Mit Auslaufen der Berichtssaison wird jetzt das Augenmerk wieder auf die Wirtschaftsdaten gelenkt, und die brachten gerade heute das zweithöchste je gesehene US-Außenhandelsdefizit (43,9 Mrd. US-$) ans Tageslicht. Der Rekord steht bei knapp 45 Mrd. US-$ vom letzten Dezember. Der schwächere US-$ half den US-Exporten gerade einmal 0,6 % im Vergleich zum Vormonat auf die Sprünge. Angesichts kurzfristig fehlender Kurskatalysatoren könnte der marktbreite S+P daher ebenfalls an seinen vor ihm liegenden Widerständen anecken. Da wäre zum einen der langfristige Abwärtstrend, an dem der S+P das letzte Mal vor einem Jahr scheiterte, sowie die Nackenlinie einer etwas unsauberen Kopf-Schulter-Formation. Wenn also nicht gerade kurzfristig Bin Laden und / oder Saddam Hussein auf dem Silbertablett serviert werden können, spricht wenig dafür, daß der Markt umgehend den Durchbruch bewerkstelligen kann. Wie beim Dax dürfte sich das Rückschlagpotential aufgrund der Habacht-Stellung zahlreicher Investoren begrenzt gestalten. Eine saubere Korrektur, die im Rahmen bleibt, würde also am ehesten höhere Kurse zu einem frühestmöglichen Zeitpunkt nach sich ziehen, auch wenn das Paradox klingen mag.
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Fazit
Der US-Markt steht sehr wahrscheinlich vor einer zumindest kurzfristigen Konsolidierung, womit dem deutschen Dax eine solche erst recht droht bzw. er die laufende Korrektur wohl noch etwas wird strecken müssen. Wie angedeutet, sollte eine gesunde Verschnaufpause nach dem vehementen Kursanstieg - 20 % in den USA und 32 % aktuell noch im Dax - tatsächlich die beste Voraussetzung für eine Fortsetzung der Erholung bieten, nicht hinreichend, so aber doch notwendig. Per landläufiger Definition wäre auch der US-Markt im übrigen aufgrund seiner +20 % in einem neuen Bullen-Markt, doch sollte man den Tag besser nicht vor dem Abend loben. Von einem Pit Bull Market darf man aber sehr wohl sprechen.
