Schlag für Deutsche Telekom: Kein Netz-Verkauf an Liberty
Das Kartellamt hat den Einstieg von Liberty beim Kabelnetz der Deutschen Telekom verboten.
BONN (ag.). Der breite Einstieg des US-Medienkonzerns Liberty Media ins deutsche TV-Kabelnetz ist endgültig geplatzt. Das Bundeskartellamt verbot dem Unternehmen aus Wettbewerbsgründen den geplanten Kauf großer Teile des Telekom-Netzes. Dies gab Kartellamtspräsident Ulf Böge am Dienstag in Bonn bekannt.
Liberty wollte für 5,5 Mrd. Euro (75,5 Mrd. S) rund 60 Prozent des Kabelnetzes der Deutschen Telekom übernehmen. Das Kartellamt lehnte das Geschäft ab, weil dadurch zum Nachteil der Verbraucher der Wettbewerb zu stark eingeschränkt wurde. Außerdem drohe eine Kundenbindung an den neuen Programm-Anbieter Liberty.
Die Telekom bedauerte die Entscheidung. Sie muß sich nun neue Käufer für ihr noch nicht veräußertes Restnetz mit rund zehn Millionen Haushalten suchen. Damit wird sich vermutlich auch ihr Schuldenabbau verzögern.
Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) setzte nach dem Kaufverbot des Kartellamts das Rating der Deutschen Telekom auf "Creditwatch", was negative Implikationen garantiert. Es werde für die Deutsche Telekom schwierig, ihr derzeitiges Rating aufrecht zu halten, kommentierte S&P-Direktor Peter Kernan.
Gegen die Entscheidung kann Liberty noch gerichtlich vorgehen oder auch eine Ministererlaubnis zur Genehmigung beantragen. Auf beide Schritte will das Unternehmen jedoch verzichten, wie es bereits ankündigte. Liberty habe Wettbewerbsbedenken nicht ausräumen wollen, erläuterte Böge. Das Unternehmen habe auch nicht nachweisen können, daß die negativen Auswirkungen auf den Kabelmärkten durch Verbesserungen der Wettbewerbsbedingungen gegenüber der dominanten Telekom in anderen Bereichen - beim Internetzugang und Telephondienst via Kabel - mehr als ausgeglichen würden.
Kreisen zufolge führt die britische Investmentgruppe Compere derzeit Gespräche mit der Deutschen Telekom über die Übernahme ihrer sechs regionalen TV-Kabelnetze. Anscheinend soll die Deutsche Telekom Compere kontaktiert haben, um über den Verkauf zu verhandeln. Auch die britische Callahan Associates International soll die Übernahme der Kabelnetze in Erwägung ziehen.
Indes hat die Deutsche Telekom bekannt gegeben, daß die Grundgebühren für Telephonanschlüsse ab Mai um bis zu fünf Prozent erhöht werden.
Das Kartellamt hat den Einstieg von Liberty beim Kabelnetz der Deutschen Telekom verboten.
BONN (ag.). Der breite Einstieg des US-Medienkonzerns Liberty Media ins deutsche TV-Kabelnetz ist endgültig geplatzt. Das Bundeskartellamt verbot dem Unternehmen aus Wettbewerbsgründen den geplanten Kauf großer Teile des Telekom-Netzes. Dies gab Kartellamtspräsident Ulf Böge am Dienstag in Bonn bekannt.
Liberty wollte für 5,5 Mrd. Euro (75,5 Mrd. S) rund 60 Prozent des Kabelnetzes der Deutschen Telekom übernehmen. Das Kartellamt lehnte das Geschäft ab, weil dadurch zum Nachteil der Verbraucher der Wettbewerb zu stark eingeschränkt wurde. Außerdem drohe eine Kundenbindung an den neuen Programm-Anbieter Liberty.
Die Telekom bedauerte die Entscheidung. Sie muß sich nun neue Käufer für ihr noch nicht veräußertes Restnetz mit rund zehn Millionen Haushalten suchen. Damit wird sich vermutlich auch ihr Schuldenabbau verzögern.
Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) setzte nach dem Kaufverbot des Kartellamts das Rating der Deutschen Telekom auf "Creditwatch", was negative Implikationen garantiert. Es werde für die Deutsche Telekom schwierig, ihr derzeitiges Rating aufrecht zu halten, kommentierte S&P-Direktor Peter Kernan.
Gegen die Entscheidung kann Liberty noch gerichtlich vorgehen oder auch eine Ministererlaubnis zur Genehmigung beantragen. Auf beide Schritte will das Unternehmen jedoch verzichten, wie es bereits ankündigte. Liberty habe Wettbewerbsbedenken nicht ausräumen wollen, erläuterte Böge. Das Unternehmen habe auch nicht nachweisen können, daß die negativen Auswirkungen auf den Kabelmärkten durch Verbesserungen der Wettbewerbsbedingungen gegenüber der dominanten Telekom in anderen Bereichen - beim Internetzugang und Telephondienst via Kabel - mehr als ausgeglichen würden.
Kreisen zufolge führt die britische Investmentgruppe Compere derzeit Gespräche mit der Deutschen Telekom über die Übernahme ihrer sechs regionalen TV-Kabelnetze. Anscheinend soll die Deutsche Telekom Compere kontaktiert haben, um über den Verkauf zu verhandeln. Auch die britische Callahan Associates International soll die Übernahme der Kabelnetze in Erwägung ziehen.
Indes hat die Deutsche Telekom bekannt gegeben, daß die Grundgebühren für Telephonanschlüsse ab Mai um bis zu fünf Prozent erhöht werden.