Private Surfer will niemand mehr
Mit rund 3,5 Millionen aktiven Anwendern hat Österreich eine der höchsten Internet-Raten in Europa. Der hohe Wert wurde nicht zuletzt durch aggressives Werben der Internet-Service- Provider um neue „Anschlusskunden“ erreicht. Heute schert sich kein Anbieter mehr um Internet-Neulinge, wer einen einfachen Web-Zugang über ein Modem haben will, muss sich schon selbst beim Provider melden und hoffen, genommen zu werden. Selbst Installations-CDs sind im Handel rar geworden. „Die expansive Zeit ist vorbei, jetzt wird gespart“, fasst Kurt Einzinger, Generalsekretär des Verbandes der Internet Service Providers Austria (ISPA), die Situation zusammen. Zwar sei das befürchtete Providersterben in diesem Jahr ausgeblieben, doch im Privatkundengeschäft gäbe es längst eine Konzentration auf einige wenige große Anbieter wie Jet2Web Internet, UTA/Netway oder chello. Der Rest lässt die Finger von den Endkunden und versucht mit Services oder Inhalten für Geschäftskunden sein Glück.
Provider wollen gesundschrumpfen
„Wir haben uns von weniger profitablen Bereichen getrennt“, so Franz Schiller, Chef des Business-Providers KPNQwest, der 60 Mitarbeiter im Bereich Web-Solutions kündigte und sich fortan auf das Anbieten von Infrastruktur konzentrieren möchte. „Vielen Providern geht es jetzt darum, die richtige Größe zu finden“, nennt es Einzinger. Der Internet-Markt wurde gebremst. Viele Dinge wie etwa digitale Signatur oder eCommerce entwickeln sich langsamer als erwartet. Branchen-Insider fürchten, dass das „Gesundschrumpfen“ der Provider auf profitable Bereiche die derzeit im Europa-Vergleich niedrigen Preise für Internet-Zugänge wieder nach oben treiben könnte. Einzinger glaubt zwar nicht, dass es zu einer Verteuerung für Privathaushalte kommen wird, doch „die Preisdifferenz wird sicher größer werden.“
So sei etwa der Highspeed-Internetzugang via ADSL derzeit nur für die Telekom Austria ein Geschäft, kleinere Anbieter könnten nur mit Zusatzpaketen profitabel sein. Zuspitzen könnte sich die Situation am Providermarkt, wenn die Mehrheit der Telekom Austria an einen ausländischen Telefon-Riesen verkauft wird: „Wir geben unsere gesamte Telefon-Infrastruktur her, da sollte man sich den Käufer gut aussuchen“, warnt Einzinger vor einschneidenden Auswirkungen auf die Internet-Landschaft. Sollte der neue Eigentümer im Ausland sitzen, wären regulatorische Eingriffe wie etwa der freie Zugang zum Teilnehmeranschluss (Entbündelung) nur erschwert möglich. Die ISPA fordert einen getrennten Verkauf der Telekom-Tochter Jet2Web Internet, des mit mit Abstand größten heimischen Providers. „Es muss eine klare Trennung zwischen der Infrastruktur und dem Dienste-Anbieter geben.“
Mit rund 3,5 Millionen aktiven Anwendern hat Österreich eine der höchsten Internet-Raten in Europa. Der hohe Wert wurde nicht zuletzt durch aggressives Werben der Internet-Service- Provider um neue „Anschlusskunden“ erreicht. Heute schert sich kein Anbieter mehr um Internet-Neulinge, wer einen einfachen Web-Zugang über ein Modem haben will, muss sich schon selbst beim Provider melden und hoffen, genommen zu werden. Selbst Installations-CDs sind im Handel rar geworden. „Die expansive Zeit ist vorbei, jetzt wird gespart“, fasst Kurt Einzinger, Generalsekretär des Verbandes der Internet Service Providers Austria (ISPA), die Situation zusammen. Zwar sei das befürchtete Providersterben in diesem Jahr ausgeblieben, doch im Privatkundengeschäft gäbe es längst eine Konzentration auf einige wenige große Anbieter wie Jet2Web Internet, UTA/Netway oder chello. Der Rest lässt die Finger von den Endkunden und versucht mit Services oder Inhalten für Geschäftskunden sein Glück.
Provider wollen gesundschrumpfen
„Wir haben uns von weniger profitablen Bereichen getrennt“, so Franz Schiller, Chef des Business-Providers KPNQwest, der 60 Mitarbeiter im Bereich Web-Solutions kündigte und sich fortan auf das Anbieten von Infrastruktur konzentrieren möchte. „Vielen Providern geht es jetzt darum, die richtige Größe zu finden“, nennt es Einzinger. Der Internet-Markt wurde gebremst. Viele Dinge wie etwa digitale Signatur oder eCommerce entwickeln sich langsamer als erwartet. Branchen-Insider fürchten, dass das „Gesundschrumpfen“ der Provider auf profitable Bereiche die derzeit im Europa-Vergleich niedrigen Preise für Internet-Zugänge wieder nach oben treiben könnte. Einzinger glaubt zwar nicht, dass es zu einer Verteuerung für Privathaushalte kommen wird, doch „die Preisdifferenz wird sicher größer werden.“
So sei etwa der Highspeed-Internetzugang via ADSL derzeit nur für die Telekom Austria ein Geschäft, kleinere Anbieter könnten nur mit Zusatzpaketen profitabel sein. Zuspitzen könnte sich die Situation am Providermarkt, wenn die Mehrheit der Telekom Austria an einen ausländischen Telefon-Riesen verkauft wird: „Wir geben unsere gesamte Telefon-Infrastruktur her, da sollte man sich den Käufer gut aussuchen“, warnt Einzinger vor einschneidenden Auswirkungen auf die Internet-Landschaft. Sollte der neue Eigentümer im Ausland sitzen, wären regulatorische Eingriffe wie etwa der freie Zugang zum Teilnehmeranschluss (Entbündelung) nur erschwert möglich. Die ISPA fordert einen getrennten Verkauf der Telekom-Tochter Jet2Web Internet, des mit mit Abstand größten heimischen Providers. „Es muss eine klare Trennung zwischen der Infrastruktur und dem Dienste-Anbieter geben.“