Rohstoffanalyse

Beiträge: 4
Zugriffe: 2.128 / Heute: 1
Call auf Lucent T. kein aktueller Kurs verfügbar
 
daxbunny:

Rohstoffanalyse

 
28.06.05 11:45
der Goldpreis legte in der vergangenen Woche wieder eine sagenhafte Performance hin. So stieg der Kurs in US Dollar um 2,70$ und stand am Freitag Abend bei 439,40$. Zwischenzeitlich konnten in der letzten Woche Höchstkurse von über 443$ pro Feinunze erreicht werden. Größere Käufe der Funds und ein schwindendes Vertrauen in die Leitwährungen Euro und Dollar veranlassten viele Käufer dazu sich mit Gold einzudecken. Äußerst interessant ist die Tatsache, dass der Kurs in Euro ebenfalls enorm zulegen konnte und momentan bei 364€ steht. Dies ist in der Hinsicht verwunderlich, da über Jahre hinweg der Goldpreis in € nur in einer Seitwärtsrange pendelte und die Marke von 350€ nicht überwinden konnte. Mittlerweile wurde sogar der hartnäckige Widerstand bei 361€ geknackt was aus charttechnischer Sicht Kursziele um die 400€ aktiviert.
Silber verlor in der letzten Woche 0,06$ und stand am letzten Freitag bei 7,24$. Viele Silverbugs sind sich trotzdem einig, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist bis das schimmernde Edelmetall endlich seinem großen Bruder dem Gold folgt. Allerdings müssen sich für eine Rallye erst die fundamentalen Daten etwas verändern. Die Comex Lagerbestände an Silber stehen derzeit bei 102.685.393 Unzen und weisen damit noch keinen Engpass auf. Erst ein Fall unter die psychologisch wichtige Marke von 100 Millionen Unzen würde dem Kurs den nötigen Antrieb geben.
Platin entwickelte sich sehr schön und erreichte einen Schlusskurs von 896$. Zeitweise konnte in der letzten Woche auch die Marke von 900$ überschritten werden. Mittlerweile interessieren sich die Funds wieder für das Edelmetall da durch das Überwinden des Widerstands bei 880$ ein charttechnisches Kaufsignal geliefert wurde.

Bei Palladium war es wie immer sehr unspektakulär. Das Metall schaffte es nicht über die 200$ zu springen und somit lag der Schlusskurs lag bei 186$. Es bleibt weiterhin abzuwarten wohin die Reise gehen soll.
Aluminium konnte in der vergangenen Woche leicht zulegen was hauptsächlich auf die gestiegenen Ölpreise zurückzuführen ist. Bei der Herstellung dieses Leichtmetalls entfallen etwa 25% der Kosten nur auf den Energieverbrauch. Des wegen ist der Preis für ein Pound Alu positiv mit einem steigenden Ölpreis korreliert. In der kommenden Woche wäre es möglich, dass das Industriemetall weitere Kurssteigerungen erfährt da die chinesische Regierung angekündigt hat, ihre Aluminiumexporte in der zweiten Jahreshälfte deutlich zurückzufahren.
Das rote Metall Kupfer hangelte sich erneut von ATH zu ATH. Momentan steht es bei 1,6375$ pro Pound. Die letzte Woche war für das Industriemetall äußerst volatil. So wurden Höchstkurse bei über 1,64$ und gleichzeitig Tiefstkurse bei 1,58$ erreicht. Ausschlaggebend für den Einbruch waren Spekulationen, dass es Unmengen an nicht gemeldeten Lagerbeständen außerhalb der offiziellen Lager gibt. Sollte sich diese Annahme bewahrheiten so würde der Kurs ohne Gegenbewegung in sich zusammen fallen.
Der Brent Crude Future konnte weiterhin zulegen nachdem Spekulationen über mögliche Engpässe bekannt wurden. Die beiden Sorten Light Crude und WTI schafften es sogar die Marke von 60$ pro Barrel zu überwinden fielen allerdings anschließend wieder darunter zurück. Laut einer Studie von Daniel Yergin, Pulitzer – Preis – Gewinner und anerkannter Analyst, sollen die Ölpreise bis zum Jahr 2006 wieder auf 40$ je Barrel zurück gehen. Seine Annahme basiert darauf, dass es noch eine Menge an Kapazitäten gibt die bald in Produktion gehen werden. Des weiteren liegt der Engpass nicht bei den ölfördernden Ländern sondern bei der Verarbeitungskapazität der Raffinerien.
Wie gewohnt finden Sie nun im folgenden Teil die wichtigsten News der letzten Woche für die Soft Commodities. Sollten Sie Anregungen für Rohstoffe haben die hier nicht besprochen werden, so melden Sie sich einfach und ich werde dann versuchen diese mit einzubauen.

