zum Projektabschluß,
Jahresende o.ä.)



Warum funktioniert es:
Was versprechen sich die SpenderInnen?
- Kleine Sachspenden gehören zum guten Ton. Für gemeinnützige Zwecke, normalerweise Kindergärten, Feuerwehr, Rotes Kreuz hat jede Firma was auf Lager. Die Umweltaktiven machen sich mit einer Anfrage präsent und werden dann auch berücksichtigt. Auch
HerstellerInnen haben meist einen solchen Bestand. Selbst größere Spenden gibt es oft ohne Gegenleistung.
- Ein Werbeeffekt durch die Spende sehen alle Geschäftsleute gern. "Wir wollen gerne unser Büro mit umweltfreundlichen Gegenständen ausstatten, wir haben da auch immer interessierten Publikumsverkehr" kann ebenso die Eintrittskarte ins Spendengespräch
sein wie die Zusage, daß bei der Präsentation des Projektes die Presse auf die Unterstützung durch ... hingewiesen wird. Solche Zusagen aber nur dann machen, wenn es auch politisch und moralisch richtig erscheint, eine solche kleine Werbung für dieses
Unternehmen zu machen.
- Bei der Zusammenarbeit mit HandwerkerInnen spielt oft die persönliche Sympathie die größte Rolle.
- Alle SpenderInnen profitieren aber auch gerne von ihrem Entgegenkommen. Eine harmlose Variante ist die Spendenquittung. Dann können sie ihre Spende beim Finanzamt steuermindernd geltend machen.

- Eine weitere Möglichkeit ist ein Sponsoring. Dabei wirbt die Firma mit ihrer Förderung des tollen Umweltprojektes. Sie kann das selber machen (in Presseinfos, auf ihren Produkten, in ihrem Geschäftsbericht) und/oder das Projekt nennt die Firma bei
eigenen Veröffentlichungen, bringt den Namen (oder die Namen, mehrere können es auch sein) bei einer Präsentation irgendwie rüber.

- Spenden oder Dienstleistungen gegen eine Anzeige in der Zeitung: Vieles wird erst möglich, wenn die Umweltgruppe eine eigene Zeitung herausgibt oder eng mit einer Umweltzeitung zusammenarbeitet: Freianzeigen gegen Büromaterial, Bücher, Reparaturen etc!

 
Neue Adresse:

Ökofonds NRW

Seit September 1997 sitzt der Ökofonds NRW in der Jahnstr. 52, 40215 Düsseldorf. Neue Tel. 0211/ 38666-31. Der Ökofonds sitzt dort beim Landesverband von B'90/Grünen. Im Jahr 1996 wurden laut Geschäftsbericht ca. 200.000,- DM an Zuschüssen ausgezahlt, darunter viele Umweltprojekte.  Exkurs Spendenquittungen
Voraussetzung für Spendenquittungen ist zunächst die Gemeinnützigkeit. Die meisten Umweltgruppen, die über einen Verein als Organisationsstruktur verfügen, haben die vom Finanzamt auszusprechende Gemeinnützigkeit. Umweltschutzarbeit als Satzungsziel berechtigt - neben einigen Formalia in der Satzung - zu dieser Anerkennung. Vereine, die als unmittelbar gemeinnützig anerkannt sind, können selber Spendenbescheinigungen ausstellen. Das ist sehr angenehm beim Sachspenden-Organisieren. Die Firma, die spenden will, kann dann eine Rechnung schreiben (die ist notwendig!) mit dem Vermerk: "Gegen Spendenquittung verzichten wir auf Begleich". Sie erhält die Spendenquittung über den Betrag. Fertig. Wer nicht diese höchste Stufe der Gemeinnützigkeit erreicht hat, muß z.B. die Gemeinde/Stadt-Verwaltung zwischenschalten. Auf deren Konto muß die Spende eingehen, die Bescheinigung wird weitergeleitet und das Geld ohne Abzüge an den Spendenempfänger überwiesen. Das ist allerdings beim Umgang mit Sachspenden aufwendig. Da muß die Firma ihre Rechnung wirklich bezahlt bekommen und anschließend rückspenden. Wenn die Verantwortlichen solchen Aufwand scheuen kann die sicher geglaubte Spende doch noch flöten gehen. Unmittelbar gemeinnützig ist z.B. die Jugendarbeit oder Verbraucherberatung, Umweltschutzarbeit allerdings nicht. Vereine, die beides in ihrer Satzung verankert haben, werden meist vom Finanzamt abgestuft. Die Projektwerkstatt im Kreis Gießen z.B. hatte aber Erfolg mit ihrem Widerspruch: Sie trennt die Buchhaltung sauber nach dem Umwelt- und dem Jugendarbeitsbereich auf. Spenden für die Jugendarbeit darf ihr Förderverein nun selber quittieren, Spenden für den Umweltsektor müssen über das Gemeindekonto laufen. Etliche Umweltaktive sind nicht in einem Verein organisiert, manche Vereine erhalten auch trotz ihres Umweltengagementes nie die Gemeinnützigkeitsanerkennung (wie z.B. die Coordination gegen BAYER-Gefahren, die mitten im Einflußgebiet des Mega-Konzerns beim Finanzamt strikt abgelehnt wird...). Hier ist es möglich, sich einen Verein zu suchen, der bereit ist, ein Konto für die Gruppe einzurichten. Es ist eine eindeutige Vereinbarung zu treffen, daß das Geld wirklich für die Gruppe zur Verfügung steht und auch erreichbar ist und daß im Gegenzug die Gruppe am Jahresende eine saubere Auflistung der Geldgeschäfte auf diesem Konto vorlegt. Bei einem solchen Unterstützungsverein, der nicht am selben Ort sitzen muß, kann sowohl eine uneingeschränkte, als auch die einfache Gemeinnützigkeit vorliegen. Im letzten Fall müssen Spenden wieder über ein Konto der Stadt laufen, bevor sie das Spendenkonto erreichen.

zombi17:

Wo bleibt Flodder , du Arschgesicht ? o.T.

 
13.01.02 21:20
vega2000:

Das ist doch alles viel zu Aufwendig, du brauchst

 
13.01.02 21:22
30,- DM, -t`schuldigung, -15€ & das:
schnorren, und zwar richtig. 537772images-eu.amazon.com/images/P/3772364144.03.MZZZZZZZ.jpg" style="max-width:560px" >


Dann nimmst du dir ein paar von den hübschen, bunten €uro-Scheinchen...., -ist viel effektiver & macht dich ruckzuck zum Multimillionär.
Schnorrer:

schnorren ist menschlich. Kopieren nicht. o.T.

 
13.01.02 21:24
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