Präsident Bush gewinnt an Statur !

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monique:

Präsident Bush gewinnt an Statur !

 
12.09.01 13:57
Washington (dpa) - Als US-Präsident George W. Bush die Nachricht von dem ersten Anschlag auf das World Trade Center am Dienstag bei einem Schulbesuch in Florida ins Ohr geflüstert wurde, starrte der 55-jährige zunächst nur betroffen ins Leere. Ein paar knappe Worte, und Bush verschwand.

Bei seiner landesweiten Fernsehansprache am Abend traf er jedoch den Ton, auf den die Nation gewartet hatte. Der oft als politisches Leichtgewicht verspottete Präsident hat nach Meinung der Amerikaner an Statur gewonnen.

Nach der überstürzten Abreise aus Florida war Bush zunächst stundenlang von der Bildfläche verschwunden. John F. Kennedy sei während der Kuba-Krise beispielsweise in Washington gewesen, monierten Kritiker. Bush reiste dagegen nach Louisiana und Nebraska, wo sichere Kommandozentralen der Armee zur Verfügung stehen. Ein hastig aufgezeichnetes Statement, das das Fernsehen übertrug, zeigte den Präsidenten noch ziemlich fahrig.

Erst am Abend traf Bush wieder im Weißen Haus ein. In seiner Fernsehansprache, die von dort ausgestrahlt wurde, kündigte Bush dann mit fester Stimme und gerunzelter Stirn eine entschlossene Antwort auf Terroranschläge an. Mit großen Worten beruhigte er das amerikanische Volk: die Terroristen könnten zwar die Fundamente von Gebäuden treffen, nicht aber die Grundlagen Amerikas. Dann zog sich Bush zu Beratungen mit seinem nationalen Sicherheitsrat zurück.

Angesichts der unfassbaren Katastrophe hatte Bush die Nation zunächst auf seiner Seite. In einer Blitzumfrage des Gallup-Instituts äußerten sich 78 Prozent überzeugt, dass Bush die Situation unter Kontrolle hat. Auch die Abgeordneten beider Parteien stellten sich geschlossen hinter Bush. Spontan stimmten Dutzende zusammen auf den Stufen des Kapitols das Lied «Gott segne Amerika» an. Parteipolitische Auseinandersetzungen dürften auf absehbare Zeit ausgesetzt sein.

Mit seinen markigen Worten, dass die Verantwortlichen gefunden und verurteilt würden, habe der Präsident die Latte für sich selbst aber sehr hoch gelegt, schrieb die «New York Times» am Mittwoch. «Die Anschläge sind für Bush eine Bedrohung und eine Chance. Als Präsident einer Minderheitsregierung (im Senat), erst vor ein paar Monaten angetreten und von vielen als intellektuell überfordert in diesem Job verspottet, wird in den kommenden Monaten daran gemessen werden, ob er das Kommando übernehmen und mit Entschlossenheit agieren kann.»

Mit den Anschlägen werde die Entschlossenheit der Nation getestet hatte Bush gesagt. «Er selbst wird auch auf die Probe gestellt, vielleicht stärker als je zuvor», meinte die «New York Times».

12.09.2001Von Christiane Oelrich, dpa

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