Beste Grüße.
Sebastian Hell

daxbunny:

Baumwolle:

 
28.06.05 12:02
daxbunny:

Baumwolle:

 
28.06.05 12:03
Baumwolle:
 

Bei den Baumwolle Futures sieht es momentan so aus, als ob eine Bodenbildung voll im Gange ist. Begünstigt wird dieser Vorgang durch Schätzungen der USDA, dass die indische Ernte in diesem Jahr um 14,5% niedriger ausfallen wird als im letzten. Des weiteren wird auch in China ein Rückgang der Ernte erwartet.
Aufgrund der Tatsache, dass China und Indien auch Spitzenkonsumenten von Baumwolle sind, müssen diese beiden Länder nun einen großen Teil am Weltmarkt aufkaufen um weiterhin ihre Textilien produzieren zu können. Für das nächste Jahr prognostiziert die USDA einen Einbruch der weltweiten Ernte um 12% gegenüber diesem Jahr. Insgesamt sollen 106 Millionen Ballen produziert werden, 13 Millionen weniger als in diesem Jahr. Gleichzeitig soll aber die weltweite Nachfrage bei 111 Millionen Ballen liegen, nach 108 Millionen in diesem Jahr. Es ergibt sich somit ein Defizit von 5 Millionen Ballen, welches zwangsläufig zu Preissteigerungen führen wird. Schätzungsweise 37% der gesamten weltweiten Nachfrage soll im nächsten Jahr aus der Volksrepublik China stammen.
Bei den Gesprächen zwischen den U.S.A. und China bezüglich einer festgelegten Importquote für chinesische Textilien sieht es positiv aus. Bereits in der letzten Woche berichtete ich, dass es zwischen der EU und China zu einer Vereinbarung von 8% bis 12,5% Importwachstum pro Jahr gekommen ist. Beobachter gehen davon aus, dass die U.S.A. und China ebenfalls einen Konsens finden werden und dadurch einiges an Unsicherheit aus dem Markt genommen wird. Schon in der letzten Woche konnten größere Kauforders aus China beobachtet werden, nachdem die Unsicherheiten bezüglich der europäischen Importquoten aus dem Markt genommen waren.



 
 

Wie oben erwähnt ist beim Cotton Future eine Bodenbildung am laufen. Bei 46 US Cents hat sich eine Unterstützung gebildet die zunächst schlimmeres verhindern sollte. Ansonsten wartet der nächst Support bei knapp 44 US Cents. Sobald der Ausbruch über den Widerstand bei 50 US Cents erfolgt ist, ist der Weg bis zur Marke von fast 53 US Cents frei.

! Zucker:
 

Zucker konnte in der letzten Woche weiter zulegen da Investoren und Spekulanten auf eine große Importkampagne der chinesischen Regierung setzen. Experten schätzen, dass es in der Volksrepublik ein Zuckerdefizit in Höhe von 1.000.000 Tonnen gibt. Des weiteren gingen die kubanischen Exporte nach China zurück was dazu führen wird, dass China riesige Mengen am Markt aufkaufen muss. Insgesamt hat die Regierung Chinas den Import 1,945 Millionen Tonnen erlaubt von denen etwa 30% an private Firmen gehen. Der Rest geht in Staatslager die mittlerweile sehr erschöpft sind.
Außerdem ist für die Kurse der schwache Monsoon Regen in Indien und der Ernteeinbruch in Thailand, welcher 10% niedriger sein soll als im Vorjahr, sehr förderlich.
Abschließend sei noch erwähnt, dass der Irak ankündigte 25.000 Tonnen an Zucker zu importieren. Laut einigen Händlern in London gehen Gerüchte um, dass der Irak bis zu 250.000 Tonnen importieren wird.
Der Iran kaufte in der letzten Woche 40.000 Tonnen genauso wie China.

 

 Rohstoffanalyse 1993621
 

 

Der Zuckerfuture konnte kurzfristig den Widerstandsbereich bei 9 US Cents überwinden, fiel allerdings am Freitag wieder in diesen zurück. Nun muss erst abgewartet werden bis der Future diese Zone überwindet. Bei 9,10 Usc und 9,20 Usc wartet schon die nächste Barriere.
Die Futures haben also aus charttechnischer Sicht noch einige Widerstände vor sich bis sie ihre Hochs vom März wieder erreicht haben. Bei weiterhin positiven Fundamentals dürfte dies allerdings machbar sein.

