Analystenpool
Broker stuft SAP hoch
Der US-Broker WR Hambrecht hat SAP nach der Bekanntgabe der überraschend hohen Umsätze aus Softwarelizenzen auf "Kaufen" heraufgestuft, mit einem Kursziel von 46 Dollar. Die besagten Umsätze von rund einer Milliarde Euro lagen deutlich über den Schätzungen der Analysten von 693 Millionen. Obwohl SAP mit Prognosen für 2002 noch zurückhaltend war, sei der Weg nach dem schlechten dritten Quartal 2001 nun frei für neues Wachstum, so die Analysten.
Erfahrungsgemäß lässt sich das erste Halbjahr bei Softwareunternehmen etwas langsamer an, so dass Hambrecht Anlegern rät, Positionen unter der 30 Dollar-Marke aufzubauen, bis bei SAP mehr Klarheit über Prognosen für 2002 besteht. Das Unternehmen sei jedoch einer der am besten positionierten Softwareanbieter auf dem Markt, mit einem attraktiven Portfolio und zahlreichen anstehenden Produktaufrüstungen. Mit diesem breiten Spektrum werde SAP auch weiterhin seine Anteile in verschiedenen Märkten ausbauen (z.B. SCM und PLM) und schwierige Zeiten besser als die Konkurrenz überstehen.
Gute Performance in Metros Kerngeschäft
Die Ergebnisse des vierten Quartals bei der Handelskette Metro entsprachen den Schätzungen der Analysten bei Credit Suisse First Boston, lagen allerdings leicht hinter den unternehmenseigenen Prognosen. Metro machte schlechte Wetterbedingungen vor Weihnachten für diesen Umstand verantwortlich. Der Umsatzanstieg für das Gesamtjahr beträgt 5,5 Prozent, der Konzerns war ursprünglich von sechs Prozent ausgegangen. Credit Suisse weist jedoch darauf hin, dass die Performance im Kerngeschäft - Cash & Carry sowie Makromärkte - gut war und weitere Marktanteile hinzugewonnen werden konnten.
Der Weggang des Finanzvorstands Stefan Kirsten sei eine Überraschung gewesen und sicherlich ein Verlust für Metro, hieß es bei Credit Suisse. Eine wesentliche Änderung der Unternehmensstrategie sei deswegen aber nicht zu erwarten. Gemessen an den einzelnen Geschäftsbereichen sei Metro rund 60 Euro wert, so die Analysten. In der Gesamtbewertung, bei den gegenwärtigen Wachstumsraten und ohne Anzeichen für eine wesentliche Umstrukturierung setzt Credit Suisse ihr Kursziel aber bei 45 Euro an und empfiehlt die Aktie zum Kauf.
Peugeot Top, VW Flop
Die Analysten von HSBC empfehlen die Aktien von Volkswagen zu reduzieren. In diesem Jahr müsse auf dem Automarkt mit weiteren Unsicherheiten gerechnet werden, hieß es. Bisher konzentriere sich der Markt aber noch auf Bewertungen von 2001, die den erwarteten Rückgang in diesem Jahr noch nicht mit einschließen. HSBC geht bei Volkswagen von einem Gewinnrückgang von 42 Prozent je Aktie aus. Die Analysten setzen ihr Kursziel bei 40 Euro an, also deutlich unter dem gegenwärtigen Tarif.
Grund für die Vorsicht der Analysten ist die starke Präsenz des Wolfsburger Autoherstellers im US- und lateinamerikanischen Markt. Für die USA rechnen die Experten in diesem Jahr mit einem Rückgang in der Autobranche um die 15 Prozent. Auch der südamerikanische Markt hat in den vergangenen Monaten vor allem in Brasilien deutliche Rückschläge erlebt. Die Analysten raten daher, den zehnprozentigen Anstieg der VW-Aktie seit den Anschlägen in New York auszunutzen und jetzt auf den französischen Hersteller Peugeot umzusteigen, bevor es zu Herabstufungen der Wolfsburger kommt.
RWE übertrifft Erwartungen
Das Ergebnis des Rumpfgeschäftsjahres 2001 bei RWE hat die Erwartungen der Analysten der Berenberg Bank übertroffen. Der Konzernumsatz stieg auf 32,1 Milliarden Euro und damit um neun Prozent, beim operativen Ergebnis (1,98 Milliarden Euro) konnte ein Anstieg um mindestens 18 Prozent verzeichnet werden.
Als besonders erfreulich bezeichneten die Analysten die Tatsache, dass der Ergebnisschub in erster Linie von den Kerngeschäftsfeldern ausging. Die Bereiche Strom, Wasser, Gas und Umweltdienstleistungen erwirtschafteten einen Umsatzanstieg von 27 Prozent auf 14,9 Milliarden Euro. Berenberg bestätigt seine Empfehlung, das Papier zu akkumulieren und gibt ein Kursziel von 55 Euro an.
Borussia Dortmund verfehlt das Tor
Entgegen seiner ursprünglichen Planung wird der Fußballverein Borussia Dortmund in diesem Jahr wohl nicht das Break-Even erreichen. Dies sei aber kein Anzeichen von Schwäche, meint Dresdner Kleinwort Wasserstein, denn der Club habe sich auf dem Fußballfeld von seiner besten Seite gezeigt. Allerdings seien die Investitionspläne aus der IPO-Zeit im Großen und Ganzen auf den Kopf gestellt worden. Statt, wie ursprünglich geplant, in Aktivitäten außerhalb des Fußballs zu investieren, namentlich die erhöhte Beteiligung am Westfalen Stadium, habe Borussia vornehmlich neue Spieler eingekauft.
Dresdner empfiehlt den Fußballer mit "Hinzufügen", senkt aber sein Kursziel von 11 auf 7,30 Euro, da Borussia aller Wahrscheinlichkeit nach sein Gewinnziel für 2001/02 verfehlen wird.
Internationalmedia sichert Produktionskosten
Der Münchner Filmproduzent Internationalmedia (IM) hat bekannt gegeben, dass Sonys Columbia Tristar den Film "Terminator 3" vertreiben wird. Die Produktion startet im April diesen Jahres, in die Kinos kommt der Action-Streifen im Sommer 2003. Moritz Borman, Nigel Sinclair und Guy East von IM sind Executive Producers. Die Privatbank Merck Finck weist darauf hin, dass der Deal mit Columbia, der gleichbedeutend mit einem Vorabverkauf ist, die Finanzierung des Filmes sichert.
Durch den Columbia-Vertrag, gekoppelt mit einer Vertriebsvereinbarung für die USA mit Warner Brothers, können 70 bis 80 Prozent des Budgets aufgebracht werden, was ausreicht, um die Produktion am Terminator zu starten. Das Gesamtbudget wird im dreistelligen Millionen-Dollar Bereich liegen. Merck Finck sieht die Vorgehensweise von IM als typisch für das Geschäftsmodell an. Demnach wird das Produktionsrisiko durch den Vorabverkauf eines Großteils des Budgets limitiert. Die Analysten empfehlen die Aktie weiterhin zum Kauf.