Liebe Kollegen,
hiermit stellen wir Ihnen vorab eine Erklärung der Chefredaktion
des Handelsblatts zum Fall Hypo-Vereinsbank zur Verfügung. Die
Stellungnahme wird in der morgigen Ausgabe des Handelsblatts
erscheinen.
Die Berichterstattung des Handelsblatts über die Lage bei der
Hypo-Vereinsbank (HVB) sei "unseriös", "kein Ergebnis seriöser
journalistischer Tätigkeit", noch habe sie "etwas mit der
Wirklichkeit zu tun". "So etwas ist Rufschädigung und ein Angriff
gegen die Integrität unserer Bank." Mit diesen harschen und auch
unsachlichen Worten hat der Vorstand der HVB in einem Brief an
Mitarbeiter auf die Berichte dieser Zeitung reagiert. Nicht wenige
Presseorgane und Nachrichtenagenturen haben dies aufgegriffen -
übrigens ohne das Handelsblatt um eine Stellungnahme zu bitten. Wir
wollen an dieser Stelle feststellen:
1. Das Handelsblatt steht zu seiner Berichterstattung. Die
Redaktion verfügt über glaubhafte, hieb- und stichfeste Quellen
innerhalb und außerhalb der HVB.
2. Das Handelsblatt hat die Nachrichten in der gestrigen Ausgabe
über zwei Wochen hinweg recherchiert. An dieser Arbeit waren acht
Reporter beteiligt.
3. Die Redaktion hat der Bank und auch dem Vorstandssprecher
Dieter Rampl persönlich mehrfach Gelegenheit zur Stellungnahme
gegeben. Reporter dieser Zeitung haben Herrn Rampl unsere
Informationen über die geplante Zwangswandelanleihe in einem Gespräch
vorgelegt und um Stellungnahme gebeten. Herr Rampl hat diese
Informationen nicht dementiert, sondern dementiert nun Dinge, die wir
nicht behauptet haben.
4. Die Redaktion dieser Zeitung verfügt über hohe moralische,
berufsethische und handwerkliche Grundsätze, von denen wir uns in
unserer Arbeit stets leiten lassen. Dazu gehören die sorgfältige,
akkurate Recherche von Informationen und der faire Umgang mit denen
an einer Geschichte beteiligten Personen und Institutionen. In
unserer Berichterstattung über die Lage der HVB haben wir uns davon
in besonderer Art und Weise leiten lassen. Von diesem Kurs werden wir
nicht abweichen.
5. Die Bank ist auch am gestrigen Tage unseren mehrfachen Bitten
nach einer offiziellen Stellungnahme nicht nachgekommen. Bis zum
Redaktionsschluss dieser Ausgabe hat die Bank unsere Berichte nicht
offiziell dementiert. Sie tut dies aus gutem Grunde.
ots Originaltext: Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH
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