 

 
Rohstoffanalyse 1993621
 
  ! Orangen:
 Die Notierungen für „Frozen Orange Juice“ (gefrorener Orangensaft) legten in der vergangenen Woche weiter zu, da in Florida bereits 21 Bezirke von einer Orangenbaumkrankheit befallen sind. Mehrere Maßnahmen wurden zum Schutz der Pflanzen unternommen jedoch gibt es bis jetzt noch keine Erfolgsmeldungen. Sollte dieses Baumgeschwür nicht kurzfristig bekämpft werden können, dürften die Kurse noch ein Stückchen weiter zulegen können.
Des weiteren war in den vergangenen Jahren zu beobachten, dass die FOJ Futures zwischen Juni und August eine Rallye hinlegten. Momentan spielen also mehrere Faktoren zusammen die kurstreibend wirken.

 
 Rohstoffanalyse 1993621
 

 

Die Notierungen der Orangenfutures schafften es über den Widerstand bei 96 US Cents. Mittlerweile hat sich auch ein Aufwärtstrend gebildet der allerdings sehr steil ist und wahrscheinlich nicht allzu lange gehalten werden kann.
Bei 101 US Cents wartet nun die nächste Hürde in Form eines Down Gaps von Anfang April. Es muss der gesamte lila markierte Bereich überwunden werden damit der Abwärtstrend von April als beendet angesehen werden kann.

 
Rohstoffanalyse 1993621
 
  ! Kaffee:
 

Bei den Futures auf Kaffee setzte sich der Abwärtstrend unvermindert fort. Ausschlaggebend hierfür war, dass viele Funds ihre Positionen in den nächsten Kontraktmonat rollen und zudem auch noch die Lagerbestände an der New Yorker NYBOT gestiegen sind.
Des weiteren war das Wetter in Brasilien bis jetzt sehr günstig für die Kaffeeernte was bedeutet, dass es zu keinen Frostwellen kam. Bis jetzt dürften fast 25% der gesamten Ernte in Brasilien eingefahren sein.
Für diese Woche erwarten Meteorologen kälteres Wetter mit Regenfällen die eventuell die Ernte und die Qualität der Ware beeinträchtigen könnten. Sollte diese Wettervorhersage eintreffen dürfte die Abwärtsspirale zunächst gebrochen werden.
Befürchtungen über Frost in Brasilien wurden in den Zeitraum von Juli bis August verschoben. Allerdings wird dann schon der größte Teil der Gesamternte eingefahren worden sein.
Fazit der ganzen Sache ist, dass die Bedrohung durch das Wetter noch stärker werden muss, damit der Markt einen Boden bildet und wieder zu steigen beginnt.



 
Rohstoffanalyse 1993621
 
  ! Kakao:
 

Die Unruhen an der afrikanischen Elfenbeinküste gehen unvermindert weiter und helfen den Notierungen auf neue Höhen zu steigen.
Für Oktober sind in dieser Region Wahlen anberaumt worden von denen Beobachter erwarten, dass es zu heftigen Auseinandersetzungen kommen könnte. Hintergrund hierfür ist, dass der Norden des Landes von Rebellen und der Süden von Regierungstruppen kontrolliert werden. Die Rebellen wollen an der Wahl teilnehmen bekommen allerdings keine Wahlberechtigung solange sie sich nicht entwaffnen. Zu einer Entwaffnung sind die Rebellen zwar bereit, wollen allerdings zuerst ihre Wahlberechtigung da sie der Regierung nicht trauen. Die Regierung fordert natürlich zuerst die Abgabe der Waffen und will anschließend die Berechtigung vergeben.
Nun hat sich der Präsident von Süd Afrika Thabo Mbeki, bereit erklärt zwischen diesen beiden Gruppen zu vermitteln.
Von Seiten der Funds konnten größere Käufe in der vergangenen Woche beobachtet werden. Sobald es der Future über seinen 100 Tage Durchschnitt bei 1570 GBP schafft sollten weitere Käufe institutioneller Anleger folgen.




 
  ! Soja:
 Sojabohnen führen weiterhin den ganzen Kornkomplex an. Es wird erwartet, dass im Anbauflächenreport der USDA, welcher am nächsten Donnerstag veröffentlicht wird, eine Reduktion der Anbaufläche um eine Million Hektar zu verzeichnen sein wird. Sollte diese Erwartung eintreffen so bedeutet dies einen Ernteausfall von 40 Million Scheffel.
Wenn das Wetter weiterhin so heiß und trocken bleibt wäre es durchaus möglich, dass weitere 140 Millionen Scheffel verloren gehen. Dies bedeutet, dass die Lagerbestände in den U.S.A. derart schrumpfen würden, dass Kurse von 10$ durchaus denkbar erscheinen. Aktueller Kurs 7,4450$.
Dennoch erwarten einige Investoren, dass die enorme Hitzewelle in den U.S.A. gegen Mitte Juli abklingen wird.
Anleger müssen jetzt ganz genau die Wetterlage in den amerikanischen Sojaanbaugebieten beobachten. Diese befinden sich im sogenannten „Corn Belt“ welcher aus den Staaten Nebraska, Iowa, Kansas, Missouri, Illinois, Indiana und Ohio besteht.Die beigefügte Karte zeigt deutlich, dass im „Corn Belt“ (rot markiert) in großen Teilen eine enorme Trockenheit herrscht. Je dunkler die Farben werden desto trockener ist es in diesen Regionen.
Die Abstufungen gehen von gelb (überdurchschnittlich trocken) bis braun (außergewöhnlich trocken).
 


Rohstoffanalyse 1993621


 
Rohstoffanalyse 1993621
 
  ! Zertifikat des Monats:
 

Heute möchte ich Ihnen ein ganz besonderes Zertifikat vorstellen. Es hat nur indirekt mit den Rohstoffen zu tun, trotzdem finde ich es äußerst interessant.
Mit Wirkung vom 31. Mai 2005 erweitert die Dresdner Kleinwort Wasserstein das Angebot an Zertifikaten um das CO2-Zertifikat, das den Kursverlauf der Rechte zur Emission einer Tonne CO2 abbildet.
Diese Rechte zur Emission einer Tonne CO2 werden seit dem 1. Januar 2005 im Rahmen des europäischen Emissionshandelssystems an den internationalen Märkten gehandelt.
Geschaffen wurden diese Emissionsrechte für Firmen, die ihre jährlichen Emissionsvorgaben überschreiten. Wenn ein Unternehmen mehr Abgase in die Umwelt abgibt als erlaubt, dann muss es nicht die Produktion stoppen, sondern kann sich von einer anderen Firma, die ihr Emissionsvolumen nicht vollständig ausschöpft, die Rechte abkaufen.
Mit zunehmenden Fortschreiten des Jahres sollte der Wert dieses Produktes immer weiter zunehmen, da viele Firmen erkennen, dass sie zusätzlich noch andere Emissionsrechte kaufen müssen.
Der Partizipationsschein (ISIN: DE000DR0FNP) ist im Freiverkehr Frankfurt (Smart Trading) und der EUWAX handelbar. Sie partizipieren an Kursgewinnen bzw. Verlusten im Verhältnis 1:1. Die Laufzeit geht allerdings nur bis zum 01.12.2005.

Die Preise für eine Tonne CO2 stehen momentan auf einem Rekordhoch von 23€. Experten rechnen mit weiteren Anstiegen auf 30€ bis 40€.
Seit der Empfehlung am 11. Juni konnte dieses Zertifikat um über 20% zulegen!!

Rückblick Merril Lynch Zertifikat:

Es handelt sich um ein Zertifikat auf den Merril Lynch Commodity Index, welcher in den letzten Jahren deutlich besser performte, als der GSCI oder DJCI. Dadurch, dass sich dieses Produkt auf einen Index bezieht, wird es auch Index Tracker genannt und ist deswegen als konservative Depotbeimischung gedacht, da es keinen Hebeleffekt gibt.
In ihm sind die beiden Komponenten Energie und Metalle gleich gewichtet, zu je 50%.
Enthalten sind: Rohöl (30%), Erdgas (15%), Heizöl (5%), Kupfer (30%), Aluminium (15%) und Zink (5%).
Es lautet auf den Namen „Premium Rohstoff Zertifikat“ und hat die WKN A0D198.

Seit dem Emissionskurs bei 101€ konnte das Zertifikat auf 117,90€ zulegen, dies entspricht einem Gewinn von 16,7%.

 

daxbunny:

schade, Charts funzen nicht :-( o. T.

 
28.06.05 13:11
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen

Neueste Beiträge aus dem Call auf Lucent Technologies Forum

Wertung Antworten Thema Verfasser letzter Verfasser letzter Beitrag
80 3.606 von nun an gings bergauf 123p 123p 05.12.21 09:12
  2 DAX - Zeichen stehen langsam wieder auf grün. Meiko Meiko 25.04.21 18:54
4 379 f-h Oni BW sb & Friends-TTT, Freitach 10.12.04 onassis first-henri 25.04.21 13:09
2 259 f-h Oni BW sb & Friends-TTT, Mittwoch 08.12.04 first-henri first-henri 25.04.21 11:41
    InterOil hat Zukunft Knappschaftskass.   25.04.21 11:38

--button_text--